Also ich höre trotz Corona nachts immer die Autobahn rauschen. Kann man das nicht verbieten?
Einer der Gründe, warum ich in Deutschland ungerne selber reise, ist die extreme Eintönigkeit ewig gleicher Böschungen und Lärmschutzwände auf den BAB und ausgebauten Bundesstraßen.
Unter Anderem deswegen fahre ich mit mit dem Flixtrain oder Bus und freue mich auf selbstfahrende Fahrkabinen, die mich vom Fahrzeugführenmüssen auf solchen ätzenden Strecken befreien.
Gerne auch elektisch und lautlos.
Nehmt doch Euren "Sound", der ja jedem vergönnt ist, und drückt euch den, mittels Kopfhörer, direkt aufs Trommelfell. Gerne auch etwas lauter.
Also auch als nicht krimineller, einsamer und mißgünstiger und machtgeiler und sexbesessener Primat (übrigens netter Versuch der Stigmatisierung, Halbliter)
Mal rein interessehalber:
Was vermutest du denn als Motivation hinter dem Wunsch, ob bewusst oder gar unbewusst, laute Geräusche beim Fahren zu produzieren?
Warum gibt es Klappensysteme, die bei entsprechender Fahrweise laut werden? Wieso sind Zubehöranlagen nicht in der Regel leiser, sondern noch lauter als Serienanlagen?
Oder nehmen wir den Threadersteller, der in seinem ersten Beitrag im Forum schrieb:
Zitat von Berliner68Servus,
seit einer Woche bin ich glücklicher Fahrer eine CB1000R und bin schwer begeistert von handlichen Fahrwerk
und dem sereinmäßig schon wirklich tollen Klang
.
Was bedeutet der Grinsesmiley? Was ist an diesem Klang so besonders? Besonders leise ist die CB ja nicht gerade. War das beim Kauf ein Nach- oder ein Vorteil und weshalb?
Ich würde da gern mal mit ein paar Leuten ein narratives Interview führen - danach würde manchem wohl bewusst werden, dass es Motivationen gibt, über die man sich normal wenig Gedanken macht, wenn man vereinfacht sagt: "ich mag es halt", "mir gefällt es", "es macht mir Spaß!". Ja, aber inwiefern? Wie macht sich das bemerkbar? Wodurch?
Was würde es für einen Unterschied machen, wenn man nur noch Reifen und Luftgeräusche hörte? Weshalb? Inwiefern?
So kommt man zur Motivation. Und da wird man feststellen, dass dies oft einfach in uns drinsteckt. Nehmen wir das Auffallenwollen, die Eitelkeit, das Angeben, das Gefühl von Bedeutung, das sexuell motivierte Verhalten: Ich bin kein Psychoanalytiker, aber sowas steckt ganz sicher auch mal in dem Wunsch nach gutem Sound, wenn auch nicht vordergründig: Einem Sound, den nicht nur ich hören will, sondern den auch meine Umgebung wahrnehmen soll.
@ Halbliter - Es gibt Diskussionen bei denen schon bei Beginn absehbar ist, dass sie ergebnislos bleiben. Insbesondere in Foren.
Es wird immer Angehörige einer Gruppe geben die der Meinung sind, dass ihr Standpunkt der richtige ist. Wenn jetzt diese Gruppe nur eine Minderheit in der Gesamtgruppe darstellt, wird sie sich damit abfinden müssen, dass die Mehrheit anderer Meinung ist. WIR Motorradfahrer sind in unserer Gesamtgesellschaft die Minderheit. Also werden WIR uns damit abfinden müssen, dass eine demokratische Mehrheit zum Thema Sound, Lärm und deren Auswirkungen anderer Meinung ist und uns wie in Tirol zeitweilig und örtlich eingeschränkt die Nutzung untersagt. Da gibt es auch keinen Bestandsschutz (siehe Fahrverbote Diesel).
Alles anzeigenMal rein interessehalber:
Was vermutest du denn als Motivation hinter dem Wunsch, ob bewusst oder gar unbewusst, laute Geräusche beim Fahren zu produzieren?
Warum gibt es Klappensysteme, die bei entsprechender Fahrweise laut werden? Wieso sind Zubehöranlagen nicht in der Regel leiser, sondern noch lauter als Serienanlagen?
