Hilfe! Ausgeschlagene Drosselklappen-Welle

  • Hallo zusammen,


    ein Freund von mir hat einen Oldtimer, welchen er gerade wieder herrichtet. Die Drosselklappen-Wellen und die dazu gehörigen Lagerbuchsen sind ausgeschlagen. Er hat schon neue Wellen und Lagerhülsen besorgt.

    Sein Problem ist: Wie bekommt man die alten Lagerhülsen heraus. Kennt jemand einen Trick, ohne den Rest des Vergasers zu schädigen?


    Im Voraus schon mal Danke für Eure Anregungen und Ideen.

    Gruß,

    Segroeg


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  • :gruebelx:


    Mit Kaltmetall verfüllen und neu bohren? Vermutlich eher eine "wenn denn garnix anderes mehr bleibt"-Idee :o


    Gehen die Buchsen bis innen durch (das heisst, ist innen der Rand der Buchse genauso zu sehen wie aussen? Dann könnte man es mit 'nem selbstgebauten Auszieher versuchen: aussen ein ein Röhrchen über die Führung stecken (muss über die Führung mehr als Länge der Buchse überstehen), lange Schraube durchschieben mit grosser Unterlegscheibe zur Auflage auf dem Röhrchen, innen eine Scheibe die in die Buchse passt (als Zentrierung) und eine Scheibe, die genau den Aussendurchmesser der Buchse hat, aufstecken, Mutter drauf und zudrehen. Entweder reisst die Schraube oder die Buchse kommt raus.


    Wenn die Buchsen draussen sind, neue Buchsen ins Gefrierfach, Vergaserkörper in den Backofen und dann ganz schnell zusammenstecken ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Vorab:

    Ich hab keine Ahnung!


    Entscheidend ist die Frage, die Olaf gestellt hat:

    Sieht die Buchse innen so aus wie auẞen?


    Wenn ja, dann wäre auch ein Dremel oder eine Feinmechaniker-Feile, viel Geduld und Vorsicht eine Alternative.

    Man müsste einen breiten Schlitz in das Material der Buchse (Bronze?) sägen/feilen/schneiden und hoffen, dadurch die Press-Spannung aus der Buchse zu nehmen.

    Idealerweise hätten die Materialien im Lauf der Jahre keine Bindungen aufgebaut und der Rest der Buchse fällt raus (haha) oder lässt sich raus drücken :bet:


    Einsetzen der Neuen wie von Olaf beschrieben…


    :popcorn:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Gute Idee Olaf. Doch leider sind die Buchsen nur etwa10 mm lang.

    Der Übergang von der Buchse zum Gehäuse ist mit einer Lupe erkennbar, aber leider nicht fühl- bzw. fassbar.

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  • Mit Dremel und Feile ist sehr gefährlich - Ein neuer alter Vergaser liegt bei 1200 Euro :o

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  • :gruebelx:


    Dann fiele mir noch ein, ein Gewinde reinzuschneden.

    Mit einem "normalen" Gewindeschneider mit angeschrägten Schneidkanten bekommt man auf 10mm nur wenige Vollwindungen - evtl. mit einem "geköpften" (dem die Spitze mal abgebrochen ist) noch etwas nachschneiden, dass auf den 10mm mehr Windungen sind, in denen eine Schraube greifen kann. Schraube soweit wie möglich eindrehen, Viertelumdrehung zurück (um den Spreizdruck an der letzten Windung wegzunehmen) , dann wie oben mit Stützhülse aussen, grosser Scheibe und Mutter auf der Schraube versuchen auszuziehen.


    Schraubenausdreher (auch Linksausdreher genannt) wäre auch noch eine Idee.


    Sind die beschafften Buchsen Original-Ersatzteile des Versager-Herstellers? Das heisst, ist ein Austausch der Buchsen vom Hersteller wirklich vorgesehen? Wenn nicht, könnte alles mit Zerstörung enden ...


    Bei gleichmäßig aufgeweiteten Wellenlagern haben wir früher Zwischenbuchsen eingesetzt - wenn schon genug Spiel vorhanden war, hat sich das Blech von Teelicht-Bechern mehrfach bewährt :roll1:






    :wavey:

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  • Sauber in Bohrmaschine einspannen und mit gutem (neuem) Bohrer 2 -4/10 kleiner ausbohren. Der Rest sollte sich ausschälen lassen.


