Benzin läuft bei laufenden Motor aus einem der vier Vergaser

  • Guten Abend liebe Foren-Gemeinschaft.
    Heute war es endlich soweit, nach neuer Kupplung, neuem Öl + Filter, kontrolliertem Ventilspiel, neuen Kettensatz, neuen Luftfilter, Zündkerzen uvm. habe ich meine Honda CB 750, Bj. 1983 endlich angeschmissen. Das gute Ding schnurtte nach dem 6 Monatigen Winterschlaf wie ein Kätzchen. Genauso wie zuvpr auch. Also gleich drauf gesetzt und eine Probefahrt gemacht. Alles wunderbar :) Doch oh Schreck, was merkte ich nach meiner 20 Kilometer langen Probefahrt als ich zurück in der Garage war: Sobald der Motor läuft, läuft Benzin aus einem der vier Vegaser. Genau genommen aus dem "Ablassschlauch" der jeweils unten heraus geht und ins nichts führt. Es ist bei dem Vergaser von Zylinder 3! Mein erster Gedanke -> die Ablassschraube nachziehen, doch nein, daran lag es nicht. Die Schraube habe ich gelöst (dann lief der Sprit auch bei ausgeschalteten Motor heraus) und wieder festgezogen. Dann habe ich den Motor wieder gestartet dann kam erst mal kein Sprit aus dem Schlauch, doch nach ca 20 bis 30 Sekunden tropfte es wieder und zwar nicht gerade wenig.


    Liegt es am Schwimmer? Dessen Gehäuse kann man doch von unten heraus Schrauben um da mal nach zu sehen?! Kann mir jemand weiter helfen? Ich möchte wenn nötig einen Komplettausbau der Vergasereinheit vermeiden.
    Ich habe mal ein Bild angehängt von dem Übeltäter aus dem es fließt.


    Vielen Dank und schöne Grüße.
    Mistral

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    • Vergaser.jpg

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  • Vorrausgesetzt die Ablassschraube ist nicht aufgedreht, hast du einen überlaufenden Vergaser, Ursache ist meist ein nicht richtig schließendes Nadelventil.


    Wenn du Glück hast reich vorsichtiges Klopfen an der Schmimmerkammer um das Problem zu lösen.


    Sollte das keine Besserung bringen so wirst du um einen Ausbau und Reinigung der Gaser nicht herummkommen.

  • Jo,


    mach mal das was Moerser schon geschrieben hat und mach das was ich schon seit Jahren predige.


    Schreib in´s Profil woher du bist!


    hier ist es nämlich so usus das man sich auch vor Ort hilft und das können auch schon mal 100km oder mehr an Entfernung sein ;)

    Stolz darauf noch nie Harley gefahren zu sein und tief deprimiert über die knapp 10km BMW :D


    Gesendet von meinem Rechenbrett "Abakus" nach Adam Riese

  • Hy,


    Zitat

    Dessen Gehäuse kann man doch von unten heraus Schrauben um da mal nach zu sehen?!


    Kannste ( Aber ) mit nen gewinkelten Schrauber/kugelgelarten und nen Kreuzeinsatzdreher und sehr sehr viel Lucky!!!!:D
    Wennste aufbekommst und nicht ausleierst und dannach Imbusschrauben reindrehst.
    Das ( Aber ) kommste an Schwimmerstift ran um diesen runtermontieren und dannach Schwimmerventil anzusehen und zu reinigen,wennste Glück hast schwimmt nur Dreck darrin rum und verstopft es oder wann wurde das letzte mal komplett gereinigt oder ausgebaut ???
    Das muß man sehen,würde probieren,aber wenn zuviel Dreck und Ablagerungen sich befinden,dann sowieso mal abauen und ins Bad legen.



    Cu
    Frank

    Wir können ihnen leider nicht mehr weiterhelfen,das sind alles keine Orginoole mehr... :lol:

  • Herzlichen Dank für die schnellen Antworten.
    Ich werde gleich morgen den Tipp mit den leichten Klopfen auf die Schwimmerkammer einmal probieren und Euch dann anschließend berichten. Und ich werde auch gleich im Profil einfügen woher ich bin, BikerBär. ;)


    Moerser, welche Nummer meinst du denn mit ->Nadelventil<- in der beigefügten Einzelteilzeichnung?


