generelle frage zum service/entgegenkommen/bonbon

mart!n: Du hast in allen Punkten recht, ich hab mich aber nicht deutlich genug ausgedrückt. Lassen wir doch mal etwas wie meine CB von 1979 außen vor, dass das Steinzeit ist und viele (technische) Dinge sich enorm verbesser haben, klar. Meine Gedanken bezogen sich auch weniger auf Motorräder (Soweit ich mich erinnere sind die neusten an denen ich geschraubt habe Ende der 90er) sondern viel mehr auf Autos. Ich habe z. B. einen Renault Twingo von 96 der immer zu mir kommt. Der wurde mit (sicher nicht korrekten) 80 000 Kilometern gekauft, hat jetzt in 6 Jahren 210 000 Kilometer drauf. Er kam zu mir wegen: Bremsbelägen (öfter) Scheiben, Handbremsseil gerissen, 2x Zahnriemen, der in 2 Stunden gemacht ist (hält nur 90 000) Ventile einstellen, Radlager, Lenkmanschetten einmal Auspuff hochgeschweißt und als einzig etwas größerer Aufwand Zylinderkopfdichtung und jetzt dann mit einem neuen Auspuff. Nichts davon war aufwändig zu machen, bei allen Arbeiten waren die Teile erstaunlich billig.

Mit welchem neuerem Auto soll ich ihn vergleichen? Beleiben wir bei Renault. Feder wechsel bei einem Scenic, da muss der Scheibenwischer und der Windfang drunter weg. Ist ein größeres Auto, also vergleichen wir ihn mit einem Renault Modus, selber Mist. Nehmen wir mal den "technischen Fortschritt" elektronische Handbremse". Scenic II Handbremsmotor (Der Aufbau ist folgender: Elektromoter in der Mitte der Hinterachse, Bremsseile gehen zu den Sätteln) Bremsseile gibt es nicht einzeln, nur mit dem Motor. Der Motor ist fast vierstellig. Nehmen wir einen vom Schrottplatz: Fehlanzeige, der muss mittels Tester an das Fahrzeug angelernt werden, und kann nirgendwo anders mehr eingebaut werden. Der Verkäufer hat mir erklärt: Das ist so wegen der Sicherheit, mit Bremsen ist nicht zu spaßen. Darf ich den Vollpfosten in geistiger Notwehr über den Haufen schlagen? Das ist Abzocke, keine Sicherheit, bzw. mit Sicherheit.
Meine (unmaßgebliche persönliche) Meinung zur besten technischen Lösung: Handbremsseile mit Trommelbremse hinten. Verursacht für den Endkunden die geringsten Kosten. Die Beläge halten länger, die wird (selten) fest, und will mir jetzt einer erzählen, die Bremswirkung reicht nicht aus, Scheiben sind besser? Scheiben haben als einzigen Vorteil eine bessere Kühlwirkung, aber bei der Bremswirkung hinten? Ich persönlich brauche ja kein Ralleyfahrzeug.
Früher waren die Trommelbremsbeläge genietet, das hielt ewig. Meistens tausche ich Beläge von Bremstrommeln weil die Beläge abgerostet sind, weil sie nur noch geklebt werden, ist wohl billiger. Wo ist der Fortschritt? (Gut, meckern auf hohem Niveau, die Niete schleift sich nicht mehr in die Trommel)
Es gibt Autos, die sind so kompakt, da ist kein Platz mehr. Beispiel: Der alte T4. Aber an diesem Auto sind viele Dinge für den Mechaniker wirklich durchdacht. Klar, der Zahnriemenwechsel bei den TDI Motoren (wenn man beide macht) ist recht aufwendig, auch die Einspritzzeitpunkseinstellung (Wert auslesen mit VAG-com, einstellen über zwei Spannrollen. Verstellmöglichkeit von springt nicht an bis perfekt alles möglich bei korrekter Auflegung des Riemens), aber ich persönlich sehe: Besser kann man es nicht (mit vertretbarem) Aufand hinbekommen bei diesen Platzverhältnissen. Machen wir weiter bei dem Nachfolgemodel, dem T5, der müsste ja besser sein.
Kolben im Motor gehen bei beliebiger Kilometerleistung kaputt, kann jeden Zylinder betreffen, ist also kein Kühlproblem. Der Zylinder ist speziel beschichtet, was die Reparatur noch aufwendiger macht.
Meckern wir auf hohem Niveau: Die Türverkleidung der Fahrer und Beifahrertür: Die beim T4 ist mit "Hacken" von oben nach unten eingehängt, d. h. die kann ich beim 100x festmachen wie beim ersten mal, ohne Ersatzteile. Die Verbesserung beim T5? Plastiknasen eingeklippst, die leicht brechen. Wo ist die Verbesserung? Wohl in der Vereinfachung der Herstellung....
Pauschal: Wieso hat ein Auto ein riesengroßes Display und zeigt mir bei einem Fehler nicht den Fehler im Klartext an, sondern irgendwas nichtssagendes wie z. B. die Franzosen: System Motorkontrolle defekt? Könnte da nicht gleich z. B. stehen: Lambdasonde Bank 2 unplausible Werte. Das Display wäre groß genug, die technische Umsetzbarkeit kein Problem. Noch nen Resetknopf drunter, dass die Elektrik abfrägt, ob der Fehler noch da ist......Wir wissen doch beide, wieso das nicht so ist, oder mart!n?
Mit solchen Beispielen könnte ich noch länger weitermachen, aber ich denke, du weißt was ich meine. Bin auf deine Meinung gespannt.

