Flat Track von cb 500t Umbau

  • Moin Moin!
    Ich habe ein Anliegen für die Profis.
    Es geht um eine alte Cb 500 t.
    Das Motorrad ist aktuell im Umbau für Sandbahn-Rennen. (Vintage Klasse)


    Jetzt mein Anliegen:
    Da mir die Ölpumpe zu hoch und zu weit rechts sitzt, habe ich vor auf ein elektronisches externes Pumpen-System umzubauen. Bei den langen Linkskurven mit viel Schräglage sehe ich da keine Sonne. Dazu kann ich so einen richtigen Ölfilter fahren und Überwachung.
    Ich habe durch Hub und Kolbendurchmesser eine Fördermenge von ca. 6,5L/Min bei Enddrehzahl für die Kolbenpumpe ausgerechnet. Sehr gutmütig gerechnet, da Kolben und Rückschlagventil sicher nicht 100% ohne Verluste arbeiten.


    Jetzt meine Fragen:

    1-Weiß jemand welcher Öldruck bei dem alten System ungefähr gefahren wird?


    2-Kann mir jemand sagen, wir die Kanäle ab Zylinderfuß verlaufen? Eventuelle hat jemand Zeichnungen


    3-Gibt es eventuell schon bekannte Anpassungen der Ölkanäle zur Verbesserung der Schmierung?


    beste Grüße Frederik

  • Moin und :welcome:


    Um die langen Linkskurven mit viel Schräglage brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen - das Öl läuft nicht auf der linken Seite zusammen, sondern hat durch die Fliehkraft ungefähr (weitgehend) die gleiche Schräglage wie der Rest des Moppeds.


    Zur Standfestigkeit des Motors an sich kann ich nichts sagen, da werden sich andere noch zu äussern - mit Ölkühler und mehr Öldruck wirst Du da wohl etwas gewinnen können. Bei warmem Öl und höherer Betriebsdrehzahl kenne ich von Lkw mit Öldruckanzeige Werte zwischen 5 und 10 bar, das wird sich beim Motorrad in ähnlichen Größen bewegen - ich vermute, Du wirst mit dem Bedarf an elektrischer Leistung für eine adäquate Pumpe Deine Probleme kriegen ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Moin Olaf und vielen Dank.
    Ich denke auch, dass man durch leichtes überfüllen die Probleme mit dem trockenlaufen in den Griff bekommen könnte. Allerdings geht es mir auch darum die alte Kolbenpumpe los zu werden. Auch schon etwas eingelaufen die Gute.
    Bei normalen Zahnradpumpen kommt das gut hin. Da ist man von knapp 2bar bis ca. 6bar bei hoher Drehzahl unterwegs. Bei der originalen Kolbenpumpe gehe ich von deutlich weniger aus.
    Vielleicht hat jemand eine Zahl im Kopf :gruebelx:

  • :wink1:


    Das Problem mit dem Trockenlaufen hast Du nur, wenn die Maschine in Seitenlage läuft (oder nichtfahrend stark zur Seite gekippt - mehr als mit Seitenständer). Die Steilwandfahrer haben damit auch keine Probleme - der Ölpegel stellt sich immer "waagerecht" zur physikalischen Schräglage ein, die weicht zwar ein paar Grad von der physischen Schräglage ab, aber nicht soviel dass es relevant ist.


    Mit Überfüllen wäre ich vorsichtig - mehr als 100 ccm über Maximum würde ich nicht reingeben.


    Und vermutlich wirst Du mit den Teilen von Cappellini unter dem Strich besser wegkommen - scheint es ja alles noch zu geben (bessere Ölpumpe, Filter statt Zentrifuge, Ölkühler + Extraleitungen für die Nockenwellenlager). Spätestens wenn sich Deine Eigenkonstruktion als nicht hinreichend oder fehleranfällig erwiesen hat und Du einen Motor ruiniert hast, übersteigt das die Kosten für gute Zukaufteile ...






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Hi


    Bei einem Gleitlager braucht es damit man den sogenannten "hydrodynamischen Schmierkeil" sicher aufrecht erhalten kann etwa 2 bar.

    mehr sollte nicht nötig sein.

    Zur Erklärung: Dieser Schmierkeil baut sich nicht aus dem Öldruck auf, sondern einzig aus der Umdrehung des Lagers solange nur genug Öl da ist

    Und um das sicher zu stellen, brauchst Du halt eben diese min. 2 bar.

