CM 400 Ventil verbrannt

  • Moin,

    eigentlich wollte ich das verlängerte Wochenende für die leicht inkontinente Kopfdichtung benutzen.

    Da ließ mich dann die Gute urplötzlich im Stich. Ein Zylinder verabschiedete sich. Irgendwie schaffte

    ich es noch die 30 Kilometer nach Hause. Kompressionstest: rechts 6 Kilo, links 0. Ventilspiel vorhanden.

    Einen Esslöffel lecker Öl in die Kerzenlöcher. Jetzt rechts 12 und links 5,5 Kilo. Kommt mir jetzt spanisch

    vor. Kann ein Zylinder mit einem verbrannten Ventil überhaupt noch was drücken ? Vlt Messfehler meinerseits

    oder fehlerhafter Kompressionsprüfer ?

    Ja, ich habe Vollgas gegeben beim testen.Bin mir jetzt mit dem Laufbuchsenverschleiß nicht mehr so sicher.

    Kann man anhand der angehängten Bilder irgend einen Rückschluß auf übermässigen Verschleiß der

    Laufbuchsen ziehen ?

    Vlt anhand des Aussehens der Kolbenhemden ? Einen Zylinderkopf kann ich bei ibäh kriegen.

    Denke dass ich bei dem die Ventile einschleife und die Schaftdichtungen neu mache...

    Einen Ersatzmotor hol ich mir bei Ibäh nicht ohne Kompressionsdiagramm. Was anderes ist es, wenn

    Olaf oder Co sagen, da ist noch einer im Keller, der ist in Ordnung. Dem würde ich ungesehen glauben...

    Was meint ihr ? Zylinderpaar aushohnen / aufbohren und neue Kolben sprengt wohl den Rahmen... ? .

    Ach ja, 80000 Kilometer auf der Uhr.


    IMG_3801.JPGIMG_3804.JPGIMG_3802.JPG

  • :wink1:


    Kann es sein, dass Du das falsche Öl fährst? Ähnliche Ventilschäden (meistens richtig keilförmige Ausbrüche) hatte ich mehrfach, und keiner konnte mir das erklären. Bis einer der konsultierten Motorenbauer sagte "Wart mal ein Welchen, mein Vater will in 10 Minuten hier vorbeikommen, vielleicht fällt dem was dazu ein." Und der Alte (jenseits der 80) sagte nach einem schnellen Blick "Du fährst das falsche Öl." Hat mir dann auch erklärt, warum synthetisches oder teilsynthetisches Öl sowas verursachen kann - hat mit der Ölkohlebildung zu tun, mehr und härtere Ölkohle, und wenn sich ein Bröckchen davon löst und im Ventilspalt eingeklemmt wird ...

    Habe dann auf rein mineralisches Öl umgestellt und bin seitdem von sowas verschont gebleiben.


    Was natürlich nicht ausschliesst, dass ein Bröckchen rein mineralische Ölkohle sich löst und da eingeklemmt wird, bis von dem glühenden Ventilteller was wegbricht.


    Bei 'nem Ersatzmotor müsstest Du das Kompressionsdiagramm schon vor dem Kauf selber machen - ich kann auch von meinem besten Motor ein Diagramm machen und Dir dann 'nen schlechten verkaufen. Habe nur garkein Diagrammschreibedingens :irre:


    Die Motoren (und auch Zylinderköpfe) in meinem Keller sind alle ungeprüft und "unbekannt" - auch der, der laut Vorbesitzer erst ca. 25.000 runterhatte, gilt als nicht vertrauenswürdig. Nur beim (inzwischen fast schrottreifen) Originalmotor von meinem Ölbrenner ist der Kilometerstand gesichert (knapp 124.000 mit mehreren Zylinderköpfen), weil ich die CM 1991 mit nachvollziehbarer Historie und Tachostand 21.539 gekauft hab :D



    "Nackter" Kompressionstest am gesunden Zylinder mit 6 bar heist Überholung - beim Member Bruellklee sahen die Kolben ähnlich aus, der hat sie auf viertes Übermaß machen lassen, weil das noch problemlos zu bekommen war (1 und 2 sehr schlecht, 3 wäre noch zu bekommen, aber sein Motorenbauer konnte 4 sehr kurzfristig ranziehen). Und wenn Du das Ding zum Motorenbauer gibst, lass gleich Ventile und Schaftdichtungen vom Profi mit erledigen.