PS: Um Missverständnisse zu vermeiden, da es hier schon hitzig wurde: Es soll hier niemand angegriffen werden und ich interessiere mich für die Meinung von mart!n wirklich, da ich ihn für sehr kompetent halte. (Auch dann wenn er anderer Meinung wäre als ich, ich bin meistens seiner Meinung, seine Sicht der Dinge ist aber die des Mechanikers, nicht die des Endkunden, was auch kein Vorwurf ist)

Bei dem Wetter aktuell wäre ich zunächst mal SAUER
Allerdings ists natürlich so wie du sagst, der HH kann nichts dafür und ein Leihfahrzeug wurde angeboten. Von daher ist seitens des HH alles im grünen Bereich.

Ich dachte du wolltest auf die 2015er SH300 umschwenken nach Möglichkeit?
Selbst wenn die deine irgendwann mal wieder hinbekommen, würde ich diesem Roller nicht mehr vertrauen!

Entscheidend ist natürlich, wie hoch der Neue ausgepreist wird / ist.

Vielleicht sollte man dem Autohaus Dresen mal einen dezenten Hinweis auf diesen Thread hier zukommen lassen....

Die haben schließlich ein Gesicht zu verlieren.

Afrikaans,

wer hat ein Gesicht zu verlieren?
Geht's noch?
Die Akademie himself findet es nicht auf die Schnelle, und der Händler hat was zu verlieren? Ein Gesicht?
Wegen eines Fahrzeuges an dem er gar nix mehr machen kann, da es nicht mehr bei ihm steht, wenn ich das richtig verstanden habe?

Was soll er denn machen, um sein Gesicht zu wahren? Eine Seance und den Geist von Soichiro Honda um Rat fragen?
Mit dem Kajak nach Japan rudern, Teile holen?

Bonobo, wie ICH mich verhalten würde, wenn es mein Fahrzeug wäre?

Es ginge mir komplett am ***** vorbei. Aber sowas von.

Ganz einfach, weil es gesünder ist, sich nur über echte Probleme aufzuregen.

Mir hat mal einer meine AT umgefahren.
Ich habe mich bedankt, dass er sich gemeldet hat und nicht abgehauen ist.
Wenn ich nicht auf den Kosten sitzen bleibe, ist mir sowas komplett wurscht.

Meine Kangoo wollte mal nur beim dritten, vierten Versuch anspringen.
Fehlerspeicher ausgelesen, Nockenwellensensor, also erneuert, beim Renaulthändler.
Nach 2 Wochen das gleiche wieder.
Auch der gleiche Fehler abgelegt.
Also den Kabelbaum vom NW-Sensor erneuern lassen.
Nach paar Wochen das gleiche wieder.
Ich habe mit dem Mechaniker geredet. Er war ratlos.
Ich habe gesagt, wir lassen das so, wie es ist.
Die Karre sprang ja an, mußte halt manchmal paar mal probieren.
Ich hatte die zwei vorherigen Rep. bezahlt, für mich hat das gepaßt. Er hat ja das Richtige und Logische gemacht.
Will ich 100%, muss ich bei einem zeitweise auftretenden Fehler eine Reparatur mit unbegrenzten Budget in Auftrag geben, anders kann er das kaum finden.
Ein Limit setzen, nach 500 Tacken u.U. ergebnislos aufhören, macht noch weniger Sinn.
Das war es mir nicht wert.
Ich habe mich nicht eine Minute geärgert.
Warum sollte ich mir mit Ärgern über sowas das Leben schwer machen?

