• Ein Ösi auf dem Treppchen wäre ne Premiere, oder?


    Ja; Kinigardner hat auch immer Etappen gewonnen aber das Ziel nie gesehen.. Ich glaube der ist 7 mal gescheitert.
    Bei Walkner ist es erst die 3.Dakar. Bisher einmal erkrankt und einmal Beinbruch.

    Einmal editiert, zuletzt von JW-Enns ()

  • Nun, Heinz Kinigadner hat 1994 das Ziel erreicht.
    Als Erster! Leider mußte er den Motor tauschen und wurde deshalb disqualifiziert.

    Grüße Alfred

  • man muss ihm an der stelle zu gute halten, dass das wohl der auslöser
    dafür war, dass ktm schlussendlich den rfs-motor entwickelte.
    der gilt heute noch als das zuverlässigste, was die kollegen aus mattighofen
    je (in sportenduros) gebaut haben.


    in serie wohlgemerkt, die motoren in den 450er werks racern sind
    ne ganz andere nummer.

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    David Bailey wrote: If you don't have a Honda ... well, you don't have a Honda!

  • Der Dreifachsieg für KTM war dann gestern fix, zwar knapp, aber wieder mal zeigt sich deren exzellente Teamleistung, auch wenn andere Motorräder ähnlich stark oder oft gar stärker waren (Honda mit den meisten Tagessiegen), macht KTM wie immer die wenigsten Fehler, haben ein sehr großes Feld mit Spitzenfahrern und setzen sich wieder einmal durch: Der 17. Sieg in Serie.


    Übrigens gab es bei den Quads einen Dreifachsieg von Yamaha, bei den Autos einen Dreifachsieg von Peugeot und bei den Buggys einen Dreifachsieg von Polaris. Naja, ein wenig mehr Abwechslung täte gut.


    Dennoch eine tolle Leistung. Die Verkürzung und v.a. der Komplettausfall einiger Etappen fand ich aber nicht schön, das sollte doch eher die Ausnahme bleiben. Schwieriges Gelände ist sicher wichtig für die Dakar, das soll ja kein Kindergeburtstag werden, aber hier war es dieses Mal etwas viel an nicht befahrbaren Strecken.

  • Ja, klar, da muss sich der Veranstalter stark verbessern.
    Was fällt denen ein, Starkregen und einen Erdrutsch mit Todesopfern in einer Stadt zu bestellen, die durchquert werden muss....


    Was soll der Veranstalter denn machen?
    Ein Gelände aussuchen, dass so gut befahrbar ist, dass man es auch bei Schnee und Wolkenbrüchen incl. Überschwemmungen befahren kann?



    Außerdem habe ich nichts gegen Dreifachsiege.
    Quad- udn Buggyfahrer sind sicher nicht für einander gefahren, Loeb und Peterhansel wohl auch nicht.
    Es ist im Gegenteil gut für die Spannung, wenn gleich gute Fahrzeuge die Fahrer zwingen, beim Fahren den Unterschied zu machen.

  • ich persönlich fand die berichterstattung heuer extrem gelungen.
    nicht nur das eurosport pünktlich übertragen hat, auch die konzeption
    der zusammenfassungen (trailer, musik, landschaftsbilder, themen) fand
    ich sehr gelungen. was mir persönlich immer gut gefällt, wenn man aufnahmen
    von privatfahrer sieht, mit denen fühle ich mich immer besonders verbunden.



    zu den strecken: vielleicht versucht man sich vor zu stellen, dass es in manchen
    gegenden dort gar keine befestigten strassen gibt. über aufgeweichtes terrain
    motorräder zu schicken, naja. autos werden schon happig. und wenn dann noch
    die renntrucks mit ihren deutlich über 5 tonnen gewicht da durch pflügen knallen die
    entweder die vor ihnen gestrandeten fahrzeuge zusammen oder rammeln sich dermaßen
    fest, dass eine zeitnahe bergung unmöglich werden kann.


    dazu kommt, dass es keine brücken gibt mithilfe derer man über die flüsse kommt.
    sprich, die fahrzeuge müssen durch. was bei der wetterlage schlicht nicht möglich ist.
    ist ja nicht so, dass es da mal für ein stündchen geregnet hat.


    ich durfte so ein ähnliches wetter 2007 in marokko auf der tuareg rallye erleben.
    bis dahin habe ich mir keine vorstellung davon machen können, was aus so einem
    wadi (ausgetrocknetes flussbett) bei regen wird. die autos wurden mühelos weggespült.
    wenn du mit dem mopped da drin umfällst, ist die kiste weg.
    selbst im fahrerlager hat es stunden gebraucht, bis die begleitfahrzeuge auf festem grund standen.


    ich für meinen teil kann das nur allzu gut nachvollziehen und kann der aso nur beipflichten.
    ist für den zuschauer vielleicht nicht schön, aber für die teilnehmer wäre das unverantwortlich.
    auf der dakar hats schon genug tote gegeben.

