Erstreifen gefährlich bei Nässe?

  • Nodlimax: Vergiss einfach, was viele Fachleute sagen: 20-25 Grad Schräglage sind auf vielen Straßen hier im Nassen zuviel - da kannst du mit jedem Reifen rutschen. Gerade mit dem Abrieb der letzten paar hunderttausend Fahrzeuge, die seit dem letzten Tropfen Regen auf deinem Fahrstreifen fuhren, wird das schnell glitschig. Nach längerem Dauerregen wird das immer viel besser.


    Es kommt eben immer darauf an. Wenn man liest, dass andere im Regen mit dem Knie am Boden sind, dann heißt das noch lange nicht, dass man auf der Pflasterstraße zwischen Blankenfelde und Jühnsdorf das auch kann. Und innerorts, guck dir mal die speckigen Spurrinnen in Berlin an und den Toppasphalt in München. Sind Welten Unterschied.


    Wenn ein Varahannes sich nicht explizit zur Nasshaftung geäußert hat, so kann man doch in seinem Fahrtenbuch viel sehen, hohe Tempi auf oft nassen Straßen im Feb/Mär (wer von uns könnte da mithalten?) und dann noch 2000km nach gesetzlichem Limit weitergefahren. Insgesamt 12000.
    Einen neuen Reifen würde ich nicht wegtun, nur weil man evtl. ein paar km/h langsamer um eine nasse Kurve kommt als mit nem anderen. Und im Schnitt ist in rund 12% der Zeit die Fahrbahn nass, in Brandenburger Sommern noch weit seltener.


    Mal zu den Schräglagen: In "Motorrad Coach" war mal ein netter Artikel über Schräglage im Nassen.
    Vier Beispiele:
    1) Rennstrecke nass, mü ca. 0,8, max. Schräglage 39Grad.
    2) üblicher Landstraßenbelag nass, 0,5/27
    3) Kopfsteinpflaster nass, 0,3/17
    4) Landstr. nass mit Bitumen, 0,2/11


    Nach den Werten haben wir in Berlin/Brandenburg im Wesentlichen max. erreichbare Schräglagen von 17-27 Grad, teils mehr, teils weniger. Ein nass sehr guter Reifen gibt da mal ein wenig mehr her (mü steigt dann an). Und es kommt auf Reifen- und Fahrbahntemperatur an, Verschmutzungsgrad der Strasse etc..
    Wenn ich bspw. im zweiten Gang bei der 600er von 30 das Gas aufreiße und der Reifen kommt bei der Leistung schon quer, dann weiß ich, dass der Grip niedrig ist und entsprechend vorsichtig geht es dann um Kurven.
    Ansonsten mache ich gern den Stiefeltest: Einfach damit während der Fahrt mal über den Asphalt rutschen, mal bei gutem und schlechtem Asphalt, dann bekommt man ein Gefühl dafür
    Leider verlernt man Regenfahren wieder, wenn man es länger nicht gemacht hat.

  • Ich denke dass hier einfach zuviele Leute nur spekulieren.... nämlich all diejenigen die den D610 auf einer AT im Nassen noch nicht gefahren sind.


    Egal wie auch immer der Reibwert des Straßenbelages ist - der D610 ist bei Nässe der mit Abstand der schlechteste Reifen, den ich in den letzten 10 Jahren gefahren habe. Und das waren einige....
    vielleicht gönnt ihr euch einfach mal eine Probefahrt bei Regen....

  • Selbst nach einer Probefahrt könnte ich ihn nicht bewerten, da ich derzeit absolut regenunerfahren bin und mir der direkte Vergleich fehlte. Da kann man zwar behaupten, Erfahrung mit dem Reifen zu haben, aber um ihn wirklich seriös zu bewerten: Dazu fehlt mir jedenfalls die Kompetenz.
    Höchstens ne ABS-Vollbremsung könnte ich machen und den Bremsweg mal vergleichen mit nem anderen Motorrad auf anderem Reifen. Auch nicht so toll. Immerhin: Wer kürzer bremst, grippt in der Regel auch in der Kurve besser. Nicht immer zwar, aber bei absolut grottenschlechtem Nassgrip ist auch der Bremsweg entsprechend lang.


    Beispiel: Wenn die CBF bspw. 40 Meter aus 70km/h brauchte und die Africa Twin 80 Meter, wäre deren Reifen kompletter Mist. Wenn sie 45 oder 50 Meter brauchte, dann wäre das imho noch in Ordnung, weil eben mü nur max. 25% geringer.
    Das hat hier aber niemand getestet, wäre ja mal was Handfestes.

  • Ich denke dass hier einfach zuviele Leute nur spekulieren.... nämlich all diejenigen die den D610 auf einer AT im Nassen noch nicht gefahren sind.


