Kette restaurieren

  • Meine Cb450s mache ich gerade fit.Tüv kriegt sie morgen (Mängel vom 1ten Mal beseitigt!).Habe mich heute mal mit der Kette beschäftigt-Moped stand 1,5 Jahre.Einzelne Kettengelenke ziemlich fest.Kettenspray brachte etwas Besserung.Bremsenreiniger zum Lösen verwenden?Erwärmen um die Gelenke zu lockern?Ritzel und Kettenrad sehen gut aus.Danke für Tips und schöne Feiertage Rainer


    Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk

  • :o



    Kettenspray. Viel hilft viel. Nach jeder Fahrt neu reichlich davon.


    Und Kettenspannung prüfen, einstellen und dann beobachten. Wenn die Kettenspannung sich auf den ersten 100 Kilometern etwas verändert, ist das ok. Wenn sie sich viel verändert oder Du auch nach den ersten hundert Kilometern weiter alle hundert Kilometer nachspannen musst => Tonne.



    "Ritzel und Kettenrad sehen gut aus." - sagt nix über die Kette. Wenn Du 'nen Schraubendreher nimmst und versuchst, die Kette nach hinten vom Kettenrad zu drücken (Schwingenende als Gegenlager zum Hebeln verwenden) - wieweit kannst Du sie ohne Gewalt vom Kettenrad abheben?




    Risiko sehe ich da erstmal keins - bis zur nächsten Urlaubstour ist noch genug Zeit, um zu schauen, ob nicht doch lieber neuen Kettensatz ... :wink1:






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hab mal die Kette mit Schraubendreher wie beschrieben weggebracht. Ca.2 bis3 mm. Ok?


    Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk

  • :D


    2-3mm ist noch ok. Wenn die Kette sich wieder eingelaufen hat und nix auffälliges ist (Geräusche beim Rollen) und das auch nicht mehr geworden ist, kannst Du noch 'ne Menge Kilometer damit machen. Laufleistung ist aber stark Hersteller- und Pflege-abhängig :wink1:



    Ich würde auf den nächsten 500-1000 Kilometern nur verschärft drauf achten, wie sich die Kettenspannung entwickelt bzw. wieviel Du nachspannen musst. Auch mal prüfen, ob die Kettenspannung immer einigermaßen gleichmäßig ist, wenn Du das Rad drehst (auf 3 Umdrehungen in Viertelumdrehungsschritten Kettenspannung checken ...).






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Wenn die Kette in einem derart schlechtem Zustand ist, das einzelne Glieder fest sind hat diese schon lange keine oder zuwenig Pflege bekommen. Feste Kettenglieder sind praktisch das letzte Stadium einer fertigen Kette, da würde ich nicht lange rummachen und einen neuen Satz, zumindest eine neue Kette verbauen. Durch weitere Fahrerei werden feste Glieder nicht wieder geschmeidiger, sondern die Kette wird an den signifikanten Stellen stark beansprucht und das kann zu einem Kettenriss mit schlimmen Folgen führen.

  • :o


    Wenn die Maschine 1,5 Jahre gestanden hat, sind einzelne schwergängige Gelenke keine Überraschung und kein Drama.


    Er ist so mit der Maschine ja wohl schon beim TÜV gewesen und hat 'nen Mängelbericht gekriegt, ohne dass die Kette unterwegs oder auf der Prüfstelle mit lautem Krachen auf sich aufmerksam gemacht hätte, und wenn der Prüfer halbwegs ordentlich gearbeitet hat und nix zur Kette gesagt hat, dürfte auch bei Sichtkontrolle der Zustand unproblematisch sein.



    Fest ist was anderes ... :wink1:






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • ich nimm die kette bei meinen alten "neuanschaffungen" immer runter und leg sie in heizöl ein. löst an, aber nicht auf und wirkt ein bissi rückfettend.
    wenn sie wieder geschmeidig ist, neu fetten und beobachten, wie olaf schrub.:wink:

  • Wenn nur die O- Ringe etwas angeklebt sind hilft reichlich Motoröl und am Hauptständer etwas laufen lassen, mit Gang drinnen.
    Wenn wirklich innen angerostet dann schmeisst man die Kette weg.