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    David Bailey wrote: If you don't have a Honda ... well, you don't have a Honda!

    Einmal editiert, zuletzt von cruzcampo ()

  • Der Januar ist der oft mit Abstand regenreichste Monat der Region dort, auch Erdrutsche sind dann keine Seltenheit. Gerade in sonst ganzjährig trockenen Gebieten im Lee der Anden setzt so ein Regen der Regenzeit alles unter Wasser. Das ist aber in der derzeitigen sommerlichen Regenzeit normal und keine Naturkatastrophe, wenn keine Menschen zu Schaden kommen.


    Auf solche normalen Umstände gilt es, vorbereitet zu sein. Bspw. wenn schon die Marathonetappe komplett ausfällt, eine andere verlängern - und sei es mit ner Schleife. Also Verkürzungs- und Verlängerungspotential einplanen, Alternativstrecken planen und dann erwägen, wenn sich der Regen abzeichnet. Von mir aus könnte eine Dakar auch wieder mal durch Nordafrika gehen. Wegen der Entführungsgefahr in Mauretanien wäre ja eine Beschränkung auf Marokko durchaus möglich.


    Jedenfalls ist "höhere Gewalt" eine Ausrede für "ich tu mal so, dass es was Besonderes ist, wenn es in der Regenzeit einer eher trockenen Region regnet".
    Es kann und muss mal was ausfallen, aber dieses Jahr war die Rallye sehr kurz und die Roadbooks waren wohl nicht immer so pralle. Hat sich ja fast jeder mal verfahren.

  • es darf natürlich jeder seine eigene meinung haben, keine frage.
    und ich kann deine argumente durchaus verstehen.
    leider ist vieles im echten leben deutlich komplizierter als wir das
    als fernsehkonsumenten mit chips und bier in der hand in 30 min
    dargestellt bekommen.


    ich habe eine andere meinung als du, da ich das schon mehrfach live und als
    beteiligter direkt erleben durfte.


    vielleicht fährst du mal einfach eine rallye mit (geht erstaunlich einfach) um dir
    selber ein bild zu machen. erweitert den horizont ungemein und man
    erfährt sehr schnell wo die eigenen grenzen liegen.. und wie man sie überwindet.


    vielleicht siehst du dann eine solche strecken-entscheidung mit anderen augen.

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    David Bailey wrote: If you don't have a Honda ... well, you don't have a Honda!

    Einmal editiert, zuletzt von cruzcampo ()

  • :gruebelx: Wieso soll ich eine Rallye fahren? Das könnte ich gar nicht. Meine Kritik gilt der Organisation!
    Ja, als Fan, naja, Sympathisant vom Sofa. Und?


    2015 war es schon abartig durch den egtl. ausgetrockneten, aber in der Regenzeit überfluteten Salzsee zu fahren und damit viele Motorräder zu schrotten.
    Ich habe das Gefühl, die Dakar soll möglichst spektakulär sein, aber man übertreibt es meiner Meinung nach: Auf 4000m Meereshöhe ist eben wenig Sauerstoff, viele Fahrer sind dyspnotisch. Muss das sein?


    Es gibt sicher genug Gegenden auf der Erde, wo man fahren könnte ohne in der Regenzeit durch regenarme Zonen zu fahren, wo natürlich das Wasser schlecht abfließt.
    Härteste Rallye gerne, aber das war lange Lotterie und dieses Jahr ist eben mal die Niete gezogen worden, vorher war viel Glück dabei.

  • Dann organisiere einfach mal ne Bildersuchfahrt, bei der du nur zwei oder drei kurze Strecken parallel vorhalten musst, dann vergeht dir die Kritik.


    Schleifen zur Verlängerung zu fahren ist ein extrem unkluger Vorschlag: Wenn du diese Leute über Strecken schickst, die sie schon gefahren sind, gibt es Tote, das wäre ein extrem gefährliches Sprintrennen.