    Egal wie auch immer der Reibwert des Straßenbelages ist - der D610 ist bei Nässe der mit Abstand der schlechteste Reifen, den ich in den letzten 10 Jahren gefahren habe. Und das waren einige....
    vielleicht gönnt ihr euch einfach mal eine Probefahrt bei Regen....


    Ich glaube du gehörst auch zu den Spekulanten. Um das aber engdgültig zu klären bräuchte man einen Prüfstand auf dem man objektiv die Reifenreibhaftzahl bei verschiedenen Belagszuständen testen könnte. Ich glaube alle Reifen, und insbesondere solche der Erstausrüstung, sind heutzutage auf einem beinahe gleichmässig hohen Niveau. So erübrigt sich bei Otto Normalverbrauchen in weiten Bereichen jede Diskussion, so ähnlich wie bei Motorölen.
    Nasse Fahrbahn ist nicht gleich nasse Fahrbahn, da kommt es drauf an ob frisch geregnet oder schon länger nass, auf Temperatur und ob rundsteiniger heller Asfalt oder teerig dunkler Asfalt mit spitzen Steinen. Aber diese Unterschiede sieht man bei Regen ja alle nicht. Und dann sollen die Reifen schuld sein. So einfach ist das nicht.

  • Wie immer, wenn es um Reifen geht, bekommen sich die Biker an die Köppe.....


    Ich bin die AT 2x probegefahren ( trocken ) und konnte an den Dunlop Pellen nix aussetzen.


    Ansonsten gibts ja hier den AT Dauertester:


    http://www.varahannes.at/afrika%20twin-b.htm


    der übrigens meinte, dass die Dunlop Pelle auch gar nicht sooooo schlecht sei. Und der ist sie naß und trocken gefahren.


    Der "junge Mann" ist übrigens ein absolutes Unikum und als Erfahrungsquelle für die AT gut zu gebrauchen.


    a.) der kann fahren


    b.) der fährt Schräglage ( und auch bei Nässe )

  • Ich glaube du gehörst auch zu den Spekulanten.....


    Spekulant, Prüfstand... mir genügt mein Popometer und meine Regenkilometer im direkten Vergleich des Dlp D610 mit dem Dlp Trailsmart auf dem gleichen Motorrad, auf den gleichen Strecken.


    Bei einem bin ich bei dir.... für viele Motorradfahrer sind die Nässeeigenschaften selbst des schlechtesten Reifens besser als die eigene gefahrene Kurvengeschwindigkeit. Zu denen gehöre ich nicht.
    Hannes kenne ich gut, wir fahren vergleichbare Geschwindigkeiten... und ich weiß auch wie Hannes im Nassen fährt.


    Lassen wir es gut sein - die meisten Poster hier im Thread haben keine Erfahrung auf dem Dlp D610, glauben ihn aber beurteilen zu können.... also zumindest theoretisch.


    Die AT darf froh darüber sein, dass bei der finalen Beurteilung im Alpenmaster trockene Straßen vorhanden waren. Bei Nässe wäre sie schon vor dem Halbfinale ausgeschieden... nicht wegen des Motorrades sondern nur wegen der Reifen.

    2 Mal editiert, zuletzt von ManfredK ()

  • Leute, bleibt objektiv, sonst werden ich mal durch fegen müssen :!:

    :0018:

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ uBlock+ :topX:

  • bräuchte man einen Prüfstand auf dem man objektiv die Reifenreibhaftzahl bei verschiedenen Belagszuständen testen könnte.


    Das wird mit Prüffahrzeugen gemacht, bspw. auf Bundesautobahnen wird die Griffigkeit mit Prüffahrzeug getestet (Bremskraft auf nasser Fahrbahn) und in Schulnoten unterteilt.
    Das Prüfrad müsste man mit unterschiedlichen Reifen ausstatten und dann über reale Straßen fahren.
    http://eur-lex.europa.eu/legal…ri=CELEX%3A42011X1123(03)
    Geht im Vergleich von Reifen A zu B im Labor sicher besser, wäre aber eben auch geeignet.


    Simulieren kann man das aber über das ABS - das greift bei Blockade ein und verursacht bei Reifen, die weniger Haftreibung aufbauen, einen längeren Bremsweg.

  • Der Reifenluftdruck wird ja immer so angegeben dass der Reifen bei hohen Geschwindigkeiten nicht überhitzt, walkt. Ob dieser hohe Druck bei jeder Geschwindigkeit, Temperatur usw optimal ist bezweifle ich einmal. Könnte mir vorstellen dass bei Kälte, Regen da weniger Druck "mehr" sein könnte.

  • die meisten Poster hier im Thread haben keine Erfahrung auf dem Dlp D610, glauben ihn aber beurteilen zu können.... also zumindest theoretisch.


