24000 Inspektion

  • @ Martin:


    ganz ehrlich, wenn wirklich "da draußen" so ist dann wird mir gerade aktiv schlecht! Nicht weil ich was gegen die Mechaniker oder ihre Einstellung habe, nein, ehr daran das ich bisher immer gesagt habe "ich kaufe alle 2 Jahre was neues, dann spare ich mir nervige Reparaturen". Mit der Einstellung durfte ich mir oft Sprüche wie etwa "na zu viel Kohle? Du hast ja alle 3 Wochen ne neue Karre" oder auch "ist bei dir überhaupt der Lack trocken bevor du die Dinger wieder verkaufst" anhören und fühlte mich etwas "Etepetete", als was besseres der die Fahrzeuge 1-2 Saisons aufträgt und dann an die arme Bevölkerung abgibt... ABER wenn es wirklich flächendeckend so ist wie von dir beschrieben dann werde ich es genau so weitermachen... Da mein Forza laufen MUSS habe ich lieber alle 2 Jahre ein neues Fahrzeug als nach 2,5 Jahren ein Problem welches für die Hälfte nicht mehr lösbar ist und um das sich die andere Hälfte der Schrauber nicht mehr kümmern will...

    Instagram: travel.lovers_de
    Spritmonitor: oliwei

  • mart!n
    Hatte ich schonmal erwähnt, das ich seeehr lange regelmässiger zaungast in der werkstatt eines kumpels war?
    Mehr als einmal bin ich da aufgeschlagen, seine freundin hat mich durchgewunken, und der mann hat auf nem sessel in der ecke gepennt.
    Mal wieder hat er durchgeackert.
    Seine schrauber sind ihm weggelaufen weil sie oder ihre familie keinen bock darauf hatten.


    Du willst nich wissen was er heute macht.


    Schon vor 15 jahren wurde ich von werkstätten abgewiesen, weil die cbx startprobleme mit den impulsgebern hatte.
    Und ich hab sie alle aufgesucht.
    Das lohnt nich. Die fehlersuche. So hiess es.


    Ich habs selbst gemacht. War selbst überrascht.


    Auch der fiesta wurde von privat nochmal gerettet.
    Wurde mir durch die blume,von meiner werkstatt empfohlen.
    Da is doch schon alles festgegammelt. Das kostet uns nur zeit und nerven. Hiess es.
    Tatsächlich is die halbe bremspumpe abgerissen beim versuch den bremsschlauch zu lösen.


    Ja lieber mart!n. Das leben stinkt schonmal.


    Allerdings hab ich auch nich wirklich mitleid.
    Alle klotzen wie blöde. Doppelschichten sind nich ungewöhnlich.
    Der exportweltmeister, muss eben exportweltmeister bleiben.


    Wir alle würden gern im winter zu hause bleiben.
    Statt dessen ringt man mit rückenschmerzen um schlaf.
    Und plant seinen urlaub ein jahr im voraus. Und selbst das, is nich unumstösslich.


    Mein letzter versuch ne motorradwerkstatt zu nutzen, is dieses jahr gescheitert.
    Kommentar. In 2 wochen vielleicht. Die leute kommen nichmehr zum fahren (warum wohl). Betreffs gammelvergaser.
    Tja. Die chinesen bieten ultraschallgeräte fürn appel und n ei an.
    Mach ichs halt selber. :D


    Auch die werkstätten sind meist nur mit routinearbeiten beschäftigt.
    Ölwechsel, kerzen, ventile.
    Is was kaputt wird ausgetauscht. Nich selten solange bis der fehler weg is.
    So macht man das nich erst heute.
    Siehe impulsgeber cbx.


    Und ja. Es gibt schrauber, die können mehr als das. Sie dürfen aber meist nich. Jedenfalls nich in ihrer arbeitszeit. ;)



    Wir müssen eben alle sehn wo wir bleiben. Traurig, aber wahr.

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  • Jo, die Masse der "Profi-Schrauber" sind auch nur Teilewechsler.
    Eine Teil selber reparieren kann kaum einer mehr.
    Das kann man auch selber, zwar langsamer von der Zeit her - aber günstiger ist es allemal...



    Man muss ja heutzutage schon froh sein, wenn eine Motorradwerkstatt überhaupt fähig ist ein Lenkkopflager korrekt einzustellen.
    Ansonsten ist denen Ölwechsel, Reifenwechsel, Inspektion nach AW immer noch ihre liebste Spielwiese.


    Geh mal zu einer Motorradwerkstatt mit einem Elektrikproblem - ohje, ohje...




    Grüßle


    cs200peter

    Roller fahr´n, dat is so als wennte fliechst...:007:

  • Den Rat, sich einen Schwarzarbeiter zu suchen, ähem, natürlich einen freundlichen Nachbarn, der das unentgeltlich macht, habe ich auch schon gegeben.


