China-CDI in Parallel-Twins?

  • Hallo Olaf,
    wenn meine Bestellung angekommen ist, werde ich das Angebot gerne annehmen. Bis dahin wirds aber sicher noch 2-3 Wochen dauern.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Hallo
    @Olaf: wenn der ZZP in diesen alten Eimern (ebenso wie bei meiner letzte R4 von '80, kontaktlose Geber (keine Spule!), Fliehkraftversteller, Transistor-Batteriezündung) noch mechanisch verstellt wird, ist das erst mal eine gute Nachricht bezüglich des Umbaus auf Batteriezündung. Das erweitert die Möglichkeiten bez. Ersatz aus Teilen älterer Hondas.
    @Emil: das ist für dich nur dann eine gute Nachricht, wenn die China-CDI keine interne ZZP-Verstellung hat. Weil das aktuell leichter zu fingern ist als vor 35 Jahren, denk ich schon, dass da was im Busche sein kann.


    Bibergruss!
    Nepomuk

  • :wink1:


    Er wird aber nicht mechanisch verstellt.


    Bei zunehmender Drehzahl ändern sich die "Signale" aus der LiMa dahingehend, dass der Zündfunke früher ausgelöst wird.
    Wie schon erwähnt - der Sensor im Stator und der Magnetring im Rotor "erzeugen" die Frühverstellung.






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • 5 Minuten spekuliert… es könnte so gehen:
    egal ob eine oder zwanzig Spulen: sitzen die auf einem Fleck, ändert sich die generierte Spannung in Betrag und Frequenz. Machst du Spulen an verschiedene Stellen, sind Betrag und Frequenz gleich, aber Maxima an verschiedenen Zeiten bzw verschiedenen KW-Gradzahlen zugeordnet.
    Machst du die Windungszahl der Spulen unterschiedlich, hast du bei gleicher Drehzahl unterschiedliche Spannungswerte auf den Spulen generiert, egal auf welchem KW-Grad sie sitzen.
    Über einen Schwellwertschalter (Schmittrigger-ähnlich) je Spule kannst du aber verorten, an welchem Platz auf der Gradskala die dort fest sitzende Spule die vorgegebenen Schaltpunkt-Spannung erreicht.
    Man kann auch die Windungszahlen gleich halten und die Schwellwerte unterschiedlich festlegen, ist dieselbe Wirkung.
    Berücksichtigt wird immer nur die schaltende Spule, die dem OT am fernsten liegt, die früheste eben.
    Auf die Ameisentour ergäben 3 Spulen 3 Ankerpunkte auf der Frühzünd-Kennlinie, mit Charlieplexing 6. Das ist mehr als genug. Mein Bügeleisen hat nur 2 Schaltpunkte ;-))


    Die Technik ist aus heutiger Sicht ein bisschen belächelbar, aber Speicherplatz selbst für EPROMs war damals kostbar wie Goldstaub.


    Das Problem ist halt, dass der Analogkrempel schwer zu verstehen und schwer zu reparieren ist.

  • Hi Nepomuk,


    Dass stimmt alles was Du sagst. Nur wann weiß die Zündung, weichen der früheren Signale sie nehmen soll zur früheren Verstellung? Das läuft so: die früh Pickups haben eine geringere Wicklungszahl und geben somit bei geringer Drehzahl ein zu niedriges Signal und es wird der Schwellenwert nicht erreicht. Somit wird ein späterer Schaltpunkt mit dem korrekten Schwellwert genommen. Wenn dann die Drehzahl steigt, steigt auch der Schwellwert des früheren Pickup. Wenn dann bei der gewünschten Drehzahl der Schwellwert passt wird früh geschaltet. Wirkung nach Physik Unterricht. Spule an Messgerät und Magnet durch schieben. Niedrige Geschwindigkeit wenig Spannung und hohe Geschwindigkeit Höhe Spannung. Das war der Trick dabei in den 70ern


    Gruß
    Thorsten

    Grüße


    Thorsten

  • :wink1:


    5 Minuten spekuliert… es könnte so gehen ...


    Die ganze Spekuliererei ist für die Tonne und die kannst Du Dir sparen.
    Ich schicke Dir gerne die erklärenden 3 Seiten aus dem Werkstatthandbuch ...



