CB 250 K Fehler im Ladesystem. Ratlos..

  • Einen wunderschönen guten Abend zusammen!


    Ich habe heute gute 3 Stunden alle möglichen Beiträge im Forum zum Thema Probleme mit dem Ladesystem gelesen. Leider kam dabei noch nicht die eine Eingebung.


    Ich habe über die letzen 8 Jahre eine schrottreife CB250 K4 aufgebaut. Jetzt ist sie eine stark umgebaute 350er. Ich bin seither knapp 1000 km gefahren, in welchen in noch viele Probleme beseitigt habe (Benzintank Belüftung, Beiluft im Ansaugstutzen, Falsche Nadeln im Vergaser, etc.). Die letzten 200 km lief sie dann sehr zuverlässig.


    Dann war ich am Wochenende unterwegs und stand nach 1,5 Stunden Landstraßen im Voralpenraum 3, 4 Minuten an einem Bahnübergang. Wahrscheinlich mit eingeschalteter Zündung. Da wollte sie erst nach dem 3. Kick angehen und das Licht flackerte etwas (Zeichen von leerer Batterie). Ein paar Minuten später habe ich kurz angehalten um was am Navi einzustellen. Das waren weitere knapp 3 Minuten mit eingeschalteter Zündung und Beleuchtung. Danach wollte sie nicht mehr starten (Kickstarter). Die Testlampe der Batterie zeigte auch leer, habe die Elektrik nach Kurzschlüssen, losen Kabeln oder defekter Sicherung durchsucht, schien aber alles intakt. Die Batterie habe ich auch kurz abgemacht, ging aber trotzdem nichts.


    Zu Hause dann die Batterie voll aufgeladen, und sie springt beim ersten Kick wieder ins Leben.


    Was ist an der Elektrik gemacht?

    -Gesamte Beleuchtung auf LED umgerüstet. Auch der Scheinwerfer. (Haben sie bei Kickstarter wohl aus dem Programm genommen.)

    -Gleich- und Wechselrichter gegen Kombieinheit getauscht (Chinesisches Universal, sollte die gleiche wie von Common Motor sein (Rectifier / Regulator Honda CB175 / CB350 / CB360 / CB450 / CB500T | Common Motor Collective (common-motor.com))

    -Kleine Lithium Batterie mit 1,58Ah (JMT Lithium-Ionen-Motorrad-Batterie HJTX5L-FP 12V | Batterie24.de) (Haben den E-Starter ausgebaut.)

    -Gelbes und weißes Kabel aus Lima direkt an dessen Stecker zusammengeführt, um immer volle Ladeleistung zu haben.

    -Sonst sind Spuhlen, Kondensatoren Kezen und Stecker auch neu.

    -Die meisten Stecker wurden auf wasserdichte Stecker aus dem KFZ-Bereich geändert


    -Dann hab ich erst mal angefangen zu messen. Die Batterie müsste nach den gemessenen Volt noch 80% Kapazität haben. Sollte also OK sein.

    -An der vollen Batterie gemessen, bei etwa 5000k Umdrehungen (kein Drehzahlmesser) lese ich gut 12,8 Volt. Beil LL knapp 12,6 Volt. Also sollte der Gleich- und Wechselrichter ok sein?

    -Die LiMa selbst habe ich auch durchgemessen. Die Ohm-Zahlen entsprechen denen aus dem Handbuch. Wo ich etwas stutzig wurde, war beim Messen der Spannung aus den Spulen unter Last. Hier waren es im LL knapp über 12V AC, wenn ich dann aber am Gas drehe ging das hoch bis in die hohen 30er. Ich meine da war sogar kurz ne 40 zu sehen. Hier im Forum habe ich aber gesehen, dass Leute ähnliches Berichten, also müsste das OK sein?


    Sprich, ich konnte mit diesen Messungen eigentlich nichts feststellen, das nicht normal schien. Also habe ich noch einen weiteren Test durchgeführt.

