Vergaserumbau CB360G

  • Mittag,


    da sich mein Cafe-Racer Projekt mittlerweile eh schon ewig zieht, denke ich immer darüber nach was ich noch alles verbessern könnte.
    Irgendwann kommt wohl jeder an den Punkt an dem er sich überlegt was an seinem Motor alles möglich wäre.
    Ziel ist dabei hauptsächlich Leistung bei Volllast, also in den höheren Drehzahen


    Dabei dachte ich schon an Dinge wie
    -eigene Airbox bauen mit sauberen Ansaugtrichtern und Resonanzverhalten bei 8.000-10.000rpm
    -passend dazu eine 2-in-1 Anlage
    -Membranvergaser auf rundschieber umbauen
    -CDI-Zündung
    -Kompression erhöhen


    ich weiß, es ist ein bald 40 Jahre alter Motor. Aus Belastungsgründen würde ich also auf drastische Steigerung der Kompression verzichten.
    Da die beiden Zylinder nicht Synchron laufen, sondern um 180° versetzt drehen und auch zünden, wäre eine eigene Airbox wahrscheinlich nur sinnvoll wenn man 2 eigene Kammern baut um störende Resonanzen zu verhindern.
    Ebenso schwierig gestaltet sich das mit dem Auspuff, da das eine Primärrohr 3 mal so lang sein müsste wie das andere um für beide Zylinder gleiche (oder eher ähnliche) Sogwirkungen des Sammlers zu schaffen.
    Das mit der E-Zündung werde ich wahrscheinlich umsetzen, sollte mit meinem Bekanntenkreis auch nicht zu schwierig bzw aufwendig sein.


    Jetzt zu meiner Frage:
    der Gaszug betätigt bei den originalen Vergasern eine Drosselklappe. Ein Unterdruck entsteht, und zieht die runden Schieber mit Hilfe der Membrane nach oben. Könnte ich, um die Gasannahme und das Füllverhalten des Motors zu verbessern, die Drosselklappen entfernen (weniger Turbulenzen im Ansaugtrakt), und die Rundschieber direkt per Zug betätigen?


    Mir ist durchaus bewusst wozu das Membranprinzip dient, ich traue mir aber zu durch Abstimmung und Fahrgefühl ein übermäßiges Verschlucken des Motors zu verhindern.


    MfG Matze


    PS: bitte keine Antworten wie "nimm doch lieber ne größere Maschine wenn du mehr Leistung willst" etc. Ich studiere Fahrzeugtechnologie, ich sehe einen großen Reiz darin, aus einem alten kleinen Motor durch moderne Optimierung etwas mehr rauszukitzeln ;)

  • Zündung ist schon mal gut, das ist ein altes Leiden bei den alten Dingern und muß exakt abgestimmt sein.
    Bei den Vergasern würde ich gleich ganz andere nehmen, z.B. Flachschieber

  • flachschiebervergaser haben i.d.R. im bereich der drosselklappe sogenannte übergangsbohrungen, nötig für's anfetten wenn du ans gas gehst.


    die sind ohne funktion wenn die drosselklappe fehlt. ob das mit dem nadelsystem auszugleichen ist?
    ich würde gleich flachschieber nehmen.


    am besten mikuni, da hat man mit steven topham einen guten und sehr kompetenten ansprechpartner.


    eine airbox? sieht scheisse aus. bei dem baujahr gehen offene trichter, das ist stilecht.

  • Hab noch Mikuni VM30, oder wenn dus ernst meinst, VM32 hier rumliegen. Flachschieber sind nur minimal besser, die Beschleunigerpumpe braucht bei alten Motoren kein Mensch und sie kosten das doppelte...


    http://24.media.tumblr.com/7b5…an8a43OO1s5mpteo1_500.jpg


    http://31.media.tumblr.com/a71…8u2gPcQX1s5mpteo1_500.jpg


    Ich fahr VM30 auf all meinen Hondas 350/360 und bin sehr zufrieden. VM32 funktioniert auch gut, ist aber für den Alltag nur durchschnittlich, weil die Leistung zwar deutlich mehr ist, aber auch erst später so richtig losgeht.

    Einmal editiert, zuletzt von Jan84 ()

  • Airbox sieht oft scheisse aus, stimmt schon.. Hab da auch schon einiges hin und hergerechnet, es würde mir halt einfach gut gefalen weil ich dann wüsste dass da ein technischer Sinn dahinter steht.
    Hat schonmal jemand so eine Zündung gebaut (mit CDI und programmierbaren Kurven)?