Ganz ehrlich?
Die Ein-Fass-Aufmacher sind in aller Regel Deppen.
Nicht weil sie ein Fass aufmachen, sondern weil sie davor schon welche sind.
Leute, die sich nicht in die Lage des Gegenübers versetzen können sind sozial minderbemittelt.

Die einen haben Dödeljobs in denen keiner merkt, wenn sie Fehler machen, wie Lehrer oder Manager.
Fehlerfreiheit als Selbstbild, da zu beschränkt und eitel, oder zu bedeutungslos, um eigene Fehler zu erkennen. Reagieren daher sehr kritisch auf die Fehler anderer.
Die anderen können sich die Fahrzeuge, die sie fahren, eigentlich nicht leisten und sind daher immer scheisse drauf, wenn sie zur Werkstatt müssen. Danach werden sie nämlich von Mutti gefaltet, ob das wieder sein mußte, soviel Geld ausgeben....
Der dritte Typus hat im Job nix zu sagen, nimmt sich daher besonders wichtig. Einmal wer sein!

Allesamt arme Kreaturen, die sich nur unglücklich machen. Ganz schlechtes Karma!

Die Masse der Kunden sind auf dem Land nach wie vor noch Leute, die selber oder selbstständig arbeiten, die die Kirche im Dorf lassen, Benehmen haben und oft genug selber Fehler gemacht haben.

In deinem Fall hat der Händler noch dazu wohl keinen gemacht.
Es gibt nix, was 100% fehlerfrei vom Band läuft, weder billige Innova noch 150.000.- - Nobeldose.
Fehler passieren. Wozu sich darüber aufregen?

In meinem Freundeskreis findet sich alles, Arzt, RA, Handwerker alles Art.
Alle sind sehr entspannt. Alles hat Zeit, alle sind großzügig. Alle haben anspruchsvolle Jobs, wissen von eigenen und fremden Fehlern zu berichten.
Keiner macht sich damit unglücklich.

Je mehr Kohle und Nachsicht man verschenkt, umso mehr kriegt man im Leben.

@tom_mate:
Ein Punkt ist nicht zu vergessen:
Wer fährt was.
Ich habe von 84 bis 87 gelernt, in einer freien Werkstatt.
Ein großer Unternehmer fuhr eine S-Klasse, aber keinen 500er sondern einen 380er.
Die Söhne, allesamt Ingenieure mit richtig Format, heute ist das eine Riesenfirma, W123, paar Jahre alt.
Ein selbstständiger Schreiner einen 320er, ein kleiner Unternehmer einen stinknormalen 190er.
Ein größerer einen 735. Nix Topmodelle...
Die hatten noch Moppeds, die zwischen 6000.- und 14.000.- Mark gekostet haben.

Auf den Parkplätzen dieser Unternehmer standen Kadett, Golf, mal ein Passat, Polos.

Und heute?
Jeder Depp braucht eine Kiste mit 200 PS und Vollausstattung.
Durchaus möglich, dass man sich mit allenfalls durchschnittlicher Arbeit bei einer 37,5 Stunden-Woche die Breitschlappen für den SUV nicht leisten kann. Ja und?
In den Garagen regiert vielerorts der Größenwahn, nicht bei den Begüterten, da darf der KD für den Ferrari 10 Mille kosten, die haben die Kohle, die jammern auch nicht.
Aber "einfache" Leute haben oft Autos und Motorräder, die schlicht nicht zum Geldbeutel passen.

Aber ab und an ein wenig jammern ist ja nicht schlimm. Als ich eine Rechnung von 800 Euro vom Händler bekommen habe (LKL, Reifen, ...) habe ich auch erstmal geschluckt. Aber nach 1 km aufm Bock war alles wieder gut. Man muss halt damit rechnen und immer mal bisschen sparen.
Oft haben die Leute das Geld, aber ich habe das Gefühl, dass sie meinen, es wäre woanders besser aufgehoben und "unnötig" in Inspektionen, ... geflossen. Man kann mit 800 Euro ja auch Reisen oder für ein halbes Jahr jeden Tag ne Schachtel Kippen kaufen oder was weiß ich ^^

tom_ate:

Warum spucken Tester bzw. die Eigendiagnose Fehler nicht mit Klarnamen im Amaturenbrett aus?

