China-CDI in Parallel-Twins?

  • Achso, für die “ Teutschen“ unter uns, hier der Hinweis auf das ICD10, was leider mehrere Jahre bei der Diagnostik gegenüber dem DCM5 zurück liegt.
    Bei aller mopedbezogenen Fachlichkeit von Nepomuk, bitte halt Dich zurück, im Interesse dieses Forums.
    Viele Grüße Stephan

  • Hey, das finde ich klasse. Ich persönlich habe an der Thematik Widerstand, Transistor, Kondensator und Kabel nicht so viel Spaß. Ich schraub den Motor auseinander und schneide Ventilesitze und schleife die Ventile hinterher ein. Dead ist meine Welt. Deshalb habe ich auch die ignitech gekauft und eingebaut. Läuft einfach.


    Gruß
    Thorsten

    Grüße


    Thorsten

  • .... nun, es ist nach meiner bescheidenen Meinung mit einer Thyristorschaltung und zwei Pickupspulen so wie im Werkstatthandbuch möglich.
    Der Hauptpickup ist ne Spule, an der bei 15 Grad vor OT ein Magnet vorbeirauscht und ne kurze, hohe Spannungsspitze erzeugt.
    Der "Früh"-Pickup ist tatsächlich nur ein Sinusgenerator, der von einem Magnetpaar bedient wird.
    Nimm nun die Bilder aus dem WHB: Da sind verschiedene Spannungsverläufe zu sehen. Auf einem bestimmten Spannungsniveau zündet der Thyristor. Er wird leitend und der Kondensator entlädt sich. Induktion-> Zündfunke... Kondensator leer, Thyristor unterschreitet Mindeststrom und sperrt wieder...
    Überlagert zum Puls aus dem Primärpickup kommt das Signal vom Sekundärpickup. Je schneller das Schwungrad dreht, desto höher die Spannung da und je früher wird die Zündspannung des Thyristors erreicht. Stufenlos.


    Mit ein paar Dioden im Gate lässt sich die Zündspannung des Thyristors um je 0,7 Volt ändern.
    Bei bekanntem Zündstrom mit nem Spannungsteiler und wenn man will, kann man noch andere Methoden verwenden.
    Als einfach denkender Japaner würde ich die Eigenschaften billiger SI-Dioden nutzen und stufig arbeiten.
    Die Schaltung vergieße ich. Klar, soll ja keiner sehen, was es ist.
    Aber es kann tatsächlich so einfach sein.
    Kein Kennfeld, kein Computer. Einfach etwas diskrete Halbleitertechnik.
    Mal sehen, vielleicht nehm ich mir wenns warm ist, mal ein Oszi und messe ein bißchen rum. Dann werden wir bald wissen, was passiert.


    Vieles in der Elektronik ist einfacher, als man denkt. Es muß bloß gut durchdacht sein. Auch mit nur vier Verstärkerstufen kann man laut und deutlich Radiohören.


    Solang bleibt cool.

  • Das mit dem Radio hören ging früher auch einfacher. Langer Draht, Diode und Kopfhörer. Naja über Empfangs-Qualität muss man dann nicht weiter reden. :D


    Aber bzgl. der Zündung hast du sicher Recht. Da gibt es bestimmt gute einfache Lösungen. In den 40 Jahre alten Simson Mopeds ist auch so eine Elektronik Zündung drin. Da ist bestimmt nicht viel Elektronik enthalten, aber das Zeugs funktioniert immer noch.

    Gruss Streusel

  • …………………

    Einmal editiert, zuletzt von Nepomuk () aus folgendem Grund: irrtümlich selben text doppelt gepostet bitte löschen

