Große Langstrecke mit der Transalp?

  • In drei Jahren möchte ich ein gutes Stück der Seidenstraße entlangfahren. Ich überlege noch, welches Motorrad dafür am besten geeignet ist. Seit neun Monaten habe ich eine CB 650r, die bisher alles auf Straßen und Schotterpisten mitmachen muss, bisher 36.000 km zwischen Berlin, Istanbul und Casablanca. Ich verbinde das Motorradfahren mit meinem Beruf. Statt zu fliegen fahre ich auf zwei Rädern. So konnte ich schon einige Langstreckenerfahrung sammeln. Daraus habe ich die folgenden Kriterien für das Motorrad meiner Wahl für die Seidenstraße entwickelt:

    - mittleres Gewicht (nicht über 205 kg). Vermutlich werde ich die Tour alleine machen und da möchte ich auch abseits aller Zivilisation und müde die Maschine wieder aufheben können.
    - hinreichend geländetauglich. Also, wenn die Straße in der usbekischen Steppe irgendwo aufhört, will ich weiter fahren können.
    - keine Vibrationen (kürzlich habe ich eine Ducati Desert Sled getestet. Bei ihr sind meine Handgelenke schon nach 1-2 Stunden müde geworden wegen der starken Vibrationen)
    - so wenig Elektronik wie möglich (ich möchte selbst fahren und mag es nicht, wenn mich jemand bevormundet)
    - so einfach reparierbar wie möglich (wenn's in den Steppe Probleme gibt, muss ich sie im Zweifel selbst beheben)
    - zügig und hinreichend bequem auf der Autobahn (ich mache auf Langstrecken Pausen nur beim Tanken. Das sind derzeit alle 2-2,5 Stunden. So will ich mehrere Tage in Folge fahren können)

    Bevor es los geht, möchte ich freilich schon einige große Strecken mit der Maschine gefahren sein. Und mein Trainingsprogramm absolviert haben. Das besteht aus Distanztraining, Off-Road Training und dem Erlernen aller nötigen Reparaturen. Distanz habe ich jedenfalls auf der CB 650r schon einige gemacht. Off Road habe ich einen Tag lang beim ADAC auf einer Africa Twin geübt, da muss noch viel mehr kommen. Und das Reparieren steht noch aus (weiß jemand von Euch, wo ich das erlernen könnte?)

    Hat jemand von Euch Erfahrung mit großen Langstrecken auf der Transalp. Ich meine so alles ab 3.000 km am Stück. Und dazu nicht nur auf Asphalt. Wie hat sich Eure Transalp dabei geschlagen? Wie kommen Werkstätten in entfernten Ländern mit ihr zurecht?

    Jeder Hinweis von Euch wird mir helfen! Danke schonmal!

  • Spontant fällt mir bei den Anforderungen noch die Tenere 700 (World Raid) ein, die abgesehen von ABS keine Elektronik hat.

  • Ich würde bei so einer Tour ins Nirgendwo etwas möglichst leichtes, robustes bevorzugen, habe aber nur (ausgiebige) Vierrad-Erfahrung in solchen Gegenden. Autobahntauglich ist jenseits Highspeed-Deutschland ja eigentlich jedes Krad ab 30 PS. Und je weiter im Osten, desto weniger ist das ein Kriterium. Da kommt einem halt zwangsläufig die CRF 300 Rallye ins Blickfeld (siehe Itchy Boots).

  • Hallo,

    da sich hier im „Honda-Board“ viele Trolle und Selbstdarsteller tummeln, empfehle ich dir zur Beantwortung deiner Fragen ein seriöseres Forum wie z.B.

    https://forum.transalp.de/


    Gruß, Det

  • Empfehlung meinerseits: Royal Enfield Himalayan. Die ist in ihrem Heimatland Indien für genau diese Verhältnisse gebaut worden. Ich war mit ihr durch das Baltikum, die Ukraine (vor dem Krieg) und den Balkan bis Albanien unterwegs ohne Probleme. Wenn die Maschine einmal in Schuss gebracht wurde, kommt sie mit langen Strecken gut klar und braucht als Einzylinder und Langhuber nur immer mal ihren Ölwechsel. Die alte luftgekühlte und leichtere Version hatte 24 PS, die neue wassergekühlte 40PS, glaube ich. Also genau der Fernreise-Bereich. Die Elektronik besteht nur aus Einspritzung, ABS und etwas Mäusekino. Ventile einstellen kann man - zumindest bei der älteren Version - selbst. Die neue wassergekühlte kenne ich nicht so genau. Die älteren luftgekühlten Versionen sollte es aber noch geben. Was vielleicht wichtig ist: die klaut auch so leicht keiner, weil sie völlig unspektakulär aussieht.

  • - so wenig Elektronik wie möglich (ich möchte selbst fahren und mag es nicht, wenn mich jemand bevormundet)
    - so einfach reparierbar wie möglich (wenn's in den Steppe Probleme gibt, muss ich sie im Zweifel selbst beheben)


    Ich gehe davon aus, dass es sich bei der Frage um die aktuelle Transalp handelt, nicht um eine der vier Oldie-Generationen.


    Da fällt die Neue Transalp schon mal raus, so wie die meisten Neuen Maschinen.

    Gruß Gerhard

  • Der Ehrgeiz, alles selber reparieren können zu wollen, ist gut,

    hat aber einen interessanten Realitätsabstand,

    wenn von modernen Motorrädern die Rede ist.


    Gut gewartet gestartet,

    sind bei solchen Motorrädern auch keine Reparaturen zu befürchten.

    Risiken lassen sich durch Fahr- und Reparaturtraining verringern.

    Ausschließen lassen sie sich nicht.


    Glaube und Hoffnung helfen ebenfalls.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

    [SIGPIC][/SIGPIC]

    2 Mal editiert, zuletzt von Afrikaans ()

  • Spontant fällt mir bei den Anforderungen noch die Tenere 700 (World Raid) ein, die abgesehen von ABS keine Elektronik hat.

    Danke. Ich werde sie auf jeden Fall auch ausprobieren. Aber die Kritiken sagen, sie sei unbequem für lange Touren und sehr geländelastig. Aber ich probiere sie auch aus. Vielen Dank für den Hinweis!

  • Ich würde bei so einer Tour ins Nirgendwo etwas möglichst leichtes, robustes bevorzugen, habe aber nur (ausgiebige) Vierrad-Erfahrung in solchen Gegenden. Autobahntauglich ist jenseits Highspeed-Deutschland ja eigentlich jedes Krad ab 30 PS. Und je weiter im Osten, desto weniger ist das ein Kriterium. Da kommt einem halt zwangsläufig die CRF 300 Rallye ins Blickfeld (siehe Itchy Boots).

    Die CRF 300 für Langstrecke? Das muss ich mir mal anschauen... Danke Dir!