Metzeler Roadtec 01

  • Der neue Conti Road Attack 3 ist aber auch sehr zu empfehlen.
    Meine Frau hat ihn jetzt seit ein paar Wochen drauf und ist in der einzigen Spitzkehre die wir hier im Norden haben gleich bis zur Kante runter. (tss...)
    Erste Tests bestätigen auch einen sehr guten Nasswert.

    Erst die Maschine, dann der Mensch.

  • Halbliter: Ich hab Ende letzter Saison bei rund 15 Grad Aussentemperatur im strömenden Regen ein Kurventraining in Linthe gemacht - und hab mich mit dem MPR4 dermaßen sicher gefühlt, dass ich mich hinterm Instruktor Maneuver getraut hab, die ich sonst im Hochsommer auf trockener Fahrbahn vermieden habe... das hat mir persönlich gezeigt, dass die Pneus unter vergleichbaren Bedingungen wirklich was taugen - aber Dein Hinweis ist entscheidend: Der Belag auf den Strecken der Fahrsicherheitszentren ist perfekt eben und mit mit idealem Grip - was bei weitem nicht die Realität auf deutschen Straßen wiederspiegelt. Nicht umsonst hat mich mal eine Versicherungsvertretein darauf hingewiesen, dass es für derartige Trainings keinesfalls Rabatte auf die Beiträge geben wird, da statistisch gesehen wohl im direkten Nachgang dieser zunächst mehr Unfälle passieren ;)

  • Also Moderne Reifen verlieren in der Nässe meist legendlich 15 bis 20% ihrer Haftung und nachdem wann ich schon onbord videos einer K1200gt mit nen angle gt aufm nassen Nürnburg ring gesehen habe..... Oha.

    2014-2016 Honda Varadero 125
    2016- 2022 Honda CBF 600

    Aktuelle Honda: Honda CBR 1000F


    Andere Bikes: 2x Guzzi V11 Sport, Guzzi V100 Mandello, Guzzi Mille GT, BMW R1100S

  • Neri: Das mit den höheren Unfallzahlen ist interessant, dazu kenne ich aber keine Quelle. Ich habe nur mal von nem Experten gehört, dass reine Rennstreckentrainings problematisch seien, wenn zu wenig das Gefahrenbewusstsein im Alltag geschult wird. Grund ist, dass man bei höherer fahrerischer Kompetenz die gleiche Geschwindigkeit als langweiliger empfindet, also einen Teil der erlangten Sicherheit durch Kompetenzzuwachs durch schnelleres Fahren kompensiert, vmtl. gar überkompensiert, so dass es eher zu Unfällen kommt. Für klassische Fahrsicherheitstrainings sollte das nur eingeschränkt gelten.


    Nonameguzzi: Genau wegen solchen Aussagen wie deiner habe ich gemahnt und Neri hat das bestätigt: So pauschal kann man das nicht sagen. Es kann sein, dass man bei Nässe nur so wenig Grip verliert. Es kann aber auch mal 80% der Haftung verloren gehen. Es kommt immer auf den eigenen Reifen (Typ, Alter, Temperatur) und mehr noch den Asphalt an, dessen Makrorauhigkeit, mehr die Mikrorauhigkeit, Verschmutzung, Ebenheit... . Eine Kurve mit Feldwegausfahrt ist evtl. bei Trockenheit leicht sandig und man kommt prima rum. Bei Nässe kann es da schmierig sein.
    In Linthe geht einiges, klar. Aber das geht eben nicht überall.

  • Halbliter


    Klar ich gehe von einem halbwegs brauchbaren Asphalt aus wie man ihn auf der "Hausstrecke" kennt (wo man sich nicht auskennt einfach runter vom Gas)


    Wie Erwähnt nen Bekannter von mir jagt die K1200GT auf Trackdays und so griffig wie der Asphalt ja ist...


    Jedoch kann man seinen Reifen bei Nässe schon mehr Vertrauen als man im ersten Moment denkt also ne etwas zu schnell angefahrene Kurve kann man auch einfach noch Probieren und das Teil rein drücken und in den meisten Fällen geht das dann auch super dan stellt sich die Frage "Wie ging das denn".


    Und genau das Erwarte ich von nem Reifen und bisher hat mich der Metzeler nicht enttäuscht.

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  • Halbliter


    ...


    Und genau das Erwarte ich von nem Reifen und bisher hat mich der Metzeler nicht enttäuscht.


    :goodp:


    Made in Germany und auf dem Reisebus nach knapp 8000km weder am Ende noch stressig.
    Ganz im Gegenteil :topX:
    Ich werden ihn in Kürze gegen einen frischen Satz tauschen weil eine Alpentour zu Meistern ist. :0018: ..:med:

    Immer gut drauf bleiben!
    Gruß - Kolle
    Ohne Navi wär ich schon da :D______________ uBlock+ :topX:

  • Leider muss ich nochmal was zum Roadtech 01 schreiben....
    Habe gestern an einer Kreuzung beim rechts abbiegen im 1. Gang den Hahn gespannt (soweit es mit Anschlag ja geht) und in dem Moment liege ich auf m Ranzen rutsche noch 1 oder 2 Meter und frage mich "wie?"


