Guten Abend,
da ich hier oft mitlese und mich dank vieler hilfreicher Beiträge über den SH300i informiert habe, möchte ich mich kurz vorstellen und ein paar Eindrücke zu meinem neuen Flitzer loswerden.
Ich bin 30, wohne und arbeite im Südwesten Hamburgs und bin bislang mit Familienkutsche oder Astra TwinTop unterwegs.
Angefangen mit 15 bei frisierter Piaggio Ciao, dann als Azubi mit 50er Roller ging es jahrelang nur mit 4 Rädern vorwärts. Das sollte sich zum Sommer 2011 ändern, als ich von der neuen Honda CBR250R Wind bekam. Einsteigertaugliche 250 Kubik in schickem Gewand, damit konnte ich mich an Klasse B heranwagen.
Den Schein habe ich seit einer Woche in der Tasche, es sollte aber doch keine CBR250R werden...
Beim hiesigen Honda-Händler konnte ich mir die CBR250R anschauen und probesitzen (fahren war mangels Führerschein noch tabu). Schönes kleines Motorrad.
Dabei fiel mir der SH300 auf. Der sah im Prospekt aus wie ein kleiner Pizzaservice-Roller, in Natura war der aber eine stattliche und attraktive Erscheinung.
(zugegeben, die CBR250R bietet eine ganze Ecke mehr fürs Auge)
Nachdem ich ein sehr günstiges Angebot wahrnehmen konnte (Modell 2011 NP € gut 4.700,- inkl. Überführung) mache ich seit Donnerstag vergangener Woche die Straßen mit dem SH300 unsicher.
Ausschlaggebendes Argument: 100% unkompliziertes Fahrerlebnis, nix mit Schalten wie bei der (etwas schwächeren) CBR250R. Das war eigentlich immer ein entscheidendes Kriterium - zum cool sein kann ich notfalls Cabrio fahren, das Zweirad soll ausschließlich Spaß machen.
Ich weigere mich im Freundeskreis bislang, den SH300i als "Roller" zu bezeichnen. Zum einen hört sich das nach Senioren-Roller Marke Rex an, zum anderen steckt im SH300 so viel Motorrad-Technik (Motor, ABS, Räder), dass es eher Motorrad-Roller heißen müsste. Naja, nur meine Meinung.
Der SH300 fährt sich aber tatsächlich fast wie ein (leichtes) Motorrad, so toll ist die Kurvenstabilität und das Handling. Nur kleine Unterschiede zu der Triumph Bonneville, die ich bis letzte Woche in der Fahrschule fuhr. Im Gegenteil, der SH300 macht in Kurven mehr Spaß und erlaubt eine (für meine Verhältnisse/Ansprüche) phänomenale Schräglage, ohne dass sich Angst breitmacht.
Am genialsten finde ich allerdings die Beschleunigung, die einen von jeder Ampel weg, aber auch mitten auf der Straße mit ordentlich Schub nach vorne katapultiert. Auch wenn die 600er oder der A4 auf dem Papier mehr auf dem Kasten hat - wollen die sich nicht totschalten, kommen die gegen den simplen Dreh am Gasgriff des SH300 nicht an. Wer es liebt, als Underdog unterschätzt zu werden, kommt mit dem SH300 garantiert auf seine Kosten.
Einziges Problem ist in meinen Augen die Nische, in die der SH300 fällt: Für betuliche Rollerfreunde zu fix, für eingeschworene Motorradfahrer "nur" ein Roller (als Fahrschüler wurde ich noch gegrüßt, nun nicht mehr... *grummel*)
Was ich damit sagen will - ich wüsste gar nicht, wo ich nun Anschluss finden soll. Eine Kaffeefahrt mit dem Rollerverein kommt für mich nicht in die Tüte, in die elitäre Motorrad-Klasse (mit der der SH300i auf der Landstraße locker mithalten könnte) wird man aber nicht aufgenommen. Wo klinkt man sich als SH300-Fahrer ein?
Am besten vielleicht bei anderen SH300- bzw. Maxi-Roller Fahrern, die auf mind. 15"-Rädern daherkommen.
Sollten hier weitere Nordlichter mitlesen, bin ich für mögliche gemeinsame Ausfahrten zu haben, PM oder Antwort hier wäre toll.
Als nächstes kommt mit 1. Inspektion wohl eine Malossi Multivar. Was sagen die Fachleute hier im Forum, welche Gewichte empfehlenswert sind, wenn man es nicht zu brachial angehen lassen will und einem die Original-Beschleunigung schon sehr zusagt?
Schönen Gruß & allzeit gute Fahrt!