Alter Sprit? Motor immer "verhungern" lassen?

  • Hallo zusammen

    Mein Motorrad macht manchmal Probleme, wenn ich es zu lange nicht bewege, was leider immer wieder vorkommt. D.h. es springt dann nicht / schlecht an. Ich habe schon den Vergaser reinigen lassen und den Choke-Hebel "gängig machen lassen" (war verhockt und konnte gar nicht bis zum eigentlichen Anschlag nach unten bewegt werden), alles beim HH.

    Dieser gab mir den Tipp mit auf den Weg, jeweils auf dem Nachhauseweg den Gashahn zuzudrehen, damit kein "altes Benzin" im System verbleibt (er wird es etwas anders ausgedrückt haben, ich kenn mich mit der Technik leider gar nicht aus). Das Benzin sei dieser Tage von schlechter Qualität und könne das Startverhalten negativ beeinflussen. Also so wie ich ihn verstanden habe, soll ich jeweils bei der letzten Fahrt im Herbst den Benzintank ganz leeren (früher füllte ich jeweils an der letzten Tanke den Tank wegen Korrosionsschutz?!) und dann im Frühjahr neues einfüllen. Während der Saison (auch da kommt es vor, dass 1 Monat und mehr nicht dazu komme, mein Motorrad zu bewegen) soll ich wohl einfach auf dem Nachhauseweg das Restbenzin im Vergaser verbrennen und schauen, dass kein neues nachkommt? Starten kann ich dann aber wieder mit dem Restbenzin im Tank.

    Ich habe das eigentlich ganz gut im Griff. Ich weiss von jeder Richtung her, wann ich den Gashahn schliessen muss, damit der Motor am Garagentor ausgeht.

    Meine Frage ist nun, ob das irgendwie auch schädlich sein könnte, den Motor immer so "verhungern" zu lassen oder ob das ganz egal ist. Es kommt einfach Benzin, so lange es kommt und wenn keines mehr kommt, gibt es keine Zündung mehr, Motor geht aus, aber problematisch ist das unter keinem Titel? Das Motorrad stottert natürlich immer etwas in den letzten Sekunden resp. der Motor läuft "unrund" bevor er ganz ausgeht.

    Vielen Dank für eure Einschätzung und geschätzte Hilfe!

  • Verhungern lassen ist OK, das mache ich auch. Edit: natürlich nur bei den vergasermotoren ohne Benzinpumpe.


    bei den Motorrädern wo ich weiß dass die selten bewegt werden habe ich immer einen Benzinstabilisator drin. damit macht ein halbes Jahr Standzeit nichts.


    das zeug gibts auch im Baumarkt bei den Benzinrasenmähern von anderen Firmen, oder im Autozubehör

    Mitglied 221 im Bol d'or Club e.V.
    Turtle-Hilfe
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  • Gängige Praxis bei Old- und Youngtimern.

    Ob das bei Einspritzung auch was bringt, weiß ich nicht.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Bei Vergasermotoren mit Fallbenzin, kann man das schadlos so machen.

    Sowie eine Kontaktgesteuerte Benzinpumpe im System ist verbrennt klassischerweise der Kontakt.

    ZB bei der alten xrv 750 Africa Twin machte es sich bemerkbar, daß bei den Rd04 Modellen die Benzinpumpen keinen,wenig Ärger machten und bei den RD 07 Modellen einige gehalten haben und viele immer wieder sehr schnell kaputt gingen. Großes Palaver und die RD 04 sprachen immer davon daß ihre Pumpe besser wäre. Alles Blödsinn, da 04 und 07 die gleiche Pumpe verbaut hatten. Des Rätsels Auflösung war, daß die 04 keinen Benzinhahn mit Reservestellung hatte und getankt haben, wenn die Reservelampe anging.

    Bei denen lief die Pumpe genauso wenig leer, wie bei den 07 Fahrern, die nach Kilometerstand tanken.

