Premium Sprit

Beim Roller merk ich keinen Unterschied aber bei der ehemaligen Transalp hatte ich das Gefühl das sie,,kraftvoller,,lief

Bei euren Boliden merkt man halt nichts, weil sie von Haus aus so stark sind, dass man sie fast nie ausfahren kann.

Ich habe aber ein Motorrädchen, das ich fast die ganze Zeit vollgas fahre. Eine Honda Innova. Und die werde ich das nächste Mal mit dem teuren Wundersprit betanken. Es gehen nur 3,7 Liter in den Tank, also tut auch der Mehrpreis nicht ganz so weh.

Ich werde dann berichten, ob sich etwas an den Fahrleistungen oder dem Verbrauch geändert hat.

Gruß
Bernd

Mit den modernen Fahrzeugen kenn ich mich nicht aus,
ich kann nur für mich sagen, dass meine XT500 Bj. 82 früher noch verbleiten Sprit bekommen hat,
und als das abgeschafft wurde, ich erstmal ein echtes Problem hatte.
Eine Zeitlang wurde an den Tankstellen noch Bleiersatz in kleinen Plastikflaschen verkauft, was man tropfenweise dem Sprit zusetzen sollte,
gebracht hat das allerdings nicht viel.

Mit dem 100 Oktan Sprit von Aral,Shell oder wem auch immer läuft sie allerdings wirklich besser,
der Startvorgang (kicken) klappt reibungsloser und der Motorlauf ist ruhiger.

Ich kann auch Super tanken, wenn es mal nichts anderes gibt, aber auf Dauer nimmt sie mir das übel.
Superplus ist das mindeste.

Mein Mechaniker sagte mir, das sei ein hochverdichteter Einzylinder-Motor und der braucht eine hohe Oktanzahl.
Ob das jetzt so stimmt, lasse ich mal dahingestellt. Ich weiss nur, dass aus welchen Gründen auch immer das Mopped mit dem Premiumsprit besser fährt.

edit : Bei einem Verbrauch von 4 Liter/100 km kann man mit den Kosten leben.
Ausserdem hält der Motor dadurch länger.

Zitat von rollertreter

Beim Roller merk ich keinen Unterschied aber bei der ehemaligen Transalp hatte ich das Gefühl das sie,,kraftvoller,,lief

die Klopfsensoren können idR nach unten regeln (zB bei alten Maschinen: Benzin enthält nur 95 Oktan anstatt der werksseitig "geforderten/empfohlenen" 98 Oktan) aber eher selten nach oben.

Die Honda-Roller sind auf 91 (!) Oktan ausgelegt (so stehts im Handbuch meines 2015er SH 300) - es ist davon auszugehen, dass bereits 95 Oktan übern Durst ist + das noch mehr Oktan weder erkannt noch tatsächlich genutzt werden können

Meines Erachtens leiden nahezu alle -die da signifikante "Verbesserungen" feststellen- am Placebo-Effekt

Zitat von ralfr

Meines Erachtens leiden nahezu alle -die da signifikante "Verbesserungen" feststellen- am Placebo-Effekt

Das sind auch meine Erfahrungen mit meinen Rollern, darum halte ich Meldungen über eine höhere Reichweite (40KM:o) durch mehr Oktan im Sprit für "abenteuerlich."

Ich glaube nicht, dass die Werbung der Kraftstofflieferanten primär auf Rollerfahrer als Zielgruppe abgestimmt ist.

Da geht es wohl eher um Dosen, die für hochoktanigen Sprit ausgelegt sind.

Allerdings reduziert die Beimengung von Ethanol den Brennwert und Super enthält 5% davon, man hat also grundsätzlich den gleichen Effekt wie bei E10.

Das liegt aber alles im Bereich der Messtoleranzen, wenn man auf der Strasse "testet".
"Habe was gemerkt", "habe nichts gemerkt" ist also nicht wirklich aussagekräftig.

Klar ist auch, dass viele Motore je nach Betriebszustand ein oder zwei Prozent Verbrennungsaussetzer haben können, ohne dass man es überhaupt merkt.
Kann man das reduzieren, wird der Kraftstoff besser genutzt und die Kiste läuft geschmeidiger.

Verbesserungen können durchaus am Placebo-Effekt liegen.
Keine Verbesserung zu erkennen, kann aber auch an einer Voreingenommenheit liegen, zumal wenn der theoretische Unterbau fehlt, um Verbesserung überhaupt für möglich zu halten.

