Hab eine CX 500 mit Überholungsbedarf

  • Naja, das Motorrad ist ja keine Neuentwicklung. So als einfacher Jurist kann ich mir zumindest vorstellen, dass ein paar Tropfen Öl in den Zylindern sich irgendwie auch an der Zylinderwand verteilen und so möglicherweise bei der Schmierung helfen.


    Auf der anderen Seite hab ich praktisch kein automobiles Fachwissen und würde nicht wagen, meine unsterbliche Seele darauf zu verwetten, dass das hilft. Ein Motorradtechniker weiß wahrscheinlich, wieviel Öl nach 4 Monaten Winterschlaf noch im Zylinderkopf bei den Ventilen ist. Es wäre auch interessant, ob das in den nächsten Jahren dann noch wesentlich weniger wird.


    Ich hab viel mehr Angst, dass durch den Bewegungsmangel Dichtungen kaputt gegangen sind, oder die Kolbenringe sich irgendwie chemisch mit der Zylinderwand auseinandergesetzt haben.


    Am Ende denke ich, dass ein wenig Öl zumindest nicht schädlich ist, auch wenn es natürlich bläuen wird, wenn man tatsächlich zündet. Aber wenn ich den Tipp richtig verstanden habe, soll man ja dabei die Zündung zunächst aus lassen, damit das Öl überall schon einmal war, bevor es richtig rund geht im Motor.


    Meine RC04 hab ich von 2005 bis 2014 immer gleich gestartet. Das Steuerkettenproblem führe ich aber eher auf die 100.000 Km zurück, die die gute auf dem Buckel hat, als auf den Mangel an Schmierung bei den ersten Umdrehungen. Üblicherweise hat sie sich nach dem Winterschlaf auch immer etwas bitten lassen. Die Vergaser hatte ich ja immer abgelassen, und allein das dauert ja ein paar Sekunden, bis das Benzin wieder da ist, wo es hin sollte.
    Und dann kamen die einzelnen Zylinder so nach und nach dazu. So "TucktucktuckgabrubbelgabrubbelpatpaptpatBRUMMbrubbelbrubbel."


    Das mit dem Ventile entspannen gibt mir zu denken. Kann ich die danach einfach wieder so einstellen, wie es richtig ist, oder brauch ich dafür besonderes Werkzeug und Fachkenntnisse?


    Naja, erstmal bin ich ja ne Woche in Köln, dann ist ein WE Scheibenschießen in Nienburg, und DANN .... werd ich mir erstmal ansehen, wie weit ich so die großen Teile abbauen kann. Danach folgt eine umfassende Grundreinigung, bevor ich mich um die technischen Aspekte kümmere.


    Wenn sie erstmal läuft, muss sie ja auch TÜV kriegen, und da soll sie sich von ihrer besten Seite zeigen.

    Wenn's nicht so wär wie's ist, wär's anders.

    Einmal editiert, zuletzt von trotzdem ()

  • Hallo olaf,
    Ich habe ja nicht behauptet, daß Öl in den Zylinder geben falsch ist. Ich mach es ja auch so. Nur die Erklärung von GS-man ist Quatsch.

  • Das Motorrad hat eh einen Hauptständer. Kerzen raus , Öl rein, 5. Gang rein und nun einmal das Hinterrad per Hand langsam drehen. Da sieht man gewaltfrei ob alles dreht. Dann kann man dazu übergehen mit dem E-Starter den Motor ohne Kerzen durchdrehen bis sich Öldruck aufbaut. So würde ich das machen.

  • Was sich GS-man vom Zurückdrehen der Ventileinstellschrauben verspricht, erschließt sich mir auch nicht. Außer daß er damit vielleicht
    den Anlasser entlasten will. Und den halben Motor zerlegen, damit man Nockenwelle und Steuerkette öl-duschen kann, ist wohl auch
    einigermaßen daneben.

  • Bei der RC04 konnte ich den Ventildeckel abnehmen, ohne den Motor auszubauen. Problemkreis ist da immer die Dichtung. Bei meiner wurde sie letztes Mal eingeklebt, also braucht man danach im Zweifel eine neue.


    Und die muss dann ja auch wieder eingeklebt werden. Die Zylinderkopfschrauben sind bei der RC04 auf Anschlag, also braucht man kein Drehmoment, sondern man schraubt sie rein, bis nicht mehr geht.


    Aber von Ventile entspannen habe ich noch nie was gehört. Den Grund, warum man das machen sollte, wüsste ich natürlich auch gerne.


    Man kann sicher, wenn man es 100%ig machen will, immer noch mehr machen. Also Köpfe runternehmen, Zylinder und Kolben angucken und so weiter.


    Die Frage ist dann eben, ob sich der Aufwand lohnt. Und ob er nötig ist. Bei mir ist das Problem, dass rein könnenstechnisch von oben gesehen nach dem Ventildeckel Schluss ist.


    Meine Hoffnung ist, dass der Motor im Wesentlichen in Ordnung ist und es mit dem Wechsel der Betriebsflüssigkeiten und vielleicht noch der Zündkerzen und dem Luftfilter getan ist. Wenn das nicht so ist, ist das Projekt sowieso teurer und wird länger dauern.


