Nachdem ich jetzt seit dem 2. Juni mit dem neuen Blaupunkt MotoPilot 43 EU LMU herumexperimentiert habe,
möchte ich mal erste Erkentnisse zum Besten geben.
Vieleicht können wir ja hier eine ähnlichen Wissenpool aufbauen, wie das schon beim MotoPilot 35
der Fall ist.
Lieferumfang: Der Pilot 43 kommt in einer doppelt so großen verpackung wie damals der Pilot35.
Alles Notwendige ist dabei, ein USB-Kabel zur Verbindung mit dem PC, eine Halterung mit verschraubbareN
Kabelanschluß zum Ladegerät, und eine stabil wirkende Lenkerbefestigung aus Metalldruckguß.
Und da sind schon die ersten Unterschiede zum Pilot 35.
Die Halterung macht einen stabilen Eindruck, ist aber keine RAMmount halterung, und aufgrund der 19 mm Kugel
auch nicht mit RAMmount kompatibel.
Jedoch hat das Lochraster der an die Halteschale zu verschraubenden Kugel die gleichen Maße, wie
die entsprechende RamMount Kugel mit 4Loch Platte, man kann also auch diese montieren, so man sie denn besitzt.
Zeitens ist das Natzteil nicht mehr in der Halteschale verbaut, sondern im Babel selbst verbaut. wer also Kabel
für seinen Pilot 35 verlegt hat, muß neue Kabel ziehen.
Drittens, entgegen der Behauptung im Handbuch ist nicht das Ladekabel die Antenne für den TCM-Empfang,
sondern es sitzt an der Halteschale eine ca. 1m lange Wurfantenne mit 2 kleinen Saugnäpfen. An einem Motorrad mit
Verkleideung macht das wahrscheinlich keine größeren Probleme, wie ich das an meinem Roadster verlege,
ist mir noch nicht ganz klar.
Das Gerät selbst hat eine angenehme Größe, und wenn es nicht den Gehäuseeigenen "Sonnenschirm" hätte, könnte man es als
schlank beseichnen, es ist ca halb so dick wie der Pilot 35.
Der Bildschirm ist etwas größer als beim Pilot 35, hat jedoch eine etwas schlechtere Auflösung von 480*272, dadurch ist
das Gerät allerdings ohne große Basteleien mit vielen Naviprogrammen kompatibel.
In der Mitte unter dem Schirm ist der Ein/Aus Schalter, der nicht mehr als Reset-Taster nutzbar ist. Dafür hat das Gerät
links unter einer Klappe zwischen dem Mini-USBanschluß und dem Micro-SD Slot einen richtigen Reset-Taster, der mit einem
schlanken Stift oder einer Büroklammer auslösbar ist.
Obwohl man offiziel kamu was davon liest, hat das Gerät einen MicroSD Slot, der zumindest bis zu 64GB Karten verträgt.
Größere hab ich nicht ausprobiert.
An "Fremdprogrammen" habe ich Navigon 7.7.5, Navigon 8, Becker Revo, Becker Mamba, IGO8, Primo und Nextgen problemlos
zum laufen gebracht.
Die mitgelieferte Software ist eine IGO-Nextgen Version, der man mit erweiterungen über das UX Verzeichnis eine Motorradtaugliche
Tastatur und den Kurvenmodus (Curvy 1 - 3) beigebracht hat.
Die Darstellung ist m.E. ziemlich gut, mit großen, gut lesbaren Anzeigen und Menüs. Insgesamt gefählt mir das Erscheinungsbild der
Navigation besser durchdacht als beim Mamba4, allerdings habe ich einen Kritikpunkt: bei Menüs, die mehr Punkte enthalten, als auf
dem Bildschirm dargestellt werden kann, muss man mittels Wischen die Menüpunkte auf den Screen holen. Z.B. den Punkt zum Zwischenziele
löschen bei Routen mit mehreren Zwischenzielen. Das ist bei diesen druckempfindlichen Bildschirmen etwas schlecht zu handhaben.
Oft hat man dann fälschlich einen nicht gewollten Punkt angewählt, anstelle zu wischen.
Das ist bei den Mamba-Menüs mit ihren Pfeiltasten definitiv besser.
Ansonsten hab ich bei dem Program (noch) nichts auszusetzen.
Übrigens kann man das Program auch auf den Motopilot 35 exportieren, es funktioniert da auch im Hoch und Querformat, allerdings
leider nur als normales Nextgen Proggie. Man kann zwar die Curvy Routenberechnung anwählen, aber das wird vom Program dann nicht akzeptiert
und man landet bei einen "Green" Route. Woran das Program erkennt, das es nicht auf der originalen Hardware läuft, hab ich noch nicht
herausbekommen.
Da der Motopilot so gar keine Notiz von der SD-Karte nimmt, ist es ohne Änderung im Flash nicht möglich, ein Menü zu installieren.
Auch wenn man den gesamten Inhalt des MobileNavigator Ordner auf die SD-Karte kopiert, interessiert das den Pilot 43 nicht.
Man muß also entweder den Start in der Registry ändern, oder, was einfacher ist, das Mobilenavigator.exe umbenennen, und unter diesem Namen das
Menü, was dann durchaus auf der SD-Karte liegen kann, anspringen.
Der Flashspeicher selbst nennt sich nicht mehr Residentflash, sondern NandFlash.
Im Flashspeicher selbst ist noch ein weiterer Bereich von Mb versteckt, in dem die Chinesischen Hersteller einiges an
Programmen (Taschenrechner, Mediaplayer ...), Tools (Helligkeit- und Lautstärkereglung...) und Spielen ((Snake, Mines ...) in
gewöhnungsbedürftigem Bonbonfarbigem Design versteckt haben und wo sich auch das Bluetooth-Program befindet.
An diesen Teil des Speichers kommt man aber auf normalen Wege nicht heran, so das diese Programme nicht so einfach nutzbar sind, bis auf das
genannte Bluetooth Program.
Das Bluetooth funktioniert bei mir ziemlich gut, es hat sich sofort mit meinem Nolan-BT verbinden lassen, und nimmt nach einem Ausschlaten von beiden
Komponennten (Nolan und Pilot 43) auch nach dem Wiedereinschalten ohne Probleme selbständig die Verbindung wieder auf.
Mit meinem Handy konnte ich den Piloten allerdings noch nicht verbinden, da das BT-Programm keine Möglichkeit zur Ziffereingabe bietet.
Aber vielleicht findet sich da ja noch eine Lösung.
Zum TMC kann ich noch nicht viel sagen, da ich das Gerät bisher nur ohne Ladeschale im Auto getestet habe.
Die Verkablung am Motorrad steht noch aus, da bin ich noch mit dem Pilot 35 unterwegs.
Die Verbindung zum Updaten von Software und Karten erfolgt nicht mehr über BlauUp, sondern über die NavieExtras Toolbox. Die tut sich bei mir alledrings manchmal schwer,
das Gerät zu bemerken. Ausserdem muß man sich bei NaviExtras mit seinem Gerät registrieren.
Insgesamt bin ich bisher sehr zufrieden mit dem Gerät. Hardware und Software machen einen guten, durchdachten Eindruck und die Akkulaufzeit von mehreren
Stunden (ca. 4-6 Stunden je nach Auslkastung durch BT, Helligkeit und Nutzung) ist auch nicht schlecht,
Ich werde diesen Beitrag wahrscheinlich demnächst noch etwas ergänzen, für jetzt solls ertmal gut sein.
Grüße, Moeffler