    Die 07 Fahrer, die immer bis zur Reservestellung gefahren sind hatten jedesmal einen Kontakt verbrennenden Benzinpumpenleerlauf, bis Sie dann manchmal auch zu spät auf Reserve geschaltet haben. Bei diesen Fahrern hielten die Kontakte dann nicht. Die Pumpen wurden in endachtzigern bis Anfang 90ern bei vielen Mopeds verbaut und je nach Angewohnheit des Fahrers hielten sie oder gingen absehbar flitzen. Sie haben sich nur im Abgang, ob mit Bogen oder gerade unterschieden.und ich kenne das Problem aus eigener Erfahrung von Hawk und Rc 24, bzw auf der Vergleichliste der sonst eigentlich problemlos wechselbaren Kontakte stehen diverse passende Fahrzeuge.

  • Das kenne ich auch daß die das erste mal im Frühjahr die nicht will außer Gashan auf und mit etwa 4 Tsd gut 20 sec.halten (was mir mit kalten Motor wiedestrebt).

    Wenn ich bei der letzten Fahrt 100 Oktan Sprit rein tue(und noch einige Km fahre daß das ganze System mit den voll ist) habe ich im Frühjahr kein Problem. Oder wenn das nicht klappt den Sprit raus pumpe und gegen 100 Oktan ersetze (und dann etwa 10min im Leerlauf laufen lassen damit der ganze Motor warm wird und kein Kondenswasser darin entseht) geht das genau so.

    In der Pause von 21 auf 22 habe ich das im November habe ich das nicht gemacht.Im Frühjahr 22 den "alten" Sprit raus gepumpt und frischen normalen rein und das gleiche Gezicke bis die gelaufen ist als hätte ich gar nichts gemacht.Aber immer nur ein einziges mal nach der Winterruhe :nixweiss:.

    Das mit dem Bezinstabilisator habe ich noch nicht gemacht da es wohl ähnlich "Arbeit" macht wie der 100 Oktan Sprit denn es muß ja gut im Sprit verteilt sein.

    Vielleicht mache ich mir mal noch den Spaß auszurechnen was der Bezinstabilisator je Tankfüllung kostet und die Differenz zum 100 Oktan Sprit.

    Im alten CB1000 Freunde Forum habe ich die Frage nach dem ersten Winter auch gestellt und keiner kannte das Phänomen.

    Die CB steht am selben Platz wie die NC700 die ich zwei Jahre lang davor hatte und die hat keine Zicken gemacht.

    Grüße Michael


    Wünsche euch daß Ihr immer heile ankommt :dafürx:


    Mein Spaß steht im Vordergrund :wink1:

  • Meine Saisonfahrzeuge, auch die Rasenmäher, stelle ich irgendwann im Herbst ab und starte sie im Frühjahr. Die Rasenmäher stelle ich einfach ab und fertig, die Kräder und das Cabrio bekommen V Power und etwas Zweitaktöl, damit lasse ich sie kurz durchlaufen und stelle sie dann ab, allerdings leere ich die Schwimmerkammern, dürfte aber unnötig sein, siehe Rasenmäher die auch immer nach zwei der dreimal ziehen laufen..

    Die BMW stand sogar drei Jahre und nach der zweiten oder dritten Umdrehung lief sie.

    Über die Saison mache ich nichts, stelle ab und egal ob am nächsten Tag oder nach drei Wochen, die Motoren springen an.

    Benzin muss schon sehr alt sein um in einem ordentlichen Motor zündunwilligkeit zu zeigen. Wie es bei E10 aussieht weiß ich allerdings nicht.


    Und dass sich, was auch zuweilen behauptet wird, Benzin und Öl wieder trennen, ist Unfug. Nach einer Diskussion anderen Ortes habe ich mir einige Proben in durchsichtigen Gefäßen die Garage gestellt, da tut sich auch nach Monaten rein gar nichts, gemischt bleibt gemischt.


    Gruß

    Willy

  • auch die Rasenmäher, stelle ich irgendwann im Herbst ab und starte sie im Frühjahr


    Saison mache ich nichts, stelle ab und egal ob am nächsten Tag oder nach drei Wochen, die Motoren springen an

    Genau so ist es bei mir auch, Nur die CB hat nach 3 Monaten beim ersten Sart ohne 100 Oktan Sprit die Zicken.Ich gehe davon aus daß der normale Sprit (E5) in den 3 Monaten den Einspritzdüsen nicht richtig gut tut und erst etwas Sprit "durchgezogen" werden muß bis das wieder passt.

