Kraftstoffverbrauch CBF 1000 SC58 auf der Autobahn

Hallo und danke an alle für die Beteiligung. Bin nun zurück von der Ostsee, übrigens traumhaftes Wetter dort, eine echte Alternative zum Mittelmeer.

Zur Geschwindigkeit: Dauerhaft 160 konnte ich mir definitiv abschminken, hab´s auf dem Hinweg versucht, keine Chance, zu viele "mal-eben-hinauszieher" und "Linkströdler", allgemein viel Verkehr und Baustellen. Bin dann auf der Heimfahrt mit maximal Tacho 130 (echte ca. 123 km/h) gefahren, Durchschnittsgeschwindigkeit mit etwas Stau laut BC rund 100 km/h (ist immer noch flott, schafft man in Richtung Mittelmeer niemals), diese wich im Vergleich zu jener auf der Hinfahrt nicht ab. Das alles bei einem Verbrauch, der sich irgendwann stur auf 6,4 Liter E10 pro 100 Kilometer festgesetzt hat. Habe über ein Mitfahrportal noch zwei Mitfahrer gefunden, welche die Masse inklusive Gepäck auf rund 1850 kg trieben. Angesichts dessen bin ich mit dem Verbrauch sehr zufrieden, ich denke, die CBF1000 hätte auf ähnlichem Niveau operiert.

Ist noch der M52, ohne technische Überarbeitung, welche M52 und M54 optisch fast nicht mehr unterscheidbar macht. Mechanischer Gaszug, kein schaltbares Saugrohr, variable Nockenwellenverstellung nur einlassseitig, kein Kennfeldthermostat, nur Euro 2 statt Euro 4. Erwartet (bzw. erfahren) habe ich bei Tacho 130 (entspricht echten 123-124 km/h) eher 7,0 bis 7,5, daher wundert mich der Wert umso mehr. Er bestätigte sich übrigens per Vollbetankung auf die Kommastelle genau.

Die neueren BMW - Aggregate kenne ich berufsbedingt als Ottomotor mit drei (B38) und vier Zylindern (B48). Ersterer ist erschreckend rumpelig, vor allem das Start / Stop - System ist eine Frechheit. Zweiterer läuft okay, klingt aber mit seinem "furzenden" Auspuffgeräusch vor allem beim Start peinlich, als ob der Auspuff löcherig wäre - kenne den B38 aus dem 1er und dem X1, den B48 aus dem X2 und dem 3er. Emotional sprechen mich diese Motoren gar nicht an. Bezüglich des Verbrauchs liegen beide niedriger, allerdings, je nach Karosserieform (besonders X1 und X2 haben schlechtere cw x A - Werte als der 5er E39) stellenweise nur marginal, wobei ich noch keine längeren Strecken gefahren bin. Was diese Aggregate können: Durchzug von unten. Sind halt Turbomotoren mit vollvariablem Ventilhub, vollgestopft mit Technik.

Den 523i habe ich seit 2005, und solange es mich gibt, wird er nicht verkauft. Bei der CBF bin ich mir hierbei nicht so sicher, was in erster Linie an der vollkommen verhunzten Getriebeauslegung (höchster Gang deutlich überdrehend, durchweg lächerlich kleine Gangsprünge) liegt. Welche verbrauchsmäßigen Dimensionen Zweiräder erreichen können, wenn man deren Getriebe annäherungsweise wie Pkw - Getriebe auslegt, zeigt eine NC700 oder 750 anschaulich auf - erstere wurde mal von einer Zeitschrift mit unten zu bewunderndem Verbrauch bewegt. Kaum auszumalen, welche Werte hier mit einem kompetenteren Fahrer (welcher "hypermiling" beherrscht) samt längerer Getriebeauslegung machbar wäre.

Zitat von falkm2000

Jetzt vergleichst Du aber Äpfel mit Birnen oder vielmehr ein Arbeitstier wie die NC700 mit einem Spaßgerät auf Fireblade-Basis.

Davon abgesehen, dass die CBF eher der komfortable Tourer darstellt - die Leistungscharakteristik des gedrosselten CBR - Motor in den CBF ist mit jener des "umgebauten" Pkw - Motors in der NC - Reihe absolut vergleichbar, wie die Leistungsdiagramme aufzeigen. Früh viel Drehmoment, niedrig liegende Nenndrehzahl. Die CBF zieht ab Leerlaufdrehzahl wie ein Büffel, und lässt schon ab ca. 7000 U/min. deutlich nach, dieser Motor hätte, wie man es bei einer CB1100 übrigens brauchbar gemacht hat, eine deutlich größere Getriebespreizung als mickrige 2,4 (fast das Niveau von Rennmaschinen mit teils doppelter Nenndrehzahl) verdient. Ich schalte bei normaler Fahrweise immer 1-2-4-6 und habe dennoch das Gefühl, dass die Sprünge für den Motor zu klein sind. Ich habe nur mehr Schaltarbeit, dabei aber kaum Vorteile bezüglich der Radleistung, weil der Motor eh immer zieht. Dafür ist der 6. Gang ultrakurz (Nenndrehzahl wird deutlichst überschritten), mit den entsprechenden Folgen. Hohe Drehzahl plus niedrige Last = horrend schlechter Wirkungsgrad = hoher Verbrauch. Nur mal Zum Vergleich: Die zitierte CB1100 mit 6 Gängen (gibt auch eine mit 5) hat bei 100 km/h gerade mal 2800 statt rund 4000 wie die CBF 1000, und erreicht laut Spritmonitor Minimalwerte von knapp über 3 Liter pro 100 Kilometer beim gemütlichen Gleiten. Und das ist eine fahrtwindgekühlte Uraltkonstruktion.