    Viel schöner wäre, wenn auch komplexe Sachen noch bezahlbar wären, ich habe nix von hohen Preisen, die von hohen Kosten aufgezehrt werden.


    In meiner Lehrzeit war ich der Mann für die Richtbank, die komplette Seite eines Benz erneuert incl. B-Säule, das Dach ausrichten, einen Golf an der Windschutzscheibe abgeschnitten, zuvor Motor und Achsen raus, das war abwechslungsreich und spannend, man hat gesehen, was man gemacht hat, viel mehr als bei einer Inspektion, da sieht die Karre abends aus wie morgens, nur mit Fettfingern drauf....


    Das macht eigentlich keiner mehr.
    Wegschmeissen oder in Polen machen lassen, in D ist das unbezahlbar.
    Aber nicht, weil die Werkstätten das so wollten.


    Als ich jung war, hat ein Kilo Lack 40.- Mark gekostet, heute kosten manche Farben 800.- Euro.


    Natürlich fragt der Mechaniker den Lackierer, ob er nicht ganz dicht ist, hunderte Euro für eine Frontschürze zu verlangen.
    Denn der Mechaniker wird ja auch vom Kunden gefragt, ob er nicht ganz dicht sei, hunderte oder einen Tausender für einen Parkschaden zu verlangen.


    Aber wer wollte denn keine Autos mehr mit durchgefärbten, stabilen, echten Stoßstangen?
    Wer wollte denn die immer ausgefalleneren Farben?




    oliwei,


    wie es woanders, gar flächendeckend, ist, das weiß ich nicht. Aber Trends zeichnen sich ab.


    Kürzlich habe ich was von einem Existenzgründer bei Hamburg gelesen, der auch keine Leute findet.


    Auch hier ist es sicher sehr differenziert zu betrachten.


    Der eine hat gute Leute, aus Glück, oder weil er guten Nachwuchs selbst ausgebildet hat, der andere, im Großstadtnähe, wo die Industrie alles aufsaugt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, hat es schwerer.


    Es ist sicher individuell höchst verschieden und es kann sich natürlich vom einen auf das andere Jahr komplett ändern.




    Ich kenne einen nicht kleinen Händler, da hat der Meister aufgehört, dem war das zu stressig.
    Fachlich gut, die Einstellung Kunden gegenüber war fragwürdig.


    Hinterlasssen hat er drei Hiwis, von denen nach seiner Aussage keiner in der Lage ist, Steuerzeiten einzustellen, junge Kerle, ohne Erfahrung.



    Das muss nicht dein Problem sein, wenn nur eine kleine Wartung ansteht, die kann super klappen. Im Rahmen ihrer Erfahrung können die ja gut sein.
    Das ist auch kein Problem (mehr), wenn da einer anfängt, der richtig gut ist.
    Das ist auch kein echtes, wenn einer von denen jetzt mit der Verantwortung wächst und in die Rolle des Leistungsträgers hineinwächst.



    Ich war am Gardasee, als ich erfahren habe, dass im Meisterkurs kurzfristig ein Platz frei geworden ist. Beginn paar Tage später. Lange her.


    Ich war weg, der Meister auf Urlaub.
    Paar Jungs haben eine Angelschnur über die Strasse gespannt, niedrig, es fuhr einer mit einer XR drüber, das Ding hat es am Ritzel ins Getriebe gezogen.
    Also Motor raus und öffnen.


    Es war keiner da außer dem Lehrling, gerade mal im zweiten Jahr, also hat der das gemacht.
    Das mag manchem schlimm vorkommen, aber der war richtig gut, sonst hätte ihn der damalige Chef nicht hingelassen.
    Die Durchschnittlichen sagen dann eh, das kann ich nicht, das hab ich noch nie gemacht....im zehnten Gesellenjahr. Da ist der Kunde mit dem Lehrling besser bedient.
    Paar Jahre später hat der in der WM geschraubt. Und die wirklich guten Leute bringen sich die Sachen größtenteils selber bei, bei den anderen hilft auch vormachen nix.


    Ich war in meiner Lehrzeit Karrosseriemann, weil man da selbstständig arbeiten können musste. Dann zwei Jahre in der WM geschraubt.
    Beim HH haben sie mir einen CBR 1000 Motor hingestellt, der musste geöffnet werden.
    Ich habe denen nicht gesagt, dass das der erste Viertakter war, den ich komplett zerlegt habe.
    Aber weil der Motor auf Anhieb hingehauen hat, die, die der Meister gemacht hat, aber immer nachgebessert werden mussten, waren Motoren ab da meine Baustelle.


