Honda CBR600 vs Honda CB500

  • Hallo!


    Ich bin auf der Suche nach einem geeigneten Einsteigerbike und habe zwei Motorräder in der engeren Wahl. Zum einen wäre es eine Honda CBR600, BJ94, 20738 km um 1900 € und eine Honda CB500, BJ 95, 57444 km, LeoVinceAuspuff und 50 PS um 1490 €.
    Ich will das Motorrad deswegen, um teilweise das Auto zu ersetzen, da der alte Benziner (1er Golf) etwas viel schluckt und der Hauptgrund ist einfach der Fahrspaß und das bessere Fahrgefühl. Es können aber durchaus mal längere Strecken zurückgelegt werden, allerdings kommt das nicht allzu oft vor. Ich beschränke mich wirklich auf die CB oder CBR. Ich habe mal versucht beide Fahrzeuge gegenüberzustellen:


    CB500:


    + ca. 400 € günstiger
    + etwas günstiger in der Versicherung
    + handlicher
    + von Haus aus mehr Sound wegen 2-Zylinder und dank dem Leo nochmals besser
    + unverkleidet (für mich ein Vorteil :-) )
    + bessere / bequemre Sitzposition (trotz Sporttourer vermutlich nach vorne gerichtet bei der CBR?)


    CBR600:


    + weniger km
    + doppelte Leistung


    o Technik (?)
    o Fahrspaß (?)


    Bei uns in AUT geht es nach ccm und die Motorräder sind an sich etwas teurer. Deswegen kostet die CB 1490 und die CBR 1900. In D werden die Preise sicher darunter liegen. Die etwas günstigere Anschaffung und die laufenden Kosten sind vermutlich noch weniger das Problem. Ich denke, das sollte nicht so ausschlaggebend sein. Ein unverkleidetes Motorrad ist für einen Einsteiger natürlich schon deutlich von Vorteil. Ob die CB viel handlicher ist, weiß ich nicht. Deutlich leichter ist sie nicht, aber etwas leichtgängiger dürfte sie schon sein. Vielleicht könnt ihr noch etwas zum Sound sagen, aber ich glaube, die CBR ist eher sehr ruhig. Da müsste man schon einen Leo zuerst einmal verbauen und leider auch noch typisieren lassen. Da ist man in AUT sehr streng. Die Rechtslage in D kenne ich nicht, dürfte aber ähnlich sein.
    Die doch um einige km geringere Laufleistung spricht für die CBR. Ich schätze mal, dass die Technik und der Fahrspaß ähnlich ist. Zwei Punkte würden mich auch noch interessieren. Wie sieht es mit der Leistung aus. Vor knapp 100 PS habe ich schon sehr viel Respekt und um ehrlich zu sein ist das schon recht viel.
    Ich habe mal gegoogelt und gelesen, dass man nicht unbedingt Angst vor den 100 Pferden haben soll, da die nur beim kräftigen Drehen freigesetzt werden? Heißt das im Umkehrschluss, dass bis zu 5-6t rpm die Leistung auf dem Niveau einer CB ist oder ist sie egal auf wie viel Umdrehungen immer etwas bissiger / stärker?
    Und wie ist die Haltung einzuschätzen? Früher war es ein Sportler, heute aber Sporttourer. Sitzt man da nicht schon eher in Richtung CB oder ist man doch noch etwas nach vorne gebeugt?
    Also das Gute ist, dass ich jetzt zwischen zwei Motorrädern wählen kann. Irgendwann folgt einmal eines mit Einspritzung und ABS, aber das Geld lässt es momentan nicht zu. Hier einmal zwei Bilder:


    http://www.motorrad-teile.at/produktbilder/g_cbr600.jpg


    Es würde mich freuen, wenn ihr mir eventuell weiterhelfen könnt. Da es sich ja um Honda-Geräte handelt, seid ihr sicher sehr objektiv :-). Mfg

  • Hallo. Kann die CBR sehr empfehlen. sie steht aber nciht mehr beim Händler, wie du ja weißt, sonder bei mir zu Hause. Bin damit sehr zufrieden.
    im unteren Bereich ist sie gutütig, im oberen da merkt man die Pferde aber gewaltig. Berge nimmt sie locker, vorallem die in Vorarlberg. Wo die CBR 600F ja zu Hause ist.

