Hinter- und Vorderradbremse getrennt betätigen

  • Meine RC72 hat glücklicherweise getrennte Bremsen. Die RC63 hatte noch ein Combined ABS.

  • Mit der Pan und der CB 1300 fahre ich Serpentinen auch gegen die Hinterradbremse. Bisher hat mich das CBS nicht gestört. Aber es stimmt schon, mit der Bolle, mit der einfachen Bremse geht es leichter. Das stimmt schon.

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
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  • Ich würde gerne am Hinterrad alleine bremsen können.

    Wozu soll das gut sein?

    Kaum macht man es richtig, schon funktionierts :roll:

  • Elwood1911 Damit streckt man das Bike und kann ein wenig Ruhe reinbringen.

    Ich habe beispielsweise DCT und kann nicht mit der Kupplung spielen. Mit der Hinterradbremse kann ich aber bereits vieles kompensieren.

  • :wink1:

    ... streckt ...

    Das Motorrad wird dadurch nicht länger.

    Beim Bremsen vorne liegt der Punkt, der die Bremskraft aufnimmt (der Aufstandspunkt des Rades) vor dem Schwerpunkt des Systems - ohne die Seitenführung des Hinterrades würde sich die Masse einfach um den Bremspunkt rumdrehen (rechts oder links - egal). Dadurch dass der Schwerpunkt deutlich höher liegt als der Bremsraft-Punkt, kommen auch seitliche Kippkräfte dazu. Beim Bremsen mit dem Hinterrad liegt der Kraftaufnahmepunkt hinter dem Schwerpunkt, das Hinterrad "zieht" sozusagen am Schwerpunkt nach hinten unten - dabei kommt keine seitliche Bewegungskraft in das Gesamtsystem, der Bremsvorgang fühlt sich ruhiger und "stabiler" an.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Beim Bremsen mit dem Hinterrad liegt der Kraftaufnahmepunkt hinter dem Schwerpunkt, das Hinterrad "zieht" sozusagen am Schwerpunkt nach hinten unten -


    Aber wenn nach "hinten - unten" gezogen wird....dann zieht sich doch dir Fuhre "in die Feder" hinten.

    Dadurch kommt die Schwinge "nach oben", der Radstand wird "länger". :gruebelx:

    Oder hab ich jetzt nen Denkfehler? :gruebelx:


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Eine separate Hinterad-Bremse ist "Gold wert" meine hinteren Belege sind meist schneller weg als die Vorderen.


    Eine (feine) Dosierung einer Geschwindigkeitsreduzierung, auch, ggf. in Kurven, ist praktisch dadurch immer gut möglich.


    Kann es verstehen die Kombibremse "aufzuteilen", wobei ich noch kein Motorrad mit Kombibremse gefahren bin.

  • :wink1:


    Werwolfi, geringfügig sinkt die Maschine hinten ein, sofern die Schwinge ungebremst nicht waagerecht steht, sondern nach hinten etwas abfällt, wird dadurch der Radstand minmal länger (insofern kein Denkfehler). Aber der Schwerpunkt drückt nach vorne unten, dadurch sinkt die Maschine auch vorne geringfügig ein, was eine Radstandverkürzung zur Folge hat. Ob in der Summe der Radstand dabei ein paar Mikrometer länger oder kürzer wird, dürfte wohl herzlich egal sein :o






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • :D :D :D :D

    Ich wollte nur irgendwie eine Begründung herleiten, warum die in der Fahrschule auch immer

    von "Motorrad in Kurven durch Einsatz der Hinterradbremse strecken" sprechen. :wink1:


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • Damit ist ein Stabilisieren und Beruhigen des Motorrades gemeint. Wenn ich enge Kurven fahre habe ich immer einen Fuß auf der Bremse. Beim DCT, aber auch bei Schaltern.


    Ich sage Strecken, weil es sich so anfühlt. Als wenn Dich einer am Gepäckträger festhält. Ich kann’s nicht besser beschreiben. Aber ich fühle mich so deutlich sicherer.

  • :wink1:

    Ich wollte nur irgendwie eine Begründung herleiten, warum die in der Fahrschule auch immer

    von "Motorrad in Kurven durch Einsatz der Hinterradbremse strecken" sprechen. :wink1:

    Hab ich in der Motorradfahrschule nie gehört - nur in der Lkw-Fahrschule habe ich noch die Streckbremse kennengelernt. Damals haben die Anhänger oft schlechter gebremst als die Lkw, was auf rutschiger Strecke dazu führen konnte, dass der Anhänger sich am Zugfahrzeug vorbeischieben wollte. Die Streckbremse war ein extra Bremshebel, mit dem nur der Anhänger gebremst wurde - das ermöglichte in solchen Situationen tatsächlich ein Strecken des Lastzuges :D






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Eisenmann: Das Problem ist keines wirklich.