    Der Lehrling wie auch ich waren ja auch keine unbedarften Bastler, dir da drauflosgeschraubt haben, zumindest theoretisch waren wir fitter als fit.
    Das unterscheidet uns z.B. vom Chefmechaniker, der nicht weiß, was er tut und keinerlei technisches Verständnis hat.



    Ein Händler kann eine super Truppe haben und ein Jahr später sind die guten weg, beim Nachbarn ist es umgekehrt.


    Ich kenne einen Betrieb, da arbeiten fünf Leute, einer ist nur gut, die anderen sind super. Aber wirklich super, ein Glücksfall für die Kunden.



    Was ich sagen kann: Zu viel Arbeit haben eigentlich alle, bei denen ich mitkriege, was läuft.


    Kann sich möglicherweise ändern, wenn der nächste Sommer schlecht wird, aber generell gilt, es herrscht Nachwuchsmangel.
    Wer gut ist, macht heute Abitur und studiert dann, das Handwerk hat ein Problem.
    Die Kräfte mit 20 oder 30 Jahren Erfahrung und altmodischer Arbeitsauffassung fehlen.



    Der Nachwuchs hat es auch schwer, bei Honda oder Kawasaki hat du so wenig Probleme, dass es wenige Gelegenheiten gibt zu lernen. Und da muss erst mal so wenig los sein, dass Zeit ist, den Azubi dazu zu holen und ihm was zu zeigen.


    Bei BMW ist es ganz anderes, die haben in der Regel sehr gute Leute.
    Klar, wo jede Woche Motoren und Getriebe zerlegt werden müssen, da kennen sie sich auch besser damit aus.
    Aber wer öffnet heute noch nen Motor bei nem Japaner?


    Aber wenn es fällig ist, dann sollen es die Jungs ad hoc können....


    Sie danach zu beurteilen, dass sie es teilweise nicht können, wäre ungerecht.




    Tja, thodi, die Urlaubsplanung ist zumindest bei uns denkbar einfach.
    Von Ende Februar bis Oktober ein Tag zu Christ Himmelfahrt. Neuerdings, ungeahnter Luxus, im August eine Woche.
    Es ist schön, wenn man sich nicht so viele Gedanken machen muss.


    Ansonsten 8,5 oder 9,5h täglich, Samstags, und zwar jeden Samstag, nur nen halben Tag.


    Das ist aber Altersteilzeit, weil ich über 50 bin, ich mag nicht mehr.
    Früher war acht bis acht das mindeste.


    Ich war in der Produktion, wegen der Kohle, habe auch Schicht gearbeitet.
    Kann körperlich anstrengend sein, wenn man wenig schläft, ansonsten war es wie Erholung.
    Störend die absolute Unflexibilität in grossen Firmen, das Gegenteil des Handwerks.
    Die Leute werden dort einfach engstirnig.


    Angenehm war, dass ich da tiefentspannt hinging. Egal was anlag, es war beherrschbar, wenn es um einen Spezialauftrag ging, war wer da, den man fragen konnte.
    Bei mir ist der Stress anders gelagert, der Terminplan ist voll und es muss einer reingezwickt werden, ich finde einen Fehler nicht und habe nicht wirklich Zeit.
    In der Produktion ne Laserlinse für 900.- zerschossen, ja mei, shit happens.
    Dem Kunden sagen, ich habe sein Verkleidungsteil für 500.- fallen lassen? Chef nicht begeistert, Kunde auch nicht, auch wenns ersetzt wird. Stresst mehr.


    In der Produktion krank? Dann machts halt wer anders.
    Jetzt krank? Macht kein anderer, also paar Tage nach der Bruchoperation in die Werkstatt, oder mit Kopfweh oder sonstwas.

  • Immer wenn sich ein Mechaniker an einen Stammtisch verirrt, muss er sich das bierseelige Geschwafel von Nasen anhören, die bejammern, dass die Mechaniker ja nur noch austauschen und nicht reparieren.


    Warum wohl ist das so?


    Ein Mopped hat keine hintere Bremse mehr, ABS-Modul defekt.
    Fast oder ganz ein wirtschftlicher Totalschaden.
    Aber da gibt es ja diese unerhört schlaue Spezies von Mensch, die Elektroniker.
    Die reparieren noch richtig.
    Also ausbauen, hinschicken.
    Die Rep. kostet nur wenige hundert Euro.
    Danach geht die Bremse wieder, auch das ABS. Aber nur, wen man schön langsam drauflatscht. Schnell betätigt, steht das Rad.
    Also alles wieder ausbauen, hinschicken.
    Der Elektroniker gewährleistet nur für seine Arbeit.


