Der Vergaser mal wieder.

  • Hallo erst einmal an alle,


    Bin in den Besitz einer cbf gekommen. Leider läuft die cbf nur mit Choke und dreht auch nicht hoch.

    Das sieht ja erstmal nach verdrecktem vergaser aus. Allerdings ist der vergaser Blitze sauber.

    Wurde erst 2021 komplett gereinigt.

    Laufleistung ca 500 km danach.

    Daher bin ich mir nicht sicher ob es am vergaser liegt oder die cbf noch ein anderes Problem hat.


    Was meint ihr.

    P. S.

    Wie werden die Membranen angesteuert.

    So wie ich das sehe kommen vom Ventil Deckel 2 Schläuche zu einem Ventil. Dann wird ein Schlauch weitergeführt zum luftfilterkasten. Vom Ventil geht ein dünner Schlauch zum vergaser.

    Was passiert dann.


    Matthias

  • Blitzesauber? Komplett gereinigt?


    Das habe ich im Coronawitter 21 auch gemacht und trotzdem lief eine meiner KTM auch nur mit Choke.

    Warmfahren, Superbenzin und Vergaserreiniger im Sprit haben nicht geholfen.


    Vergaser noch mal raus und nochmal gereinigt hat das Problem behoben.

    Oben im „Dom“ des Vergaser hatten sich Kristallblüten gebildet, waren runter gefallen und haben die Leerlaufdüse beeinträchtigt.


    Und nun weiter mit Kaffeesatzlesen und Glaskugelschauen.


    ;)

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Hatte den vergaser ausgebaut. Alle düsen raus. Schwimmerkammer sauber. Die düsen optisch auch. Membrane vom linken zylinder auch ausgenommen. Sah auch gut aus.


    Matthias

  • Hallo Matthias,

    zwei Jahre mit nur 500 km Bewegung sind für einen Vergaser bei den heutigen Kraftstoffen eine Ewigkeit.

    Man spricht nicht umsonst von Fahrzeugen statt Stehzeugen.

    Bei meiner ZX-6R habe ich auch seit einigen Jahren Probleme mit dem Vergaser, wenn die Maschine länger steht (z.B. über Winter).

    Deshalb am besten einmal im Monat laufen lassen / bewegen, damit es nicht dazu kommt.


    Konkret bei deinem Problem vermute ich, dass das Leerlaufsystem, also die Leerlaufluft, die vorn einströmt und an der CO-Schraube vorbeigeht, um dann über die Leerlaufdüse den Kraftstoff mitzunehmen, nicht ganz frei ist. Hierbei hast du dann Probleme bis etwa 4000 U/min, da das Leerlaufsystem bis dahin wirkt. Ein Ausblasen mit Druckluft kann Wunder wirken.

    Ursache könnte dann auch sein, dass die Dichtscheiben / O-Ringe der CO-Schrauben schon alt sind und nicht mehr richtig dichten. Dann wären diese zu ersetzen. Vor dem Herumdrehen / Ausdrehen der Schrauben prüfen und aufschreiben, wie weit diese herausgedreht sind. Das macht die Einstellung hinterher deutlich leichter.


    Es kann auch sein, dass sich die unterdruckgesteuerten Kolbenschieber am Gehäuse verklebt haben und die Maschine deshalb kein Gas annimmt.

    Hier müsstest du schauen, ob du die Schieber mit dem Finger gegen die Federkraft hochschieben kannst. Wenn das der Fall ist läuft die Maschine beim Beschleunigen häufig nur auf drei Zylindern, gerade nach der Winterpause. Das gibt sich während einer Fahrt aber häufig nach kurzer Zeit wieder.


    Gruß Mike

  • Hatte den vergaser ausgebaut. Alle düsen raus. Schwimmerkammer sauber. Die düsen optisch auch. Membrane vom linken zylinder auch ausgenommen. Sah auch gut aus.


    Matthias

    Die Optik kann hier täuschen.


    Mit bloßem Auge kann man nicht (immer) sehen,

    ob der Durchmesser leicht verengt ist.

    Große Poppel ja, dünner Belag nein.

    Gerade bei den Leerlaufdüsen ist das aber entscheidend.


    Is leider so bei Vergasern.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Okay, klingt blöd aber was ist wenn die Leerlaufdrehzahl einfach zu niedrig eingestellt ist und die Maschine deswegen schlecht läuft? Könnte man ja bei der Leerlaufschraube ein wenig drehen.

    Kann aber gut sein das ich meilen falsch liege ^^


    (Ich komme auf den Gedanken da die Drehzahl bei mir ja immer hoch geht wenn ich den choke komplett rausziehe.)

    ~Ein Max grüßt :wavey:

  • Hallo,


    Wie immer kommen die Infos nur stückchenweise weil man immer irgendwas vergessen hat.

    2021 wurde der vergaser in einer H Werkstatt ausgebaut, ultraschall gereinigt, eingebaut und synchronisiert.