  • ZITAT[.... nun, es ist nach meiner bescheidenen Meinung mit einer Thyristorschaltung und zwei Pickupspulen so wie im Werkstatthandbuch möglich.
    Der Hauptpickup ist ne Spule, an der bei 15 Grad vor OT ein Magnet vorbeirauscht und ne kurze, hohe Spannungsspitze erzeugt.
    Der 'Früh'-Pickup ist tatsächlich nur ein Sinusgenerator, der von einem Magnetpaar bedient wird.
    Nimm nun die Bilder aus dem WHB: Da sind verschiedene Spannungsverläufe zu sehen. Auf einem bestimmten Spannungsniveau zündet der Thyristor. Er wird leitend und der Kondensator entlädt sich. Induktion-> Zündfunke... Kondensator leer, Thyristor unterschreitet Mindeststrom und sperrt wieder...
    Überlagert zum Puls aus dem Primärpickup kommt das Signal vom Sekundärpickup. Je schneller das Schwungrad dreht, desto höher die Spannung da und je früher wird die Zündspannung des Thyristors erreicht. Stufenlos.


    Mit ein paar Dioden im Gate lässt sich die Zündspannung des Thyristors um je 0,7 Volt ändern.
    Bei bekanntem Zündstrom mit nem Spannungsteiler und wenn man will, kann man noch andere Methoden verwenden.
    Als einfach denkender Japaner würde ich die Eigenschaften billiger SI-Dioden nutzen und stufig arbeiten.
    Die Schaltung vergieße ich. Klar, soll ja keiner sehen, was es ist.
    Aber es kann tatsächlich so einfach sein.
    Kein Kennfeld, kein Computer. Einfach etwas diskrete Halbleitertechnik.
    Mal sehen, vielleicht nehm ich mir wenns warm ist, mal ein Oszi und messe ein bißchen rum. Dann werden wir bald wissen, was passiert.


    Vieles in der Elektronik ist einfacher, als man denkt. Es muß bloß gut durchdacht sein. Auch mit nur vier Verstärkerstufen kann man laut und deutlich Radiohören.


    Solang bleibt cool.]



    Moin,
    es ist unheimlich schwierig, lustig zu bleiben, chirurgisch präzise zu argumentieren und sich dabei kurz zu fassen.
    Beispiel: Theresa M. sagt „Brexit means Brexit” und schwups - alle wissen, was Theresa nun gleich tun wird.


    Zunächst: ich habe die „gedachte” Kennlinie der beiden Spulen - Spannung über Drehwinkel - und ein Bild des Spulengelumpes in
    Martin Fischinger - Motorradelektrik - Motorbuchverlag observiert. Für CB250N.
    Ob der Autor gemessen hat? bezweifle ich, zu wenig Physik drin.
    Aber man erkennt den guten Willen, zwei Spannungsquellen, eine Blackbox, Blackbox nicht reparierbar, braucht Herr F. kein Wort drüber verlieren.
    „B. means B.”


    Thema hier ist: jemand (Emil) will die beiden realen Spannungsquellen an eine chinesische Blackbox anschliessen, um diese zu triggern.
    Was soll daran so schwierig sein, wozu gibt es Draht…


    Problem 1 (für mich): sind die hier beschriebenen Spannungsquellen im Fernen Osten irgendwie „genormt”? Wird diese Norm über 30 Jahre gelten?
    vermutlich ein klares Nein. Wissen tue ich es aber nicht.
    Daraus folgt: Pegelanpassung in jedem Fall erforderlich.


    Problem 2 (nicht für mich): Diese beiden Spulen werden parallel geschaltet und, das ist bei jeder Parallelschaltung von Spannungsquellen so, wenn diese sich nicht über ihre Innenwiderstände gegenseitig niedermachen sollen, über Dioden entkoppelt.


    Beispiel: 6V-Akku und 12V-Akku parallel und s.o.entkoppelt, ergibt an den Klemmen 12V keine Summe, keine Überlagerung, basta.
    Wird die Triggerspannung übersahritten, egal von welcher Quelle, dann Trigger.
    Ich vermute, dass die Pegel der Quellen keine fertigungsbedingte Toleranz haben, u = Windungszahl d(Fluss)/d(Zeit) und die Magnete hat man im Griff.
    Eigentlich leicht zu kapieren…


    Problem 3:
    Wolf, du behauptest flockig, das geht. Quelle triggert Thyristor.
    Ich sag ja dasselbe.
    Du sagst:2+2=4, ich sage 2+2=5… wir reden von einer CDI von Honda. Da gilt: 2+1+2=5