    Und die nächste Frage dann wäre ja, ob der Motor sich gleich komplett zerlegt, oder ob er einfach nur nicht anspringt. Teuer wird es ja vor allem dann, wenn die Steuerzeiten nicht stimmen und die Ventile, Kolben und Zylinder kaputt gehen.


    Einige Tipps und Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen ist sicher nicht falsch. Aber ab einem gewissen Punkt würde ich den Aufwand ERSTMAL nicht betreiben. Ich werde berichten, wie es läuft, wenn's soweit ist. Drückt mir die Daumen :D

    Wenn's nicht so wär wie's ist, wär's anders.

  • :wink1:


    Wenn der Motor nicht wegen Defekt stillgelegt wurde, bist Du mit etwas Öl in den Zylindern (und ein paar Umdrehungen von Hand) eigentlich schon versorgt.
    Kannst mit neuer Batterie und Killschalter auf OFF (ohne Zündkerzen - Lappen vor die Löcher, das Öl spritzt dann da raus :o) den Anlasser drehen lassen, bis die Ölkontrolle ausgeht und noch 10 Sekunden weiter, dann starten.


    Das alte Öl würde ich erstmal drinlassen - das schmiert noch. Motor 10-15 Minuten laufenlassen ohne Last, dann Öl und Ölfilter wechseln. Und wenn Du es gründlich machen willst, nach 1000 Kilometern nochmal.



    So hab ich das mit dem Motor von Projekt5 gemacht (war 7 Jahre abgemeldet - wie lange vorher schon gestanden :nixweiss: auch schon Jahre :o) und der läuft top und ist dicht. Der Motor vom Scrambler war jahrelang kaum gelaufen, da sind alle äusseren Simmeringe undicht. Ist nach kurzer Einlaufzeit aber so wenig, dass ich das so gelassen hab :wink1:






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Genau so wie olaf würde ich es auch machen. Wenn dann der Motor mit neuem Sprit nicht laufen will, ist immer noch Zeit, nach der Ursache
    zu suchen. Undichte Simmerringe kann man auch mit lec wec behandeln, wenn man einen aufwendigen Wechsel scheut. Das Zeug ist zwar
    saumäßig teuer, hat aber z. B. bei einem Alfetta-Achsgetriebe geholfen, dessen Dichtring die Bremsscheibe eingesaut hat.

  • Das Argument von GS-man ist nur auf den ersten Blick plausibel, aber tatsächlich Quatsch. Ein Rest-Ölfilm ist auch nach 4 Jahren Standzeit noch
    vorhanden, etwa so viel wie bei einem 1:100 geschmierten Zweitakter.


    Ja, Sir, Jawohl, Sir.
    Nur das Deine Behauptung mal wieder Unsinn ist.
    Der Ölfilm geht über die Zeit verloren. wie sonst wäre es zu erklären, dass auch schon mehr als ein Motor nach 2-3 Jahren Stanzeit eine verrostete Zylinderwand hat? Wo die doch so gut durch einen vor mehreren Jahren aufgebrachten, in mikrometern messbaren Ölfilm, geschützt war?
    Sorry aber nach 2 Jahren Standzeit ist da zu wenig Öl um eine sichere Schmierung herzustellen.


    t

    Was sich GS-man vom Zurückdrehen der Ventileinstellschrauben verspricht, erschließt sich mir auch nicht. Außer daß er damit vielleicht
    den Anlasser entlasten will. Und den halben Motor zerlegen, damit man Nockenwelle und Steuerkette öl-duschen kann, ist wohl auch
    einigermaßen daneben.


    Wenn der Motor Jahre gestanden hat ist auch in den Nockenwellenlagen kaum noch Öl. Das Entlasten der Ventile dient dazu die Nockenwelle frei drehen zu lassen, solange noch kein Öldruck bzw ausreichende Schmierung da ist. Das gleiche gilt natürlich auch für die Paarung Nocken-Kipphebel.
    und unter uns: Wenn die 2 Schrauben die den Ventildeckel halten für Dich den halben Motor darstellen, wird mir an Deiner Argumentation einiges klar.


    Aber abgesehen davon hat die beschriebene Prozedur die Aufgabe alle Teile, die lange standen bei Wiederinbetriebnahme möglichst schnell und ausreichend zu schmieren. Ihr könnt natürlich tun was Ihr wollt, aber meiner Erfahrung nach hat sich dieses Vorgehen als nahezu optimal an Schonung herausgestellt.


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Den Motor zeigst du mir wo du mit den zurückgestellten Ventileinstellschrauben die NW lastfrei durchdrehen kannst. Das ist doch der Witz des Tages.
    Ausserdem geht es nicht um festgerostete Motore, sondern maximal um trockene Zylinderwände. Eine rostige Schraube lösen ist ein anderes Thema.
    Da geht es auch um Glück und Pech und Luftfeuchtigkeit im Lagerraum und Temperaturwechsel, und ob in einem Zylinder die Ventile offen oder zu waren.
    Verrostet heisst kaputt und wenn beim Durchdrehen des Motors im Stand kein Widerstand da ist (ohne Kerzen), dann sind die Zylinderwände doch hoffentlich OK.
    Von Hand durchdrehen und mit Akkuschrauber bis Öldruck sich aufbaut wird jeder Mensch mit etwas Gefühl wohl ohnehin machen.

