Zusammenbau Top-End

  • Guten Morgen,


    die Kolbenhöhe der Nachbaukolben ist exakt wie die der Originalkolben. Stoßspiel hatte ich nicht wie man es soll geprüft, ich hatte nach wie vor Angst einen Ring beim Abnehmen zu beschädigen. ABER ich hatte mir als Montagehilfe wie (Kolbenpeter geschildert hat) aus schmalen Blechstreifen (von Kistenverpackungen) simple Kolbenspannbänder gemacht, das ging auch ganz gut beim Zusammenbau. Beim Anpassen dieser Spannbänder hatte ich mir das Stoßspiel des oberen Ringes angeschaut, wenn das Band die Ringe zusammendrückt (konnte man gut sehen) , das war minimal, ich schätze zwischen 0,1 und 0,2 mm (Eine Fühlerlehre lässt sich in der Situation natürlich nicht dazwischenschieben).

    Ausserdem bin ich davon ausgegangen, das der freundliche Herr beim Instandsetzer, mit dem ich nach Rücklieferung telefoniert hatte, wegen der ersten Falschlieferung da nun besonders genau drauf geachtet hat (davon gehe ich immer noch aus).

    Im Werkstatthandbuch steht die Verdichtung mit 9:1, die Kompression wurde mir irgendwo (nicht im WHB) mit 170 psi (ca. 12bar) genannt. Soviel ich weiß, ist Verdichtungswert nicht gleich Kompressionswert, der Kompressionswert kann deutlich höher sein, oder ist dem nicht so?


    Ich werde den Motor wohl am Wochenende einbauen und Testfahrten machen. Habe mit jemanden gemailt, der den Motor mit knapp 8bar fährt, aber keinen unnormalen Ölausstoß aus der KGE hat.

    Vielleicht war dies bei mir ursprünglich der Fall, weil ja beim ersten Zerlegen ein gebrochener Ring zum Vorschein kam, und dann bei dem ersten Reparaturversuch wegen der zu kleinen Kolbenringe ein vergleichbarer Effekt wegen dem großen Stoßspalt zustande kam. Vielleicht ist es jetzt besser, wenn er mit korrekten Ringen, ohne Bruch läuft.

    Das zeigt sich dann erst nach Probefahrten. Werde euch auf dem Laufenden halten...

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Hallo Klaus, ich habe ja auch nach dem Verdichtungsverhältnis gefragt, 9:1 ist gerade noch das ehemalige Normalbenzin Verkaufsargument . Die Kompression ist natürlich abhängig vom Verdichtungsverhältnis, bei diesem sind 8-9 Bar normal. 12 Bar bekommst du nur mit deutlich höherem Verhältnis. Vorsicht, nur zur Info Kolbenhöhe ist nicht gleich Kompressionshöhe! 1-2/10 Stossspiel sind ok, zusätzliches Prüfen kostet halt nichts, gibt aber ein besseres Gefühl. Die ganze Kompressionsmesserei ist sowieso nichts als eine bessere Schätzerei.

    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Hallo Peter,


    danke für deine nochmalige Einschätzung/Beurteilung. Ich hab dann doch noch Hoffnung, das es sich mit dem Öl gibt im Fahrbetrieb. Werde berichten, sobald ich (abhängig von Wetter und meiner Freizeit) eine Probefahrt gemacht habe.

    Gruß

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • @kolbenpeter;KlausB


    Kann mich nicht mehr zurückhalten.


    Das Wetter ist schlecht (Graupelschauer).


    Aber:

    Auf Grund Eurer beiden vorgängigen guten/positiven Beiträge,

    scheint jetzt, zumindest für mich, die Sonne wieder.


    Ja, ja . . . . " die ganze Kompressionsmesserei ist sowieso . . . "

    (nur eine Messung einer polytropen Zustandsänderung eines Gases).


    Den Motor täte ich jetzt mit positivem Gefühl und guter

    Hoffnung einbauen.

    Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er nicht mehr Öl spucken.



    Mit besten Grüssen

    Streight








    Auf Grund Eurer beiden letzten beiden "guten, positiven" Beiträge

  • Hallo Streight,

    danke für dein "Motivationsposting". Generell ist doch klar, das hier immer verschiedene Meinungen, Erfahrungen, Beurteilungen aufeinandertreffen. Ich bin froh über jeden Input. Werde weiterhin berichten, das gehört sich einfach! Stay tuned!

    Gruß

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Danke, Sangalaki !:perfekt:

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Moin,

    bleibt bitte einigermaßen beim Thema.
    Wer eher an seinem Selbstwert arbeiten möche, sollte sich eine Selbsthilfegruppe suchen, die sich mit solchen Themen beschäftigt :)-

    Gruß
    cpg

    Wir sind die, vor denen unsere Eltern uns immer gewarnt haben!

  • Sorry aber ich will jetzt hier zu einem Seitenthema nochmal nachfragen.

    Hallo Klaus, ich habe ja auch nach dem Verdichtungsverhältnis gefragt, 9:1 ist gerade noch das ehemalige Normalbenzin Verkaufsargument . Die Kompression ist natürlich abhängig vom Verdichtungsverhältnis, bei diesem sind 8-9 Bar normal. 12 Bar bekommst du nur mit deutlich höherem Verhältnis.

    Peter


    Als ich früher noch mehr an Autos rumgeschraubt habe (mit meinen Kumples) haben wir die Erfahrung gemacht das eigentlich jeder Motor, der in Ordnung war mehr Bar auf dem Kompressionstester gezeigt hat als das Verdichtungsverhältnis hätte vermuten lassen.

    Ist blöd ausgedrückt, ich weiss;

    Kurz: Die Zahl die vor den bar stand war immer grösser als die Zahl im Verdichtungsverhältnis.