    Für das Geld kriegst Du wahrscheinlich auch zwei ungeprüfte komplette Motoren - was länger hält :nixweiss: weiss wohl keiner.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Vielen Dank, Olaf, habs befürchtet. Werde mal drüber schlafen. Winter kommt auch noch,

    vlt stolper ich über einen anderen Motor, werde auf jeden Fall auch noch beim Motorenmensch

    nachfragen.

    Öl habe ich das Mineralische vom Louis drin.

  • :nixweiss:


    Ich fahre seit langem 20W-50 rein mineralisch Eigenmarke von L oder P - damit hatte ich sowas noch nicht. Ist natürlich keine Garantie für garnix ...


    Ich würde bei meinen Moppeds einfach irgendeinen (ungeprüften, hoffentlich laufenden :crazy:) Motor reinhängen - aber ich fahre den Ölbrenner ja auch schon über 6000 Kilometer mit 'nem Zylinderschaden links (ab 3000 läuft er - altersentsprechend, ca. 134.000 wenn die Vorgeschichte stimmt - ganz ordentlich), und ich hab keine Lust ihn raus oder auseinander zu schrauben.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Fällt mir gerade ein, im letzten Thema mit der Kopfdichtung habe ich ja festgestellt,

    dass es im Kopfbereich prasselt und brutzelt. Könnte natürlich sein, dass da

    einfach das Ventilspiel zu klein war und der Teller die Hitze nicht richtig abgeben konnte.

    Auf dem Zylinderkopf sind ja Taschen und Lücken genug da, um Öl zu sammeln, das

    dann einfach kochte.

    Jetzt hatte ich das Ventilspiel nicht gemessen, nur geprüft, ob vorhanden.

    Die 80000 Kilometer stimmen, habe die CM mit 19000 gekauft. Auch bin ich

    überwiegend Langstrecken um die 400 Kilometer am Stück gefahren

  • Hallo,

    ich möchte nur anmerken, bei cruzinimage.net gibt es für 60$ plus Nebenkosten 2 Kolben komplett mit Ringen und Bolzen in 0,5mm Übermass.

    Bei denen habe ich schon mehrfach gekauft und nur gute Erfahrungen gemacht.

    Gruß

  • Ich gebe mal meinen Senf dazu, solche Ausbrüche an Ventilen Schulden meistens keinem Ventilspiel. Bricht dann an der Stelle mit der meisten Kohleablagerung, somit punktuell der schlechtesten Wärmeableitung. 80000km und Ölverbrauch finde ich eigentlich normal. Ein Instandsetzer wird folgendes zum Kopf machen, Ventile demontieren, falls noch möglich schleifen, Sitze fräsen. Das Defekte Ventil erneuern. Führungen bei Bedarf erneuerten. Schaftdichtungen natürlich auch erneuern. Zylinder bohren und honen, Kolben nächstes Übermaß. Ich würde das aber nicht ohne auch die Pleuellager zu erneuern, durchführen. Das ist mit Teilen ein Betrag von mindesten 500.-, unter der günstigsten Voraussetzung. Gebrauchten Kram würde ich auch ohne Prüfung nicht einbauen. Dann fängst du eventuell nach kurzer Zeit wieder neu an.

    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • 500 Euro wäre nicht die Welt, habe mit deutlich mehr gerechnet. Mal schauen, was der Instandsetzer so meint.

    Viel Auswahl haben wir hier im Saarland nicht....