    Hm, den Eindruck habe ich nicht. Ich schrieb, ich könnte ihn eben nicht einmal seriös beurteilen, wenn ich ihn fahre. Dazu fehlt mir der Vergleich und ich brauche auch lange, bis ich wieder auf Tempo komme, da müsste ich ein paar Tage durch den Regen fahren. Was soll da eine Probefahrt?


    Es geht bei den Zweiflern ja nicht darum, einen Reifen gut zu beurteilen, es geht darum, ob jedes Urteil über einen Reifen auch tatsächlich zutrifft und man es sich zu Eigen machen sollte.
    Also bitte nicht Kritik und Ablehnung verwechseln!
    Irgendwer hatte hier geschrieben, Varahannes hätte sich nicht explizit zu den Nässeeigenschaften geäußert. Ich habe das überprüft, Tatsache. Da sein Dauertest zwar sehr gut zu lesen ist und der Mann ja einfach klasse ist, ich bin da Fan, super Kerl,seriös sowieso, er aber letzten Endes natürlich alles andere als neutral ist, könnte man ein solches Weglassen einer Bewertung auch deuten. Muss man nicht, kann man.


    Mir ging es ums Prinzip. Wie an anderer Stelle beschrieben, kennen wir doch das Phänomen, das gilt bei jedem Reifen:
    Irgendeiner schreibt, er wäre mit dem Reifen gerutscht, der sei mies. Ein anderer fühlt sich auch unwohl und schreibt das Gleiche. Der Rest liest das und eiert bei Regen nur noch rum und achtet auf jeden vermeintlichen Rutscher. Am Ende kannste machen, was du willst, der Reifen wird als mistig verschrien, selbst wenn die Mischung inzwischen geändert wurde.


    Es können nur wenige, gute Fahrer, die häufig und flott bei Reifen fahren und auch einen relativ zeitnahen Vergleich machen können (viele km) einen Reifen bewerten. ManfredK gehört dazu, keine Frage, aber ich bezog mich auf den Eingangspost und wenn da jemand von Autos schreibt und rumrutscht, dann ist mir das zu wenig, um mir ein sekundärdatenbasiertes Urteil bilden zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von Halbliter ()

  • .... dann ist mir das zu wenig, um mir ein sekundärdatenbasiertes Urteil bilden zu können.


    Das ist ein ehrliches Statement - dennoch glauben hier einige etwas anders.


    Wie schon gesagt... beim D610 braucht es keinen Prüfstand, da genügt wirklich ein Popometer.


    Der einzige Grund weshalb ich ihn nicht schon nach 100 km runtergeschmissen habe, waren Touren mit meiner Frau. Da ich dann mein Tempo gerne anpasse, um eine gemeinsame Tour zu fahren hat mich der frühe Grenzbereich des D610 im Nassen nicht gestört. Bei Regen fährt meine Frau eher verhalten, da passt dann auch der 610er.


    Im trockenen ist der Reifen auch weitgehend ohne Fehl und Tadel (solange man den Spassfaktor nicht übertreibt, aber das ist mit 21" ohnehin kritischer) - nur die Nass Eigenschaften taugen nicht (Ich gehöre zu denen die ihr Tourentempo wegen Regen nicht reduzieren, da gute Reifen das locker mitmachen... und darüber hinaus noch Reserven haben)


    zu den Zahlen im Motorrad Coach..... wenn Sie sich auf einen bestimmten Asphalt beziehen, mögen sie richtig sein, wenn sie allgemein gelten sollen, dann sind sie fürchterlich alt und überholt. (müssten aus einer Zeit stammen die vor Silica war)

  • Ja, die Coach-Zahlen (im ersten Sonderheft 2011 abgedruckt, die Daten dürften aber noch älter sein) sind sehr konservativ.


    Mir ist mal direkt vor mir ne TRX850 auf Conti Road Attack weggerutscht, wir fuhren zusammen ne Tour, ich mit Pilot Activ. Da hatten wir (er etwas mehr wg. Reifenbreite, ging härter ans Gas) auch für mich sehr ordentliche Schräglagen dabei, so schätzungsweise rund 25 - 30Grad. Der Asphalt wirkte optisch rauh, ich war mir ziemlich sicher, war aber nicht mikrorauhig und daher glatt. Leider erst nach dem Rutscher getestet mit Stiefel.
    Ich hatte keinen Rutscher, fuhr aber auch verhaltener, sehr rund ab Scheitelpunkt, wo der 850er sowieso viel explosiver ans Gas geht. Genau dabei rutschte er dann über die Gegenfahrbahn.