    Jeder olle Opelmotor hat bei 8,5:1 mindestens 10 bis 11 bar gedrückt. Die S Modelle mit 9,5:1 sogar teilweise über 13 bar

    Eine 250er CB mit nur 8 bar würde ich eher als verschlissen (oder noch nicht richtig eingelaufen) bezeichnen.

    Ich kann deshalb Deine Aussage nicht nachvollziehen.

    Muss ich davon ausgehen dass alle Kompressionstester damals solche Schätzeisen waren oder gibt es da einen systematischen Fehler den wir gemacht haben?


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Da habe ich auch drüber sinniert. Ich bin der Meinung, das Verdichtung eine reine Volumenbetrachtung darstellt, der Verdichtungsraum bei einem 100ccm Zylinder im Verhältnis 9:1 ist demnach 10ccm. Der Kompressionswert ist dagegen ja ein Druckwert, da spielen andere Faktoren ja auch noch eine Rolle, z.B. wird die komprimierte Luft ja auch noch erhitzt, dehnt sich dann aus. Das kann man also eigentlich nicht direkt vergleichen meine ich.

    (Deine Erfahrungen mit alten Opel-Motoren: Das kenne ich, von meiner Ford Badewanne (1964) weiß ich auch, das sie fast 9,5 bar Kompression bringt, aber die Verdichtung ist mit 1:6,8 angegeben.Der Motor ist gesund schon seit 40tkm.)

    In einem anderen Forum wurde auch drauf hingewiesen, das speziell bei so kleinen Hubräumen wie meiner CB200 der zusätzliche Kompressionsraum im Schlauch zum Kompressionstester eine große Rolle spielt. Immerhin ist der bei mir 35cm lang, Aussendurchmesser beträgt 11mm, angenommen die Geometrie ist wie bei einem Bremsschlauch, dann hat der innen 3,5mm Durchmesser. Dann wären das zusätzlich 3,2ccm (wenn ich richtig gerechnet habe), die man auf die 10ccm ursprünglichen Kompressionsraum aufschlagen muss - die Verdichtung würde damit auf 7,7:1 herabgesetzt, durch die Schaffung des zusätzlichen Volumens. Das wiederum würde erklären, wieso der zu erwartende Druckwert der Kompression eines kleinen Motors nicht in dem Maße höher ist, wie bei großvolumigen Motoren. Da kann man wohl das Schlauchvolumen vernachlässigen.

    Ist das verständlich und richtig was ich schreibe ?


    Gruß

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Moin,

    macht dazu bitte ein Extra-Thema auf; sonst geht das eigentliche Thema verloren.

    Einige Hinweise zum Verdichtungsverhältnis gibt es hier; aber da wird der eine oder andere Meister oder techn. Lehrer in einem Extrathema auch noch etwas dazu sagen können:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Verdichtungsverh%C3%A4ltnis


    Gruß
    cpg

    Wir sind die, vor denen unsere Eltern uns immer gewarnt haben!

  • Naja, irgendwie gehts ja auch bei dieser theoretischen Betrachtung um die schlechte Kompression.

    Morgen wird der Motor eingebaut, und wenn es trocken ist, die alles entscheidende Probefahrt gemacht.

    Drückt mal alle die Daumen.

    Gruß

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.

  • Hallo Klaus,

    Du hast mit Deinen Überlegungen nicht unrecht, allerdings glaube ich nicht, daß der Schlauch des Druckmessers einen so großen Durchmesser hat.

    Grund: Eichfähigkeit. Das Gerät sollte ja über einen großen Anwendungsbereich einigermaßen genau messen, das Eigenvolumen muß deshalb nach

    Möglichkeit minimiert sein.

    Außerdem ist eine Kompressionsmessung bei so kleinen Hubräumen mit vielen Unwägbarkeiten behaftet, weil man bei einem kalten Motor absolut

    nicht abschätzen kann, welcher Anteil der Kompressionswärme sofort in der Umgebung, sprich Zylinder und Kopf verschwindet und damit den

    Druck absenkt. Kompressionsmessungen bei so kleinen Zylindern halte ich deshalb eher für Kaffeesatzleserei.

    Daß das Verhältnis zwischen erreichbarem Druck bzw. Temperatur stark von der Zylindergröße abhängt, sieht man auch daran, daß Diesel mit

    weniger als 350 cc kaum erhältlich sind und alle sehr deutlich langhubig sind. Ganz einfach, um die Oberfläche des Verbrennungsraums zu

    minimieren und Wärmeverluste zu vermeiden. Wenn die Temperatur nicht deutlich Über 400° liegt, brennt der Most halt nicht an, außer man

    hilft nach mittels Glühkerze. Das ist dann Hi-tech, früher hieß das Lanz. Glühwendeloptimierung war tatsächlich schon angesagt bei meinem#

    Arbeitgeber.

  • irgendwie gehen mir langsam durch die langatmigen vermutungen der bezug zum ausgangsthema verloren

    mfg hermann

  • Der Motor ist wieder eingebaut. Sprang auf den ersten 5 Anlasserumdrehungen an, wunderbar. Die danach sofort gemachte Probefahrt ging leider nur 7 km, dann wurde mir der Regen zu stark. In der Fangflasche fand sich gerade mal der Boden mit ein, zwei Tropfen Öl benetzt. Also kein Vergleich zu vorher, da war die Probefahrt allerdings etwas länger. Ich bin erstmal guter Dinge, da sich das Problem damit erledigt hat.

    Dank an alle, für Ideen, Ratschläge, Aufmunterung, Daumendrücken und auch die Mails.

    Ich werde berichten, wie es sich weiter entwickelt!

    Gruß

    Klaus

    Früher war vieles besser. Und meistens aus Holz.