ZitatIn der Kurve bringts auch nix denn auch da gilt mit ABS bremste in der Kurve liegste im Graben.
Das gilt zum Glück nur dann, wenn man die Seitenführungskraft der Reifen voll ausnutzt. Stichwort "Kamm´scher Kreis": Bei dem gewählten Bild setze ich mit der CBF beladen vielleicht bei 40 Grad auf und fahre daher mit Sicherheitsreserven auch bei für mich flotten Tempo eher max. 35 Grad auf gutem Asphalt. Dann könnte ich bei dem gewählten Kreis, also in dem Beispiel mü=1,1 rund 3/4 der max. Längskräfte übertragen, also schon mit über 7m/s^2 abbremsen. Das können aber auch weit weniger sein, je nach Reibbeiwert.
Das Motorrad richtet sich aber sehr schnell auf und mal kann dann rasch (nahezu) maximalen Bremsdruck aufbauen.
Was anderes ist, ob man sich das in der Praxis traut, bei gefühlt sehr großer Schräglage beherzt zuzugreifen. Ist mir die Kurve so, dass ich über meine Wohlfühlschräglage gehen müsste, bspw. weil eine Verschmutzung auf der Fahrbahn ist, dann bremse ich lieber vorher leicht mit der Hand (hinten wäre gerade bei der dortigen Kombibremse der CBF besser, aber im Fuß habe ich weniger Gefühl) als dass ich über meine Wohlfühlschräglage eine nasse/sandige oder gar ölige Stelle passiere. Kräftig reingreifen musste ich noch nie, aber das oder die Erhöhung der Schräglage ist immer einer Fahrt in den Graben oder gegen die Schutzplanke etc. vorzuziehen, wie man es leider xtausendfach auf YT sehen kann: Meist wird der Rand fixiert (falsche Blickführung!), nicht die Fahrbahn (also der sichere Weg!) und dann auch noch zu lasch gebremst, während man das Motorrad in den Graben lenkt, gesteigert nur noch durch dem Verlassen der Füße von den Rasten, um irgendwie paddelnd vergeblich die Fuhre abzubremsen. So bitte nicht!