  • Hallo, NexusOne,


    Ich habe meinen A-Führerschein selbst erst knapp 1 1/2 Jahre, kann also nur aus der Perspektive eines halben Anfängers schreiben. Die beiden Motorräder kenne ich auch nicht; ich habe zwar eine CBR600F, aber Baujahr 2012 (PC41) mit Einspritzer und ABS.


    Zitat

    Ein unverkleidetes Motorrad ist für einen Einsteiger natürlich schon deutlich von Vorteil.


    Fand ich nicht. Ich habe ja nicht vor, zu stürzen. Und wenn es doch passieren sollte, sind die 600EUR für die Verkleidung mein kleinstes Problem.


    In der Fahrschule lernt man auch, daß verkleidete Motorräder wegen der größeren Fläche windanfälliger seien, während ich in Test-Zeitschriften speziell zu meinem Motorrad das Gegenteil gelesen habe, weil bei unverkleideten Motorrädern der Oberkörper mehr Windböen abbekäme, und diese Kraft werde über die Arme in die Lenkung eingeleitet. Welcher der beiden Effekte überwiegt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber gefühlsmäßig (rein optisch) glaube ich nicht an einen großen Unterschied der wirksamen Seitenfläche.


    Für mich war wichtig, daß ich bei längeren Strecken, auch auf der Autobahn, nicht permanent gegen zu viel Winddruck kämpfen muß, weil sonst irgendwann Halsstarre entsteht. Allerdings darf ich in Deutschland auch schneller fahren, als Du in Österreich.


    Zitat

    Vielleicht könnt ihr noch etwas zum Sound sagen


    Nur zur CBR600F PC41. Die ist verglichen mit meinem Fahrschulmotorrad, einer Kawasaki ER6n (Zweizylinder, Einspritzer, 53kW, ABS), tatsächlich erfreulich leise. Bei ca. 2000-3000 U/min gibt es zwar eine Resonanz, bei der der Motor ziemlich voluminös und etwas lauter als normal klingt, aber darüber wird er mit steigender Drehzahl gefühlsmäßig eher leiser. Ab 80km/h höre ich den Motor nicht mehr, die Windgeräusche am Helm sind lauter.


    Ich persönlich sehe darin einen Vorteil. Es ist sehr angenehm, wenn man auch auf längeren Strecken keinen Gehörschutz braucht und trotzdem keinen Ohrenschaden bekommt, oder wenn man an der Ampel mit anderen Motorradfahren sprechen kann. Ich finde auch, daß es in Naturschutzgebieten (Alpen) die schönsten Motorradstrecken gibt, und ich würde es bedauern, wenn davon weitere gesperrt würden, weil sich Erholungssuchende an unnötigem Lärm von Motorrädern stören. Meine CBR hatte übrigens vom Händler aus einen LeoVince-Auspuff, und ich konnte ihn überzeugen, wieder den originalen anzubauen.


    Zitat

    Wie sieht es mit der Leistung aus. Vor knapp 100 PS habe ich schon sehr viel Respekt


    Hatte ich auch, deshalb habe ich mir vor dem Kauf die in Frage kommenden Motorräder ausgeliehen. Ich würde inzwischen sagen, daß die Leistung nicht so kritisch ist, wie daß der Motor keine Mucken und Spirenzchen macht, z.B. schlagartige Gasannahme nach Schiebebetrieb oder starkes Ruckeln und Verschlucken bei etwas zu viel Gas unter 2000 U/min. Diese Unsitten hatte die ER6n (Fahrschul-Motorrad). Letzten Sommer bin ich sie bei einem Sicherheitstraining (Kurventraining) wieder gefahren, und da ist mir der Unterschied zu meiner CBR besonders aufgefallen. Ich fand es schwierig, mich an die ruppige Gasannahme der ER6n am Kurvenausgang zu gewöhnen und damit vernünftige Kurven zu fahren.


    Für diese beiden Motorräder würde ich sagen, daß die 75kW (100PS) meiner CBR viel einfacher zu beherrschen sind, als die 53kW der ER6n. Wie sich das auf Deine beiden Motorräder übertragen läßt, kann ich nicht sagen. Kannst Du sie probefahren? Eine Einschränkung muß ich machen: man braucht bei der CBR Selbstdisziplin und sollte z.B. besser nicht im 1. Gang Vollgas geben, erst recht nicht in einer Kurve. Aber dazu zwingt einen ja niemand.