  • Hm. Mache ich komplett anders. ;)
    Kettenspray hilft gar nichts, wenn es wieder und wieder aufgetragen wird. Da könnte man auch eine Schicht Pattex nach der anderen auftragen.


    Das erste und wichtigste überhaupt ist das REINIGEN der Kette (und das bitte trotz anders lautender Tipps NIEMALS, AUF GAR KEINEN FALL mit laufendem Motor und eingelegtem Gang -ich kenne drei Fälle von schlimmen Amputationsverletzungen, die daraus entstanden). Es gibt Kettenreiniger zum Aufsprühen, solche in der Flasche (z.B. im "Kettenmax"-Set) oder, sehr gut funktionierend, WD40*. Bei letzterem gibt es keine Garantie für O-Ring-Verträglichkeit, aber ich habe noch keine negativen Folgen gehabt.


    Das sprüht man auf oder wischt mit einem getränkten Lappen über die Kette und reinigt dann durch Bürsten entweder mit besagtem Kettenmax oder einer Kettenbürste, notfalls auch alten Zahnbürste. Ziel ist, das verhärtete Fett mitsamt Sand und Dreck zu lösen. Dann mit WD40-Lappen abwischen. Man muss das zwei, drei Mal wiederholen. Der Dreck umhüllt die O-Ringe von außen und muss regelrecht weggespült werden.


    Wenn die Kette richtig sauber ist, hat man meist einen komplett leisen, ruckelfreien Lauf. Erst in dem Zustand kommt bei mir dünn Kettenspray zum Einsatz. Ich reinige meine Ketten etwa zwei Mal im Jahr. Zwischendurch fette ich dann mit Spray.


    Auf diese Art habe ich schon wirklich schlimme Ketten gerettet bekommen, die man vorher stocksteif als Ring in die Luft halten konnte. Das Kettenspray muss auf die Kette, nicht auf die letzten zehn Schichten Kettenspray samt Straßendreck.


    *WD40 ist im Prinzip Petroleum oder Diesel.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von CBforever ()

  • Ja, Ja.


    Die Mär von den durch WD40 zerstörten O-Ringen.


    https://www.youtube.com/watch?v=Fzyk4nq3ug0


    WD40 eignet sich gut zur Kettenreinigung.


    Zum Schmieren nehme ich Öl, dass ich bei laufendem Motor und eingelegtem Gang auftrage.
    (Nur bei meiner KTM)
    Natürlich mit einem langen Pinsel!


    Finger weg bekäme sonst schnell eine ganz andere Bedeutung !!!


    Kette reinigen keinesfalls mit laufendem Motor und eingelegtem Gang.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

    [SIGPIC][/SIGPIC]

    2 Mal editiert, zuletzt von Afrikaans ()

  • Sorry,


    aber ein zerschlagenes Motorgehäuse oder ein Sturz, weil die Kette gerissen ist, kostet mehr als eine neue Kette bzw. Kettensatz. So wie das beschrieben wird, ist die Kette hinüber. Meiner Meinung nach nur ein Tausch sinnvoll! :gruebelx:

  • Das kann man (erst) nach der Reinigung hervorragend beurteilen. Ist dann immer noch auch nur ein Glied unbeweglich, muss der Satz logischerweise neu. Ich habe noch nie (leider) ein gebrauchtes Motorrad bekommen, an dem diese Reinigung nicht nötig war und schon viele davon durch schlichte Pflege wieder top hinbekommen.


    Und bitte, Afrikaans, auch nicht mit einem noch so langen Pinsel. Den schießt Du Dir in Sekundenbruchteilen mit der Kette irgend wo hin, wo Du ihn nur mit großem Kraftaufwand wieder herausziehen kannst, meist von reichlich Aua begleitet. Motor an und Gang rein hat bei der Kettenpflege, egal wie, dramatische Folgen.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von CBforever ()