CB400N - Spritverbrauch

Wenn (zufällig oder durch gezielte Auswahl) alle Vergaserkomponenten stimmen (ausser den üblichen Düsen auch noch Nadeldüse, Nadel und Schieberfeder), gehen die Motoren auch mit der kleinen Nocke zwischen 3000 und 5000 deutlich besser als das in den Legenden immer erzählt wird ("Zieht unter fünfeinhalb keinen Hering vom Hocker und bei siebeneinhalb ist der Spass schon wieder vorbei ..." ).

Lass den Motor so, die große Nocke bringt's nur, wenn Du heftig das obere Drehzahlband nutzt - da schreit der Motor schon vor Schmerzen. Bau lieber das Ritzel 'nen Zahn größer und das Kettenrad einen kleiner, dass Du im Alltag mit weniger Drehzahlen unterwegs bist (ich fahr meine CMs mit 18/34 - da brauche ich nie über 5000 zu drehen, Autobahn meide ich ).

Wenn Dir das irgendwann nicht mehr ausreicht, wird die CB auch mit der großen Nocke nicht weit reichen, dann holst Du Dir doch was größeres ...

Zu den oben zitierten Legenden:

Horsepower/Torque Curve for 1982 Honda CB400N (NC) (27 PS). Detailed engine characteristics.Die Daten geben Olaf recht.

Ich erlebe den (meinen 27PS-) Motor auch als sehr gutmütigen Gesellen mit breitem nutzbaren Drehzahlbereich. Ab ca.2000 U/min gut fahrbar ohne Mucken, "zügige" Überholvorgänge starte ich allerdings auch nicht unter 4000-4500 U/min....

Nach meinem Gefühl (nicht gemessen) lässt sich das Drehmoment-Maximum auf deutlich niedrigere Drehzahl verschieben. Die CB 450N ist mit max. 33Nm bei 3000/min angegeben - ähnlich lässt sich das beim 400er erreichen. Die Messung bei meinem Scrambler (mit noch nicht optimal abgestimmten Versagern) hat auch das Maximum zwischen 3000 und 3500 angezeigt und von 2000 bis 4700 über 20Nm - also deutlich "breiter" als auf dem verlinkten Diagramm. Leistungsmax beim Scrambler schon bei ca. 6700/min.

Zitat von HondaGuy

Für diese Saison reicht mir diese Leistung aber erstmal aus

Ich als Späteinsteiger (seit 2013) war von meinem Einstiegsmotorrad der NC700X (48 PS) auch sehr angetan und ging davon aus daß ich so 4-5 Jahre brauche bis ich was "größeres" kaufen werde.Im September 2013 gekauft und im Frühjahr 2014 das erste Mal auf der CB 1000 R gesessen.Dauerte aber bis 2015 bis ich dann die CB gekauft habe.Nicht um schneller zu fahren sondern um mehr Bums zu haben wenn ich das rechte Handgelenk bewege.Aber so schön wie sich die CB fährt ganz am Anfang hätte ich die dann doch nicht gewollt wäre mir zu heftig gewesen.

War mega überrascht daß ich mich so schnell ans Mopedfahren gewöhnt habe.Natürlich gib es schnellere als mich was mir aber Sch...egal ist denn es muß mir Freude machen.

Und wenn Dir deine "kleine" Freude macht ist alles im Lot

Als ich mir 1991 die erste CM mit 27 PS geholt hab, haben mir alle prophezeit, dass die für 2 oder höchstens 3 Saisons reichen würden und ich dann was stärkeres holen würde.

Aber ich hatte mich schon seit 1985 an Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit vom Vierzigtonner gewöhnt und war gelegentlich die XJ550 mit 50 PS vom Kumpel gefahren - vollkommen überflüssig.