    Zitat

    Und wie ist die Haltung einzuschätzen?


    Das hängt wahrscheinlich vom Fahrer ab. Ich bin nicht sonderlich groß, und ein wichtiger Punkt für meine CBR600F PC41 war die Sitzhöhe von nur 80cm. Mit der Sitzposition hatte ich bisher kaum Probleme, auch nicht während ganztägiger Fahrten in den Alpen. Nur über längere Zeit unbeweglich mit 20km/h in einer Kolonne zu fahren finde ich sehr unangenehm. Von großen Fahrern habe ich dagegen Aussagen gelesen, daß sie mit dem gleichen Motorrad keine 10 Minuten fahren könnten, weil die Beine zu wenig Platz hätten. In wieweit das alles auf ein BJ94 übertragbar ist, weiß ich nicht. Mit der sportlicheren Variante CBR600RR bin ich noch nie gefahren.


    Ich habe gemerkt, daß noch weitere Faktoren außer der Sitzhaltung wichtig sind. In den Dolomiten hatte ich eine neuere CBF1000 ausgeliehen. Deren Kupplung scheint etwas schwerer zu gehen, sodaß ich nach einem knappen halben Tag einen schmerzhaften Krampf in den Fingern der linken Hand hatte. Außerdem hat sie viel größere Lenkkräfte erfordert, was aber an zu geringem Luftdruck gelegen haben könnte. Das habe ich erst kurz vor Rückgabe gemerkt, weil in Italien am Wochenende alle Tankstellen geschlossen sind. Nur Benzin bekommt man am Automaten.


    Vielleicht kann ja noch jemand etwas zu den BJ94 und BJ95 Motorrädern schreiben.



    Viele Grüße,


    Bernd

  • Wow, interessant. Das liest man gerne. Da habt ihr ja meinem alten Thread neues Leben eingehaucht ;). Ich hätte allerdings nochmals eine aktuelle Frage. Was meint ihr dazu:
    Wären 3.5k für so eine Hornet fair und wäre die ggü. meiner CBF500 ein deutliches Upgrade? Ev. sollte ich dies auch noch im richtigen Unterforum fragen:
    http://www.willhaben.at/iad/ge…09547654/?adId=109547654&

  • Die aktuelle Hornet finde ich auch net schlecht. Mein Nachbar hat die und wir haben schon mal die Moppeds bei ner Tour getauscht- Fährt sich echt handlich. Eig wie ein Fahrrad mit Motor.... Lenker war für mich als RR Fahrer erst mal gewöhnungsbedürftig. Ab 150Km/h wird's aber sehr luftig..... ggf kann hier die kleine Zubehör Scheibe was ablenken.....

    CBR Team Konica Minolta :D
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Macht ein Upgrade von CBF500 auf die nackte CBF600 Sinn oder sollte man da ev. doch noch etwas sparen und gleich zur Hornet greifen? Eine CB1000R ist ja auch schon langsam bezahlbar, allerdings dürfte das nach kurzer Zeit, wenn man mit der CBF500 noch nicht ganz sicher ist bzw. noch dazulernt, eher zu früh kommen oder?

  • Mein Tip wäre da die CBF 1000.
    Kaum schwerer, kaum teurer und Leistung aus dem Keller.
    Ist ein echt schöner unaufgeregter Tourer mit genug bums es auch mal kurz krachen zu lassen. :)

  • Aber eher für geübtere Fahrer oder ;)? Im 1000er Bereich gefällt mir ansonsten die CB1000R sehr gut, weil ich Naked Bikes bevorzuge.

  • Na das sagt doch schon alles !
    Für den Anfang tuts die CB .
    Und in zwei Jahren wenn du genügend Erfahrungen gemacht hast hörst du eh wieder auf oder holst Dir ne schnellere.


    Gruß Horge

  • Die CBF 1000 empfinde ich jetzt nicht als aufgeregte Maschine die einen überfordert.
    Ist eher ein gemütlicher Tourer den man Schaltfaul bedienen kann.
    Hätte ich das Locker mir so etwas zu kaufen zu können, würde ich es machen.
    Bin aber recht altmodisch und erspare mir meine Ziele lieber als teuer zu Finanzieren. :)
    Also bleibts bei der CB450S noch mindestens für die nächsten 3 Jahre mit Brief im eigenen Schrank. :)

  • Ich fahre nun fast 3 Jahre meine CBR600 F2 (PC25) und bin überglücklich. Hab damit zwar schonmal unter 'nem Auto geparkt, war aber alles nur halb so schlimm und ist auch nix passiert.
    Ich fahre das Mopped immernoch so gerne wie am ersten Tag. Klar... an die 98 PS habe ich mich solangsam gewöhnt (zumal ich noch eine 130PS starke Maschine im Fuhrpark habe)... ABER ich muss dennoch sagen die 98PS marschieren wirklich ausreichend nach vorne und wenn man noch etwas Vernunft in der Birne hat, kann man dieses Motorrad sogar direkt offen fahren (Führerschein mit 18; Motorrad allerdings erst mit 20) ...


    Für einen Sportler ist die PC25 auch wirklich wartungsarm. Gibt sich mit wenig zufrieden und ist dennoch dankbar. Handling ist auch wirklich super... Bremsen könnten etwas fester zupacken, aber das sind bei mir ja auch nicht mehr die jüngsten und auch hier gilt: die 130PS Maschiene hat eben doppelt so große 6 kolben, rennbremssättel und entsprechende scheiben ...


    Wie sich eine CB verhält kann ich nicht beurteilen, kann mir aber kaum vorstellen, dass sie abgesehen von der Leistung oder so der CBR in etwas nachsteht.


    Ich behaupte einfach mal: Mit einer Honda machste nix falsch ;)

  • Warum verkauft eig. Honda noch die meisten Motorräder? Sind ca. gleichteure Bikes ähnlichen Typs von Suzi, Kawa oder Yamaha nicht gleichwertig oder hat da Honda immer noch minimal die Nase vorne. Immerhin sind sie der größte Motorrad- und Motorenhersteller der Welt. Was haltet ihr eig. von dem Schritt von der CBF500 auf die Hornet umzusteigen? Das kann man schon wagen oder?

  • Wie schon gesagt: Mit einer Honda macht man eben einfach nix falsch.


    Hondas sind zwar selten die leistungsstärksten Motorräder (beziehe mich jetzt mal auf die Leistungsangaben der Hersteller); im allgemeinen Vergleich zwischen ZX-R, GSX-R, R und CBR ist die CBR auch nie die Schnellste. Dafür lässt sie sich aber eben einfach besser fahren. Meiner Erfahrung nach lassen sich die meisten Hondas sehr angenehm fahren, verzeihen auch mal kleinere Fahrfehler, usw. Sicherheitstechnisch ist Honda auch immer weiter vorne dabei (wenn ich bedenke, wie lange es bei z.B.: Suzuki KEIN (!) ABS gab)...


    Ich denke der von dir angedachte Wechsel ist machbar ... Solange du immer mit etwas Vernunft und Respekt unterwegs bist, solltest du damit keine Probleme haben. ;)
    Anfangs lieber 10 Sekunden weiter hinter 'nem Auto herschleichen, als sich und das Motorrad zu überschätzen.

  • Ja, überschätzen darf man sich beim Motorradfahren nicht, das stimmt. Ich frage mich nur, ob ich nicht doch die CBF behalten und irgendwann mal direkt in der 1000er Klasse einsteigen soll. Nach 10000tkm mache ich mir darüber allerdings noch keine Gedanken, das wäre fahrlässig. Als erfahrenerer Fahrer könnten die 600 ccm bei der Hornet dann doch ein Flaschenhals sein. Ob man da mit einer Fireblade oder CB1000R langfristig nicht mehr Spaß hat? Ist die Sitzposition denn extrem sportlich bei dem Sportler oder hält es sich in Grenzen? Es fällt etwas schwer. Sicher ist eine aktuelle Hornet stärker, moderner, besser usw. Allerdings sind die Vorteile in der Praxis auch nicht so extrem groß, denn das Fahrgefühl eines Bikes erlebt man auch mit der 500er. Zudem ist dieser Oldschool - Look schon cool. Es versprüht noch etwas 90er Flair ;).