    Wer zahlt nun das zweite Mal aus-/einbauen, befüllen, probefahren, das Verschicken?


    Der Elektroniker nicht. Der Kunde i.d.R. auch nicht.




    Oder eine Honda, die nur auf einem Zylinder läuft.
    Diagnose dauert fünf Minuten, Steuergerät.
    Da das sehr viel Geld kostet, das der Kunde nicht ausgeben möchte, schicken wir das an eine andere Nobelpreisträgerfirma, die sich rühmt, 90% aller Steuergeräte, und das ganz besonders, reparieren zu könnnen.


    Dann läuft die Kiste wieder auf zwei Zylindern.
    Leider nur manchmal. Trotz Funkens.
    Check, Gegencheck, irgendwann ein erster, schüchterner Anruf: Kann es sein, dass das reparierte Steuergeräääää...?


    Nie!!!! Haben wir sogar in einer getestet, steht gerade eine da, kann nicht sein. Rhabarberrhabarber.....


    Also weiter, dies probieren, das probieren. Ein weiter schüchterner Anruf. Wie ich es wagen können, ihm seine wertvolle Zeit schon wieder zu stehlen, das geht, hunderpro....


    O.K., der ist Elektroniker, also per se intelligenter als ein Mechaniker, dann such ich halt weiter....


    Irgendwann ein Päckchen gemacht, Steuergerät rein, dazu ein Brieflein.


    Kommentarlos kommt das Steuergerät zurück, das ja schon zuvor so doll repariert war.


    Und siehe da, die Kiste läuft.


    Wer zahlt Stunde um Stunde vergebliche Sucharbeit? Niemand. Und warum zahlt man drauf?
    Weil man einem Kunden sparen helfen wollte...und weil noch so richtig reparieren statt austauschen doch so doll ist...



    Fall 1: Die Rep. funktioniert wie gedacht. Ich habe Umstände wie Päckchen wegbringen und Beleg verbuchen, muss Lieferfristen erfragen, kann an der Rep. so um die 50 - 100.- Euro verdienen. Der Kunde würde ca. 400.- bis 500.- sparen im Vergleich zum Neuteil.


    Fall 2: Das Drama nimmt seinen Lauf wie beschrieben. Ich habe einen Schaden von einigen hundert Euro, Arbeitszeit, die nicht bezahlt wird. Geplatzte Termine, verärgerte Kunden. Der Kunde spart 400.- bis 500.- Euro. Nimmt er einen Fuffziger davon und schiebt ihn mir rüber, weil ich nur deshalb draufzahle, weil ich wollte, dass er billiger davonkommt? - Nö.....


    Fall 3: Neues Steuergerät verbaut. Ich verdiene 100.- bis 200.- an dem Auftrag. Der Kunde zahlt den Listenpreis, spart also 0.-


    So. Preisfrage:


    Ich sitze kaffeetrinkend vor der Werkstatt und schaukle mir die Eier.


    Dann kommt ein Kunde, so ein richtige netter, umgänglicher Typ. So einer wie der Schlaumeier von oben.
    Steuergerät kaputt...
    So, liebe Bausparer, für welche Möglichkeit werde ich mich in Zukunft entscheiden?
    Und was werde ich keinesfalls anbieten?


    Möglicherweise können manche Elektroniker besser löten.
    Mechaniker können dafür besser rechnen. Und sind lernfähig....


    Und solche Geschichten kennt jeder erfahrene Schrauber.
    Keine Böcke mehr auf sowas, es dankt dir niemand.


    Und deshalb könnt ihr das gescheite Geschwätz stecken lassen.

  • Naja.
    Ich seh schon.
    Mart!n hat den härtesten job der welt.
    Da kann kann auch kein crashtest dummie was dran aussetzen.


    Ich werd auch weiterhin, oder jetzt erst recht, selbst hand anlegen, oder weniger gestresste helfer zu hilfe holen.
    Sonst schuftet sich der mart!n noch zu tode.
    Das wär der untergang der deutschen wirtschaft...:D


    Mann mann...

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  • Thodi, wie ich schrieb, es hat nichts mit Geringschätzung alter Kisten oder ihrer Besitzer zu tun, wenn man sie nicht mehr drannehmen kann. Fachlich wären die oft spassiger als Routinearbeiten.
    Ich kann mich halt einfach nicht zerteilen.
    Und wenn oliwei einen neuen Roller gekauft hat, dann ist seine 1000er Inspektion halt wichtiger als das Problem einer Laufkundschaft, die ihre Reifen und alles andere bisher immer woanders gekauft hat.
    Dann soll denen halt auch der billige woanders aus der Patsche helfen.


    Das kann man verstehen.
    Muss man aber nicht, wenn man einen Vorwand braucht, um aggressiv zu reagieren.