Und heute setze ich mich aus Gründen der eigenen Sicherheit nicht mehr auf größere Maschinen, die mehr Bums haben wenn ich das rechte Handgelenk bewege - ich habe mich über 30 Jahre daran gewöhnt, dass ich rechts machen kann was ich will und dabei nichts falsch machen kann. Da hätte ich immer die Sorge, dass ich mich mit einer leichtfertigen Bewegung der rechten Hand in Luftlinie über die nächsten 3 Kreisel hinwegkatapultiere, bevor ich merke was ich falsch gemacht hab ...

Ach, Olaf, dafür haben Motorräder aus diesem Jahrtausend doch verschiedene „Opa-Modi“, auch wenn Werbestrategen dafür natürlich wohlklingendere Bezeichnungen verwenden.

„Kalte-Reifen-Modus“

oder

„Nächste-Tanke-in-800-Kilometer“

oder

„Anwohnerohren-Schonprogramm“.

Analog geht sowas zwar auch,

aber kommt halt nicht so bedeutend rüber.

Vorgestern habe ich eine Suzuki V-Strom 650 probegefahren mit 2-.stufiger Traktionskontrolle Wenn´s nass ist mag das ja für Ungeübte mal nützlich sein, aber sooo stark ist das Moped nun auch wieder nicht, daß man das bräuchte...

Zitat von olaf-frankfurt

...Nach meinem Gefühl (nicht gemessen) lässt sich das Drehmoment-Maximum auf deutlich niedrigere Drehzahl verschieben. ...Die Messung bei meinem Scrambler (mit noch nicht optimal abgestimmten Versagern) hat auch das Maximum zwischen 3000 und 3500 angezeigt und von 2000 bis 4700 über 20Nm - also deutlich "breiter" als auf dem verlinkten Diagramm. Leistungsmax beim Scrambler schon bei ca. 6700/min...

Wie geht das? Durch die von Dir experimentell ermittelte & geänderte Bedüsung? Sag´mir wie und ich mach´s...

Wenn ich so genau erklären könnte, was da wie wirkt ...

Bedüsung ist bei mir CM-Original (110/75) - ist wohl schon ab Werk für mehr "Cruiser"-Modus vorgesehen. Alles andere brachte für mich schlechtere Ergebnisse.

Dann hab ich hier 'ne Menge Nadeldüsen und Düsennadeln - die zu vermessen ist schon Kunst für sich

Nadeldüsen mit der Oberseite auf die leicht konischen Spitzen einer geraden Seegerring-Zange gesteckt - je weiter die Spitze aus der Düse rausschaut (sollte man versuchen auf Zehntelmillimeter zu bestimmen), desto größer ist die Düse. Kleine Düsen - aber immer 2 mit möglichst gleichem Wert - ausgewählt. (Nadeldüsen haben keinerlei Kennzeichnung.)

Düsennadeln mit 3 verschiedenen winzigen Unterlegscheiben vermessen - je weiter die Scheiben auf die Nadel rutschen, desto schlanker ist die Nadel. Paarweise zusammengepackt, tendenziell eher dickere Nadeln. (Die Kennbuchstaben auf den Nadeln sind unbeachtlich, habe Paare mit gleicher Kennung und auch welche mit ungleicher Kennung.)

Schieberfedern sollten gleich lang sein, gleiche Anzahl von Windungen haben (sind nicht alle gleich gewickelt - habe Unterschiede bis 1,5 Windungen gehabt wenn ich mich recht erinnere), und gleich stark. Länge lässt sich ggfs. durch leichtes Ziehen korrigieren.

Stärke ermitteln: Unterdruckdosen kopfrum auf ebene Fläche, Feder drauf, Schieber mit Nadel drauf - beide Schieber sollten die Feder gleichermaßen zusammendrücken, der Teller sollte noch ca. 1mm aus der Dose rausschauen.

Mit längeren Federn bleibt der Teller nicht unbedingt höher stehen - lang und weich geben dabei den gleichen Wert wie kurz und hart, beim Fahren aber feine Unterschiede.