  • Den Motor zeigst du mir wo du mit den zurückgestellten Ventileinstellschrauben die NW lastfrei durchdrehen kannst. Das ist doch der Witz des Tages.


    Dann kannst Du mir bitte mal erklären welche Last auf der Nockenwelle liegt wenn die Ventileinstellschrauben ganz rausgedreht sind.
    Würd mich bloss mal interessieren.
    Du brauchst dich auch nicht an meine Anleitung zu halten. Bloss dass bei mir nicht die Nockenwelle (Stahl) vom Nockenhub in Aluminumlager gepresst wird ohne das vorher die Schmierung sichergestellt ist.
    Wenn Dir das nicht gefällt tut es mir auch nicht leid es war auch nie meine Absicht irgendwem damit zu gefallen, aber wenn Du hier ernsthaft behaupten willst, dass das nicht die maximale Schonung unter den beschriebenen Bedingungen ist dann würd ich gerne Argumente hören.


    Ausserdem geht es nicht um festgerostete Motore, sondern maximal um trockene Zylinderwände.


    Genau. Das was ich geschrieben habe war einfach nur das was ich tun würde (und auch schon getan habe) um bei Motoren, die jahrelang gestanden haben, alle bewegten Teile (die man ohne grossen Aufwand erreichen kann) möglichst lastfrei und mit maximal früher Schmierung wieder in erste Bewegung zu versetzen.
    Wenn Du meinst das eine oder andere sei nicht nötig, bitte sehr, wie Du willst.
    Ich mach es weiter so.


    mfg GS_man

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    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Ich versteh ja, dass man sich manchmal ärgert, wenn man etwas liest, was der eigenen Ansicht nach falsch ist. Geht mir auch oft so.
    Aber bitte versucht sachlich zu diskutieren, also zum Beispiel schreibt "ich glaube, das entspricht nicht den Tatsachen" und nicht "das ist Blödsinn".


    Ich will die CX ja zum laufen bringen und freue mich über jeden Rat.


    Ich würde aber trotzdem kein Zuckerwasser in die Zylinder schütten, wenn mir das jemand raten würde.


    Was mir zum Beispiel an dem Ratschlag von GS noch nicht klar ist ist die Frage, ob ich diese Einstellschrauben nachher wieder so anziehen kann, das sie optimal eingestellt sind.
    Ansonsten ist das für mich keine Option.
    Wenn sie läuft, kommt sie sowieso als erstes zum Mopedschrauber meines Vertrauens.
    Da gibt's dann einen Checkup, der sicher auch Ventile einstellen beinhaltet.
    Aber ich hab Angst, mir die Nockenwellen zu ruinieren, wenn ich da an den Schrauben rum drehe und nicht genau weiß, was ich tue.

    Wenn's nicht so wär wie's ist, wär's anders.

  • :wink1:


    Wenn die Ventileinstellschrauben bei meiner CM ganz rausgedreht sind, erreichen die Ventile noch (grob geschätzt) drei Viertel vom Hub. Dementsprechend ist auch die Last auf Nockenwelle und ggfs. trockenen Lagern. Auf die Nocken kann man ja vorher Öl draufgiessen, wenn man den Deckel schon runter hat.


    Wo da genau wie der Kipphebel auf den Ventilschaft oder Ventilfederteller drückt, wenn die Ventileinstellschrauben ganz rausgedreht sind :nixweiss: um das Gewinde im Kipphebel nicht zu gefährden (wenn's schief auf 'ne Kante drückt) würde ich aber die Schrauben sowieso nicht ganz rausdrehen.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • [quote='hondaschlumpf','https://www.honda-board.de/forum/index.php?thread/&postID=2134595#post2134595']Den Motor zeigst du mir wo du mit den zurückgestellten Ventileinstellschrauben die NW lastfrei durchdrehen kannst. Das ist doch der Witz des Tages.


    Na genau bei den CX-Motoren geht das sehr wohl !
    Allerdings nicht so einfach, wie GS_man schreibt.
    Einstellschrauben loesen und soweit herausdrehen, dass die Stoesselstangen aus der Kipphebelpfanne entfernt werden koennen.
    Dann kann durch Motordrehen die Nockenwelle belastungsfrei bewegt werden!
    mfg hermann

  • @GS-man:
    Allein die Tatsache, daß beim CX Motor die Nockenwelle mitten im Gehäuse liegt und mindestens die 10-fache Menge der angeblichen 2 Schrauben
    geöffnet werden muß, disqualifiziert Deinen Beitrag als dummes Geschwätz. Zum Rest des Geschwafels: Kein Kommentar....ist auch einer!

  • Bitte lies doch mal # 28, dann wird klar,dass es beim CX ohne Motorzerlegung geht
    Und warum wird denn immer gleich geschimpft, wenn jemand anderer Meinung ist.
    mfg hermann

    Einmal editiert, zuletzt von hermann27 ()