    Nunja mein Hintermann sagte mir das war ein schöner Highsider ich selber habe das in dem moment aber garnicht mitbekommen, ok die CBF hat nur etwas Plastikschaden und nen Abgeschliffenen Motorbügel und ne Delle im Tank (mein Knie....)


    Aber das mir bei 10°C auf trockener Straße der Reifen so weg geht hätte ich nie erwartet vorallem weil mein Vordermann mit dem gleichen Reifen ne FJR1300 hatte und der ist besser ans Gaß gegangen ohne zu rutschen.


    Naja die Tour war trotzdem schön aber irgendwie kann ich dem kalten Roadtech jetzt nichtmehr so vertrauen.

    2014-2016 Honda Varadero 125
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  • Ein Highsider? Hat sich das Motorrad plötzlich aufgerichtet und dich abgeworfen? Nach dem Einbiegen? Ich hoffe doch nicht! Liest sich eher so wie ein Lowsider am Hinterrad.


    Ich hoffe jedenfalls, dir ist mit dem Knie nichts passiert - so ne Tankdelle ist ärgerlich, aber ne langwierige Kniegeschichte wäre ja echt doof! Also an der Stelle alles Gute!


    Aber so schnell kann es gehen: Erst schreibst du von starkem Vertrauen in den Reifen, dass der mehr könne als man dächte und wenig Gripverlust bei Nässe (was ja viele dem Roadtec01 sicher zu Recht attestieren). Nun kannst du dem kalten Reifen nicht mehr so vertrauen, weil er auf trockenem Asphalt (?) nicht genügend Haftung beim Durchbeschleunigen in Schräglage aufgebaut hat.


    Ich sehe das Problem eben gar nicht so im Reifen, ich sehe gar nicht so den Unterschied zwischen angeblich topp-sicheren super Reifen einerseits und gefährlichen Pellen andererseits (und in 5 Jahren sollen dann die aktuellen Superpellen die neuen Schrottpellen sein), sondern in der Fahrbahn. Auch wenn ich mich wiederhole.
    Wenn vor dir die FJR mehr rausgeballert ist, dann war vielleicht ihr Reifen besser angefahren, wärmer, walkte besser, hatte einen anderen Reifendruck, vielleicht hatte die Traktionskontrolle(?), sehr sicher ist sie nicht auf genau dem Asphaltstreifen gefahren, wo du gefahren bist. Ein paar cm daneben kann die Haftung ganz anders sein. Gerade bei Einbiegungen ist der Asphalt dort poliert, wo LKW ihre Schleppkurven haben bzw. wo Fahrzeuge beschleunigen oder bremsen.
    Gehen wir von guten, warm gefahrenen Reifen aus, dann hast du nen Reibungskoeffizienten zwischen warm gefahrenen Fahrzeugreifen und gutem Asphalt von 0,9-1,0 - bei 1,0 ist 45 Grad Schräglage drin.
    Bei sehr gutem Asphalt geht der über 1, weil sich der Reifen zunehmend mit den Unebenheiten im Asphalt verzahnen kann. Rennstreckenasphalt ist dann schon eher bei 1,2. Die Kombination von Rennreifen und Rennstreckenasphalt gehen bei entsprechender Temperatur weit darüber hinaus, deswegen sind solche Schräglagen wie bei Marquez möglich.


    Hast du nun einen polierten, vielleicht nicht ganz sauberen oder Flüster-Asphalt und auch noch einen kalten Reifen, dann hast du einen Reibbeiwert von 0,x. x könnte bspw. 6 sein: Damit könnte nur die halbe Kraft übertragen werden wie mit warmen Sportreifen auf der Rennstrecke. Pflaster liegt bei 0,5. Und nasses, nicht sauberes Pflaster oft bei nur 0,2 bis 0,3. Das ist dann oft Schneeniveau.
    Mal ein interessanter Link zur Situation bei Nässe: http://www.motorradonline.de/m…en-und-naesse.815520.html - die gegebenen Werte sind dort sehr konservativ, mit aktuellen Reifen ist man sicher oft drüber als max 27 Grad auf nasser Landstraße, aber einfach mal zur Veranschaulichung der Unterschiede!