Versagergrundstellung muss exakt gleich sein - wenn Du die Unterdruckdosen ab hast, auf die Unterkanten der Drosselklappen schauen. Gerade von oben - also über das Mopped stellen oder auf die Bank setzen (Tank muss natürlich weg) und mit dem rechten Auge rechts am Rahmen und dem linken Auge links am Rahmen vorbeischauen. Wenn Du ganz sachte am Gas drehst, müssen die Drosselklappen exakt gleich über die Bohrungen unter der Unterkante weggehen - diese Einstellung ist bei eingebauten Versagern seeeeehr mühsam, sollte aber so gemacht werden, weil dabei eventueller Verzug der Vergaserbatterie durch ungleiche Ansaugstutzen etc. und evtl. ungleiches Ansprechen auf den Zug über die Mechanik ausgeglichen wird. Wenn Du das auf der Werkbank machst, können die Klappen nach dem Einbau schon wieder ungleich ansprechen

Und dann ein bischen experimentieren - etwas dickeres oder dünneres Nadelpaar, etwas härtere oder weichere oder längere oder kürzere Federn ...

Jeder Motor reagiert anders - wahrscheinlich spielt da auch noch der Auspuff rein (Luftfilter ist bei mir überall die gleiche Aftermarket-Papierfilter-Patrone drin, bei der 400N könnte auch noch die Frage "trocken, wenig Öl oder viel Öl" wichtig sein ).

Bei Fahren dann nicht so heftig am Gas drehen - Drittelgas oder Halbgas bringt von unten mehr als Vollgas. Der Prüfstandfahrer hat mit meinem Scrambler erstmal ein paar Testläufe gemacht, bis er raushatte, wie der Motor am besten durchzieht.

Vollgas aus niedrigen Drehzahlen führt im härtesten Fall dazu, dass das Mopped stehenbleibt und erstmal 'ne Diskussion anfangen will, was der Unsinn soll

... und was dann oberhalb von 5000 noch passiert, ist mir egal - mit der langen 18/34-Übersetzung komme ich (CM-original-Fünfgang) bei 100 echten km/h (GPS) auf etwas über 4300/min (mit digitalem DZM - daraus hat sich ein Wert von ca. 1,5% Schlupf am Hinterreifen ergeben, weil rechnerisch nur 4250 rauskämen).

Mit langer Primäruntersetzung und Sechsgang (CB 450N-Motor im Chopper) komme ich auf knapp 3950 und mit langer Primäruntersetzung und Fünfgang (im Tourer) auf knapp 4100/min.

Aber bei 85 ist die Welt sowieso schon zuende (Vierzigtonner-Modus )

Nachtrag: natürlich dürft ihr jetzt alle sagen, ich sei bekloppt - aber das ist nichts neues, schon lange bekannt hier

Vielen Dank für die anschaulichen Ausführungen! Ist doch etwas komplizierter . Vielleicht komme ich mal darauf zurück in einem extra-Thread damit wir nicht den Faden des Kollegen hier unangemessen kapern

@ Olaf - Bahnhof!

Hast Du nicht Lust mal an meinem Eisenhaufen rumzuspielen. Biete 1 Bier pro Ausbau der Vergaserbatterie und 1 Bier für den Weidereinbau.

Wie gut dass ich mich mit Bier nie angefreundet habe und mit sowas nicht zu locken bin

Käsekuchen ?

geht schon eher - bevorzugt mit Rosinen, auch wenn im nie geschriebenen Vogelsberg-Roman das Schlosscafé in Staden für den besten Käsekuchen der Welt (ohne Rosinen!) gerühmt wurde. Wer näheres wissen will, muss sich im Archiv der taz ca. 40 Jahre zurückwühlen - wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht ...

Das ist doch schonmal ein besserer Wert als zu Anfang.

Wenn Du es jetzt noch schaffst, den Wert ein Viertel zu senken, gibt's 'ne 4 - ausreichend.

Wenn Du ein Drittel sparen kannst, gibt's 'ne 3 - befriedigend.

Wenn Du den Wert halbierst, 'ne 2 - gut.

Und wenn Du alles einsparst ... ...