    Ich habe nicht den härtesten Job der Welt. Rennsport war viel stressiger und viel mehr Arbeit. Von Dez. bis Okt. an drei Tagen nicht gearbeitet. An den Renn-Wochenenden zu wenig Zeit, um ausreichend zu schlafen. Das bringt dich an deine Grenzen.


    Mein Job ist manchmal hart, keiner meiner Vorgänger ist mehr in der Branche, das hat ja Gründe.
    Der junge Kollege, der sich selbstständig gemacht hat, musste zurückstecken, der bekam gesundheitliche Probleme.


    Mehr als einer hat den Job geschmissen, weil er zu stressig war und krank wurde.


    Ja, ist stressig, oder auch nicht, denn 80% der Zeit fühlt sich mein Job nicht nach Job an.
    Ich habe Stress, aber sicher ganz anderen als ein Stahlkocher oder ein Bergmann.


    Ich kennen auch Produktion, da war der Stress die Irrsinnigen rundum, dieses dröge Das-haben-wir-immer-schon-so-gemacht.
    In meinem Job sage ich, ab morgen machen wir das so und so, das entschädigt für vieles.


    Ich habe weder deine Sorgen noch deine Freizeit.
    Dafür habe ich für viele Dinge keine Zeit.


    Bei mir stehen abends um neun Kunden aus der Arbeit auf der Matte, meiner Matte, und sagen, sie nehmen nicht eine neue Z900, sondern zwei.
    Das freut mich, denn den Deal habe ich abends um elf in meiner Freizeit angeleiert.


    Ich kennne Leute die ticken aus, wenn sie in ihrer Freizeit von Kunden angesprochen werden.
    Mich stresst das nicht.


    Bis auf einmal, am Geburtstag meiner Mutter, wo mich einer ansprach während wir gegessen haben, ein Typ der nix kauft, mich aber schon zehnmal zugeschwallt hat.


    Dieses immer im Dienst ist schön und stressig zugleich.
    So hat jeder sein Ding.


    In der Produktion hatte ich Feierabend. Nach 8 oder 10 Stunden. Danach kein Gedanke mehr an die Arbeit.
    Heute muss ich damit klar kommen, dass ich nicht fertig werde, von März bis jetzt, es ist egal wie viel ich arbeite, es genügt nicht.
    Das führt dazu, dass man seine Freizeit nur mit schlechtem Gewissen wahrnehmen kann. Dass ich fast jeden Sonntag schraube.


    Meine Freizeit fühlt sich oft nicht nach Freizeit an. Aber meine Arbeit oft auch nicht wie Arbeit.


    Leute abweisen ist nicht lustig. Es ist sogar schwer.
    Aber jedem alles versprechen und dann nicht fertig werden ist halt auch keine Lösung.



    Die Erwartungshaltung mancher Alteisenbesitzer ist aber auch ein wenig unrealistisch.
    Soll ich, um aus dem wirtschftlichen Totalschaden noch was zu machen, für lau arbeiten?
    Ich habe bei altem Zeug schon genügend Stunden verschenkt.
    Aber bisher hat noch keiner gesagt, er werde sich revanchieren und dafür zwei Stunden bei mir im Garten arbeiten.


    Eine Dame hat mich mal gefragt, warum keine Werkstatt ihren Roller machen will.
    Ich habe ihr gesagt, dass niemand Lust hat, den ganzen Tag zu arbeiten, aber nur bis Mittag bezahlt zu bekommen.
    Denn mehr kann man bei so nem Wrack nicht verlangen.
    Und ich war es nicht, der er so runtergeritten hat.


    Manchmal lasse ich mich breitschlagen. Dann subventioniert man mit seiner Arbeit anderer Leute Gelump und Schlamperei.
    Macht man, wenn die Chemie passt.
    Aber sicher nicht mehr bei jemanden, der aggressiv und fordernd auftritt.

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  • Ja, ja - alles Profis, ha, ha....

    Roller fahr´n, dat is so als wennte fliechst...:007:

  • Na ja, den Beweis, dass du was kannst, bist du bisher ja schuldig geblieben, viel Intelligentes hast du hier noch nicht abgesondert.


    Blöde Sprüche kann jeder.


    Das sind in der Tat Profis, denn das allermeiste funktioniert auf Anhieb. Damit haben sie mehr als ein Motorrad vor dem Schlachten gerettet.
    Keiner außer denen traut sich über die ABS-Blöcke.
    Die Werkstätten haben davon nix, ein neuteil zu verkaufen wäre lukrativer. Die Kunden, die nur die Hälfte des Neupreises zahlen aber schon.


    Aber sie machen wie alle eben auch Fehler.