    Eine Marathonrally ist nun mal kein Rundstreckenrennen. Und selbst solche sind schon in Unwettern versunken und abgesagt oder unterbrochen und vorzeitig beendet worden.


    Man kann Rally so fahren, wie heute in der WRC gefahren wird, mit perfekter Organisation, TV-gerechtem Ablauf und kurzen Fahrtagen, dir mit früheren Rallies gar nichts mehr gemein haben.


    Oder man macht solche Geschichten wie die Dakar. Mit all ihren Unwägbarkeiten.

  • Ja, aber warum nicht mal in Patagonien und Feuerland? Was spricht dagegen?
    Oder Mexiko. Oder (zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr?) in Australien. Oder Marokko. Oderoderoder.
    Warum immer wieder da, wo die Fahrer Kopfschmerzen bekommen und vom Motorrad fallen?


    Wer von euch, die die letzten Dakars anscheinend für perfekt organisiert haltet, dass meine Kritik daran so vehement zurückgewiesen wird, hat mal auf 4000 Metern Höhe oder im Hochsommer der Wüste in Äquatornähe sportliche Höchstleistung vollbracht?

    Zitat

    gibt es Tote


    Gerade aus Sicherheits-/Gesundheitsgründen ist die bevorzugte Gegend der letzten Dakars imho nicht so pralle: Die letzten zwei Todesopfer unter den Teilnehmern waren wegen Dehydratation 2015 und Hyperthermie 2014 - zwei Motorradfahrer.


    Auch kurz vor Schluss ist ja Spitzenfahrer Svitko ins Krankenhaus gekommen wegen Kollabierens, ein anderer wurde vom Blitz getroffen. Es ist aber nicht das Einzelereignis, es ist das gesamte Paket: Die Probleme in den letzten Jahren, die Ausfälle dieses Jahr, die Extrembelastungen, die schnell zusammengewürfelten Roadbooks, die glückliche Navigation.
    Natürlich auch geile Landschaften, harte Etappen, heldenhafte Teilnehmer. Klar. Macht ja Spaß zuzuschauen. Aber Kritik, sorry, muss sein.

  • Die Navigation wurde mit unpräziseren Roadbooks absichtlich schwieriger gemacht, um Tempo rauszunehmen.
    Ich glaube, der Seriensieger Coma hat das dieses Jahr verantwortet.


    Es spricht einiges dagegen, die Veranstaltung jedes Jahr auf einem anderen Erdteil auszutragen.


    Gegen Australien sprechen die Frachtkosten und das unpassende Zeitfenster, die Fahrzeuge müssen vorbereitet werden, außerdem finden noch andere Raid-Rallies statt.


    Gegen Marokko spricht die grüne Fahne des Propheten, kein Land im Mahgreb ist für eine Großveranstaltung mit weltweiter Aufmeksamkeit wirklich sicher.


    Es ist wohl generell nicht leicht, sich für eine Veranstaltung dieser Größe jedes Jahr ein neues Land mit neuen Ansprechpartnern für Genehmigungen, Logistik, Versorgung zu suchen.


    Immerhin zieht da mit dem Tross jeden Tag über Nacht eine Kleinstadt um.
    Vom Wurstbrot bis zum Notarzthubschrauber die Infrastruktur jedes Jahr in einem anderen Erdteil zu schaffen, ist wohl nicht so einfach, wie du dir das vorstellst.
    Zumal das eine Veranstaltung ist, die für den Veranstalter auch Gewinn abwerfen muss.
    Unbegrenzer Aufwand für die Vorbereitung ist also nicht drin.



    Eindeutig für den jetzigen Standpunkt spricht auch das Publikumsinteresse.


    Mir hat nicht gefallen, dass man früher in ehemaligen Kolonien fuhr, wo die Begeisterung für den Sport der Weissen arg begrenzt war.
    Zu afrikanischen Zeiten gab es keine einheimischen Teilnehmer und schon gar keine Klassensieger - jetzt schon.



    Zeitgleich findet ja immer noch das Africa-Race statt.
    Würden Teilnehmer und Teams das attraktiver finden, würden sie dort fahren.
    Sie werden ihre Gründe haben, wenn sie es nicht tun.


    Mit der Extrembelastung hast du recht, das geht für eine Dakar gar nicht.
    Man sollte sie auf einen Truppenübungsplatz in Ostdeutschland verlegen....