    E 10 ist bei mir sonst auch nicht drin aber der "normale" Super ist ja E 5 also kein so gesehen reiner Sprit mehr.

    Grüße Michael


    Wünsche euch daß Ihr immer heile ankommt :dafürx:


    Mein Spaß steht im Vordergrund :wink1:

  • Bin grad wieder auf meine "Proben" aufmerksam geworden, morgen kipp ich die alle in meine MZ und verbrenne sie nach und nach.


    Links den Sprit habe ich aus einem Reservekanister der drei Jahre stand, dann Wintergemisch, (V Power/2T Öl) aus den Saisonfahrzeugen, letzten Herbst eingefüllt, E5 mit Motoröl gemischt, (wie früher als Zweitaktöl teuer war man HD 30 aber umsonst abgreifen konnte) E5 und E10 gemischt mit Zweitaktöl.

    (So ganz sicher bin ich bei der Reihenfolge nicht, mir ist der Notizzettel abhanden gekommen)


    Wo Unterschiede sind, wenn man Benzin einfüllt und Zweitaktöl dazu gibt, dann hat man eine farblich getrennte Füllung, gibt man erst das Öl ein, wird es gut gemischt.


    P1120122.JPG

  • Verhungern lassen ist OK, das mache ich auch. Edit: natürlich nur bei den vergasermotoren ohne Benzinpumpe.


    Also die PC31 hat eine Benzinpumpe - meine musste schon ersetzt werden (gleich nach dem Kauf vor 5 Jahren, ersetzt mit no-name-Ersatzteil).
    Macht also dieser "Trick" meine Benzinpumpe kaputt? Dann wäre das ja ein schöner Ratschlag gewesen...
    1 x pro Jahr am Ende der Saison werde ich das mit "verhungern lassen" wohl trotzdem machen können, aber nicht nach jeder Ausfahrt?

  • Entschuldige schonmal die Wortwahl: Freilich war das ein bekackter Trick.


    1. einem Motor der schlecht anspringt geht’s gut ?
    2. bei meinem 60 Jahre alten Auto (genauso deinem >20Jahre alten ? Bike) würde ich mich hüten den Tank leerzufahren und am Ende ebensoalte Ablagerungen durch System zu jagen. Es wird seit Jahre am Ende der Saison so voll getankt wie geht. Stabilisator keine verkehrte Idee, aber noch nie gebraucht. Dieses Jahr habe ich aus Zeitgründen erst nach 8Monaten gestartet. Das Orgeln ist wie sanftes Wecken aus dem Winterschlaf.


    Das war mein Senf zu dieser späten Stunde.

  • Also so wie ich ihn verstanden habe, soll ich jeweils bei der letzten Fahrt im Herbst den Benzintank ganz leeren (früher füllte ich jeweils an der letzten Tanke den Tank wegen Korrosionsschutz?!) und dann im Frühjahr neues einfüllen.

    Hat sich ja keiner dazu geäußert: Voller Tank ist okay vor Pause, leerer Tank ist nicht okay, da es dann schnell zu Korrosion kommt.

    Was du über das Leerfahren des Vergasers machen kannst, ist die Leerung der Schwimmerkammern per Schraubendreher.

  • Leerer Tank geht auch aber dann innen pulvertrocken und in ebensolcher Umgebung gelagert. Oder einen Kunststofftank haben, dann ist es egal wie viel Sprit darin ist.


    Gruß

    Willy

  • Ich habe einen Balkenmäher der über etwa 10 Jahre mit vollem Blechtank gestanden ist wiederbelebt.Tank war total verrostet.Als ich dann den neuen bekommen habe und gefragt habe ob es gegen den Rost was bringt wenn der länger steht statt Benzin den mit Diesel zu füllen bekam ich die Antwort: Macht keinen Unterschied wenn der wieder so lange steht.Am besten Tank leeren Vergaser Trockenlaufen lassen (steckt im Tank) und den Tank so abdeken daß kein Schmutz rein fällt aber sich das möglicherweise bildende Kondeswasser oben raus verdunsten kann bzw nicht bidet da oben "offen".

