Hallo zusammen,
Ich bin Nappo, noch 53 und wohne in der Nähe von Düsseldorf.
So ganz richtig gehöre ich noch nicht dazu, weil ich den B196er-Führerschein und einen Roller noch nicht habe. Aber ich dachte ich stelle mich schon mal kurz vor und schreibe gleichzeitig ein wenig darüber wie sich mein Weg zum Roller so entwickelt.
Warum überhaupt einen 125er-Roller?
Ins Rollen kam das Ganze mit der Information, dass ich meinen rosa Führerschein in den EU-Führerschein umtauschen muss.
Ziemlich gleichzeitig las ich, dass es möglich ist mit B196 im Prinzip den A1-Führerschein zu erwerben.
Und per Zufall war ich über einen Bericht von einem E-Roller gestolpert.
So kam die Idee auf das alles zu kombinieren:
B196 zu erwerben, dann den neuen Führerschein zu beantragen und einen neuen E-Roller zu kaufen.
Und vielleicht auch ab und zu mal zur Arbeit zu fahren (einfache Fahrt 40km).
Nun habe ich einen Freund, der diverse Roller von alt bis neu und von kleinem Motor bis großem Motor sein Eigen nennt.
Wir kamen ins Gespräch und er zeigte mir die Nachteile (aus meiner Sicht!) meines angedachten E-Rollers auf (zu kurzer Radstand, zu kleine Reifen, zu langsam auf der Landstraße, zu unbequem, zu teuer, zu kleine Reichweite). Daneben war mir auch nicht klar, wie ich bei mir das Laden umsetzen soll. Meine Garage liegt nicht direkt am Haus und es gibt da keinen Strom.
Als Verbrenner-Alternativen nannte mir mein Freund u.a. den Honda PCX (schon schick), den Honda Super Cub (überhaupt nicht mein Ding) und den Honda Forza 125.
Bei letzterem entfuhr mir bereits beim Blick auf den Bildschirm ein „Wow!“.
Und die Begeisterung stieg mit jedem weiteren gelesenem Bericht und angeschauten Video. Er nannte mir auch noch andere Marken wie Kymco (noch nie vorher gehört) und Yamaha, Burgman, Sym. Auch über die und andere habe ich viel gelesen und gesehen, aber der Forza hatte es mir weiter am meisten angetan. Wirkt für mich ein wenig wie die S-Klasse bei den 125er Rollern. Und preislich doch deutlich unter den bis zu 8000€, die der von mir angedachte Elektroroller kosten würde.
In meinem privaten Umfeld war und ist die Begeisterung für B196 deutlich geringer.
Meine Partnerin sagte spontan „Da fährst Du alleine mit, ich setze mich nicht auf so was“. Dabei hatte sie bis dahin nicht mal ein Bild vom Forza gesehen.
Und vom Mitnehmen hatte ich übrigens auch nichts gesagt.
Andere Freunde fragten mich, ob mich meine Midlife-Crisis erwischt hat (ist nicht ausgeschlossen) und ob ich schon einen Organspenderausweis habe (Ja, seit 35 Jahren).
Also zusammengefasst halten mich alle in meinem Umfeld für ein wenig bescheuert, sind aber zu höflich es mir direkt zu sagen.
Mein Freund mit den Rollern hat eine ähnliche Größe und die gleichen Gewichtsprobleme wie ich, so dass ich mir Hose, Jacke und Helm erst einmal von ihm leihen kann.
Stiefel und Handschuhe habe ich mir selber gekauft.
Für den Fall, dass ich während der Fahrschule doch den Spaß am Fahren verlieren sollte, sind so die Kosten des Abenteuers nicht gering, aber überschaubar.
In der ersten Theoriestunde wurde mir klar, dass ich das Durchschnittsalter der Gruppe deutlich nach oben treibe und dass ich mit meinem Wunsch nach Roller auch nicht unbedingt den Geschmack der anderen traf.
Als junger Erwachsener hätte ich wohl ähnlich gedacht. Dreimal so alt ändern sich die Prioritäten.
Übrigens: Mir hat schon die erste Stunde Theorie Spaß gemacht.
Warum nicht gleich den A-Führerschein? Da gibt es mehrere Gründe.
Zum einen gibt es den B196 schneller, preiswerter und ohne Prüfung. Ist also eine sichere Bank.
Zumal der zeitlich längere Weg des großen Führerscheins bei mir gerade beruflich nicht sicher planbar ist.
Zu anderen habe ich Respekt vor der Leistung/Gewicht von großen Motorrädern/-rollern. Ein ehemaliger Kollege von mir machte mit 60 den A-Führerschein und kaufte sich eine große BMW. Nachdem er mehrfach beim Aufstellen mitsamt dem Motorrad auf die Seite gefallen war, verkaufte er die Maschine wieder. Das wollte ich mir nicht geben.
Auch kenne ich mich. Wenn ich den A-Führerschein mache, würde ich mir auch was Entsprechendes holen, Geld wäre da glücklicherweise kein Problem.
Aber ob ich damit direkt verantwortungsvoll umgehen kann, da hätte ich meine Zweifel.
Also ist der Plan mit dem Forza nicht nur die Umgebung besser zu entdecken, sondern auch die Welt des Rollerfahrens. Und dann mal schauen.
Und nun beginnt das Warten.
Das Warten auf die erste praktische Fahrstunde.
Das Warten auf die Karteiabschrift von der Führerscheinstelle meiner Heimatstadt in Norddeutschland.
Auf den geplanten Besuch bei Motoradhändlern.
Und das, wo ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin.