Zu hoher Verbrauch bei Honda Sh 125i (Modelljahr 2023)?

  • Schaut euch doch bitte nochmal die Überschrift dieses Themas an.

    Gruß
    Norbert


    Was sagt der Rentner am Sonntag: Morgen fängt das Wochenende an :hehe:

  • Dein tägliches Fahrprofil ist eigentlich nicht das richtige für einen Verbrennungsmotor. Obwohl ich nicht der Freund von dieser ganzen E-Mobilität bin u.a. weil es Ökonomisch und Ökologisch eine Milchmädchenrechnung ist : In deinem Fall wäre es eine Überlegung wert.

    Also, wenn Roller nicht vordergründig für den Stadtverkehr (= in der Regel: Kurzstrecke) gemacht sind, weiß ich auch nicht. Ging ja die letzten Jahre bzw Jahrzehnte vor der Elektromobilität auch...


    Ein Elektroroller im 125ccm-Leistungsformat wäre sicherlich interessant gewesen und habe ich mir vor der Anschaffung meiner neuen Sh auch überlegt. Da gibt es allerdings - soweit für mich ersichtlich - noch kein so wahnsinnig großes Angebot. Im 50ccm-Leistungsformat deutlich mehr, aber das kommt für mich nicht in Frage. Stärker als 125 ccm darf ich mit meinem Führerschein nicht fahren... Dazu kommt, dass die Elektroroller in der Anschaffung jedenfall (noch) deutlich teurer sind, auch daher die Entscheidung für die Honda mit der Erwartung, dass ich die nächsten 10 Jahre - so wie mit meinem Vorgängermodell - zufrieden bin. Dann schaut die Welt wieder anders aus, entwicklungsmäßig tut sich bis dahin auch sicher einiges und dann wird's wohl auch Elektro werden.

    Am allerbesten wäre es, wenn du ( oder jemand anderes ? ) den Roller wirklich mal hin und wieder längere Strecken fahren würdest.

    Hin und wieder ist das schon möglich, dass ich das am Wochenende machen kann, macht ja auch Spaß, mit dem Ding unterwegs zu sein. Was wäre denn dann ein sinnvolles Fahrprofil für so eine Ausfahrt im Hinblick auf Dauer, Geschwindigkeit etc? In Frage käme zB, Verwandtschaft etwa 50 km entfernt (ca 10 km durch die Stadt, der Rest Landstraße mit maximal 100 km/h) zu besuchen, damit ich nicht sinnlos durch die Gegend gurke. So eine Ausfahrt wäre wohl alle 4-6 Wochen möglich.


    Dann noch eine blöde Frage (bitte steinigt mich nicht), aber wäre das zB für den Motor schädlich, dann längere Strecken mit Vollgas (sonst komm ich ja nicht auf die 100 km/h) zu fahren oder wäre das gerade sinnvoll, damit der Abgastrakt mal "durchgeputzt" wird?


    Beim nächsten Service, wohl Ende Sommer, werde ich der Werkstatt jedenfalls mal sagen, das von Honda empfohlene Öl einzufüllen.


    Vielen Dank!

  • Ab und zu auch mal länger Vollgas schadet keinem Motor, im Gegenteil. Die Verkokungen lösen sich, die Kerze wird wieder sauber, der Kat gereinigt............der Motor geht nachher viel geschmeidiger ans Werk als mit dem ewigen dahingezuckel.


    Die Angst vor Vollgas ist unbegründet.

    Gruß Gerhard

  • [quote='Dan_The_Man','https://www.honda-board.de/forum/index.php?thread/114263-zu-hoher-verbrauch-bei-honda-sh-125i-modelljahr-2023/&postID=2373875#post2373875']

    Liebe Honda-Kollegen,


    erst einmal vielen Dank für die Aufnahme im Forum!


    Ich darf mich kurz vorstellen: Mein Name ist Vincent, ich bin 34 und wohne im schönen Wien.


    Nachdem ich 10 Jahre lang auf einer Sh 125i (Modelljahr 2013) zufrieden unterwegs war, bin ich seit August 2023 stolzer Besitzer einer neu gekauften Sh 125i.


    Anfangs war ich damit sehr zufrieden und bin mit einer (ganz vollen) Tankfüllung im Sommer gut 300 km weit gekommen (bei Blinken der letzten Tankfüllstandsanzeige innerhalb von 10-20 km nachgetankt). Bei meiner alten SH war ich im Sommer normalerweise nach 280 km bei der Tankstelle (vielleicht wäre auch etwas mehr gegangen, wollte das aber nie riskieren), im Winter (bin Ganzjahresfahrer) immer nach rund 250 km.


    1.000 km-Service habe ich im November gemacht. Nach dem 1.000 km-Service (Temperaturen sind dann auch runter gegangen) habe ich dann festgestellt, dass meine neue Sh für mein Empfinden deutlich zu viel verbraucht. Erstmals aufgefallen ist mir das, als der Roller nach ca 230 km nach dem letzten Volltanken (Tankanzeige war kurz davor auf die letzte Stufe umgesprungen) nicht mehr angesprungen ist. Nachdem ich Benzin nachgefüllt habe, ist sie sofort angesprungen.


    Ich habe dann in den nächsten drei Tankzyklen den Verbrauch nachgerechnet und bin auf 3,0-3,2 L pro 100/km gekommen (Stadtverkehr, jedoch sehr wenig Stop-And-Go, da ich praktisch nie zur "Rush-Hour" unterwegs bin, nie Vollgas, Start-Stopp-Automatik deaktiviert, Temperaturen zwischen 10 und -5 Grad).


    Ich habe mich dann an meinen Händler gewandt. Bei einer ersten Überprüfung (was genau, wurde mir nicht gesagt), konnten keine Auffälligkeiten am Fahrzeug festgestellt werden. Der Händler hat dann Rücksprache mit Honda gehalten, die meinten, ich solle eine Verbrauchstestung durchführen. Die Werkstatt hat also vollgetankt und ich musste nach 100-120 km wieder dort vorstellig werden. Die Honda-Werkstatt hat mir dann bestätigt, dass meine Sh "zu viel verbraucht" und einen Verbrauch von 3,0 L auf 100 km gemessen (Fahrprofil wie zuvor erwähnte, Temperaturen zwischen 10 und 0 Grad). Wieder wurde Rücksprache mit Honda gehalten, die meinten, der Händler solle "die Einspritzung zurücksetzen und neu anlernen". Das wurde dann von der Werkstatt so erledigt.


    Seitdem bin ich wieder rund 100 km gefahren, kann aber keine Veränderung feststellen. Auch die digitale Verbrauchsanzeige verhält sich meines Erachtens nicht entsprechend. Trotz gemessenem Realverbrauch von 3,0 Litern wird mir ein Durchschnittsverbrauch von 2,3 Litern (der ja voll in Ordnung wäre) angezeigt.


    Auch die Tankanzeige verhält sich bei weitem nicht linear: Wenn ich volltanke (bis 1-2 cm unter die Einfüllöffnung) wird mir für die ersten 90-100 km ein voller Tank angezeigt. Aktuell, nach 180 gefahrenen Kilometern zeigt mir die Tankanzeige halb voll mit einer Restreichweite von 60 km (die nach meiner bisherigen Erfahrung aber nicht erreicht wird) wiederum bei - laut Anzeige - 2,3 L / 100 km Durchschnittsverbrauch.


    Warum schreibe ich Euch das alles? Weil mir mein Händler, bei dem ich wegen einem kleinen Missgeschick, aufgrund dessen ein paar zerkratzte Plastik-Karosserieteile getauscht werden müssen, angesprochen auf die Verbrauchsproblematik gesagt hat, dass Honda durchklingen hätte lassen, dass aus deren Sicht ein Verbrauch von 3 Litern in Ordnung und kein Grund für Beanstandungen aufgrund der Garantie sei und Honda derartige Probleme bei dem Modell sonst nicht bekannt seien. Auch mein Händler hat sich unter Verweis auf Honda da (noch) nicht großartig bereit erklärt, mir eine Lösung des Problems anzubieten.


    Es würde mich daher vor allem interessieren, welche Erfahrungen Ihr bisher mit euren SH125i-Rollern im Hinblick auf Verbrauch, Reichweite, Tankanzeige und Unterschied zwischen am Display angezeigtem Verbrauch und Realverbrauch hattet. Vielleicht mache ich mir ja auch nur unnötig Gedanken und meine "Probleme" sind eh alle "normal" und tatsächlich kein Grund zur Beunruhigung.


    Hätte ich nicht den direkten Vergleich mit meiner alten Sh, die deutlich weniger verbraucht hat, wäre mir das wohl gar nicht aufgefallen und hätte ich den Verbrauch für normal gehalten. So frage ich mich aber schon - nachdem die Hersteller immer mit noch effizienteren und verbrauchsärmeren Motoren werben - ob hier tatsächlich ein technisches Problem bei meiner neuen Sh vorliegt.


    Vielen lieben Dank für Euren bestimmt sehr hilfreichen Input und liebe Grüße aus Wien,

    Vincent

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    ____
    Do wu Hasen Hosen häse und Hosen Husen häse, do kumm ich her.

  • Um mal zwei, wie ich finde, Irrtümern zu widersprechen:

    1) Ein Motor wird nicht nach einer Fahrstrecke betriebswarm, sondern nach einer Betriebsdauer, abhängig von Leistungsanforderung, Außentemperatur, (Fahrt-/)Wind, Luftfeuchte, auch Ölviskosität.

    Wenn also von 15 km Warmfahren geschrieben wird, werden meist etwa 15 Minuten gemeint, das sind in der Stadt (Durchschnitt rund 20 km/h) im Schnitt 5 km.


    Im Winter bekommst du das Öl aber noch langsamer warm und es erwärmt sich auch meist langsamer als das Kühlwasser, so dass die Temperaturanzeige nicht über die Öltsmperatur Aufschluss gibt.

    Ein liquideres Öl wie 10W30 ist bei niedrigerer Temperatur genauso liquide/viskos wie ein viskoseres Öl wie 10W40 bei höherer Temperatur.


    2) Vollgas kann man warm geben, die Drosselklappen öffnen komplett, das ist nicht verkehrt. Aber lange Vollgasfahrten sind nunmal verschleißintensiv. Die Kurbelwelle bewegt sich mit maximaler Geschwindigkeit, der Verschleiß ist hoch.

    Ein 125er Roller wird auch im Alltag gefordert, zudem hat das Benzin bereits Additive beigefügt gegen Ablagerungen. Eine 125er mit Vollgasfahrten "frei zu fahren", um dem Motor Gutes zu tun, halte ich für einen Irrtum.


    Also: Deine Nutzung ist nach Meiner Sicht vollkommen typisch und angemessen für einen 125er Cityroller. Du wirst da lange dran Freude haben und musst wirklich nicht sinnlos durch die Gegend fahren.

  • Wenn ich etwas von „Freifahren“ lese, kommen mir die guten, alten 2-Takt-Zeiten in den Sinn.

    Gruß
    Norbert


    Was sagt der Rentner am Sonntag: Morgen fängt das Wochenende an :hehe:

  • Um nochmal auf das Öl-Thema zurückzukommen:


    Kann das sein, dass kein 10W30 MB mehr produziert wird?


    Auf den Websites von Castrol, Motul und Liqui Moly hab ich nur 10W30 MA-2 Öle gefunden, jedoch keine 10W30 MB... Oder halt 10W40 MA-2.

    Vielen Dank!

  • So ist es, dennoch "schadet" es nicht einen kleinen modernen Rollermotor auszufahren. So viele Jugendliche können nicht irren :D ...


    Da hast du natürlich vollkommen recht :topX:

    Gruß
    Norbert


    Was sagt der Rentner am Sonntag: Morgen fängt das Wochenende an :hehe:

  • was ein unfug. ein pfleglich behandeltes fahrzeug, welches piano bewegt wird, unterliegt auch weniger verschleiß. bei einem auf der rennstrecke gequältem kfz liegt der verschleiß bis 10x höher. ein gemagermixter verbrennungsmotor hat doch im teillastbereich enorm hohe verbrennungstemperaturen, da muss man mit einer vollgasfahrt bestimmt nix freibrennen.

  • Von "Freibrennen" war auch nie die Rede. Nur das auch Vollgasfahrten einem modernen Motor ganz gut tun und keinesfalls schaden. Erstaunlich das da manche Bedenken haben ???


    Was das lösen von Verkokungen angeht, klar das es sich um schon länger gelaufene Motoren handeln muss :)-

    Gruß Gerhard