    @ Thorsten:
    Der äußere PickUp erzeugt mit dem umlaufenden Magnetpin im Rotor einen kurzen Impuls, der über die Drehzahl konstant ist. Der innere Geber (mit dem Magnetring) erzeugt 'ne Sinuswelle, deren Amplitude von der Drehzahl abhängig ist. Die Spannungen überlagern sich (für korrekte Überlagerung sind grad ein paar Dioden zuständig) und damit wird die Auslösespannung früher erreicht bei höherer Drehzahl. Du bist da also richtig.
    Damit erzeugt das Ding tatsächlich 'ne stufenlose Frühverstellung, ohne dass irgendwelche weiteren Schaltelemente (nur der "SCR" - ist wohl 'n Thyristor :nixweiss: der die Entladung des Kondensators schaltet) erforderlich sind. Ist so simpel, dass man es schon fast genial nennen könnte ...


    Dir schicke ich auch gerne die 3 Seiten ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hi Olaf, bitte schicken. Das interessiert mich


    Gruß
    Thorsten

    Grüße


    Thorsten

  • …Die ganze Spekuliererei ist für die Tonne und die kannst Du Dir sparen…


    Hallo,
    vielen Dank für das Angebot. Aber:
    Die WHBs geben nur das preis, was der Anwender wissen soll. Alle Regler, CDIs und ECUs, die ich kenne, sind vergossen, damit der Anwender ja keinen Einblick in die Technik haben kann.
    Eine Handskizze von dir - betreffend Form und Lage der Spulen - würde mehr helfen als 3 Seiten WHB.


    -------


    Wenn ich zwei bekannte Signale überlagere, kann ich das Ergebnis ausrechnen, messen oder simulieren.
    Der Pickup würde einen sinusförmigen Impuls mit steilen Flanken und langer Pause zwischen den Maxima erzeugen.
    Einem Spitzenwert kannst du drehzahlunabhängig die Position der KW zuordnen.
    Den Sinus kann man durch Kappen in einen quasi-Rechteck von konstantem Spitzenwert wandeln.
    Der „innere Geber” sieht wie aus?
    Ist er von Gestalt wie eine 1-Phasen-Generatorwicklung?
    Dann verhält sich der „Geber” auch exakt so wie ein unbelasteter 1-Phasen-Generator. Spannung ist Funktion von Drehzahl.
    Mischung der Signale:
    Weil rechnen ausfällt und messen in der CDI ebenfalls, kann man Ergebnisse durch Simulation erhalten.
    Als Ergebnis erhalte ich einen Impuls mit steilem Anstieg an der „gewünschten” Kw-Stellung… wenn ich ein geeignetes Differenzierglied nachschalte.
    (Einen solchen Impuls braucht der Thyristor, sonst kommen unerwünschte Abhängigkeiten wie z.B. Temperatur hinzu)


    „Simulation” hört sich geil an, ist aber halb so wild. Freeware. SPICE z.B. Ich sehe als Ergebnis der Simulation den zeitlichen Verlauf des erzeugten Steuerimpulses zur Basis des festen Pickup-Impulses bzw des OT.
    Ist quasi so, wie das Abblitzen am Moped.
    Ich bin jetzt nicht sicher, ob ich das gewünschte Ergebnis nur durch einfache Entkoppelung mit Dioden erreiche.
    Wenn ja, hast du deinen Frühzündungs-Impuls für Fremd-Zündanlagen.
    Wenn nein, dann ist das WHB wohl eine Vereinfachung, die hier zu keinem schnellen Ergebnis führt. Du brauchst ein paar Bauteile mehr. Auch nicht wild, ein Differenzierglied ist i.d.R. ein Kondensator+Widerstand.


    Alles verstehbar und machbar. Ich muss aber auch sagen, ich akzeptiere, wenn nicht jeder Spass dran hat. Das analoge Zeug ist Göbbelsschnauze… wir haben heute iNet-Radio!

  • :wink1:


    Die WHBs geben nur das preis, was der Anwender wissen soll. Alle Regler, CDIs und ECUs, die ich kenne, sind vergossen, damit der Anwender ja keinen Einblick in die Technik haben kann.
    Eine Handskizze von dir - betreffend Form und Lage der Spulen - würde mehr helfen als 3 Seiten WHB.