    Ist eben auch nicht mehr der alte Diesel wie früher.Hauptsache "Bio".

    Nicht daß ich generell was gegen Bio habe aber wenn das tausende Km in der Welt transportiert wird frage ich mich was dann noch Bio (oder richtiger ausgedrückt Ökologisch) ist.Und beim Sprit mach es gar keinen SInn denn ob der Tanker Rohöl oder Biosprit geladen hat ist doch wohl egal wenn man die Endlichkeit des Rohöles auser Acht lässt.Aber die Flächen wo das Biozeugs wachsen muß sind doch auch Endlich denn der Regenwald hat auch seine Fuktion und sollte nicht ganz verschwinden.

    Grüße Michael


    Wünsche euch daß Ihr immer heile ankommt :dafürx:


    Mein Spaß steht im Vordergrund :wink1:

  • Verhungern lassen ist OK, das mache ich auch. Edit: natürlich nur bei den vergasermotoren ohne Benzinpumpe.


    Also die PC31 hat eine Benzinpumpe - meine musste schon ersetzt werden (gleich nach dem Kauf vor 5 Jahren, ersetzt mit no-name-Ersatzteil).
    Macht also dieser "Trick" meine Benzinpumpe kaputt? Dann wäre das ja ein schöner Ratschlag gewesen...
    1 x pro Jahr am Ende der Saison werde ich das mit "verhungern lassen" wohl trotzdem machen können, aber nicht nach jeder Ausfahrt?

    Wer lesen kann:look:, stellt fest, das es bei kontaktgesteuerten Benzinpumpen zu Schäden kommen kann, wenn die Möglichkeit gegeben ist, dass die Pumpe ohne Sprit läuft.


    Vorraussetzungen:


    1. kontaktgesteuerte Pumpe und 2. echter simpler Benzinhahn, der tatsächlich absperrt.


    Drittens - möchte ich hinzufügen - war von „kann“ die Rede.

    Verbrannte Kontakte bei Honda-Benzinpumpen und Ursachenforschung zum Thema füllen Gigabyteweise Archivspeicher.


    Die gehen/gingen nämlich auch kaputt,

    ohne jemals leer gelaufen zu sein.


    Wieder andere halten - einfach so.:gruebelx:


    Neben Suuperduperpillepalle-Sprit, Benzinstabilisatoren, Schwimmerkammern entleeren könnte nebenbei auch gründliche, regelmäßige Fahrzeugwartung bei den bestehenden Problemen helfen.:wink:


    Old- und Youngtimer ohne Benzinpumpen können weiter gefahren werden, indem man kurz vor Zuhause den Benzinhahn schließt und damit auf den letzten Metern die Schwimmerkammern leert.

    Dann klappt es auch eine Woche später beim Ankicken besser*.


    * gestern noch praktiziert bei einer XT500, die ein Jahr unbewegt im Keller eingelagert war.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Nun, wie sieht es denn bei der PC31 aus? Ich kenn mich ja leider mit der Technik nicht aus...
    Ist die Benzinpumpe also kontaktgesteuert und der Benzinhahn ein "echter"?

    Beim Defekt meiner alten Benzinpumpe lief im Stand der Sprit aus. Ich denke, das war kein Problem verbrannter Kontakte, aber ich kann mich täuschen.

    Aus den bisherigen Antworten entnehme ich, dass wohl folgendes Vorgehen zum Einlagern gut wäre:

    1) Volltanken
    2) Vergaser leer laufen lassen
    3) Benzin in den Schwimmerkammern ablassen

    4) Benzintank offen aber zugedeckt lassen (?)

    Kleine Frage... Warum ist die Schwimmerkammer nicht leer, wenn ich den Benzinhahn schliesse und den Motor laufen lasse, bis er abstirbt? Geht es einfach um kleinste Restmengen?