Ich persönlich würde während der Saison die ganz normale Plörre tanken und die letzten ein oder zwei Tankfüllungen vor der Winterpause den teuren Saft.

Yolande, der Bleiersatz verleiht bleifreiem Benzin nicht die Eigenschaften von verbleitem.

Er ist nur dazu da, für Bleifrei ungeeignete Ventilsitze zu schützen.

Die Japaner vertragen aber schon seit ewigen Zeiten Bleifreies, es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, die ungeeignete Ventilsitze dafür haben.

Bei einem großvolumigen Einzylinder, womöglich noch mit Unterbrecherzündung, kann der teurere Sprit aber durchaus Verbesserungen bringen.
Das liegt an der Größe und der Form des Brennraumes, die klopfende Verbrennung begünstigen, und am sich verändernden Zündzeitpunkt, wenn die Kiste noch einen Unterbrecher hat.

Hat sie. Alle 3000 km muss der Zündzeitpunkt eingestellt, bzw. Unterbrecherkontakte ausgetauscht werden.

@ Mart!n danke für die genaue Antwort.

Zitat von mart!n

Ich glaube nicht, dass die Werbung der Kraftstofflieferanten primär auf Rollerfahrer als Zielgruppe abgestimmt ist.

Da geht es wohl eher um Dosen, die für hochoktanigen Sprit ausgelegt sind.

ich denke auch nicht, dass Rollerfahrer die Zielgruppe sind -> sollte nur ein Beispiel sein, dass aufzeigt, dass das Premium-Benzin bei nahezu allen Modellen eher sinnfrei ist, da sich die Additive des "Premiumbenzins" idR auch im normalen Benzin (= 95 Oktan) finden.

Anders kann es bei einigen wenigen Autos / evtl ältere Bikes (?) sein -> diese (zB Porsche Benziner) sind auf 98 Oktan ausgelegt und erreichen erst damit die volle Leistung.

siehe auch
https://www.adac.de/infotestra…=33085&SourcePageId=49341

"... sollen im Premiumsprit neue Additive motorreinigend wirken und ein »Friction Reducer« die leistungshemmende Reibung zwischen Kolbenring und Zylinder gezielt verringern. Jetzt sollen neue Additive auch beim neuen Shell V-Power 95 für mehr Leistung und weniger Verbrauch sorgen ..."

"... verweist Mitbewerber Aral darauf, dass dort "innovative" Additiv-Zusätze schon seit vier Jahren zugesetzt werden – und das selbstverständlich ohne Aufpreis ..."

Habt ihr die neueste TV Werbung schon gesehen?

In CH TV wurde der Passus mit den 44 Km mehr bei BP und 66 Km mehr bei Aral rausgenommen.

Sie dürfen nur noch behaupten: "mehr", also ohne Zahl.

Offenbar liess sich da jemand nicht ungestraft verarschen.

Wie ist es im D TV?

Da sind es ja "nur" 40km

Wie auch immer:

Wenn ich meine Saxonette wieder zum Schnurren bringe,
DANN probiere ich es aus!

40 Kilometer mehr mit dem kleinen Zweitakter, das hätte was!

Die wahre Leistung liegt in oder an der Luft!

Vor paar Wochen bin ich mit einem Freund via Slowenien nach Italien ans Meer gefahren.

Mit zwei 50er-Rollern.
Diese Zweitakter, serienmäßig wohl etwas fett bedüst, sind entlang des Rio Freddo, der deutsche Namen ist Omen: Kaltwasserbach, sieben Kilometer permanente Steigung in einem Tempo marschiert, das sie in der Ebene legal nicht laufen dürfen :-)

Nach einem Regenguss sind zwischen Bovec und Kobarid bei abtrocknender Strasse zwei Motorradfahrer auf uns aufgelaufen, die haben sich die folgenden zwei oder drei Kilometer wohl auch anders vorgestellt. War sehr lustig.
Fast so lustig wie die Harley-Fahrer grüßen...

Im trockenen Karst dann die Sauerstoff-Krise, ergo keine Power.....

Diese ganze verbrauchsoptimierte Einspitzkacke ist was für Daumenlutscher.
Ein versoffener Zweitakter, der bei jedem Wetter ein anderer Motor ist, macht eindeutig mehr Laune.

Abspecken?

Das Ding wiegt doch keine Dreißig Kilo!