CB250B4 Schaltung je wärmer desto schlechter

  • Hallo liebe Gemeinde,
    die Schaltung meiner 1974er CB 250 B4 funktioniert mit zunehmender Betriebstemperatur immer weniger bis überhaupt nicht. Dies betrifft das Runterschalten, Hochschalten geht immer. Ab 5km Fahrstrecke bekomme ich die niedrigeren Gänge kaum noch rein. Sehr oft stehe ich an der roten Ampel und versuche, per leichtem Anfahren herauszufinden, ob ich mich im 1. Gang befinde. Im Stadtverkehr ist das recht mühsam. Weiss jemand Rat?
    gruss tomstn

  • :o


    Erster Verdacht ist immer das Öl ...
    Aber das muss es nicht sein.


    Wenn Du versuchst, mit etwas mehr Gefühl im Fuß ohne Kupplung zu schalten - geht das auch mit zunehmender Temperatur schlechter? Oder ist bei warmem Motor Schalten immer wie "Schalten ohne Kupplung"?


    Trennt die Kupplung einwandfrei? Kupplung ziehen => Gang einlegen => leichtes "Klock" oder heftiger Schlag? Warm/kalt unterschiedlich?



    Da wo die Aussen"ecken" der Kupplungsscheiben in den Führungen des Kupplungskorbes anliegen, arbeiten sie sich langsam ein, dann rutschen sie beim Ziehen der Kupplung nicht mehr richtig auseinander. Aber das kenne ich nicht als temperaturabhängigen Effekt ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo tomstn ,


    Ist bloß ne Theorie,Ferndiagnose.
    Überprüfe mal dein Kupplungsspiel.Kann sein das es zu klein ist.Wenn dann noch verschlissene Kupplungsbeläge + Scheiben + Wärmeausdehnung der einzelnen Motorenteile dazukommt, kann es sein das die Kupplung nicht mehr richtig trennt.
    Diese Effekt tritt dann meist beim runterschalten auf.


    Jeder Motorradfahrer wird bestätigen können das es leichter ist bei kleinen Drehzahlen hochzuschalten als runter.Es hatte wohl jeder schon das Problem an der Ampel den 1. Gang oder den Leerlauf zu finden.Das kommt durch die Unterschiedlichen Drehzahlen der An-Abtriebswelle.:gruebelx::confusedx:
    Kommt dann noch Verschleiß + kleines Kupplungsspiel dazu , "kann" es zu deiner Fehlerbeschreibung kommen.


    Gruß Silvio

  • Hallo,
    bei meiner 550F2 hatte ich i. P. das gleiche Problem. Die Kupplung trennte mit zunehmender Motor- bzw. Öltemperatur schlechter wodurch sich die Gänge immer unsauberer wechseln liessen und ich bei der Fahrt immer weiter das Zugspiel der Kupplung verringert habe. Das ist allerdings auch nicht die gewünschte Lösung. Der Austausch von Hebel, Hebelbolzen und Zug, um die mechanische Wirksamkeit der Ku.- Betätigung zu maximieren hat nix gebracht. Im Anschluss daran habe ich die Kupplung zerlegt, alles nachgemessen (alles i. O.) und inspiziert. Der Kupplungskorb und die Nabe haben geringfügige Markierungen der Lamellen, das habe ich auch so gelassen. Allerding war zwischen den Lamellen und Stahlscheiben eine zähe und klebrige Ölpampe fetzustellen die trotz regelmäßiger, vorangegangener Ölwechsel im Motorinneren verblieben ist (übrigens auch in kleinen Ecken des Motrgehäuses und im Gehäusedeckel. Nach Reinigung und Zusammenbau aller Teile und Benetzung der Kupplungsteile mit frischem Öl funktioniert die Kupplung wieder gut und trennt auch mit zunehmender Temperatur gut bzw. besser als kalt (so soll es ja auch eigentlich sein) auch mit richtig eingestelltem Zugspiel.


    Frisches Motoröl verbessert auch die Schaltbarkeit. Meine Empfehlung, mineralisches 20 W 50.


    Gruß, Maxx

  • Hallo, ich kann das vom Maxx so bestätigen, ich habe ebenfalls erfolgreich auf mineralisches 20W50 gewechselt und habe Motul 3000 gewählt, weil es nach Angabe bei 100 Grad eine höhere Viskosität als die Konkurrenzprodukte hat, was offenbar meiner Kupplung sehr gut getan hat.

  • Ich hab mineralisches 10W40 drin. Das tuts bislang auch. Rutscht nix. Die Frage ist nur ist das 20W50 besser?

  • Ich hab die gleichen Probleme und hab mineralisches 10 W 40 von Motul drinnen..bei mir liegt es aber vielleicht auch an verschlissenen Kupplungsfedern..bin noch nicht dazu gekommen , die auszubauen und zu messen.

  • Hallo,
    mach mal sauber, dann kannst Du deine Federn direkt nachmessen. Die duerften aber mt Deinem Problem nix zu tun haben, im Gegenteil. Motul habe ich auch, wie gesagt 20 W 50. Schau mal bei Motul auf der Seite nach.
    Gruss

  • Liebe Leute, danke für alle Eure wertvollen Tipps!
    Ich möchte hier - etwas verschämt - des Rätsels Lösung bringen:
    (positiver Aspekt - kommt vielleicht anderen zugute wenn sie die Gänge nicht reinbekommen - statt IM Motor vielleicht erst AM Motor zu suchen)


    Die Kontermuttern der Schalthebelstange (1x Links- einmal Rechtsgewinde - zum Einstellen der Schalthebelhöhe) hatte ich vergessen, ausreichend anzuziehen. Diese haben sich durch die Vibration des Motors während der Fahrt gelockert (wenn man's weiss, kann man da regelrecht zuschauen) und die sich nun drehende Schalthebelstange hat die Schalthebelhöhe während der Fahrt quasi abgesenkt, bis der Hebel auf dem Auspuff aufsass. Während der Fahrt merkt man das nicht gleich, noch dazu, wenn es sukzessive passiert und man etwas unter Zeitdruck zu einer Fahrzeugabnahme fährt... Naja, und die sich ständig verschlechternde Schaltung immer mehr "latscht" statt drückt. Ein Bekannter hat's später bemerkt, der eine Runde im Parkhaus drehen wollte und bei kaltem Motor den 1. Gang nicht reinbekam - ein Blick nach unten und der Fall war klar.


    Der Schalthebel stellt sich nach jedem Schaltvorgang auch noch in die Ausgangsposition zurück, was das Bemerken des Fehlers erschwert. Die ganze Sache ist also nicht temperatur- sondern streckenabhängig. Ich kann froh sein, dass ich das Schaltgestänge nicht verloren habe...


    Gruss, tomstn