    Vorsicht?

    Bohrer schief angesetzt und das Teil ist hin.

    Mit triumphalen Grüssen aus der Holledau


    Peter

    CBF läuft wieder ohne Mucken

  • Auch wenn es nicht billig ist, ist es m.M. in der Regel günstiger, nicht zwanghaft eine Eigenreparatur zu versuchen. Es kommt vorallem darauf an hinterher auch beide Bohrungen in Flucht zu haben und von daher sind die ganzen Selbermachlösungsversuche mit untauglichem Werkzeug von vornherein zum scheitern verurteilt. Darüberhinaus hat, je nachdem wie lange die Welle schon ausgeschlagen war, fast immer die Drosselklappe zusätzlich einen Schaden.

    Ich habe früher zB Solex PII Vergaser auf frisierten Käfern gefahren und wenn die Drosseklappenwellen ausgeschlagen waren, einmal geschluckt und dann zu VGS Motorsport geschickt und dort revidieren lassen.

  • Tja, wenn die Buchse nicht durchgeht,

    sondern bündig mit dem Vergasermaterial abschließt, bringt mein Gedanke nicht weiter.


    Dann wird es ein Fall für großes Besteck:

    Mindestens gute Standbohrmaschine,

    besser noch Drehbank.

    Ausbohren/drehen/fräsen.


    Es würde mich wundern, wenn die beiden Materialien sich nicht innig verbunden hätten.

    Spanabhebend traue ich (als Laie) mehr als Ab/Ausziehversuchen.

    Ich beuge mich da aber gerne den Mechanikern mit Erfahrungen.

    1200€ sind kein Schlappenkiel.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Wenn man es sich zutraut mit einer verstellbare Hand-Reib Ahle die alte Buchse aufreiben,

    oder mal bei einen freundlichen Motoreinstandsetzer nachfragen. Die haben da auch viel mit Passungen zu tun ( Ventilführungen etc. )

  • einfache verstellbare Reibahlen finden sich ja noch bei einigen anderen etwas engagierteren Hobbybastlern.20220824_183711.jpg

    Du brauchst aber um die zweite Buchse wirklich in Flucht zu bekommen, eine spezielle Ahle mit zusätzlicher Führung und die haben dann nur noch ganz wenige, auf solche Arbeiten spezialisierte Betriebe.

    Genau deshalb habe ich oben auch "weggeben" geschrieben.

  • Die Buchsen sind augenscheinlich eingegossen. Wenn man das Bild 1 genau betrachtet, ist das erkennbar. Ausziehen funktioniert deshalb mit

    ziemlicher Sicherheit nicht. Die wohl einzige Möglichkeit ist Ausfräsen der alten Buchsen und Einsetzen neu anzufertigender Buchsen, die innen

    Untermaß haben müssen, so daß die Bohrungen nach dem Einsetzen fluchtend aufgerieben werden können. Das ist keine einfache Geschichte

    und bei weitem nicht jedem Besitzer einer Fräsmaschine zuzutrauen.

  • Die Buchsen sind augenscheinlich eingegossen. Wenn man das Bild 1 genau betrachtet, ist das erkennbar.

    So ist auch mein Eindruck. Das Silberne quillt über das Kupferfarbene.

    Das ist bei einer eingepressten Buchse so nicht zu erklären.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • :wink1:


    Dass mir das auch so scheint, sagt (mir) nicht, dass das tatsächlich so ist - deshalb ja meine Frage, ob die Ersatzbuchsen tatsächlich vom Vergaser-Hersteller als Austauschteile vorgesehen sind. Vielleicht kann Segroeg hier ja noch aufklären ...






    :wavey:

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    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hast Du Langeweile?

    Wenn das Dein Eindruck ist, wieso schreibst Du dann ein paar Beiträge weiter oben die großen Geschichten mit Feinmechanikerfeile, dremel, Standbohrmaschine, spanabhebend und das Ganze im Konjunktiv.

    OK, das ist alles nicht Dein Ding und Du hast ja GsD als ersten Satz geschrieben, daß Du keine Ahnung hast.