    Leerlaufschraube kann man ganz nach rechts drehen ohne das ein standgas Wert erreicht wird.

  • Meinst du mit Leerlaufschraube die Standgasschraube, die die Drosselklappen aller vier Zylinder gleichzeitig anstellt und den Dreh am Gasgriff simuliert, oder die CO-Schrauben, die an jedem einzelnen Vergaser vorhanden sind und die das Leerlaufgemisch regulieren?

    Ich empfehle das Leerlaufsystem erstmal mit Druckluft durchzublasen.

  • Ich meine den regler mit dem man das Standgas einstellen kann. Also bei stillstand. Sind meist so um die 1.3-1.5k Umdrehungen bei mir.

    Aber das scheint nicht das Problem zu sein...

    ~Ein Max grüßt :wavey:

  • Wenn das Motorrad beim letzten Betrieb einwandfrei gelaufen ist und jetzt bei gleicher Einstellung nicht mehr, dann wird sich wohl etwas zugesetzt haben.

    Ein Herumdrehen an den Einstellschrauben bringt erfahrungsgemäß nichts.

  • Hallo Matthias,


    ich empfehle bei Vergasern immer die Inanspruchnahme von wirklich kompetenten Fachleuten. Weil die i.d.R. nicht rumrätseln müssen. Da gibts z.B. die Firma Viktor Günther in Köln oder auch IOZ Anette Hue in Mühlheim-Kärlich. Für Mikunivergaser gibts dann noch Topham in Stemwede, die Auflistung ist weder komplett noch irgendwie wertend.


    Vor allem, wenn Du schon mehrfach dran gefummelt hast, aber es immer noch nicht läuft, dann ist es besser, einen Profi dranzulassen.

    Kaum macht man es richtig, schon funktionierts :roll:

  • Konkret bei deinem Problem vermute ich, dass das Leerlaufsystem, also die Leerlaufluft, die vorn einströmt und an der CO-Schraube vorbeigeht, um dann über die Leerlaufdüse den Kraftstoff mitzunehmen, nicht ganz frei ist. Hierbei hast du dann Probleme bis etwa 4000 U/min, da das Leerlaufsystem bis dahin wirkt. Ein Ausblasen mit Druckluft kann Wunder wirken.

    Ursache könnte dann auch sein, dass die Dichtscheiben / O-Ringe der CO-Schrauben schon alt sind und nicht mehr richtig dichten. Dann wären diese zu ersetzen. Vor dem Herumdrehen / Ausdrehen der Schrauben prüfen und aufschreiben, wie weit diese herausgedreht sind. Das macht die Einstellung hinterher deutlich leichter.



    Gruß Mike

    Blöde Frage, was ist eine CO-Schraube (CO für Kohlenmonoxid) und wo befindet die sich bei der PC38?

    Es geht dabei nicht um die Leerlauf-Gemisch Schraube (Baugruppe 5 auf der Honda Explosionszeichnung), oder?

  • Zum Problem an sich:


    Wenn wir von Magerlauf ausgehen, wäre es nicht sinnvoll zunächst das Protokoll abzuarbeiten?


    - Falschluft

    - Standgasschraube zu weit eingedreht

    - Leerlaufgemischschrauben auf Standard

    - Sichtprüfung der Anschlüsse bzw. Abgleich mit Explosionszeichnung


    Nur als Idee.

  • Korrekt, die Leerlauf-Gemisch-Schraube (Position 5 in Explosionszeichnung) ist gemeint, mit der man das Gemisch fetter oder magerer dreht.

    Das vorgeschlagene Abarbeiten des Protokolls ist natürlich sehr sinnvoll, insbesondere das Thema Falschluft.

    Wenn die Maschine vorher mit der gleichen Einstellung lief, dann wird sich vom Stehen vermutlich nichts verstellt haben.


    Zudem schrieb der TE: "Leider läuft die cbf nur mit Choke und dreht auch nicht hoch."

    Da sie auch nicht hochdreht (überhaupt nicht???) ging ich von klemmenden Kolbenschiebern aus.

    Sonst kommt eigentlich nur massive Falschluft in Betracht, also gerissene Ansaugstutzen, undichte/nicht aufgesteckte Schläuche oder defekte Unterdruckdosen, wo die Schläuche aufgesteckt werden.

  • Oder hat der Drosselklappensensor (Position 14 in Explosionszeichnung) damit etwas zu tun? Vielleicht defekt oder nach jetziger Demontage verstellt?

    Wofür ist der überhaupt da?

    Sorgt der vielleicht für eine Abschaltung der Benzinzufuhr bei erkannter Leerlaufposition (Schubabschaltung) und Drehzahl größer als etwa 1500 U/min?

    Dann wäre es plausibel, dass der Bock nicht läuft/hochdreht, wenn die Steuerung die ganze Zeit die Information "Drosselklappe in Leerlaufposition" bekommt.