    Ich habe die PC43 mit nahezu gleicher Bremse und bremse viel in Kurven mit, gerade in Kehren.


    Da ich dort immer volle Hütte unterwegs bin und ein so beladenes Motorrad immer kippelig ist sowie eine Sozia ruckarme Fortbewegung schätzt, bremse ich hinten mit und halte das Motorrad gern auf Zug (in Kehren oft im 1.Gang).


    Das Combined ABS = CBS-ABS der 41er/43er bremst dann ganz wenig, fast nur hinten und vorn wirklich minimal, ich spüre das gar nicht. Erst beim deutlichen Reintreten in das Pedal hast du vorn wirklich relevante Bremswirkung.


    Es fährt sich dort für mich genauso wie ein getrenntes System. Andere CBS-Systeme kenne ich nicht, aber auch mein früherer Vorbehalt wegen genau dieses gewünschten Mitbremsens hinten hat sich in der Praxis als ungerechtfertigt herausgestellt.

    Versuche es einfach: ganz sanft den Fuß auf das Pedal stellen, so dass du ruckfrei durch Kurven fährst, das erlebe ich beim CBS keinerlei spürbaren Nachteile.

  • Beim Bremsen vorne liegt der Punkt, der die Bremskraft aufnimmt (der Aufstandspunkt des Rades) vor dem Schwerpunkt des Systems - ohne die Seitenführung des Hinterrades würde sich die Masse einfach um den Bremspunkt rumdrehen (rechts oder links - egal). Dadurch dass der Schwerpunkt deutlich höher liegt als der Bremsraft-Punkt, kommen auch seitliche Kippkräfte dazu. Beim Bremsen mit dem Hinterrad liegt der Kraftaufnahmepunkt hinter dem Schwerpunkt, das Hinterrad "zieht" sozusagen am Schwerpunkt nach hinten unten - dabei kommt keine seitliche Bewegungskraft in das Gesamtsystem, der Bremsvorgang fühlt sich ruhiger und "stabiler" an.

    Vielen Dank. Die Fragen zum "Warum..." hätte ich gar nicht so anschaulich beantworten können.

  • Du hast Recht, das Problem ist nur klein. Ich fahre auch schon 15 Jahre damit rum.

    Aber manchmal ärgert es mich doch und einen echten Vorteil der Kombibremse habe ich noch nicht erkannt. Ich spreche nicht gegen ABS - das funktioniert prima.

    Also warum sollte man nicht versuchen, es zu optimieren....

  • Eisenmann: Das Problem ist keines wirklich.

    ...

    Du hast Recht, das Problem ist nur klein. Ich fahre auch schon 15 Jahre damit rum.

    Aber manchmal ärgert es mich doch und einen echten Vorteil der Kombibremse habe ich noch nicht erkannt. Ich spreche nicht gegen ABS - das funktioniert prima.

    Also warum sollte man nicht versuchen, es zu optimieren....

    Ich kann dich verstehen. Wäre ich bspw. nur allein unterwegs, wäre mir eine Bremse mit mehr Feedback und rein hinterer Funktion wohl auch eher lieb, aber ich habe das Combined ABS zu schätzen gelernt.

    Vorteile sind v.a. im 2-Personen-Betrieb, Innenstadt, Stop&Go: durch ruckfreies Bremsen mit bereits ordentlicher Verzögerung nur hinten Komfortgewinn, kein Helmeklatschen.


    Auch auf Schotter für Laien bremst sich das gut, wenn man sich sonst nur schwach an die Vorderbremse traut.

    Das hatte ich letztes Jahr ganz extrem: Volle Hütte zu zweit stundenlang auf Schotterwegen unterwegs gewesen in Montenegro im Grenzgebiet und ich bin da nur wenig erfahren. Wenn es dann bergab geht, der Schotter tief und alles nur noch schwimmt und man nicht weiß, ob man am Ende das Ganze halten kann, dann sind 2 ellenlange Beine und ne CBS-Bremse Gold wert. Die hat da eine Bremsstabilität, die ich mit Hand und Fuß zugleich niemals hinbekomme.


    Seitdem finde ich erstmals das CBS richtig gut und es als echten Nachteil, dass es nicht mehr so angeboten wird.