Neukauf einer Honda CB250G

Zitat von Wen1G

...Ich hab dir eben das WHB und noch etwas Zusatzlektüre zukommen lassen, lies dir das erstmal gut durch, und dann ans lebende Objekt, ansonsten ist recht schnell Frust am Start. ...

Das ist m.E. eine ausgesprochen wervolle Hilfestellung (WHB ! )und ein sehr guter Ratschlag! Ich habe auch zuerst ausgiebig recherchiert und gelesen. und erst angefangen zu schrauben, wenn ich eine ziemlich genaue Vorstellung davon hatte, was mich erwartet. Das hilft, nicht schon bei der Demontage Schäden zu verursachen.

Bremsenreiniger funzt nach meinen Erfahrungen weit weniger gut als Vergaserreiniger. Wenn die Vergaser so vergrützt sind wie auf den Bildern hilft Geduld, Vorsicht und ein guter Vergaserreiniger (z.B.ERC Vergaser-Reiniger ). Um die Dichtungsnut der Schwimmergehäuse zu reinigen eignen sich z.B. hölzerne Zahnstocher. Lieber länger ´rumpopeln, als auf die Schnelle das Zeug zu beschädigen!

Die Hinweise Kunststoffborsten od.ähnl. zu benutzen würde ich unbedingt beherzigen. Draht,Gitarrensaiten oder sonst metallische "Gerätschaften" können leicht Schäden verursachen. Lieber einweichen, warten, stochern, einweichen, warten, Pressluft usw....

Schnell wird das alles nicht gehen, aber wenn so eine "Wiederbelebung" erfolgreich verläuft, ist es ein unvergleichliches Erlebnis (oder sollte ich sagen "Lebensabschnitt" ? )

Zitat von waweiss

...Die Glasrohrsicherungen sind auch geflickt...

Das deutet auf rohe Vorbesitzer hin. Ein Hinweis auf den vermutlichen Wartungszustand des "restlichen" Gefährts.

(z,B. Glassicherung 30mm (15 Amp), 5er Pack _0,95 incl.)

Es werden aber sowohl eine 15A Sicherung ( Hauptsicherung), als auch zwei 7 A Sicherungen( Licht) gebraucht.

Aus Erfahrung reicht (bei mir) als Hauptsicherung, wenn alles funktioniert eine 10A Sicherung und für das Licht eine 5 A Sicherung, die sind etwas leichter zu bekommen. ( Polo hatte die im Store, zuletzt als ich welche brauchte)

https://www.honda-board.de/ind…70923-vergaserklappe-jpg/

Anscheinend war da mal ein heftiger Murkser dran. Die beiden Schrauben sehen arg vergewaltigt aus, daß die beiden kleinen federnden

Kläppchen in der Choke-Klappe oben sind habe ich auch noch nie gesehen, die Klappe geht so wahrscheinlich auch nicht ganz zu. Das

Messing-Zeug (Düsen usw.) ist durch Eintauchen in Salzsäure aus dem Baumarkt wieder schön hell zu bekommen, Ablagerungen im Innern

lösen sich damit möglicherweise auch, nach dem mehr oder weniger langen Eintauchen (Sichtkontrolle) aber in Wasser schwenken!

Die Reste der Dichtungsmasse, mit der die Dichtungen der Schwimmerkammer eingeklebt wurden, sind mit Aceton recht gut rückstandsfrei

entfernbar.

Gibt es Salzsäure noch einfach so im Baumarkt zu kaufen? Oder gelten da die gleichen Restriktionen wie für Batteriesäure?

Salzsäure gibt's "noch" für jederman.

Bei Schwefelsäure hat man hierzulande wohl Angst, daß zu viele Leute plötzlich Sprengstoffe herstellen wollen (braucht man zum Nitrieren...).

Der Vergaser ist fein, die Klappe gehört so, bei meinem sind die auch oben, Schrauben sind bei mir unangerührt. Lediglich sehen die Schrauben nicht mehr so gut aus.

Die Chokeklappe steht zwar komisch, ist aber auch kein Wunder, der Choke Hebel steht auch im Niemandsland.

Salzsäure (20%) gibt es tatsächlich problemlos. Sie wird in der Baubranche verwendet, um Ausblühungen auf Klinkerplatten u.Ä. zu entfernen,

ist also bei Plattenlegern durchaus gängig. Sie greift Vergasergehäuse aus Zinkdruckguß an, Gehäuse aus Leichtmetallguß jedoch nicht. Ein

kurzes Bad von Zinkdruckgußteilen in der Säure hinterläßt eine Oberfläche wie neu, der Umgang damit ist aber durchaus nicht ganz problemlos.

Sprich: Vorsichtig und mit Verstand vorgehen!

Zitat von Wen1G

Der Vergaser ist fein, die Klappe gehört so,

Gut, das mag ja durchaus sein, die Effektivität erschließt sich mir halt nicht so ganz.

Zitat von waweiss

Benzin lasse ich heute auch vollständig ab und tanke mal einen neuen Sprit

Was erhofft Du Dir davon?

Ein Punkt auf der todo-Liste abgehakt.

Ich befürchte nur, bis die Baustelle fertig ist, ist der Sprit schon wieder alt ?

Gratuliere !

Alleine schon bei so 20 Jahre altem Sprit hätte ich mit mehr Problemen gerechnet.

Aber man darf ja auch mal Glück haben.

Öl würde ich trotzdem möglichst bald wechseln.

Gegen ne kurze Probefahrt oder einmal warmlaufen lassen ist nichts einzuwenden. Schmieren tut's auch nach 20 Jahren noch.

Aber die meißten Additive werden ihrer Aufgabe vermutlich nicht mehr nachkommen.

Die CB sieht einfach authentisch aus ... in den frühen 90ern hat man die eher so gesehen, als top restauriert! Damals waren die CB250 einer der günstigsten Gebraut-Motorräder, mit denen man auch noch zuverlässig unterwegs sein konnte.

Die 250G ist halt im Vergleich zu 360G etwas schwachbrüstig vom Abzug, dafür entschleunigt sie aber.

Mach möglichst bald einen Ölwechsel und reinige die Ölzentrifuge (unter dem rechten Seitendeckel - siehe Handbuch).

Viele Besitzer haben das früher schlichtweg versgessen. Dabei kannst auch gleich sehen, was sich da so angesammelt hat.

A bisserl ist das wie Kaffesatzlesen ...

...aber man erkennt recht schnell, wenn sich z. B. Metallspäne abgesetzt haben.

Grüße, Chris