    Gruß Mistral

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  • 15, steht doch dran :-)

    Vergiss das Pferd - echte Ritter kommen auf dem Motorrad.


    Das Internet is nur ein Hype - Bill Gates 1993

  • Naja fast ;) Viele Dank für die starke hilfe hier. :clap: Ich werde dann morgen gegen Nachmittag mal mein Glück probieren. Gereinigt wurden die Vergaser seit dem das gute Stück in meinem Besitz ist noch nicht. Ob zuvor kann ich leider nicht sagen. Nichtsdestotrotz, ich bin halt etwas verwundert, denn letztes Jahr in der Saison bestand das Problem bis zum letzten Betriebstag nicht. Dann habe ich das Ding eingemottet, und heute, am ersten Betriebstag in der neuen Saison dann das. Seltsam... :)

  • "......... ich bin halt etwas verwundert, denn letztes Jahr in der Saison bestand das Problem bis zum letzten Betriebstag nicht. Dann habe ich das Ding eingemottet, und heute, am ersten Betriebstag in der neuen Saison dann das. Seltsam..."


    Überhaupt nicht verwunderlich. Es brauch sich nur ein winzig kleines Körnchen Dreck, oder Schwebeteilchen vom abgelagerten Sprit aus den letzten Jahren vor die Nadel setzen und schon pisst es aus dem Vergaser, weil das Ventil nicht mehr ordentlich schließen kann. Dies passiert besonders gerne nach Standzeiten. Bei älteren Maschinen kann auch mal das Nadelventil einfach nur verschlissen sein. Also Vergaser reinigen, ggf. das Nadelventil ersetzen (was ich aber bei dem Alter auf jeden Fall machen würde) und dann dürfte es wieder funktionieren.

    Gruß
    maikel

    Ex-Varadero-Fahrer + SF-Pfleger

  • Das ist ne typische Nerverei nach winterlichem Stehen, verursacht durch verklebende Ablagerungen aus verdunstetem Benzin. Wie hier schon gesagt, hilft üblicherweise ein Kloppen mit Schraubenzieher mit Holzgriff gegen die Kammer. Wenn die Schwimmernadel einmal frei ist, löst das Benzin zumeist den Schmutz. Das kann noch zwei/dreimal verklemmen, aber meist geht´s dann wieder normal. Wenn das nicht hilft, muss die Kammer ab und der Schwimmer ein paar mal per Hand hin/her geflippt werden. Die Schwierigkeit ist nur, die inneren Kammern im eingebauten Zustand bei Kreuzschlitzschrauben ab zu kriegen...da braucht man viel Glück. Deshalb sollte man sehen, so bald wie möglich da Imbusschrauben einzusetzen, die man mit Miniknarre halbwegs gut ausschrauben kann. Nadelventil ersetzen und/oder Ultraschall ist nur in extremen Fällen nötig. ....Und vorm Abstellen im Winter die Kammern entleeren, hilt ungemein.
    So long

    Wenn die Sonne der Erkenntnis tief steht, sind die Schatten der Zwerge lang :friede:

  • So ich Grüße Euch.
    Also ich habe heute die Schwimmerkammer im eingebauten Zustand demontiert, da ging mit dem richtigen Schraubendreher! Wichtig ist nur das dieser gut packt und man nicht verrutscht oder gar schlimmer ihn wenn man ihn angesetzt hat durchdreht so das man den Schraubenkopf zerstört, denn dann hat man verloren, zumindest im eingebauten Zustand.
    Aber wie gesagt, es hat geklappt und ich hab die Schwimmerkammer entfernen können. Auch den Schwimmer habe ich entfernt, somit hatte ich das Schwimmerventil ebenfalls in der Hand. Sah ansich ganz gut aus, besonders viel Schmutz war auch nicht vorhanden, an der Nadel überhaupt keiner, nichtsdestotrotz habe ich freilich alles geputzt und dann die Schwimmernadel und den Schwimmer wieder montiert und alles von Hand mehrfach betätigt. Dann habe ich die Schwimmerkammer (also den Deckel) wieder montiert (mit Inbusschrauben M4x16) und das Motorrad angeschmissen. Habe es gut zehn bis fünfzehn Minuten laufen lassen, kein Tropfen mehr. Doch zu früh gefreut: Als ich mich dann eine Probefahrt gemacht habe und ich an der ersten Ampel stand sah ich unter meinem Motorrad eine Benzinlache. Es floss der Sprit regelrecht aus dem Entlüftungsschlauch. Ich dann natürlich sofort wieder umgedreht, zurück in die Garage und jetzt nun doch die Gesamte Vergasereinheit ausgebaut. :mad: Jetzt liegt das Ding vor mir, und werde morgen den Vergaser von Zylinder drei wohl mal demontieren und nachschauen was Sache ist. Die anderen drei vielleicht dann auch, aber nun erstmal den übeltäter!