    Moped für 10 Minuten mit Zündung und Licht stehen lassen. Die rechte Zündspule wurden gut warm, und die Spannung der Batterie sank. Ich hab's richtig drauf ankommen lassen, und als die Batterie unter 9 Volt (unter Last) angezeigt hat, noch mal gestartet. War auch hier beim ersten Kick an. Dann habe ich die Batterie entfernt und sie sprang immer noch an, wenn auch mit flackernden Lichtern.


    Hätte hier jemand eine Ahnung was das Problem sein könnte oder weiter sinnvolle Untersuchungen?


    Das einzige was mir als Ansatz auffällt wäre:

    -Ladespannung des Gleich- und Wechselrichter scheint recht gering? Aber die Batterie war ja auch voll und musste in dem Fall nicht geladen werden...

    -Es gibt da ein grünes Kabel, das am Halter des Batteriekasten (hinter dem linken Luftfilter am Rahmen angeschraubt wird. Das hatte ich zum Zeitpunkt der Panne am Minuspol der Batterie und nicht dem Rahmen angeschlossen. Wollte die Maschine deswegen vielleicht nicht ohne Batterie starten?

    -Mir ist vor der Fahrt aufgefallen, das beim Scheinwerfereinsatz 3 der 5 LEDs vom Fernlicht defekt sind und sich etwas "ascheartige Substanz" im Scheinwerfereinsatz befindet. Das könnte vielleicht die Ursache für den Kurzen sein oder vielleicht doch ein Symptom des Problems sein?


    Viel Spaß beim Rätseln und ich schätze eure Hilfe sehr! Als Dank habe ich mal ein Bild von dem Moped angehängt als es seine Dienste noch verrichtet hat :D


    Vielen Dank, Markus~

  • Tach auch,

    1. wenn du die Kiste ohne angeklemmte Batterie laufen lässt geht Dir Garantiert die Gleichrichter/Reglerkombi hops

    ( Spannungsspitzen ), kannste gleich wieder neu bestellen !

    2. Die genannte Kombi ist für den Betrieb mit Bleiakkus konstruiert - also Lithium raus und Blei rein. Bei meiner CJ250 ohne E-starter 9Ah - sonst 12Ah

    3. Die Überbrückuung der gelben Limakabel ist bei Common Motors sehr populär, aber für Europa nicht sinnvoll sonst hätte Honda das nicht veranstaltet oder so verschaltet- Rückbau !


    Ciao

  • Danke für deine Antwort!

    1. Das ist ein guter Punkt und war mir so nicht bekannt. Zum Glück lief der Motor auch keine 5 Sekunden..


    2. Ja, das war auch meine Sorge... Wäre echt super wenn das wirklich das Problem behebt. Ich denke aber eher darüber nach, eine LiPo freundliche Kombi einzubauen. Hat ne Weile gedauert, aber ich konnte eine von Rick's Electric auf dem EU-Markt finden: https://www.caferacerwebshop.c…nen-gleichrichter-re.html

    Hat da jemand Erfahrung?


    3. Also von der Modifikation habe ich auch schon des Öfteren hier im Forum gelesen. Ich wüsste nicht warum die Überbrückung ein Problem ist. Soweit mir bekannt, gehen in der normalen Konfiguration alle Spulen an, sobald man das Abblendlicht anschaltet. Da ich so oder so immer mit Licht an Fahre sollte das ja keinen Unterschied machen.

  • :wink1:


    Die Leitungen zusammenzuklemmen ist schon ok - wenn die LiMa richtig belastet wird (LED sorgen für zuwenig Last!).

    Wenn der Regler dann die Spannung per "Kurzschluss" runterzwingt (das machen moderne Regler, wenn nicht über eine extra Erregerspule geregelt werden kann), wird die überschüssige Leistung in der LiMa alsa Hitze verbraten - könnte für die Spulen tödlich sein.

    Die geringe Maximalspannung deutet auch auf verbrannte Spule hin.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Tag Olaf! Schön mal wieder von dir zu hören.