    Was einem wie dir natürlich nicht passieren könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Statt ha,ha, ein sehr geistreicher Kommentar, könnte man mal darüber nachdenken, weshalb Mechaniker lieber austauschen als Bastellösungen anzubieten.



    Ich komme gerade aus der Werkstatt.


    Ich wollte die Vergaser einer BMW herrichten, aber ein Düsenstock sitzt fest.


    Alte Karre, seit Ewigkeiten nix gemacht, Düsenstöcke oxidiert. Auf denen sitzt aber ein 25 Jahre alter O-Ring, der muss raus, sonst ist der Vergaser nicht exakt einstellbar.



    Nun, so eine Auftragserweiterung wäre ja wunderbar, wenn man jetzt schnell einen Vergaser bestellen könnte.
    Aber der kostet 500.- Eier, der Kunde hat wenig Geld, dafür einen Drachen, der es bewacht.


    Ich habe jetzt eine Stunde mit Wärme, Kälte und Chemikalen rumgemacht, aber das Gewinde ist länger als das Mutterngewinde im Alu und dahinter oxidiert, wenn ich da weiterdrehe, ist der Vergaser unrettbar verloren.


    Also morgen früher aufstehen, vor der Arbeit dem Fräser meines Vertauens das Teil bringen, der muss den Stock ausbohren, ohne das Feingewinde und den Dichtsitz zu beschädigen, das geht mit Werkstattmitteln nicht.


    Schön ist, dass das mal wieder Laufereien sind, die keiner zahlen will, die Karre, die angeblich einen Kundendienst brauchte, wobei bei der Anmeldung aber verschwiegen wurde, dass die nur auf 1,5 Töpfen läuft, blockiert die Hebebühne.



    Wegen solcher Kisten, für die man nicht mal eben ein Neuteil per Express bestellt, kann man dann Leute wegschicken, die was lukratives wie nen Service wollen, aus Zeit- und Platzmangel.


    Und sich dafür von nem Quasselkopf blöd anreden lassen, weil ja keiner mehr repariert, nur noch Schlauköpfe wie er.


    Ist sicher für nen Händler lustig, Mechaniker für Stunden zu bezahlen, die man nicht verrechnen kann oder will und lohnende Arbeiten dafür sausen zu lassen, ha, ha...
    Wie unterschichtig kann man eigentlich sein?
    Wer würde nicht lieber in der Zeit Geld verdienen?
    Welcher Unternehmer muss nicht in der Zeit Geld verdienen?


    Aber das soll man mit Subalternen nicht diskutieren.



    Ein gutes Beispiel, für etwas, das keine Rolle spielen sollte, aber eben eine spielt. Der Wert des Fahrzeuges.


    Wenn ich mit der Karre was verdienen will, müsste ich jetzt ohne viel Federlesens einen neuen Vergaser verbauen.
    Mache ich nicht, da Kunde arm und Karre nicht viel wert.
    Kostet viel Zeit, damit Geld. Mein Geld.


    Ich habe zeitgleich eine MV da, auch alt, aber was wert, da nicht jahrzehntelang runtergeschlampt, und nicht gefahren, bis gar nix mehr geht. Sondern top gepflegt.


    Wenn ich den Kunden anrufe und sage, er brauche zwei Einspritzventile, die seien irrevesibel zu, dann zahlt der diese zusätzlichen 700.- ohne mit der Wimper zu zucken und gibt noch eine Fuffi Trinkgeld, weil ich die beiden anderen gerettet habe.
    Dazu jede Minute, die ich mit dem vergeblichen Versuch verbracht habe, die zu säubern, die unrettbar waren.


    Und dann echauffieren sich zwei Strategen darüber, dass wir uns für altes Zeug zu fein sind und nur Inspektionen nach AW machen wollen. Weil wir ja so doof und habgierig sind.
    Sie würden das selbstverständlich anders machen, denn die arbeiten gern für lau.

    2 Mal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Mittlerweile kann ich mart!n ganz gut verstehen.


    Ich schraube seit über 20 Jahren selbst, habe mir alles was ich kann selbst angelesen und beigebracht. Manchmal gibt es Probleme, an denen ich ganz schön tüfteln muss. Erinnere mich noch an meinen alten Fiesta, bei dem die Heizung ausfiel. Die Werkstatt wollte nur schnell das Regelventil wechseln, weil "es das ja immer ist". Ich habe es ausgebaut und getestet, da ging es. Also versuchte ich ohne Schaltplan die Steuerelektronik durchzumessen, bis ich mir zu 90 % sicher war, daß dort der Fehler liegt.
    Habe ich länger für gebraucht, als eine Werkstatt sich Zeit nimmt oder hat. Aber ich lag richtig und habe Geld gespart.
    Habe damals auch bei meinem Escort ewig gesucht, weil der immer ruckelte. War mein erster Wagen und ich wusste noch nicht so viel wie heute.
    Die Werkstatt wählte den schnellen Weg ohne langes Suchen. Ein neuer Verteiler für 600 DM sollte es richten. In der Ausbildung hatte ich das Geld tatsächlich nicht und habe selbst zwei Tage lang gesucht, bis ich den Unterbrecher für rund 12 DM verantwortlich machen konnte. Klar, die Lösung der Werkstatt hätte das Ruckeln auch abgestellt.


