Kupplungsprobleme (Lamellen bekommen kein Öl?)

  • Hallo.

    Es geht um eine Kawasaki KL250A, BJ83. Ich hoffe damit bin ich im einigermaßen richtigen Unterforum gelandet.

    Folgendes Problem habe ich: Ich habe vor kurzem meine Kupplungslamellen und auch die Kupplungsfedern erneuert. Federn "verstärkt", Lamellen passend über Teilenummer und beides von TRW.

    Die Lamellen unterscheideten sich optisch stark von den alten, doch das sollte ja erstmal kein Problem sein:

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    Dazu habe ich noch einen neuen Ölfilter eingesetzt und ein Ölfilterröhrchen nachgerüstet, Originalteil, das der Vorbesitzer weg ließ. Rechts im Bild zu sehen:

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    img_20220228_163310mmjee.jpg



    Die ersten 200, oder 300km ging auch alles gut. Kupplung trennte sauber. Doch dann bei der letzten Ausfahrt bekam ich bei höherer Drehzahl, ungefähr ab 5000U/min ein laut quitschendes Geräusch Kupplungsseitig zu hören. Untertourig konnte ich damit gerade noch nach Hause fahren.


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    Kupplungsdeckel wieder gelöst, angesehen.. Beläge sehen aus wie vorher. Ölpumpe scheint zu funktionieren, denn der neue Filter ist mittlerweile schwarz. Aber die Beläge sehen doch viel zu ölfrei aus, oder? Ich komme allerdings nicht auf die Idee, warum dort kein Öl hin kam. Montagefehler von mir? Wenn ja was kann es gewesen sein? Oder war das, eigentlich original verbaute, Röhrchen im Ölfilter nicht ohne Grund nicht verbaut?

    Ansonsten alles noch wie neu..optisch jedenfals. Anmerkung: Die Maschine stand knapp 24h, bis ich den Motor geöffnet habe. Öltyp richtig und Ölmenge auf Maximum.


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  • Über Nacht nicht, aber sicher 2 Stunden lang. In der Montageanleitung steht etwas von "vor Einbau mit Öl benetzen". Eigentlich müssten die zwei Stunden dann ja ausreichend gewesen sein?

  • Ergänzend könnte ich noch sagen: Das Quietschen trat erst bei warmen Motor auf und erst, wenn eher hochtourig gefahren wurde. Abgekühlt war es dann erstmal weg und trat mit gewisser Motortemperatur wieder auf. Zuhause konnte ich den Kickstarter, nahezu ohne Widerstrand durchdrücken. Mit abgekühlten Motor war der Widerstand wieder normal.

  • Ich habe mal etwas weiter machen können.

    Mir ist ein Montagefehler meinerseits aufgefallen.. ich denke also wirklich, der Motor bekam nicht genügend Öl. Das Röhrchen im Ölfilter ist mit einer kleinen Feder und einem Bolzen ausgestattet. ich vermute bei genügend Öldruck schiebt dieser die Feder beiseite und lässt genügend Öl durch, das sich dann im Motorgehäuse mehr verteilt, als im geschlossenen Zustand. Ein Loch soll dabei aber scheinbar immer frei bleiben. Ich sah das auf der Explosionszeichnung irrtümlicherweise falsch und dachte es müsse noch ein weiterer Bolzen eingesetzt werden und das tat ich dann auch. So bekam der Motor sehr wahrscheinlich an gewissen Teilen zu wenig Öl.

    Siehe hier:


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    Das wird wohl das mechanische Kreischen erklären, das nach einiger Fahrtzeit auftrat. Zuvor hatte der (kältere) Motor wohl noch genug Öl an den betroffenen Teilen.



    Seit dem lässt sich die Kawasaki übrigens auch nicht mehr ankicken. Ich habe mal die Kompression gemessen,..obwohl mir bei dem geringen Widerstand schon klar war, diese ist definitiv zu niedrig,... sieht nicht gut aus:




    Also das schlimmste befürchtet. Kolbenklemmer, oder gar -Fresser.