Oder nehmen wir den Threadersteller, der in seinem ersten Beitrag im Forum schrieb:
Was bedeutet der Grinsesmiley? Was ist an diesem Klang so besonders? Besonders leise ist die CB ja nicht gerade. War das beim Kauf ein Nach- oder ein Vorteil und weshalb?
Ich würde da gern mal mit ein paar Leuten ein narratives Interview führen - danach würde manchem wohl bewusst werden, dass es Motivationen gibt, über die man sich normal wenig Gedanken macht, wenn man vereinfacht sagt: "ich mag es halt", "mir gefällt es", "es macht mir Spaß!". Ja, aber inwiefern? Wie macht sich das bemerkbar? Wodurch?
Was würde es für einen Unterschied machen, wenn man nur noch Reifen und Luftgeräusche hörte? Weshalb? Inwiefern?
So kommt man zur Motivation. Und da wird man feststellen, dass dies oft einfach in uns drinsteckt. Nehmen wir das Auffallenwollen, die Eitelkeit, das Angeben, das Gefühl von Bedeutung, das sexuell motivierte Verhalten: Ich bin kein Psychoanalytiker, aber sowas steckt ganz sicher auch mal in dem Wunsch nach gutem Sound, wenn auch nicht vordergründig: Einem Sound, den nicht nur ich hören will, sondern den auch meine Umgebung wahrnehmen soll.
ZitatZitat von Berliner68 Servus,
seit einer Woche bin ich glücklicher Fahrer eine CB1000R und bin schwer begeistert von handlichen Fahrwerk
und dem sereinmäßig schon wirklich tollen Klang
Was bedeutet der Grinsesmiley? Was ist an diesem Klang so besonders? Besonders leise ist die CB ja nicht gerade. War das beim Kauf ein Nach- oder ein Vorteil und weshalb?
Erstmal lieber Halbliter ist die CB sehr leise. Sie unterscheidet sich von anderen Vierzylindern dadurch, dass der Fahrer den Klang hört und nicht der, der hinterherfährt.
Zusätzlich ist sie sehr dumpf und klingt angenehm. Imponieren wird man damit sicher niemanden. Ich habe geschrieben tollen Klang, nicht lauten. Das Fahrgeräusch liegt bei 75 db. Beim 1000er KD hörte ich sie kaum als der Mechaniker auf Probefahrt ging. Dahin sollte meiner Meinung nach auch die Entwicklung für die Hersteller gehen, angenehmer dumpfer Klang für den Fahrer, kaum Klang oder Lärm für das Umfeld. Das bekommen einige mittlerweile auch ganz gut, meist über das Ansauggeräusch, hin.
Deine Frage was einem an einem schönen Klang gefällt und was anders wäre, wenn man nur Kette und Reifen hört, verstehe ich nicht so ganz. Ein schöner Klang erzeugt angenehme Emotionen, genauso wie ein schmackhaftes Essen. Das mit dem Imponiergehabe mag es geben, ändert aber nichts daran, dass einem ein schöner, im Ohr angenehm empfundener Ton auch selbst gefällt. Ich bestelle ja auch kein tolles Essen und stopf es anderen in den Mund um mit dem Essen zu imponieren. Das esse ich dann doch lieber selber.
Was ich an der ganzen Diskussion eher traurig finde, ist das Zeigen auf Andere. Die Harleys sind Schuld, die Vierzylinder sind Schuld, die Klappenanlagen sind Schuld usw..
Mittlerweile wird immer nach Schuldigen gesucht, nicht nach Lösungen. Bei einem Fahrzeugbestand von 4,5 Mio in Deutschland und der Masse an Ausfahrten ist der Lärm momentan unvermeidlich. Das werden auch die Tiroler merken. Die meisten Motorräder liegen unter 95 db Standgeräusch. Von meinen Motorrädern liegen sogar meine beiden sehr lauten Guzzis unter 95 db. Kann also nach Tirol damit, mit der flüsterleisen CB nicht. Meine Lösung für mich, ich meide diese Strecken weitestgehend und bleibe auf kleinen Nebenstrasse, nicht in großen Gruppen und meistens unter der Woche.
Berliner68: Danke!