  • Wenns meiner wäre..wurde ich den Kopf mit neuen Ausslaßventilen überholen und einen Satz neue Ringe spendieren. Zyl. leicht durchhonen.Aber ist halt so eine Sache wenns Motoren so günstig gibt.

  • Email von einem Instandsetzer:

    Bei einer CM400T mit 80TKm wirst du mit Kopf- und Zylinderüberarbeitung schon mehr ausgeben, als das Moped wert ist. Steuerkette, Gleitlager, Getriebe haben aber genauso viel auf den geleistet und verrecken kurz nach der Reparatur.

    Ruf bei bekannten Gebrauchtteilehändlern an und frage nach einem Motor CB400N/CM400T, das ist sinnvoller. Wenn garnix geht und du bereit bist 2000 € in den Motor zu stecken, kannst'e wieder fragen.

    Gruß

    Kasi



    Absage Nummer 3. Die beiden ersten sinngemäß dasselbe.

  • :troest:


    Ja. Die haben alle (durchaus verständliche) Bedenken - ich hab das Drama mehrfach mitgekriegt bei VW-Bus-Motoren und Fahrern, die sich nicht zurückhalten konnten.


    Kolben und Zylinder gemacht - "Oh toll, läuft wie am ersten Tag!" :happy: - und auch immer Gas gegeben wie am ersten Tag, bis nach kurzer Zeit die alten Pleuellager den Irrsinn nicht mehr mitmachten. Und dann ging das Geheule los ...

    Die VW-Busse liefen ja schon von Natur aus knapp vor der Leistungsgrenze mit nominal 50 PS :irre:


    Die Motorenbauer kennen Dich ja nicht und können nicht drauf setzen, dass Du den alten Motor dann entsprechend schonend fährst ...


    Intakten Kopf draufhauen, Rest so lassen, weiterfahren. Oder 'nen ganzen Motor, den Du vorher (noch im Altmopped eingebaut) prüfen kannst. Odererst das eine, dann in Ruhe nach dem anderen suchen.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
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  • Ja, so isset halt.


    Ich hatte eine kaputte KTM mit Kopfschaden.

    Sinngemäß hat mir ein boardbekannter Zweiradmechaniker das Gleiche geantwortet.


    Ich hab mir dann eine baugleiche funktionsfähige Maschine gekauft.

    Das war billiger.


    Allerdings hab ich Glück gehabt und da ist der Motor ebenfalls Hops gegangen.

    Diesmal untenrum kaputt.


    Also hab ich letzten Winter aus zwei kaputten Motoren die faulen Stellen rausgeschraubt

    und einen ganzen Motor daraus gemacht.

    Hart an der Grenze dessen, was ich als Laie hinbekomme.


    Problematisch wird es allerdings bei Motoren,

    die man nicht selber kaputt gemacht hat.


    Da muss man eben darauf setzen, dass die Götter einen lieben. ?


    In diesem Sinne frohes Schaffen.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Genau so hab ich es mir gedacht. Würdest Du die Kolbenringe neu machen ? Hab mal nachgesehen,

    das Auslassventil des "Gesunden" Zylinders ist nicht dicht. Traumdenken wäre von mir 2 mal 8 Kilo

    Kompression.... Kolbenringe gibts bei ibäh um die 50 Euro so rum....

  • :D


    Ich hab wohl auch noch 2 Satz Ringe liegen - müsste mal genau nachsehen. Glaube nicht, dass ich jemals 'nen Motor überarbeite. Kolben, Zylinder und Zylinderköpfe auch in unbekanntem Zustand noch mehrfach da :crazy: ob in den Köpfen die Ventile dicht sind :nixweiss:


    Also nix besseres als das was in der ebucht angeboten wird - wenn Du irgendwo "um die Ecke" was abholen kannst, ist das einfacher.






    :wavey:

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  • Na, Ventile einschleifen und Schaftdichtungen neu machen mach ich schon. Traurige Routine hatte ich damals mit den 2CVs,

    Ventile neu einschleifen wirkte da Wunder.

    Nur den Ventilsitz nachfräsen kann ich allerdings nicht