    Ich glaube, wir drehen uns im Kreis, wenn nun dem Roadtec01 nicht mehr bei kalten Reifen vertraut wird, beim nächsten Reifen, bspw. dem Conti RA III, aber solch eine Erfahrung erst einmal ausbleibt und man dann meinte, es läge eben wieder am Reifen. Das, was vor solchen Rutschern hilft, ist kein besserer Reifen, sondern eine Traktionskontrolle. Bei der CBF600 eine Zurückhaltung der Gashand abhängig von Schräglage, Temperatur, Straßenoberfläche, Reifenalter.
    Viele bummeln einfach krass bei Nässe,das ist richtig und meist übertrieben. Aber ihnen das Bummeln, die Angst abzugewöhnen, indem man die gerade neuesten Reifenmodelle als Gripwunder und die Vorgängermodelle als Schrottteile bezeichnet, wie man das oft vorfindet, finde ich falsch. Habe kürzlich wieder ein Video zu Reifen gesehen, da wird wieder das Zauberwort "Silica" erwähnt, was heutige Reifen griffiger werden ließe. Solche Worte greifen im Marketing. Über dieses "Silica" im Reifen wird aber seit mind. 20 Jahren gesprochen und so wird es dort verwendet.


    Also: Bitte immer den Respekt vor der Reibpaarung Reifen-Fahrbahn behalten: Es ist immer eine ganz kleine Fläche, die über das eigene Wohl entscheidet. Neuere Reifen sind meist griffiger, aber Wunder kann kein Reifen vollbringen.

  • Ich persönlich denke auch dass es nicht am Reife gelegen hat.


    War heut auch 3h unterwegs, 7 Grad C, auch oft rechts abgebogen mit beschleunigen, viele viele kurven, auch etwas zügiger unterwegs (straßen waren heut schön leer). Alles Tippi Toppi.


    Habt ihr euch die Stelle an der dir der Reifen weg is mal genauer angeschaut?


    Gesendet von meinem E5823 mit Tapatalk

  • Beim profihaften Beschleunigen 0-100 in 4 Sekunden sind das im Schnitt ca. 0,7g, mal mehr und weniger. Bei einem Reibbeiwert von 0,7 beschleunigt man dann an der Haftgrenze. Kommt dann Schräglage hinzu, kann keine Seitenführungskraft mehr aufgebaut werden. Beschleunigt man nur minimal langsamer, reicht es aber oft dafür. Siehe Kammscher Kreis.
    Gute Reifen aus aktueller Produktion erhöhen ja de facto mü, also den Reibungskoeffizienten. Aber irgendwo ist immer Ende.

  • Halte eigentlich nicht viel bis gar nichts von so Motorrad Youtubern, der macht das aber ganz gut.


    Ja, da steckt viel Arbeit drin in solchen Videos. Erst dachte ich, es ging darum, wie oft man mit einem Motorrad wenden kann ohne einmal dabei den Kopf zu drehen, aber es ging tatsächlich um den Reifen. :P
    Sehr schön fand ich die vielen Messungen der Profiltiefen.
    Eher unschön finde ich, wenn man mit einem Motorrad, das ohnehin arg laut ist, mit lautem Zubehörpott immer hin und her fährt in einem Ausflugsgebiet.


    Übertragen kann ich das auf mein Fahrprofil nicht. Schweiz und Schwarzwald haben nen ganz anderes Gripniveau, der Reifen wird durch ständige Kurvenfahrt sofort warm und eine 1290er beansprucht den Reifen beim Beschleunigen ganz anders. Daher sind die 2500km Haltbarkeit kein Maßstab für eine - mal zugespitzt gesagt - zu 98 % senkrecht bewegte CBF600 mit Beschleunigung und Bremsung alle paar km am Ortsende und Ortsanfang und dazwischen Rollphasen.


    Interessant ist es, dass hier die Seite mehr abgefahren wurde als die Mitte - dadurch wurde aber der Reifen rund. Ist es umgekehrt - wie das bei vielen Norddeutschen der Fall sein dürfte - wird der Reifen natürlich mit der Zeit kippeliger, das werden sie aber alle. Gut ist aber, dass er sich durch den breiten Latsch geradeaus langsamer abfahren dürfte, was auch der Test von mopedreifen so ergeben hat. (Messungen)
    Die Grenzen zum Schmieren wird man mit einer 600er abseits der Rennstrecke kaum erreichen, wichtiger finde ich immer den Kaltgrip und die Aussagen des YTrs dazu wirken glaubhaft. Das sollten aber auch andere Tourensportreifen bringen.

  • So, ich komme erst heute - leider - dazu, mich vom ADAC-Training zurück zu melden.
    Start um 07:30 Uhr, Regen und 6 Grad (Landstrasse & Autobahn), dann über Regen, Nieselregen und Sonnenschein und trockener Bahn zu 14 Grad am Nachmittag.
    Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, dass der Roadtec aussteigt. Kurventraining mit Anbremsen in der Kurve völlig problemlos, alle Bremsübungen (Hinterradbremse ins ABS, Vorderradbremse ins ABS und beides sowohl auf Nässe und auf trockenem Asphalt) und Slalomfahrten ohne "ein komisches Gefühl" oder Rutschen. Insofern kann ich sagen, dass mich der Roadtec echt überzeugt hat. :)