Kettendurchhang und Messung

  • Wenn ihr beide mit euren Nettigkeiten fertig seit....


    Eine Getriebewelle ist natürlich kein statisches Gebilde sondern ständigen Biegespannungen ausgesetzt. Zwischen den Getriebezahnrädern erfolgt an den kraftübertragenden Zahnrädern eine permanente Biegespannung zwischen den beiden Lagern (Getriebewellen werden auseinander gedrückt) und an der Lagerung wird die Getriebewelle durch den Kettenzug ständig in Richtung Kettenrad gezogen.


    Eine Getriebewelle ist deswegen nur mit einer Randschichthärtung versehen und das OEM Ritzel besitzt auf der Verzahnung unterschiedliche Härtegrade (Innenseite - Außenseite)


    Die Verformung ist natürlich nicht statisch messbar sondern nur dynamisch vorhanden

  • Die Verformung ist natürlich nicht statisch messbar sondern nur dynamisch vorhanden

    Und dies wird durch eine zu hohe Kettenspannung doch sicher deutlich verstärkt was ich mit meiner Antwort auch gemeint habe.Zudem wird die Kette auch höher belastet.

    Grüße Michael


    Wünsche euch daß Ihr immer heile ankommt :dafürx:


    Mein Spaß steht im Vordergrund :wink1:

  • Die Verformung ist natürlich nicht statisch messbar sondern nur dynamisch vorhanden

    Versteht er nachgewiesener Maßen nicht.

    Fühlt sich trotzdem wissend. Irgendwie beneidenswert.

  • Und dies wird durch eine zu hohe Kettenspannung doch sicher deutlich verstärkt was ich mit meiner Antwort auch gemeint habe.Zudem wird die Kette auch höher belastet.

    Jein - eine zu knappe Kettenspannung führt zu einer stärkeren Belastung, kritischer sind aber die höheren Belastungen bei zu loser Kettenspannung (beides mal außerhalb des vom Hersteller vorgegebenen Bereich mit OEM Fahrwerk).

    Zu lose Ketten führen zu extrem harten Peaks, da bei jedem Lastwechsel der Leerweg überwunden wird und die Kette dann erst auf Zug kommt. Kettenrisse sind fast immer bei zu loser Kette feststellbar

  • Es kann bei zu straff gespannter Kette sogar zum Gehäusebruch kommen ohne das die Welle verbiegt .Habe das bei einem Gebrauchtkauf gesehen als Öl auf die Straße tropfte.

  • by the wall, auf dem Bildchen sind aber 6 cm am Messtab dargestellt. Vermutlich um das Gleitgummi zu kompensieren?

    Zentimeter?

    Messstab?

    Gleitgummi?

    Kompensation?

    In was für nem Forum sind wir hier eigentlich? :gruebelx::D

  • Ich nehme mal das Bild aus der Bedienungsanleitung der SC80 - 2021 und meine Interpretation.


    Es heißt in der BA, "Von der Schwinge zur Antriebskette". Es heißt nicht "Vom Gummi zur Antriebskette".

    Was ich Blau markiert habe, ist der Gummi. Der Messpunkt ist aber nicht auf dem Gummi, sondern auf der Schwinge zwischen den beiden Rot markierten Punkten. Ich meine das erkennt man ganz gut. Man kann übrigens am Messpunkt ganz gut einen Meterstab zwischen Gummi und Schwinge einschieben. D.h. also, der Messpunkt ist von der Schwinge (nicht Gummi) zur Mitte der Kette 45 - 50mm. So messe ich und kontrolliere dennoch zur Sicherheit immer noch mit Belastung die "Freigängigkeit".


    pasted-from-clipboard.jpg

  • Na dann will ich mal auflösen. Es ist nicht an der Aussenkannte der Schwinge zu messen. Es ist hinter dem Aussensteg vor der Gleitschine, also dazwischen, auf dem Seitenständer stehend, zu messen. Alles Andere ist falsch.

    Korrekte Kettenspannung ist bei der SC 80 wichtig, Lastwechselschläge und Schaltbarkeit lassen grüßen. Insbesondere beim Quickshifter.

  • So nebenbei, ich habe schon eine abgebrochene Getriebeausgangswelle gesehen.

    Der Junge hat 1976 /77 bei einer 2000 km alten Ks 125 sport, das erste Mal, die Kette gespannt (weil man das ja machen soll) und ist dann nach 100 Metern über einen Huppel eines Bahnübergangs gefahren und beim Einfedern hat es Knack gemacht. Das Gehäuse hatte gehalten, aber er kam halt zurückgeschoben.

    Es stellte sich bei Nachfrage heraus, daß er auf dem Hauptständer im ausgefedertem Zustand die Kette spielfrei eingestellt hat.

    Neue Welle, neuer Ziehkeil, neue Lager, neue Kette.

  • Um die Verwirrung komplett zu machen. Falls man eine Heckhöherlegung verbaut hat, muss man das zwingend berücksichtigen und das Spiel entsprechend größer einstellen!

    Die Auslenkung der Schwinge wird unbelastet größer. Die Kette braucht damit mehr Luft um bei maximaler Entfernung Ritzel-Radachse, also bei Ritzel-Schwingachse-Radachse auf einer Geraden, nicht unter Spannung zu geraten.

    95% der Heckhöhergelegten denken nicht daran...

  • Ist ganz einfach und einmal ein Zeitaufwand von ein paar Minuten.

    Wenn man ein neues Moped mit neuer Kette hat, dann mit einer Decke über der Sitzbank und einem Spanngurt, die Getriebeausgangswelle, die Schwingenachse, Radachse hinten in eine Flucht bringen und minimales Spiel einstellen, bzw kontrollieren.

    Dann den Gurt wieder los und das Fahrzeug auf den Hauptständer stellen und sich eine gut erreichbare Stelle suchen, wo im ausgefedertem Zustand, die Kette der Schwinge am nächsten ist. Dort die Kette mit der Kraft, die man üblicherweise anwendet hochdrücken und diesen Abstand sich merken.

    Dann hat man unabhängig von irgendwelchem Handbuchgeschwafel oder gutgemeinten Tipps der nicht sattelfesten aber immerhin sich "wichtig darstellenden guten Freunde", einen individuell ermittelten eigenen richtigen Durchhang, der reproduzierbar einfach kontrollierbar ist.

  • Wenn die Spanngurtmethode klappt, gut.

    Da die meisten handelsüblichen Ratschengurte für diese Kraft nicht ausgelegt sind und reißen könnten, ist das aber gefährlich.


    Mein Stoßdämpfer an der CBF braucht bei maximaler Einfederung eine Druckbelastung von knapp 10.000 N, also rund einer Tonne.

    Jetzt kommt es auf den Hebel an, aber selbst an der Radachse braucht ein einige tausend Newton.

    Ich würde sowas wirklich nur bei Heckhöher- oder Tieferlegungen erwägen.


    Die Kettenspannung muss ja auch nicht 100% auf den mm stimmen, es gibt immer ein akzeptablen Bereich und wenn man da mal nen Tick außerhalb ist, geht auch nicht gleich was kaputt.