    Was meint Ihr? Woran kann es noch liegen? Das Schwimmerventil hatte ich heute doch schon in der Hand und trotzdem tropft es weiterhin aus dem Schlauch, so ein Dreck. :(


    EDIT: Achja klopfen gegen deie Schwimmerkammer hat in meinem Fall übrigens nichts gebracht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Mistral ()

  • Die Vergaserbank brauchste erstmal nicht zu demontieren.
    Mach nochmal die Schwimmerkammer von V3 auf, Schwimmer ab und zie das Nadelventil heraus.
    Dann nimmst du dir ein Qtip, etwas Ventil Läppaste und schleifst damit den Ventilsitz etwas ein.
    Nicht groß drücken, nur mit etwas Gefühl. Die Schleifreste gut ausspülen.
    Ich würde ja grundsätzlich in dem Fall immer die Nadelventile wechseln, aber wenn du Glück hast, dann geht´s so wieder eine Weile.


    Mach mal, bevor du den Vergaser wieder dranbaust, eine Tankprobe (Sprit aus dem Tank in ein durchsichtiges Glas laufen lassen) und schau ob sich da nicht Partikel mit in den Sprit mischen. Notfalls mach sonnen PKW-Spritfilter mit in die Leitung.


    ..und rast nicht so! :wink:

  • Also, ich gh davon aus, dass, wie Du sagtest, letzten Herbst noch alles dicht war.
    Dann kann der Vergaser nur überlaufen, wenn das Nadelventil nicht schliesst. Bist Du sicher, dass Du im ausgebauten, umgedrehten Zustand der Vergaser auch wirklich den 3. und nicht den 2. aufgrund des veränderten Blickwinkels bearbeitet hast? Teste alle vier Schwimmer, indem Du sie mehrmals hochdrückst und fallen lässt, und sie sich dabei ausnahmslos zu 100proz frei und leicht ohne Klemmen bewegen. Die hängen manchmal auch in den Aufhängungen.
    Die Nadeln (die zylindrischen Dinger mit der Gummikappe) selber haben auch einen inneren Federmechanismus, der leichtgängig sein muss, da klemmt nach langen Stehen auch häufig der Stift, der schwimmerseits gedrückt wird und den Gummikonus andrückt ...paarmal im ausgebauten Zustand den Stift bewegen und leichtgängig machen.

    Wenn die Sonne der Erkenntnis tief steht, sind die Schatten der Zwerge lang :friede:

    Einmal editiert, zuletzt von Flitzpiepe ()

  • Da fällt mir noch ein, dass auch die O-Ringe auf den Benzin-Verbindungsröhren zwischen den Vergasern undicht geworden sein können durch Alter und längeres Stehen. Stell sicher, dass Du den Sprit tatsächlich durch den Überlauf/Ablaufschlauch des einzelnen Vergasers (Kammer) verlierst und nicht weiter oben. Sonst liegt das Problem ganz woanders.

    Wenn die Sonne der Erkenntnis tief steht, sind die Schatten der Zwerge lang :friede:

  • Grüße Euch, also der Sprit kommt definitiv aus dem Entlüftungsschlauch aus dem dritten Vergaser. Habe ja nun die komplette Vergaserbank demontiert und den dritten Vergaser (also den zweiten von rechts) aufgemacht und siehe da, ein größeres krümelteil war in der "Buchse" der Schwimmernadel! Ich denke das Problem ist jetzt dann gelöst. Ich werde nun aber wenn die komplette Vergasereinheit schon offen ist alle vier Schwimmerkammern öffnen und reinigen. Und morgen oder am Sonntag alles wieder zusammen bauen. Wünscht mir Glück :-)
    r

  • Nochmal, der Dreck muß von irgendwo herkommen :wink:


    ..und rast nicht so! :wink: