Modellpflege und Unterschiede N/S

  • Da kamen ja wirklich viele qualifizierte Kommentare !


    Ich habe auch die PC 43 mit 78 PS.
    Musste auch wegen Kabelbaumrückruf in die Werkstatt - allerdings bevor Probleme auftraten.
    Mit Rost habe ich bislang keine Probleme, alledings Garagenfahrzeug und nur sehr selten bei Regen unterwegs.
    ABS muß klasse sein - allerdings habe ich es noch nie getestet (der innere Schweinehund!) und ich hoffe daß ich im Ernstfall tatsächlich reinlange und daß es dann auch funktioniert !
    Verbrauch in der Regel deutlich über 5 Liter (und ich bin schon einige Jährchen aus der Pubertät), nur wenn ich es wirklich darauf anlege auch mal 4,8 ...


    Die Ent-/Drosselung ab Werk ist wirklich eine Katastrophe ! Exorbitant teuer, weil die ganze Blackbox ausgetauscht werden muß, incl. Schlüsseln, das solltest du wissen, falls du eine gedrosselte kauftst in der Annahme, daß man die günstig aufmachen könnte...


  • ABS muß klasse sein - allerdings habe ich es noch nie getestet (der innere Schweinehund!)


    Mach mal'n Sicherheitstraining und teste es unter Anleitung. Ich glaube es ist ganz wichtig, dass man weiß, was einen erwartet, dass es nichts schlimmes ist und dass man nicht erschreckt wenn das ABS regelt. Es ist ziemlich unspektakulär, aber wenn man die Bremse wieder los läßt weil "etwas" passiert was man nicht kennt, könnte das im kritischen Moment schlecht sein. Man sollte das Notankern mit ABS mal stressfrei erlebt haben.

  • Stressfrei erlernen? Einfach voll reinlangen, dafür ist das ABS schließlich da.


    Wo das ABS dann allerdings an seine Grenzen kommt:


    - Kurvenfahrt (Ab ein paar Grad Schräglage sollte man blockierende Räder tunlichst vermeiden)
    - Runterschalten, vorne + hinten stark bremsen und dann Kupplung kommen lassen: Hinterrad stempelt trotzdem spürbar. Vor allem bergab habe ich es mir abgewöhnt hinten stark zu bremsen.


    Such dir einfach ne freie Strecke, zieh die Maschine auf 100 hoch und wenn niemand hinter dir ist, langst du voll in beide Eisen, ziehst gleichzeitig die Kupplung und hältst den Kopf oben (in einer Gefahrensituation sollte man trotz gewisser Trägheitsmomente nicht die Aufkleber auf dem Tank lesen).


    Ein Fahrsicherheitstraining beinhaltet genau diese einfache Übung auch.


    Gruß, Sascha

  • ich würd es vielleicht nicht gleich bei 100 testen, fang erst ma langsam an.
    Aber testen solltest du es aufjedenfall!!!


    Beim FST letztes Jahr haben wir auch während Kurvenfahrten Vollbremsungen gemacht oder zumindest in ABS-regelbereich gebremst. Sehr interessant wie das Bike da reagiert, sollte man ma erlebt haben. Kann ja schließlich immer irgendetwas Unerwartetes in der Kurve lauern

    Gruß Henny


    Wenn man rechts dreht wird die Landschaft schneller!
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Da kann ich mich nur anschließen. Direkt mit 100 km/h üben kann böse ins Auge gehen. Zu langsam sollte das aber auch nicht sein. Ich würde mit 30 anfangen und mich ich Zehnerschritten hocharbeiten...


    Ein Fahrsicherheitstraining ist eine wirklich gute Idee. Ich mache jedes Jahr eins. Nach meinem ersten Training bin ich dann auch direkt auf die Suche nach einer Maschine MIT ABS gegangen - hatte damals noch eine 600er Diva von Yamaha. Durfte beim Training nämlich live und in Farbe erleben, wie zwei Teilnehmer kurz nacheinander überbremst haben und da lag die Kiste (zugegeben Training war teilweise im Regen). Besonders "beruhigend" war, dass sie beide gelegen haben, bevor ich an der Reihe war - da fühlt man sich gleich richtig gut...


    Beim nächsten Training mit meiner PC38 hat sich dann wieder einer ohne ABS lang gemacht (ebenfalls nasse Strecke bzw. Regen). Da war dann aber zudem leider ein Krankenwagen fällig - der Fahrer hat sich um die Schultern "überschlagen". Mal sehen ob das nächste Training (Karfreitag) wieder im Regen liegt. Ein Training ohne Regen und Unfall wäre mal schön...


    Beim Ankern mit ABS aber trotzdem nicht sofort voll zupacken! ABS setzt die Physik nicht außer Kraft -> Bremsdruck so aufbauen, dass die Maschine "Zeit" hat die Achslast zu verschieben. Die Trainer meinten dazu "Bremse ausquetschen" sprich nicht voll zupacken, sondern in einer flüssigen Bewegung den Bremsdruck bis zum Maximum erhöhen UND dann halten bis zum Stillstand. Das muss man trainieren - sonst wird das nichts in einer Gefahrensituation. Bewusst bekommen wir sowas in einer entsprechenden Situation nicht auf die Reihe - dafür reicht die Kanalkapazität und Geschwindigkeit des Bewusstseins nicht aus.

    2 Mal editiert, zuletzt von eeekar () aus folgendem Grund: deutsche Sprache schwere Sprache...

  • Ich glaube es ist ganz wichtig ... und dass man nicht erschreckt wenn das ABS regelt. Es ist ziemlich unspektakulär


    Na ja, bei meinem Astra F hörte und fühlte sich das schon ziemlich so an, als ob der gleich auseinanderfällt - auf Schnee zumindest.


    Bei Honda soll man es ja angeblich garnicht merken wenn das ABS eingreift


    Die Hinterradbremse ist ohnehin weitgehend Dekoration - oder regelt da das ABS dermassen früh ?


  • Bei Honda soll man es ja angeblich garnicht merken wenn das ABS eingreift
    Die Hinterradbremse ist ohnehin weitgehend Dekoration - oder regelt da das ABS dermassen früh ?


    Wenn man den richtig den Anker wirft, dann bekommt man das ABS schon deutlich mit - wer das nicht merkt, sollte mal zum Arzt gehen... Man muss aber nicht Angst haben, dass das Pedal wie beim Auto "zurück tritt".
    Das ABS der Hinterradbremse regelt bei der CBF zudem ausreichend gut. Aber da ein normalsterblicher Fahrer (kein professioneller Bike-Pilot) schon mit Bedienung der Vorderradbremse ausreichend "ausgelastet" ist, wird oft empfohlen die Hinterradbremse zu ignorieren bzw. im Fall von ABS einfach ohne denken etc. voll rein zu latschen. Wirkungslos ist die Bremse sicher nicht, aber besser vorne top und hinten flop als anders herum...

  • Die Hinterradbremse hat wohl traditionell keine allzu große Wirkung beim Bike. Allerdings wird allgemein empfohlen, beide Bremsen zu nutzen, da die hintere Bremse die Fuhre ggf. stabilisiert, falls das Heck versucht, das Vorderrad zu überholen.......

  • Hi!
    Ich habe meine PC38 Bj04 erst vor 3 Wochen mit 8500km (echten!) auf der Uhr für 3000€ mit extras wie MRA Vario, Hinterradabdeckung, etc. gekauft.
    Bei meiner Moppedwerkstatt in Marl stand letzte Woche noch eine rum mit nur 5000km (eigentlich ein witz) in dunkelblau für 3800€.
    Ich stand auch vor der Wahl PC38/43: ich hab die 38 nicht bereut, weil der Mehrwert zur 43 doch auch in Zubehör ungewandelt werden kann und ich letztenendes sogar
    durch den günstigen Kauf sehr stark unterm Budget geblieben bin- hatte auch mir die 4000 Marke gesetzt.
    Bin die 43 auch vom Händler ne Runde gefahren (solange ich genug Sprit hatte und nicht auf der BAB liegen geblieben weil ich Fehlinfos bekommen hab)-
    nicht schlecht aber noch gute 1000 bis 1500€ dafür mehr zu zahlen war mir bischen viel.
    Bis denn, liebe Grüße!

  • @ eeekar:
    Das mit dem Bremsdruck aufbauen ist bei Motorrädern MIT ABS vollkommen MIST- sorry den Ausdruck.
    Das ABS ist nämlich genau dazu da das maximal Mögliche rauszuholen, indem die Elektronik erfasst wann das Rad steht und wann nicht und beim Stillstand das Rad zu lösen.
    Die meisten Leute latschen selbst mit ABS nicht maximal rein- was du da aber rausholen kannst ist enorm.
    Wenn dann noch im Kopf die Blockade da ist von wegen: progressiv, dann werden sie es erst recht nicht tun.
    Als die Kiste beispielsweise noch neu war vor einigen Wochen habe ich mal ein paar Bremsungen gemacht.
    Alles shcön und gut, aber ich habe mir auch gedacht: Da muss noch ein wenig zu holen sein. Vorne und hinten hat alles geregelt, aber trotzdem- da geht noch was.
    Dann habe ich festgestellt, dass ich am Anfang HINTEN viel zu lasch reinlange. Das Ergebnis: fast 1m weniger Bremsweg bei 50 bei sonst gleichen Bedingungen.
    Dies ist bei Beladung übrigens noch heftiger. Dort fängt auch das Hinterrad dann an mitzubremsen. Mach mal ne Vollbremsung mit Sozia und Gepäck ohne Hinterrad- du merkst
    wie sehr die Karre nur schiebt und schiebt und schiebt und einfach nicht stehen bleiben wird. Übrigens:
    Es gibt in der technischen Mechanik eine sehr einfache Beziehung zwischen Haftung und Reibung (Unterschied zwischen Haftung und Reibung ist nur in den Beziehungen ob gleich, ungleich, größer- hier ist die Grenzhaftung exemplarisch aufgeführt):
    H= (mü_ null)*N
    Zur Erläuterung: H ist die Haftung, mü_null der Haftungs/Reibungskoeffizient und N die Normalkraft (Gewichtskraft die auf das Rad gebracht wird).
    Dies ist der Grund dafür, dass du bei sonst gleichen (physikalisch optimalen Bedingungen) es eigentlich egal ist wie viel Gewicht du auf das Rad bringst es nicht früher oder später rutscht.
    Das ist der Grund weshalb beispielsweise ein 40-Tonner überhaupt bremsen kann.
    Der Grund weshalb die Wege länger werden liegen an der Bremsanlage selbst, bzw. in der geänderten Gewichtsverteilung am Mopped.



    Übringens: Alle "Experten" schimpfen auch, dass man (falls ABS vorhanden) voll reinlatschen soll von anfang an und der Rest die Anlage erledigt.
    Radlastverteilung bleibt auch weiterhin bestehen- aber beim Auto oder anderen Fahrzeugen hast du auch keine Bremsanlage die progressiv zupackt wenn du voll reinlangst.
    Beim Auto herrschen genauso Radlastverteilung wie beim Mopped. Ich weiß: 2-4 Räder aber die Physik bleibt die gleiche, ob Fahrrad oder Panzer.


    Bis denn, liebe Grüße

  • Im Handbuch steht (JA -ich habe es jetzt - endlich - mal gelesen!) daß das ABS so arbeitet, daß es die Drehzahl des Vorder- und Hinterrads vergleicht und das als Kriterium fürs Blockieren nimmt.


    Eine Aussage, die ich nicht nachvollziehen kann, denn es ist ja nicht auszuschliessen, daß beide gleichzeitig rutschen.


    Es sind noch einige andere Fehler drin, aber am meisten habe ich mich über den "Schweinwerfer amüsiert...

  • @ eeekar:
    Das mit dem Bremsdruck aufbauen ist bei Motorrädern MIT ABS vollkommen MIST- sorry den Ausdruck.


    Wie gesagt - wurde sowohl von den Trainern beim Sicherheitstraining, als auch vom Fahrlehrer (hab vor Wiedereinstieg nochmal ne Doppelstunde genommen) so geschult. Ich hatte direkt volles Programm rein gegriffen und wurde prompt korrigiert.
    Haben die Bremsleistung auch mal verglichen und ich hab ohne Bremsschlag früher gestanden - ob das jetzt Zufall war - keine Ahnung.


    Ich erkläre mir das so, dass die Bremsanlage vorne für eine höhere Verzögerungsleistung ausgelegt ist als hinten - macht ja auch Sinn, da (wenn nur der Fahrer drauf sitzt) vorne etwa 80% der Bremsleistung erfolgt. Bei geringen Geschwindigkeiten ist das zugegeben vermutlich nicht mal messbar, aber der Effekt ist vorhanden.
    Ich meinte aber auch nicht, dass man sich da sekundenlang Zeit lassen soll - nur einen Bremsschlag wie beim Auto soll man lassen. Warum man das lassen soll weiss ich aber nicht. - Vielleicht ist das ja auch wieder überholt.


    Das ABS ist nämlich genau dazu da das maximal Mögliche rauszuholen, indem die Elektronik erfasst wann das Rad steht und wann nicht und beim Stillstand das Rad zu lösen.


    Daher schrieb ich ja auch "maximaler Bremsdruck" - quasi Hebel durch den Lenker drücken bzw. Hebel auf den Asphalt drücken :wink:


    Die meisten Leute latschen selbst mit ABS nicht maximal rein- was du da aber rausholen kannst ist enorm. Wenn dann noch im Kopf die Blockade da ist von wegen: progressiv, dann werden sie es erst recht nicht tun.


    Da kann ich nur voll zustimmen! Daher üben, üben, üben! Genau aus diesem Grund gibt es beim Auto ja mittlerweile auch die Bremsassistenten, die den Bremskraftverstärker dann bis zum Anschlag hoch fahren, damit der maximale Bremsdruck erreicht wird.



    Grüße

  • Ja, aber der Bremsassistent funktioniert nur, wenn man auch schnell und feste reinhaut. Wer zaghaft bremst, sagt dem Bremsassistenten nur "Ich will normal stehenbleiben, keine Gefahrensituation". Dementsprechend macht der auch nix.


    Erst wenn die Geschwindigkeit, mit der das Bremspedal gedrückt wird, einen bestimmten Wert überschreitet, wird 100% Bremsdruck durch den Bremsassistenten erzeugt (bzw. der BA sagt dem ABS Modulator dass er das tun soll).
    Und das auch nur so lange, wie das Bremspedal weiterhin gedrückt wird, lässt man auch nur einen Tick los, deaktiviert sich die Elektronik wieder.


    Also auch hier gilt: Wer richtig bremst hat mehr vom Leben.

  • Im Handbuch steht (JA -ich habe es jetzt - endlich - mal gelesen!) daß das ABS so arbeitet, daß es die Drehzahl des Vorder- und Hinterrads vergleicht und das als Kriterium fürs Blockieren nimmt.


    Eine Aussage, die ich nicht nachvollziehen kann, denn es ist ja nicht auszuschliessen, daß beide gleichzeitig rutschen.


    Gegenfrage: Wie sollte es denn sonst funktionieren?


    Ich hatte mal Unterlagen dazu von Bosch vorliegen:
    Bei PKW's werden bei einer Vollbremsung sogar an allen 4 Rädern durch die ABS-Sensoren die einzelnen Geschwindigkeiten der Räder miteinander verglichen, um die tatsächliche Geschwindigkeit des Fzgs zu ermitteln. Sobald an einem Rad die gemessene Geschwindigkeitsänderung nicht plausibel ist (weil das Rad blockiert) wird geregelt - und zwar nur an diesem einen Rad. Diese Systeme sind fähig bis zu 12mal pro Sekunde zu regeln - abhänig von der Fahrbahnbeschaffenheit.
    Das Tachosignal alleine wäre bei einer ABS-Bremsung zur Ermittelung der momentanen Fzg-Geschwindigkeit viel zu ungenau, insbesondere weil es i.d.R. ja nur für eine Achse (z.B. im Hinterachsgetriebe bei Heckantrieb) gemessen wird.


    Beim Moped ist's dann noch einen Tick schwieriger, weil nur noch 2 Geschwindigkeitssignale miteinander verglichen werden können.
    Aber du kannst das System ja auch so auslegen, daß das Moped-ABS nie zum gleichen Zeitpunkt den Bremsdruck für Vorder- und Hinterrad regelt, womit du den Fall "beide Räder rutschen gleichzeitig" praktisch ausschließen kannst.


    Aber ging's hier eigentlich nicht ursprünglich um CBF-N vs. CBF-S und die Vergleichbarkeit von Testberichten? :D


    Mein Tipp: Kauf dir einfach das Moped was DIR persönlich besser gefällt - es gibt zwar Unterschiede mit Vor- und Nachteilen, ein "besser" oder "schlechter" gibt es aber meiner Meinung nach nicht. Wie so oft reine Geschmackssache...

  • Es gibt sogar noch ne viel einfachere Erklärung:


    Unterhalb von 10km/h ist das ABS gar nicht aktiv, wenn beide Räder blockieren schaltet sich das System also ab ;)