    Heute mit YouTube ist vieles übrigens tatsächlich leichter geworden. Nur wie ich mal schnell meinen Forza umfassend zerlege, um noch schneller und mal kurz das Ventilspiel zu prüfen, da grault es mir schon vor.


    Ein Kumpel von mir hat sich auch alles selbst beigebracht und betreibt nun eine große Werkstatt. Letztlich als Hobby, aber die sind da teils besser aufgestellt als manche Profibude.
    Der zerlegt ein Fahrzeug bis zur letzten Schraube und baut alles besser als zuvor wieder zusammen. Hat sich rumgesprochen.
    Zieht Leute ohne Geld und Problemen an, an der die Fachwerkstätten verzweifelt sind. Habe ihm schon oft gesagt, er soll mal ins Fernsehen gehen und die "Autodoktoren" vom Thron schubsen. ;)


    So frickelt er also ewig an Problemen herum und findet fast immer den Fehler. Und am Ende sogar preislich sehr günstig.


    Kehrseite: Freizeit weg, Familie weg, wenig Zeit für Freunde, er verdient nicht wirklich daran.


    Deswegen, ich schraube gerne und tüftle gerne, weil ich es nicht täglich mache und damit sparen kann. Und manchmal bekomme ich für meine Dienste etwas Zuwendung.


    Aber beruflich lässt sich wohl tatsächlich so wie beschrieben nicht viel verdienen und man hat auch nicht mehr viel vom Leben.


    Also mart!n, wir waren hier nicht immer einer Meinung. Aber nochmal Danke für Deine ausführliche und nachvollziehbare Darstellung der Lage. Ich ziehe meinen Hut vor Dir.

  • Seinen Hut soll nur der ziehen, dem ich wirklich ein Problem günstig löse.


    Es genügt, wenn Typen wie Peterle die blöden Sprüche stecken lassen.


    Die erzählen zwar immer, sie könnten alles selber, aber scheinbar sind sie dann doch oft genung in Werkstätten, um zu wissen, dass da nur Flachpfeifen arbeiten.
    Irgendwas stimmt also nicht an ihren Geschichten...




    Zu deinem Verteiler:


    Es gab eine Zeit, da hat Ford versprochen, dass man jede Reparatur nur einmal bezahlt, tritt der Fehler nochmal auf, wird er für lau behoben.


    Dann hat man in der Serie Verteiler verbaut, bei denen die Welle ohne Lagerung im Aluguss lief, nach paar zigtausend Km war der hin, Lagerung ausgeschlagen, Zündzeitpunkt nicht mehr exakt einstellbar.


    Das Ersatzteil, das der Kunde dann für viele hundert Mark gekauft hat, das hatte natürlich eine gesinterte Lagerbuchse, so wie es sein muss, das hat gehalten....


    Es kann also durchaus der richtige Ansatz gewesen sein, den Verteiler zu tauschen, wenn dessen Lagerung schon angezählt war.


    Dir ging es nur um die Aussetzer, da langte der U-Kontakt.



    Aber klar schließt man manchmal vom bekannten Symptom voreilig auf die falsche Krankheit.

  • Mittlerweile kann ich mart!n ganz gut verstehen.


    Also mart!n, wir waren hier nicht immer einer Meinung. Aber nochmal Danke für Deine ausführliche und nachvollziehbare Darstellung der Lage. Ich ziehe meinen Hut vor Dir.


    Geht mir genauso, in meiner über 10 Jährigen Selbstständigkeit hat er mir aus der Seele geschrieben, und das obwohl er im Angesteltenverhältnis arbeitet.


    Da hat sein Chef wohl Glück gehabt mit solch einer Einstellung.


    Gruß, Helmut

  • Ach mart!n.
    Unterstell nich immer aggression wo keine is, nur weil du kritisiert wirst.
    Entspann dich mal. Ihr schrauber seid alle so schnell angepisst.
    Als die bremspumpe beim ford abgerissen is, hab ich auch bissi rumgefrotzelt. Wenns an eure schrauberehre geht, versteht ihr wirklich keinen spass.
    Profischrauber. Die reinsten mimosen.