Unsere Tester können das gar nicht.
Um die Kosten gering zu halten sind das recht einfache System, mit Ist-Werten ohne gegenübergestellte Soll-Werte, ohne Menuführung.
Manche Sachen werden gar nicht angezeigt, die muss man mit dem Multimeter prüfen.

Wir haben diverse Parameter und diverse Fehlermeldungen als Möglichkeit, mehr nicht.
Die Macht des Testers wird zuweilen überschätzt.

Um bei deinem Beispiel zu bleiben:
Diverse Lambdasonden-Fehler bei einem Fahrzeug, das sprotzt, keine Leistung hat und dessen FI-Leuchte zeitweise leuchtet.

Blöd ist, Lambdasonden-Fehler ist nicht gleich Sonde kapores.

Ursache ist eine defekte Benzinpumpe die zu wenig Einspritzdruck aufbaut.
Dadurch Gemischabmagerung über den ganzen Drehzahlbereich. Die Lambdasonde initiiert deshalb eine Verschiebung des Kennfeldes in Richtung fett bis es nicht mehr weiter geht. Irgendwann kann sie nicht mehr nachregeln lassen, dann gibt es eine kryptische Fehlermeldung.

Ein Endverbraucher ohne das Wissen um die Arbeitsweise dieser Einspritzung würde bei Lambdaalrm kaum darauf kommen, dass er ganz altmodisch mit einem Manometer den Kraftstoffdruck messen muss.

Den narrensicheren Tester gibt es nicht.
Dafür viele Narren am Tester - da schließe ich mich mit ein.
Man braucht die viel zu selten, um virtuos damit umgehen zu können.
Wie gesagt, man muss die angezeigten Parameter und Fehler auf Plausibilität prüfen und interpretieren können.

Gute 200 Seiten Skript zu sieben verschiedenen Einspritzungen an einem Tag, dazu diverse Rundschreiben.
Ohne die Möglichkeit, da querlesen zu können, steht man auf dem Schlauch.

@ martin das ist auch meine Wahrnehmung, Mein Coisin ist Mitgeschäftsfüherer eines Mittelständigen Betriebs, fährt Caddy wegen den Hunden, und nen 520 er 6 Zylinder alt und bezahlt Ledersitze wegen dem Dreck in der Firma..
Mein Bundeswehrkollege der den BMW verkaufen musste wegen vieler unbezahlbarer Fehler, dem war der eben zu teuer, hat über seinen Geldbeutel gelebt. Hat es eingesehen.

mart!n du bist ein echter Gutsmensch.
Meine Erfahrung wenn man etwas an die Gesellschaft gibt, ist aber nicht das es so zurück kommt, doch ich habe die Gewissheit die Welt ein Stück besser gemacht zu haben.
Nur das ist der Grund wieso ich mich selbst jeden morgen im Spiegel betrachten kann.
Meine Erfahrungen decken sich mit deinen,
meist ist der, der wenig hat auch der, der viel gibt.

Aufregen tue ich mich da schon lange nicht mehr über unzufriedene Menschen im Arbeitsleben. Umso blöder mir ein Kunde kommt, umso freundlicher werde ich. Wie oft ist dadurch ein Kunde schon getürmt, ich bilde mir dann ein das sie oft selbst mitbekommen wie doof sie sind und ihnen einfach ihr falscher Stolz im Weg steht. Das reicht mir als Genugtuung.

Werter Bonobo,

vielleicht sollten wir alle hier DOCH einem Vorschlag von Mart!n beherzigen:

"Take it easy!" wie schon die Ägypter sagten.

Internetforendiskussionen verlaufen nach bekannten Gesetzmäßigkeiten
(sofern sie nicht rigide durch Moderatoren gesteuert werden).

Gelegentlich reicht eine wohlplatzierte Bemerkung, um einen Funken zu zünden,
und ein Strohfeuer aufflammen zu lassen.

Andererseits reicht oft eine Zwischenbemerkung,
um Öl auf die Wogen zu giessen.

Wie auch immer:

Alles halb so wild.
Im Fernsehen wechseln sich doch die informativen Nachrichten,
hoch- und minderwertige Sendungen munter ab.

In kritischen Situationen gibt es immer noch den POWER(DOWN)-Button.