Und hast du diesen CB-Klang auch aufgenommen? Spielst du ihn dann zu Hause ab, wenn er dir gefällt? Bei welchen Gelegenheiten magst du ihn gern hören?
Oder hast du ihn nicht aufgenommen? Warum dann nicht?
Wie ist der Klang nun für sich betrachtet zu bewerten im Vergleich zu dem Erlebnis beim Motorradfahren? Inwiefern ändert sich dadurch die Faszination am Geräusch?
Die 1000er soll ja wirklich dumpf und im Fahrbetrieb auch nicht wie die 650er bei hohen Drehzahlen so laut sein - bei beiden Fahrzeugen betont Honda, dass die Geräusche eher Richtung Fahrerohr hin optimiert wurden.
Wenn ich gut essen gehe, dann ist es das Event an sich, nicht nur das Geschmackserlebnis.
Das Auge, der Service... und viele Leute posten ihr Essen inzwischen und teilen diese Bilder mit anderen. Da ist der Lustgewinn nicht nur das Essen an sich.
Ich war bspw. Menuessen im Sternerestaurant und hätte ich da gesagt, packen sie es mir ein, ich esse alles zu Hause, wäre es was anderes gewesen.
Wer würde sein letztes Mahl vor seiner Hinrichtung wirklich genießen? Hand hoch! Ich nicht. Ambiente drumrum ist für mich das Besondere.
Wenn es nur um den Eigengenuss ginge, müssten insbesondere die beim Kraftrad besonders lauten Motorengeräusche (Reifen hingegen leise!) nach außen möglichst unauffällig sein. Ein reines Hörerlebnis wäre sogar mit gutem Kopfhörern und digital erzeugtem Sound größer. So wie auch zu Hause das Konzert von CD mit gutem Ohrhörer das Erlebnis bspw. bei den Philharmonikern in der Waldbühne voller hustender und raschelnder Menschen übersteigt. Es ist bei mir das Event, dass etwas besonders macht. Und beim Motor ist mir das selbst erzeugte Geräusch ein besonderes Erlebnis, das ein Kopfhörer oder ein vom Fahrzeug abgespielter Sound nicht gleichkommt.
Aber das mag jeder anders empfinden.
Und nun stelle ich mir die Frage, warum ich ein Geräusch besser finde, dass nicht nur ich höre, sondern auch andere. Dann kommt bei mir raus, dass ich kein so rationaler Mensch bin, wie ich manchmal glaube zu sein. Und mein Gedanke: Die anderen sind auch nicht viel anders.
@ Halbliter - Es gibt Diskussionen bei denen schon bei Beginn absehbar ist, dass sie ergebnislos bleiben. Insbesondere in Foren.
Es wird immer Angehörige einer Gruppe geben die der Meinung sind, dass ihr Standpunkt der richtige ist.
Im TV werden ganz viele Sendungen teils mit enormen Gebührengeldern unterstützt (bspw. Talkshows), in denen sich die immer gleichen Typen sich ggü. den anderen zu profilieren versuchen - ganz ohne dass irgendwelche Argumente ein Umdenken ergeben. Das können wir doch auch umsonst. Also kostenlos. Und das andere umsonst.
Aber ich ringe selbst mit meiner Haltung und nehme prinzipiell meist die gefühlte Minderheitsmeinung ein bzw. die Meinung, die für mich gefühlt zu kurz kommt. In einer Diskussion mit wütenden Anwohnern würde ich ganz anders argumentieren als unter Motorradfahrern, die jegliche Mitverantwortung für lärmbedingte Minderung der Lebensqualität kategorisch ablehnen.
Das Verständnis für den jeweils Andersdenkenden zu wecken, ist mir ein Bedürfnis. Wenn auch meist erfolglos.
Da schildert hier einer ein synergetisches, fast synästhetisches Vergnügen und sagt dann, hör Dir deinen Sound auf MP3 an. Ist das schon schizophren?
Ich weiß, daß ich mich wiederhole, es geht mir nicht um Lautstärke, die ist wirklich nicht wichtig, vielleicht sogar zu viel, aber um ein Gesamterlebnis. Das erreiche ich durch ein legal erworbenes Konzept. Da knüpft der wichtigere Punkt an, und das ist immer noch die Rechtssicherheit. Die sehe ich hier verletzt.