    Wenn Du nicht wissen willst, musst Du nicht - irgendwelche "Handskizzen zu Form und Lage der Spulen" von mir sagen über das Funktionsprizip garantiert nix aus.
    Die Technik war 1977 neu, das Werkstatthandbuch war für die Vertragshändler bestimmt, die Honda davor bewahren wollte, erfolglos nach 'nem Unterbrecher zu suchen, die sollten die Technik wenigstens im Grundprinzip verstehen können.
    Es ist kein exaktes Schaltbild dabei, weil die vergossenen Dinger sowieso keiner aufmachen sollte (an der Stelle liegst Du richtig :wink1:), Honda hat sogar auf dem Prinzipschaltbild nur eine Zündkerze eingezeichnet und das andere Ende der Hochspannungsspule auf Masse gezeichnet ...


    Gibt die Funktionsweise aber verständlicher wieder, sofern man Englisch versteht, als alle Erklärungen und Zeichnungen von mir :o



    @ Thorsten: kannst Du mir bitte Deine Mail-Adresse schicken? Ich hatte sie vielleicht schonmal :nixweiss: finde aber aktuell nix ...






    :wavey:

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    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hallo,


    Die Technik war 1977 neu, das Werkstatthandbuch war für die Vertragshändler bestimmt, die Honda davor bewahren wollte, erfolglos nach 'nem Unterbrecher zu suchen, die sollten die Technik wenigstens im Grundprinzip verstehen können.
    Es ist kein exaktes Schaltbild dabei, weil die vergossenen Dinger sowieso keiner aufmachen sollte (an der Stelle liegst Du richtig :wink1:), Honda hat sogar auf dem Prinzipschaltbild nur eine Zündkerze eingezeichnet und das andere Ende der Hochspannungsspule auf Masse gezeichnet ...…


    genau… ich hab das nur aus Altersmilde nicht so hart geschrieben.
    Die Technik war und ist Bullshit.
    Das war dem 3.Welt-billig-Verkaufsprogramm geschuldet. Wenn ich dich hier lese: derselbe Schund wie die Geschichte mit den Hinterrad-Felgen, die auslaufen.
    Deshalb: nie mehr benutzt. Oder?
    Die erste RC03 (77? 78? 79?) hatte das richtig und das deshalb, weil die R4 keine Billigheimer sein sollten. War die 750er für Arme. ;-)
    Ergebnis: keine Ausfälle der Zündanlage. Technik des Generators noch heute vorbildlich.
    (übrigens: kontaktlos mit 2 pickups (induktiv, wenn man dem WHB traut)


    Sollte nicht polemisch sein!


    Das Thema hier ist aber immer noch: China-CDI in parallel-Twins?


    Dem Thema folgend kann ich sagen: wenn du nicht kapierst, wie die Impulse der Spulen nach dem Stecker (also in der CDI) ausgewertet werden, wenn du glaubst, da tüddelst du 2 Dioden ran und alles ist gut…
    bist du zu 99% auf dem Holzweg.
    Auch diese Aussage fusst auf Altersmilde.

  • Hatte mir den Umbau auf CDI Zündung auch schon durch den Kopf gehen lassen.
    Bin zu dem Schluss gekommen, dass ein verschlissener Zündkontakt mitten im Nirvana immer noch besser funktioniert als eine plötzlich defekte CDI, weil ein Billig-Kondensator im vergossenen CDI-Gehäuse geplatzt ist.

  • :ablach:


    ... wenn du nicht kapierst, wie die Impulse der Spulen nach dem Stecker (also in der CDI) ausgewertet werden, wenn du glaubst, da tüddelst du 2 Dioden ran und alles ist gut…
    bist du zu 99% auf dem Holzweg.


    Altersstarrsinn ist was anderes als Altersmilde :booty:


    Bei der CDI der 400N und artverwandten wird der Zündzeitpunkt von genau 2 Gebern in der Lichtmaschine gesteuert, die jeweils mit 'ner Diode angekoppelt sind, um nur die positiven Signale durchzulassen. Da wird in der CDI nix mehr ausgewertet.


    Und wenn 'ne billige China-CDI keine integrierte Frühverstellung hat, lässt sich möglicherweise auf die gleiche Art mit den 2 vorhandenen Gebern und 2 Dioden die Frühverstellung erzeugen.