    Jan: Sehr geiles Moped! Leistung deutlich mehr im Vergleich zum VM30? Dachte nicht dass das einen so großen Unterscheid macht.
    Da es eher kein Alltagsmoped werden würd hätt ich Interesse an dem 32ern, schick mir doch einfach mal ne Preisvorstellung per PN ;)

  • Man merkt es vorwiegend obenrum. Leider hab ich keinen Prüfstand...schreib mich einfach mal kurz an, sonst vergess ich dich noch ;). Die VM32 sind quasi neu, einmal kurz verbaut gewesen, so ca. 100km und das wars.

  • Gegen eine Airbox ist nichts einzuwenden, - aber sie zu berechnen ist nontrivial.
    Digitale Zündungen sollten kein Problem darstellen, auf mikrocontroller.net gibt es haufenweise fertige schaltpläne, da musst du nur Bauteile bestellen, programmieren, fertig. Fertige bolt-on Lösungen für die CB existieren nicht wenn man weniger als 500 Euro ausgeben will.


    Vergasertechnisch sind rundschieber besser für die CB's dann brauchts keine beschleunigungspumpen, bei Flachschiebern brauchst du sie, weil die Strömungsgeschwindigkeit beim abrupten Gasgeben spontan absackt und die Zylinderfüllung versaut.
    Wenn Du größere Vergaser als original verbaust und etwas wirklich gutes willst musst Du dir Keihin Cr oder Smoothbore Vergaser anderer Hersteller zulegen (Amal, Mikuni (vm33) z.b.). Desweiteren musst Du bedenken dass jenseits der Vergaserbedüsung selbst auch noch Ansauglänge wie ebenso der Abgastrakt abgestimmt werden muss. Der kleine Twin arbeitet genau wie ein Zweitakter, ansaugen, dabei in den auslasstrakt schwingen lassen, und durch eine Resonanzschwingung wieder in den Brennraum schieben, kurz bevor das Ventil die Tür schließt. Und das alles in der Ventilüberschneidung..Wie jan schon schrieb wird die CB unten rum langsamer bei den VM30/32, weil man die Anzauglänge bei Vergrößerung des Einlassquerschnittes ebenso erweitern muss, sonst ist die Gasgeschwindigkeit bei geringeren Drehzahlen dadurch dass der Einlasskanal ziemlich schlank, und der Ventilspalt klein ist unbrauchbar für nennenswertes Drehmoment. Und wir reden hier nicht von 1/10PS, sondern davon dass dein Motor dann unterhalb von 7000 touren nur 15Ps hat. Auf 32er Vergaser würde ich bei der Honda nicht ohne weitreichende Zylinderkopfumbauten gehen (Kanäle, ventilführungen, Ventile mit anderen Schaftdicken), sonst machst du bei der Alltagstauglichkeit Abstriche.


    Zum generellen Umbauen dieser Motoren muss ich all denjenigen die immer sagen "ach der alten Dame sollte man nicht so viel zumuten..." eine Absage erteilen. Wo will man lernen so einem Motor ordentlich Beine zu machen, wenn nicht bei einem der 50 Euro pro Ersatzmotor kostet? Diese Motoren (zumindest die K Reihe, - gilt aber überwiegend auch für G Motoren) sind von der Literleistung immernoch sehr nahe an heutigen Motoren, fast komplett Rollengelagert und können daher weit mehr ab als jegliche Aggregate moderner Baureihen (die sofort abkratzen wenn die Ölpumpe krankt).


    Also sei da nicht zu zimperlich, versuche dir wenn du _ernsthaft_ umbauen willst so viele Ersatzteile wie nur möglich zu beschaffen denn das bringt dir Flexibilität bei Experimenten, und probiere die Dinge einfach aus.
    Gute Leitfäden in gedruckter Form gibt es zuhauf (Apfelbeck, Hütten, etc.), und einige Leute die sich mit dem einen oder anderen Umbau schon beschäftigt haben findest Du z.b. hier im Forum.


    Viel Spaß am Gerät,


    Ricardo

  • Erstmal frohes Neues Jahr an alle Lesenden.


    und nun zu meiner Frage an Dich: Kann es sein dass Du nicht CDI sondern eine Transistor, bzw eine elektronische Zündung meinst?
    programmierbare CDI Zündungen hab ich noch nie gesehen, programierbare elektronische dagegen mehrere (Ignitech, Boyer usw....)


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Gegen eine Airbox ist nichts einzuwenden, - aber sie zu berechnen ist nontrivial.…


    Hallo,
    bei grossen V2 wird, ausgenommen Buel, nichts bezgl Resonanz berechnet.
    Die Box soll Verwirbelungen vor den Trichtern eliminieren und das Ansauggeräusch dämpfen.
    Dazu wird Volumen so weit maximiert, dass nur noch wenig mehr als 15 Liter Sprit in den scheinbar grossen Tank passen.
    Bei den grossen V2 ist definitiv keine Trennung in den Airboxen, d.h. es ist ein gemeinsames Volumen.
    Das sollte auch für kleine Reihenzweier gelten.