    Ja da hast du auch einem guten Punkt gebracht... Die LED vorne verbraucht zwar noch 9 Watt, aber hinten habe ich ja auch eine LED. Damit ist der Verbrauch von 44 auf 11 Watt gesunken. Ich dachte die Ladeanlage würde das richten. Aber darauf verlassen sollte man sich vielleicht nicht..


    Ich suche mir jetzt für vorne wieder einen normalen H4 Einsatz. Der spricht mich gerade auch optisch wieder mehr an. Nur blöd dass ich meinen vor einem Jahr entsorgt habe :boese:


    Hat hier noch jemand einen H4 Einsatz abzugeben? Am besten mit Leuchtmittel und Stecker. Sonst schau ich mal im der Bucht...


    Viele Grüße,

    Markus

  • Haltet ein....

    eine Möglichkeit die LED Variante beizubehalten wäre genau das Gegenteil von Common Motors zu tun, nämlich das weiss-gelbe Kabel ( laut Schaltplan CJ250T) wegzunehmen und zu isolieren ( Schrumpfschlauch ) somit speist nur die reduzierte Leistung ins Bordnetz ein.

    Die Gleichrichter/Reglerkombi müsste eh ersetzt werden, die neue hätte dann erheblich bessere Betriebsbedingungen. Falls es Leistungsmäßig eng werden sollte bietet sich noch an, die Tacho - DZM - Beleuchtung ( 4 X 4 Watt ) ebenfalls durch LED zu ersetzen.


    Viel Glück

    Jürgen

  • :wink1:


    Oder gelb abklemmen und nur weiss/gelb an den Gleichrichter führen - welche von beiden LiMa-Spulen (die liefern unterschiedliche Leistung) den konkreten Bedarf beser abdeckt (mit wenig Überschuss), wäre durch Ladestrom-Messung am laufenden Objekt zu ermitteln.






    :wavey:

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  • Servus zusammen!


    Vielen Dank für die Vorschläge. Die Idee gefällt mir gut. Ich denk ich werde erst mal eine H4 mit 35 Watt vorne einbauen. Dann schaue ich, wie sich das Ganze mit der Lithium Gleichrichter/Regler-Kombi und Lithium Batterie verträgt. Außerdem sehe ich dann ob die Spulen noch in Ordnung sind. Davon würde ich ausgehen, da ich an der LiMa im mittleren Drehbereich ja über 30 bis 40 Volt unter Last gemessen habe.


    Wenn alles läuft kann ich nach wie vor überlegen, ob ich den Frontscheinwerfer ändere. Ich denke auf eine 55/60 Watt H4 hochzugehen wäre keine gute Idee, auch wenn ich die gesamte Beleuchtung sonst auf LED umgestellt habe. Bei max. 90 Watt bei 3000 Umdrehungen wird es eng mit Zündung und 60 Watt Abblendlicht...


    Ich werde hier berichten, wie die Lithium Kombi funktioniert.


    Viele Grüße, Markus

  • Sprich, ich konnte mit diesen Messungen eigentlich nichts feststellen, das nicht normal schien. Also habe ich noch einen weiteren Test durchgeführt.

    Moped für 10 Minuten mit Zündung und Licht stehen lassen. Die rechte Zündspule wurden gut warm, und die Spannung der Batterie sank.

    Hallo FDC,

    welche von beiden Zündspulen warm wird und ob überhaupt ist reiner Zufall. Je nach dem wo Deine Nockenwelle stehen bleibt. Im Originalzustand gibt es keine Zusatzschaltung zwischen Unterbrecher und Zündspule. Wenn einer der Unterbrecher zwischen Schließwinkel und Zündung liegt, fließen da nun Mal 4A (Wert unbestätigt).

    Gruß heiha

    RD350YPVS 31k --> 07/1988 - 05/1991 | GPZ900R A1 --> 05/1991 - 08/1997 | VTR1000F --> 09/2014 - 07/2015

    CB250G '75 --> seit 03/2018 | CJ360T '77 --> seit 08/2020

  • 3. Die Überbrückuung der gelben Limakabel ist bei Common Motors sehr populär, aber für Europa nicht sinnvoll sonst hätte Honda das nicht veranstaltet oder so verschaltet- Rückbau !