    Ich hab dann mal den Kopf demontiert und allzu schlimm sieht es im Brennraum zum glück nicht aus. Kolben hatte auch kein Spiel, keine Riefen in der Lauffläche zu sehen, keine Geräusche vernehmbar, Ringe scheinen in Ordnung.










    (Was auf dem Kolben liegt ist kein Ausbruch, sondern lediglich Stroh. Ex-Bauernmoped halt. ;) )



    Der Kopf hat allerdings einen leichten Schaden. Nicht mehr wie eine Schramme, aber eben sichtbar und fühlbar. Ob es daran liegen könnte? Nur neue Dichtung (wobei keine verbaut gewesen ist. Das lag nur blank auf blank.. ist das original so?), oder doch besser planen lassen?


  • :wink1:


    Das Überdruck-Ventil im Ölfilter soll normalerweise erst aufmachen, wenn der Filter verstopft ist und zu wenig durchlässt (und deshalb der Druck höher wird als normal). Wenn Du da was zusätzlich blockiert hast, kann es sein, dass zuwenig Öl grade noch irgendwo durch 'nen Spalt durchpfeifen konnte.


    Zylinderkopf ganz ohne Dichtung hab ich noch nirgendwo gesehen - aber mehr kann ich dazu auch nicht sagen ...






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Zylinderkopf ohne Dichtungen gibt es schon

    z.B Ducati 780/900 SS Königstwelle

    auch die KL 250 A scheint keine Kopfdichtung im eigentlichen Sinne zu haben.


    Bei ihr sind sowohl Ölsteig- und Rücklaufbohrungen sowie der Kettenschacht mittels O-Ringen abgedichtet.

    Eventuell wird zwischen Zylinderĺaufbuchse und Kopf eine dünne Aluscheibe verwandt.


    Übrigens hatte entweder das Auslassventil schon mal "Kontakt" mit dem Kolben oder der Kolben war bereits einmal mit der Auslassseite

    nach hinten eingebaut.

    Ist auf dem Bild des Zylinderkopfes die Nockenwelle ausgebaut ?

    Wenn ja, dann ist das Auslassventil krumm

    und die Kompression freilich dahin.


    mfG Hermann

  • "Keine Riefen in der Laufbuchse" dann schaue mal genau hin! Ringe in Ordung? Wie beurteilst du denn das?

    Gruß Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Dann kläre mich auf Peter. Ich bin kein Profi, bei Kawasaki erst recht nicht, nur Hobbyschrauber. Ich sah mit meine Augen nur den Schliff. Ob die Kolben gebrochen sind, seh eich erst bei Zylinderdemontage, das ist richtig. Kommt auch noch, wenn Zeit dafür da ist. Aber einen Ausbruch mit Fresser hätte ich in der Laufbahn sicherlich gesehen. Störende, kratzende Geräusche, wie ich es beim Hondatwin-Zylinder mit Kolbenbruch hatte, waren auch nicht zu hören. Ist keine Kritik an deinen Hinweis, aber sag mir doch "wohin" ich schauen soll. Macht die Sache einfacher.


    Zitat

    Übrigens hatte entweder das Auslassventil schon mal "Kontakt" mit dem Kolben oder der Kolben war bereits einmal mit der Auslassseite

    nach hinten eingebaut.

    Ist auf dem Bild des Zylinderkopfes die Nockenwelle ausgebaut ?

    Wenn ja, dann ist das Auslassventil krumm

    und die Kompression freilich dahin.

    Stimmt.. das fiel mir auch ins Auge.

    Nein, Nockenwelle ist eingebaut.

  • Du siehst doch im Honbild deutliche Kratze in Laufrichtung. Auch im UT Bereich sind rundumm Spuren durch Schmutz oder leichte Reiber zu sehen. Das muss nichts Dramatisches sein, aber wenn mal zerlegt, sollte man das gleich mit machen. ( gegebenenfalls Nachhonen, neue Kolbenringe)

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Kratzer sind da keine. Alles aalglatt und gleichmäßig. Ich denke das ist die Spiegelung auf dem Foto. Ich mach nochmal neue, wenn ich den Zylinder runter hab und bei Tageslicht statt Arbeitsleuchte.

  • Kratzertest am besten mit dem Fingernagel, da merkst du jede Riefe.

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.