  • mart!n: Patagonien/Feuerland ist kein anderer Erdteil, es ist nicht einmal ein anderes Land! ;)
    Suedamerika, Argentinien, aber kuehler bzw. mit mehr Luftdruck/Sauerstoff und weniger steil stehender Sonne. (Es ist aber nur eine Idee ohne dass ich ein Expertenteam fragen konnte - das gilt fuer alle Vorschlaege).


    2. Marokko kannst du nicht mit Algerien oder Tunesien in einen Topf werfen. Siehe Auswaertiges Amt oder frage deine marokkanischen Nachbarn, Kollegen oder dort Urlaubende. Aber ich sehe die Sorge ja auch, da gilt es eben aufzuklaeren.


    3. Was sagst du denn nicht zu meinen Argumenten, die ich nicht genannt habe (jedes Jahr woanders - haeh?!), sondern zu meinen Argumenten: Wenn Teilnehmer nicht durch Unfälle, sondern durch die Hitzebelastung zu Tode kommen?


    Ich sage ja nicht, dass die Dakar nie wieder in der Region fahren soll. Nur sollte sich die Orga ueberlegen, ob wirklich nichts zu verbessern ist - ich sehe meine Kritik da nicht als unbegruendet an. Es ist schwierig zu wissen wie es besser ginge. Aber einfach zu sehen, wenn etwas nicht gut ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Halbliter ()

  • Wer so eine Veranstaltung mitfährt, kann durch die Strapazen zu Tode kommen.


    Wie jeder Amateursportler, der sich bei einer Bergwanderung, einem Halbmarathon oder beim Joggen überschätzt.



    In der Kletterhalle zu klettern ist weniger gefährlich als die Watzmann-Ostwand zu durchklettern. Die fordert ihre Oper wegen ihrer Länge, nicht wegen der technischen Schwierigkeiten.
    Trotzdem oder gerade deshalb ist die Kletterwand nicht für jeden DIE Alternative.



    Ehrlich gesagt war es klug, ein nicht perfektes Roadbook zu erstellen.


    Mit einem perfekten Roadbook würden die Spitzenleute ein so gnadenloses Tempo anschlagen müssen, dass die Geschichte sehr viel unfallträchtiger würde.




    Patagonien ist sicher ideal. Da hat es einen Bekannten einfach vom Motorrad geblasen. Im Stand.


    Wenn da die ersten bei 180km/h von der Strasse gepustet würden oder der Wind das Biwak umziehen würde, wärst du der erste, der Kritik anmeldet.



    Ich vermute mal, es ist gar nicht so leicht, ein geeignetes Gebiet für so eine Veranstaltung zu finden.


    Man braucht eine passable, befestigte Infrastruktur für den Tross und parallel dazu hunderte Kilometer von befahrbarer Landschaft mit und ohne Wege.


    Plus ein paar Kliniken in erreichbarer Nähe.


    Plus ein Umfeld ohne ausufernde Korruption, ohne Schutzgelderpresser, weitab von Terroristen.
    In Marokko gab es schon Attentate, ist also nicht akzeptabel.


    Wir erinnern uns an das Debakel mit der abgesagten Dakar.
    Millionen sind in den Sand gesetzt worden.
    Wer soll die Verantwortung übernehmen, wenn der IS zwei Tage vor dem Start mit Anschlägen in Marokko droht?
    Er hat dort ja schon einen "erfolgreich" durchgeführt.
    Wie beknackt müsste ein Veranstalter sein, sich auf das Risiko einzulassen?



    Wenn es geht, sollte das Zielgebiet auch als Markt für die teilnehmenden Hersteller interessant sein.




    Die Dakar ist im Vergleich zu früher entschärft.
    In der "guten alten Zeit" fuhren selbst die Trucks 200Km/h.


    Sie ist hart, aber ich nehme an, das ist gewünscht.


    Man müsste morgen die Streif nicht fahren, man könnte den hare-scramble am Erzberg leichter machen, man könnte GPs mit Motorrädern fahren, die nicht 350 sondern nur 250km/h laufen, also könnte man auch die Dakar verwässern.
    Aber warum sollte man das tun?

  • Zum letzten Satz: Weil da Amateure/Privatfahrer mitfahren.


    Und nen Anschlag gab es auch in Berlin. Marokko ist generell ziemlich sicher, in entlegenen Grenzregionen allein würde ich aber nicht reisen.


    Naja, es soll ein hartes Rennen bleiben, ok. Aber wer mal dyspnotisch war und das Gefühl kennt, keine Luft mehr zu bekommen, egal wie man atmet, wird eben kritischer mit Sport in 4000m Höhe umgehen.