    Die o.g. 27Grad würde ich also eher bei schlechten Landstraßen bzw. alten Reifen annehmen, natürlich gehen gerade bei warmen Bedingungen mehr. Aber eben auch weniger.
    Btw: An der Helligkeit (wie oben geschrieben) kann man die Rahigkeit nicht erkennen. Flüsterasphalt bspw. ist bei uns schön dunkel und verdammt glatt.

  • Moin,
    hier wurden im Beitrag ja schon einige Prameter aufgeführt welche zum rutschen der Reifen führen können, alles richtig. Aaber egal für welches Motorrad, Dunlop Reifen werden in einigen Gazetten und von vielen Fahrern immer als im Regen schlecht fahrbar geschildert.
    Auch im CB(R)F Thread Reifen werden Dunlop Reifen bei Regen als gefährlich eingestuft. Muss also etwas dran sein, so viele Menschen können sich wohl kaum irren.
    Im Fireblade Forum wurde auch auf der CBR 1000RR SC 59 der Dunlop Reifen als Holzroller Reifen betittelt. Persönlich hatte ich keine Probleme damit, bei Regen fahre ich extrem selten, kam aber ohne Rutscher zu Hause wieder an.


    Nun darf man bitte nicht vergessen wer Dunlop ist, diese Firma gibt es nicht erst seit gestern, diese produziert seit Jahrzenten Reifen! Sicherlich nicht nur auf trockener Strasse, werden Testläufe durchgeführt.
    ***Jeder Reifenhersteller hat aber seine eigene Philosophie......natürlich gibt es Unterschiede bei verschiedenen Strassenbelägen und Witterungszuständen. Michelin wird immer als gut bezeichnet bei Regen, aber auch dieser Reifen hat seine Nachteile, er schmiert bei hefitig heißen Aussentemperaturen, der Dunlop nicht!
    Sehr gelobt wird Bridgestone, durch die verschiedenen Gummimischungen an den Flanken( weicher) tragen dazu bei eine bessere Haftung auch bei Nässe zu erreichen. Persönlich finde ich diese Reifen( auch Michelin bietet diese an) sehr kompfortabel, bei Nässe kann ich mir noch kein Urteil erlauben.


    Prinzipell muss jedoch gesagt werden, wenn ein Fahrer sich nicht wohl fühlt mit den verbauten Reifen am Moped sollte er einen Wechsel zu einer anderen Marke in Betracht ziehen, je nach Nutzerprofil. Wer viel und bei jeden Wetter mit dem Moped fährt sollte auch einen entsprechenden Reifen wählen, die Auswahl ist ja reichlich vorhanden. Denn wie schon erwähnt haben die Reifenhersteller sehr verschiedene Ansichten......was ein Reifen so alles können muß.:wink:


    Jedoch vertrete ich die Meinung das man heutzutage mit jeden Reifen klar kommen kann, prinzipell schlechte gibt es nicht mehr. Mit einigen Abstrichen und Fahrbarkeit muss man halt rechnen und den Fahrstil entsprechend der vorliegenden Situation anpassen.;)

    Gruss Olzo :zzz:

    Einmal editiert, zuletzt von MR.Olzo ()

  • Grundsätzlich: wenn ich mich mit einer Bereifung unsicher fühle, würde ich sie wechseln.


    Aber Dunlop und Honda grundsätzlich die A…karte zuzuschieben geht einfach gar nicht.


    Dabei werden immer die Eigenschaften eines Reifens von Biker sehr unterschiedlich beurteilt.


    Ich habe aber mittlerweile den Verdacht, dass die AT Fraktion sich quasi im Status der Vorverurteilung befindet - weil im Netz permanent über die Erstbereifung gemeckert wird.


    So finden sich im AT Forum schon Inserate, wo die Dunlop Pellen mit 20 KM Laufleistung oder neu zum Kauf oder verschenken angeboten werden???


    Ich frage mich dann: wie kann man die Qualität eines Reifens beurteilen, den ich 20 km oder gar nicht gefahren habe?


    Es verhält sich genauso wie die Mär dass z.B. Ducati, aufgrund des vorgeschriebenen Zahnriemenwechsels so furchtbar teuer im Unterhalt ist. Totaler Quatsch und da werden von horrenden Inspektionskosten berichtet.


    Das z.B. die Multistrada DS 1000 einen Wartungsintervall von 10.000 km oder 1x pro Jahr hat, wird einfach mal weggelassen, meine CBF soll lt. Honda alle 6.000 km in die Werkstatt.


    Der Zahnriemenwechsel ist in 15-20 Minuten von einem Amateur wie mir erledigt worden. Die beiden Riemen kosten 119,- Euronen. Das ist lt. Ducati alle 24 Monaten oder alle 20.000km zu erledigen.


    Mit diesem Beispiel will ich folgendes sagen: eigene Erfahrungen machen - nicht "habe gehört, gelesen ein Freund hat"……u.s.w.