    Wies das mit Kugel-,Rollen- oder Wälzlagen ist kann ich Dir leider nicht genau sagen.



    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Vielleicht hift das Bild aus dem Ersatzteilkatalog.

    Du wirst also bei der cb 500 t so gut wie keinen Öldruck messen können.

    CB 500T.jpg

  • olaf-frankfurt

    Ich sehe in meinem System keine Risiken und deutlich mehr Vorteile. Natürlich nur für den Motorsport. Für Café Fahrten ist meine Idee nichts.
    Dazu kostet mein System ein Drittel von der fertigen Lösung.
    Vorteile:

    -Voller Öldruck schon vor dem Start

    -Weniger Last an der Kurvelwelle

    -Dank Öldruckschalter kann ich eine Relais gestützte Abschaltung der Zündung bei zu wenig Druck bauen. (Also absolut sicher für den Motor. Abschaltdruck frei wählbar)

    -beste Filter Eigenschaften + Option auf Ölkühler

    -Volle Überwachung

    -frei wählbare Werte im Bereich Fördermenge und Druck, somit die deutlich bessere Performance als alles was es fertig gibt.


    Einziger Nachteil:

    Mehr Gewicht von ca. 2kg mit externer Ölmenge


    GS_man

    Danke für die Infos.
    Habe aktuell eine Pumpe mit 3,5bar im Auge.
    Vielleicht hat noch jemand einen genauen Wert.


    Karsten

    Ich denke auch.
    Die gerne eingelaufenen Nockenwellen bei den Modellen sprechen für sich.
    Die Kolbenpumpen sind vermutlich froh wenn sie es überhaupt da hoch schaffen.

  • :gruebelx:


    Jedes Problem war mal eine Lösung - oder anders: die Risiken siehst Du erst später.


    Wenn an den Kurbelwellen-Kugellagern das Öl drucklos abläuft (siehe Hinweis von Karsten), bekommst Du Öldruck nur in dem Maß, wie die Kanäle die Strömung bremsen. An den Lagern bekommst Du damit immer noch keinen Druck. Eine bessere Verteilung (mehr Öl zur Nockenwelle) bekommst Du mit Durchflussminderern in den Ölkanälen zur Kurbelwelle (bei meinen CMs sitzen etliche Durchflussminderer im Ölsystem, um eine ordentliche Verteilung zu gewährleisten - ob die 350er sowas hat :nixweiss:) - damit auch mehr Druck in den Leitungen, aber nicht in den Lagern.


    Natürlich kannst Du mit einer Elektropumpe schon vor dem Start frisches Öl an alle Lager bringen. Umbau auf Filter statt Zentrifuge ist mit Sicherheit von Vorteil - Filter bringt zusätzlichen Strömungswiderstand, ob die originale Pumpe dann noch genug fördert (weil die Fördermenge ja auch vom Gegendruck abhängt), stellt sich schlimmstenfalls auch erst später durch Defekt heraus. Wenn Du schon umbaust für Sporteinsatz, ist auch ein Ölkühler nicht von Nachteil (möglichst auch gleich ein Heizelement einbauen, dass die Warmlaufphase nicht so seeeeehr viel länger wird - mein 450er mit Ölkühler braucht selbst bei 20° Aussentemperatur über 20 Kilometer, um 80° am Ölthermometer zu erreichen).

    Und dass die reinen Materialkosten deutlich geringer sind als für fertige Umbau-Teile von Cappellini, ist klar.


    Ich vermute nur, dass Du den Aufwand, so ein system a) funktionierend, b) zuverlässig und c) dicht und dauerbetriebsfähig hinzubekommen, deutlich unterschätzt.



    Wünsche aber doch gutes Gelingen und dass Du uns hier auf dem Laufenden hältst :topX:






    :wavey:

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    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • olaf-frankfurt

    Die Pumpe geht ja an den originalen Kreislauf. Daher ist die Ölversorgung Werksmäßig.
    Die Messstelle sitzt hinter dem Ölfilter, daher habe ich dort kein Verfälschung.
    Wenn ich also den Maximal Druck der originalen Pumpe rausfinde, diesen mit meiner Lösung sogar noch verbessere und dann besser gefiltert in den originalen Kreislauf einspeise, dazu noch vor Betrieb eine Kontrollmessung in allen Drehzahlen mache, dann kann theopraktisch gesehen nichts passieren.