    Der dritte PickUp an den LiMas dient - mit einer gegensinnig geschalteten Diode - zur Begrenzung der Frühverstellung.




    Aber da Du besser weisst als die Honda-Werkstatthandbuch-Schreiber, wie diese Dinger funktionieren, darfst Du das gerne als Bullshit bezeichnen ... :roll1:






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • … Da wird in der CDI nix mehr ausgewertet.…


    Weil es im Buche steht.
    Der Schöpfungstach war vor 5344 Jahren.
    Weil es im Buche steht.
    warum?
    Sie haben irgendwann alle Lebensalter der Helden mit EK1 aufaddiert und den Sermon auf Pergament verewigt.
    Die Gläubigen glauben, die Physiker sind Ketzer.
    Kein Einblick in die Blackbox, kein Stromlauf, aber fest im Glauben, dass da ausser 2 Dioden …
    Weils im Buch steht.
    Schreib was du willst. Glaub was du willst.
    Wenn du jetzt schreibst, dass du zuhause am Klo eine Thyristorspülung hast, ist mir das auch gleich.

  • He Leute,
    kommt mal wieder auf den Teppich. Es geht hier schließlich nur um eine Motorradzündung. Mal ein paar Worte zu mir, der ich ja quasi Initiator dieses Threads bin. Ich komme selbst aus der IT-Branche und arbeite seit über einem Jahr an einer elektronischen Zündung auf Arduino-Basis (als ich das vor längerer Zeit hier mal vorgestellt habe, gabs auch einige kritische Anmerkungen;) ). Das war ursprünglich nur für meine CB350K gedacht (Gegenläufer-Twin) als Ersatz für die originale (induktive) Kontakzündung, in der Zwischenzeit habe ich das ganze Konzept aber so weiterbearbeitet, das es auch für Paralleltwins, V-Twins und Reihenvierzylinder funktioniert (als Ersatz für Kontakzündungen). Ich gebe aber zu, dass ich das bisher nur in meiner Simulationsumgebung (mit weiterem Arduino, der das Zündverhalten des jeweiligen Motorentyps simuliert) getestet habe (nur so am Rande: Bei 25000 UPM hat mein Simulationsprogramm gestreikt, das Zündmodul hat das aber noch klaglos verkraftet!). Ein Echtbetrieb steht für diesen Sommer an (und ja: Auch ich habe gut abgelagerte Ersatzkolben ;) ). Wenn sich einer fragt, warum ich das mache und mir nicht gleich ein fertiges Produkt kaufe (gibts ja von mehreren Herstellern): Weil ich es kann, weil es mir Spaß macht und weil ich auch auf meine schon älteren Tage noch gerne was lerne.


    Mit kapazitiven Zündungen (also mit CDIs) hatte ich mich bisher nicht beschäftig. Das Interesse kam aber vor kurzem, als ich mir ein Jawa-Gespann mit Honda CB450N-Motor gekauft hab (mit CDI). Die Zündung funktioniert zwar noch einwandfrei, trotzdem hat mich das (für mich noch unbekannte Thema) interessiert. Hinzu kam, dass hier im Enduro-Forum jemand ein Billig-CDI-Modul aus China erfolgreich in einer 125er Enduro zum Laufen bekommen hat. Da kam bei mir die Idee auf (genauer gesagt hat mich Olaf darauf gebracht) sich so ein Teil zu besorgen und es in meiner Testumgebung mal unter die Lupe zu nehmen. Im Moment geht es also nur darum, das Teil mal zu testen. Ich hab allerdings in der Zwischenzeit auch einige Youtube-Videos gefunden, in denen u.a. gezeigt wird, dass die von mir bestellte China-CDI z.B. auch in Quad-Motoren von Honda funktionieren.


    Sobald das Teil da ist, werde ich weiter berichten.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Danke Emil, für die beschwichtigenden Worte. Unsere Gesellschaft driftet in Ihrer morbiden Ehrlichkeit ohnehin schon schon ab in Krankheitsbilder, die selbst der oder das DSM5 mittlerweile erfasst. Es wäre schön, wenn dieses Forum verschont bliebe.
    Liebe Grüße