Aber ich kann ja meinen Nachbarn mal fragen, ober für Regenwetter seinen Rasenmäher aufgenommen hat.
Auch nicht schlecht:https://www.adac.de/news/italien-urlaub-corona/
Und ich war echt mal Austrophil.
Ist das der Rollerfahrer mit derAkra?
Ja, der hat einen Akra. Auch wenn Akra bei vielen Motorrädern heute als nicht lauter wie Serie gilt, beim SH300i kann ich etwas anderes berichten. Der Klang wird dadurch hörbar lauter, dumpfer. tiefer. Super Klang wenn man drauf steht. Bei anderen Rollern mag man nicht viel Unterschied hören, beim SH300i aber dadurch dass der originale ESD wirklich groß und schwer ist, schon. Der dämpft sehr gut muss man sagen. Würde ich mir im Nachhinein auch bei vielen 125ern wünschen, also die Schalldämpfleistung aber dann lieber ohne das Gewicht (der wiegt gefühlt 6kg was halt für nen Rollerauspuff echt viel ist).
Aha Halbliter, hast Dir selber grad die Tour vermasselt. Sprichst davon dass ein gutes Essen im Sternerestaurant besser ist (wegen dem Drumherum) als es Zuhause zu essen. Was ist wenn Berliner68 das ebenfalls so sieht, bezogen auf den Klang? Wenn ihm der Klang beim Fahren gefällt, nicht nur im Stand. Dann zählt doch auch das drumherum, das kurvenreiche Landstraßenfahren etc. Aber er soll sich den Klang auf MP3 Zuhause anhören, okay...
und auch das vorhin vom Berliner!
Ich find es schade, dass alle die Klang toll finden gleich als laute Prolos gesehen werden und selbst die ausführlichste Argmuentation zerredet wird 
Muss ich mich jetzt aber noch ordnungsgemäß von DEN lauten Krachmachern distanzieren? 
oder langt es, wenn ich sie aufn Parkplatz anspreche und ihnen sage das es sch... was sie da machen?
[...]
Und hast du diesen CB-Klang auch aufgenommen? Spielst du ihn dann zu Hause ab, wenn er dir gefällt?
[...]
Also ich habe mehrere CDs zuhause auf denen nur Motorrad-Geräusche drauf sind...
Von jedem Modell das auf der CD ist, ist ein Track im Stand und einer in der Vorbeifahrt (fly by).
Von einer 250er Honda Rennmaschine ist sogar eine komplette Onboard-Sound runde, aufgenommen
auf der Donnington Park Rennnstrecke, drauf.
Ich hör mir das schon ab und zu an...
Ausserdem habe ich von jedem meiner bisherigen und auch von allen meiner aktuellen Motorräder
mehrere verschiedene Soundfiles.....
Falls jemand an sowas interesse hat:
KLICK
Das sind aber eher Rennmaschinen. Solche Tonträger gibt´s auch mit "normaleren" Fahrzeugen. 
In meiner Sammlung sind auch diverse Hondas.
RC24
RC30
SC44
NR750
PC25
RC44,...
Italiener sind da deutlich stärker vertreten.
Da sind Ducatis, Guzzis und MVs drauf die ich "live" noch nie gesehen habe...
Aber der Klang.... 
Nehmt doch Euren "Sound", der ja jedem vergönnt ist, und drückt euch den, mittels Kopfhörer, direkt aufs Trommelfell. Gerne auch etwas lauter.
lustig, wieder Sound und Lautstärke durcheinander gebracht. Bei dir ist sicher auch jeder Geländewagen ein Jeep, gell.
Um das ganze noch etwas anzuheizen: aktuell baue ich nen 79er Mini auf Honda CRX Motor um. Dazu dann ne passende Auspuffanlage. Sound ist "erziehlbar" durch Abgasführung, Rohrdurchmesser, Topfvolumen.....
So klingt das Teil nun für mich sehr angenehm. Und ist sogar wesentlich leiser wie ein original 42PS Mini. Und nun? scheisse, die Hetze gegen Sound passt nun nicht mehr, da wesentlich leiser.
Meinen Tüv wird es freuen, macht es eine Eintragung doch wesentlich einfacher.
Und mich freut es, wenn ich unauffällig halt ma einfach abziehe und mir dann ins Fäustle lach