    Wärn alle so schnell eingeschnappt, könnte die gesamte industrie an jeden arbeitsplatz ne security stellen.
    Übrigens auch n schöner job. Da lernste alle stresssymtome kennen, die arbeit so mitsich bringt.
    Wird gern in die kneipe mitgenommen und da abgeladen.
    Probier mal. Macht spass. ;)


    Also in der produktion warste schon. So so.
    In nem schnieken unternehmen wie vw?
    Oder im nem schuppen der maschinen aus den 70ern betreibt, weil zeitarbeiter billiger sind, als ne millionenschwere neuanlage.
    Statt fliessbändern stehn da frauen den ganzen tag, die die hand heben um mal aufs klo zu gehn, wenn se glück haben siehts einer, um sie kurz zu ersetzen.


    Nee. Deinen job wollte ich auch nich geschenkt.
    Zunächst mal hätte ich dann kein hobby mehr.
    Und n scheissjob isses auch.
    Mitleid hab ich trotzdem nich. Warum auch. Zumindest als kunde, darf ich mal könig sein. Und das wird ausgelebt. :D


    Jammer nich rum. Mach deinen job...:p

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Probier mal?


    Wie gesagt, ich hab das schon gemacht.


    Ich kann deinen Job, ich kenn deinen Job.
    Aber du nicht meinen.
    Ach ich vergaß, du bist öfters bei nem Kumpel mit nem Bier in der Hand in der Werkstatt gesessen. Ja dann, dann biste ja quasi fast Kollege.



    Ich mag meine Arbeit
    Weniger die 5 bis 20% der Kunden, die unsympathisch, unverschämt, unehrlich oder alles zusammen sind.


    Das steht mir zu.
    Denn dass es die gibt, sieht man ja auch hier.


    Und natürlich darf ich darüber "jammern".


    Denn wenn du oder wer anders über einen unehrlichen, unzuverlässigen oder unfähigen Schrauber berichtet, kommt von mir ja auch kein "Jammer nicht rum und zahl deine Rechnung", oder?



    Niemand hier kann was für deine Lage.



    Und dass du wo König bist, das kannst du dir abschminken.
    Dazu fehlt es erst mal am Benehmen.
    Wer glaubt er hätte Grund blöd daherzureden, wenn an seinem jahrzehntelang festgegammelten Zeug was abreisst, wer andere für die Probleme seiner Kisten verantwortlich macht, wer Mechaniker ausbaden lassen will, dass er keine Kohle hat, der hat heute schlechte Karten.
    Es gibt einen kleinen Prozentsatz an Kunden, Typen, die von fünf Kollegen vier kennen, weil die von Werkstatt zu Werkstatt ziehen und jedem auf die Nerven gehen, die fallen jetzt zwischen Tisch und Bank.


    Das muss so sein, weil wir immer älter werden, den Job schon lange machen.
    Wenn wir Typen wie dich, die ihren Frust mitbringen, nicht aussortieren, dann werden wir zu Menschenfeinden und können uns die Motivation für die normalen 80 bis 90% nicht bewahren.




    Den Düsenstock habe ich bestellt, schon früh, nem Kumpel aufs Handy geschickt, der leitet das seinem Kollegen weiter, ist sein Privatvergnügen, denn mit Teilen hat der dort nix zu tun.
    Ist das Teil da, schickt er seine Frau vorbei, die in der Nähe ist, damit ich nicht ne halbe Stunde fahren muss.


    Keiner, der da mitmischt, hat einen Cent davon, nur zusätzliche Arbeit.
    Glaubst du im Ernst, Stinkstiefel wie du hätten darauf königlichen Anspruch?



    Wenn du mir einmal so kommst wie hier, dann werden aus dem 10er, für die ein Rentner den Düsenstock ausbohrt nicht wegen der zweimaligen Fahrerei 20.-, sondern 100.-, weil das kostet eine Maschinenstunde üblicherweise.
    Die Aktion dauert nicht 48h, sondern eine Woche, und wenn dein Urlaub dann platzt, dann isses halt so.
    Verarschen lassen wir uns genau einmal und wenn du gern "frozzelst", wenn angeblich andere am Zustand deiner alten Kiste schuld sind, dann geben wir dir gerne einen Grund, rumzunöhlen.


    Der Rentner hat seinen 50. bis 100.000.- Euro-Maschinenpark auch nur deshalb, weil er in seinem Kleinverdienerleben mehr getan und gekonnt hat, als in der Kneipe sein Los zu beklagen.
    Während du bejammerst, ausgebeutet zu werden, beutet der sich selber aus.
    Wäre der wie du, könnte er klammen Typen wie dir nicht für ein Spottgeld aus der Patsche helfen.

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