    Natürlich gebe ich offen und ehrlich zu, das die fertige Lösung, welche du vorgeschlagen hast, mit Sicherheit funktioniert. Aber ich liebe es selber zu denken und zu konstruieren. Der Weg ist das Ziel.
    Selbst gekocht schmeckt immer am besten. Wenn meine Lösung funktioniert und sogar am Ende noch Vorteile mit sich bringt, ist es egal wie viel Zeit, Arbeit und Geld es gekostet hat. Das ist nun halt unsere „Leiden“schaft oder?! :007:

  • Wenn ich mich recht erinnere, hat Herr Stein (Kaiserslautern) damals vor 50 Jahren den 450er, von dem der 500 T ja eine späte Variante ist, auf

    Trockensumpfschmierung umgebaut. Wie er das angestellt hat, weiß ich aber nicht. Er hat darüber hinaus noch vieles andere geändert, da der

    Motor ja nach Reglement mit Methanol laufen mußte. Angaben zum Öldruck finden sich nirgends. Ich habe mit einem speziellen Versuchsaufbau

    vor vielen Jahren mal den Druck gemessen, den die Zahnradpumpe der CB72 bei mittlerer Drehzahl bringt, das waren ca. 3 bar. Viel mehr bringt

    vermutlich nichts außer Undichtigkeit an den Gehäusefugen. Engpässe möglichst zu minimieren ist wahrscheinlich zielführender. Ein Ölkühler

    ist für einen Bahnrennmotor unnötiger als ein Kropf, daran würde ich keinen Gedanken verschwenden. Wie das aktuelle Reglement aussieht,

    weiß ich im Moment nicht. Wenn es aber immer noch so ist, daß nur Zweitakter mit Benzin fahren dürfen, Viertakter aber Alkohol fahren müssen,

    dann ist die Umstellung auf Methanol noch das deutlich größere Problem.

  • :D


    Peter, auf die netten "Kleinigkeiten" von Cappellini (da gibt's ja auch den Ölkühler und die zusätzlichen Leitungen) hatte ich doch in #4 schon verlinkt.

    Aber er will doch unbedingt 'ne elektrische Pumpe :wink1:



    Nächstes Thema ist dann "Stärkere Lichtmaschine für CB 500T - kann ich da irgendwie 'ne Drehstromlichtmaschine vom Lkw anflanschen?" weil die Pumpe soviel Strom braucht :roll1:






    :wavey:

    [SIGPIC][/SIGPIC]
    Meine Maschinen sind alt genug, um selbst zu entscheiden, das macht es manchmal etwas anstrengend, mit ihnen unterwegs zu sein.
    Wenn meine Fähigkeiten nachlassen und ich meine CM 400T nicht mehr fahren kann, dann hole ich mir 'n Motorrad - und wenn's damit nicht mehr geht, 'n Lanz Bulldog.

  • Eigentlich braucht er ja überhaupt keine LIMA, für viermal im Ring rum heizen reicht eine kleine Batterie locker. Der linke Kurbelwellenzapfen

    wäre dann frei für eine Ölpumpe. Da das Motorrad eines Bahngespannes von Haus aus nach links geneigt ist, gibt es das Problem des zu

    niedrigen Ölstands auch nicht. Das Adaptieren dieser Pumpe ist natürlich nicht ganz einfach, für einen versierten Mechaniker aber nicht

    unüberwindlich. Ich kann mich allerdings des Eindrucks nicht erwehren, daß die ganze Geschichte etwas unausgegoren ist.

  • Öldruck hab ich vor Jahren mal gemessen.. Soweit ich mich erinnere waren das damals bei 4000 u/min 2,5 bar.

    Ölkanäle von der Zentriefuge nach links im Motorgehäuse zur Schmierung der Kurbelwelle.An den beiden rechten Zylinderkopfschrauben nach oben zu den Nockenwellen.Dies hat mein Vater und auch ich bei unseren Motoren auf aussenliegende Ölleitungen umgebaut.Damit ist das Öl etwas schneller an den Kipphebeln...

    Die Kolbenölpumpe ist grenzwertig hat aber selbst bei Jupo und 500 4 Takt Rennen mit Ölkühler gerreicht. Allerdings dann ohne Zentrifuge ..

    Viel Spaß

  • Das ist alles richtig, das Problem ist, daß Bahnrenngespanne nach links geneigt sind, so etwa 15°, die Ölpumpe deshalb einen Saugrüssel haben

    sollte. Effektiver wird sie daduch natürlich nicht.