    Wer glaubt, dass man mit einem analogen (!) Pegel einen Schalter SICHER (!!!) steuern kann, der haut sich zu 99% auf den Daumen, zu 1% hat er Glück.
    Ist strunzegal, ob es ein elektromechanisches Relais oder ein Halbleiter ist.
    Bei MOSFET und Triac/Thyristor geht das fett daneben.
    Pegel ähnlich TTL-Pegel für EIN und AUS und dazwischen einen definierten Bereich, wo NICHT GESCHALTET WERDEN DARF (!!!!!!!!!!!!!!)
    jetzt hilf mir und erklär mir, wie du das mit 2 Quellen, Dioden und Widerständen realisierst.
    Sag mir nicht, der Thyristor braucht keine Hysterese, es kommt noch was.


    Problem 5: Thyristoren und MOSFETs haben fertigungsbedingt ungeheuere Streuung, was die Triggerpegel betrifft. Die liegen im ganzzahligen Voltbereich. Du kannst natürlich mit einem variablen passiven Netzwerk auf den Thyristor aus der Charge von KW47 Dienstag Vormittag abgleichen…


    Problem 6: Temperaturgang…
    ich hab mir extra ein Datenblatt aus den 80ern rausgesucht.
    y-Achse ratio of Vgt/VGT(Tj=25°C)
    y-Achst junction Temp tj


    Kennlinie ergibt für gängige SCRs
    25°C = 1 (logo)
    0°C = 1,1 bis 1,2
    100°C = 0,6 bis 0,7
    wobei Tj auch gerne mal 150°C sein kann…
    d.g. die Triggerspannungläuft über die Temperatur weg.
    Kann man jetzt durchrechnen, aber wenn der ZZP nach 30 Minuten wg schwitzendem Thyristor 10° oder 20° wegläuft, dann kann im WHB stehen was will: da ist am Eingang des CDI ein Schmitttrigger-ähnliches Gewerk, dieses beinhaltet mindestens 2 Transistoren und hat 2 definierte Ausgangsspannungen: nix oder volle Kanne. Letzteres triggert den Thyristor in allen Lebenslagen.
    Das Ding macht also aus einem analogen Pegel ein digitales Signal und die Streuung und der Temperaturgang und andere Kleinigkeiten sind für den ZZP völlig egal.
    2+1+2=5 ;-)
    Falls jetzt jemand in der CDI bohrt und… nix Schmitt findet: zumindest Bosch hat Halbleiter-Schaltelemente mit integriertem aktivem Netzwerk verbaut (Generator-Regler z.B.) Das ist eine Preis- bzw Fertigungskosten-Frage.


    Ergebnis: du kannst fast jede CDI ohne ZZP-Verschiebung (2T) verwenden, wenn gegebene Hochvoltspule ausreicht und das Signal der Geber digitalisiert wird. Wenn extern der Schaltpegel eingestellt wird (muss sein bei dieser Technik), ist es egal bzw schadet nicht, wenn intern nochmal eine Digitalisierung erfolgt.
    Ob das China Teil auf Dauer taugt ist hier nicht berücksichtigt.


    der Herr aus Bietigheim: Simson =2T mit vermutlich festem ZZP
    noch einen für den Herrn aus S.: die Bibel war gemeint. AT… ;-))

  • Wollte mal kurze Rückmeldung geben: Die CDI ist gestern bei mir angekommen, macht äußerlich erst mal einen guten Eindruck (gold eloxiertes Alu-Gehäuse), über die inneren Werte kann ich noch nichts sagen. Ein kleines Testprogramm für den Arduino hab ich aber schon geschrieben. Muss jetzt noch andere Stecker dran machen, dann kanns mit dem Testen losgehen. Werde weiter berichten.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Hier übrigens ein Video, wo jemand die gleiche CDI, die ich mir besorgt habe, in einem Quad (Honda TRX300EX) zum Laufen bringt:
    https://www.youtube.com/watch?v=6SoGLxTEkG0

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)