    Hallo 58Special,

    das Thema ist doch schon so oft rauf und runter diskutiert worden. Wenn wir hier in Deutschland immer mit Licht fahren, dann ist gelb mit weiß so oder so am Lenkerschalter verbunden. Damit man sich den Ladestrom der Batterie aus der stärkeren Leitung nicht einmal durchs ganze Motorrad zieht, ist die Brücke auch für EU Fahrzeuge sinnvoll.

    Gruß heiha

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  • :wink1:


    Oder gelb abklemmen und nur weiss/gelb an den Gleichrichter führen - welche von beiden LiMa-Spulen (die liefern unterschiedliche Leistung) den konkreten Bedarf beser abdeckt (mit wenig Überschuss), wäre durch Ladestrom-Messung am laufenden Objekt zu ermitteln.

    :wavey:

    Hi olaf-frankfurt, das ist eine gute Idee, wenn der Grundverbrauch durch die LED Leuchtmittel niedriger ist, reicht vielleicht nur die eine oder die andere Wicklung.

    Ich habe mir schon überlegt, da ich auch komplett auf LED umgestellt habe, sogar die Anzeigen (Blinker, Neutral, Fernlicht) und das Licht in den Tachoelementen, die zweite Wicklung über ein Relais je nach Spannung am Akku zu zuschalten. Gruß heiha

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  • Hallo FDC,

    die Frage mit den Li-Batterien ist, ob die einen Abschaltmechanismus haben. Ohne einen echten Regler wie das bei der CB250K der Fall ist, ist die Batterie der einzige Schutz vor Überspannung. Der kleine Regler wie bei der CB250G oder CJ250T kann wahrscheinlich nur kleine Spitzen auffangen und vernichten. Viel Leistung kann aber nicht dahinter stecken. Ob dieser auch schon bei den Ks verbaut wurde, kann ich nicht sagen.

    Wenn Dir die 12Ah Batterie zu groß ist verstehe ich das. Bei einem Umbau auf freies Batterie Rahmendreieck muss da was kleineres her. Ich habe bei mir eine 2,5Ah Bleigel drin die direkt unter die Sitzbank an der originalen Stelle passt.

    Gruß heiha

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  • Wenn der Regler dann die Spannung per "Kurzschluss" runterzwingt (das machen moderne Regler, wenn nicht über eine extra Erregerspule geregelt werden kann), wird die überschüssige Leistung in der LiMa alsa Hitze verbraten - könnte für die Spulen tödlich sein.

    Hallo olaf-frankfurt,

    das Thema hatte wir auch schon ein paar Mal. Ich hoffe, dass ich im Winter mal die Zeit habe, eine Messung dazu zu machen. Der Vorteil von den Thyristoren Reglern ist, dass durch den Kurzschluss der Ladespule ein Phasenversatz zwischen Strom und Spannung entsteht und die Leistung in der Spule sehr gering wird.

    Das ganze nennt man aktiven Kurzschluss. Der Kurzschlussstrom in der Spule bewirkt ein magnetisches Gegenfeld zum eigentlicheren magnetischen Feld des Polrads. Daher heben sich die zwei Felder auf und es wird weniger Energie induziert.

    Gruß heiha

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  • :wink1:

    Der Kurzschlussstrom in der Spule bewirkt ein magnetisches Gegenfeld zum eigentlicheren magnetischen Feld des Polrads. Daher heben sich die zwei Felder auf und es wird weniger Energie induziert.

    Zumindest bei meinen CMs entsteht noch genug Hitze, dass die meisten LiMa-Spulen dunkelbraun bis schwarz sind und - wenn nach 40 Jahren mal der Deckel runterkommt - leicht angebrannt stinken. Die Spulen sind dafür ausgelegt - ob die Spulen der alten 250K-LiMa sowas auf Dauer aushalten :nixweiss: sind sie ja nicht für gemacht.






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.