Honda Modelle/Preise 2017/Abschied

  • die alten Säcke sind Bewegungslegastheniker und sitzen daher eher auf den Altherrenroller von Honda, Suzuki ... :D


    Wenn ich bei den gängigen Moppedtreffpunkten so schaue, wie alt die meisten Fahrer der großen Bikes so sind, scheinst du dich vorzugsweise in der Nähe von Altersheimen rum zu treiben. Und da finden sich tats. keine Kunden für z.B die BMW Schlachtschiffe :D

  • Euro5 wird meiner Meinung nach das Ende des Hobbys Motoradfahren in seiner bisherigen weit verbreiten Form bedeuten. Von denen, die dann immer noch diesem Hobby treu bleiben, wird ein großer Teil das alte Motorrad weiter fahren, so dass der Verkauf von Euro5-Neumotorrädern drastisch zurückgehen wird.
    Aber schon in den nächsten Monaten erwarte ich wegen Euro4 die ersten Bremsspuren bei den Verkaufszahlen von Neu-Motorrädern.


    Die von mir im obigen Beitrag vom Februar 2017 erwarteten Bremsspuren bei den Verkaufzahlen von Neu-Motorrädern wegen Euro4 haben sich im Kalenderjahr 2017 mit einem deutlichen Minus von 14,21% gegenüber dem Vorjahr bestätigt:
    http://statistik.ivm-ev.de/Mar…ewStatistic&StatisticId=8
    Unter den großen Herstellern konnte sich einzig BMW mit einen deutlichen Plus von 5,77% bei den Neuzulassungen von Krafträdern dem Abwärtstrend entgegenstemmen!

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  • Ich bin was die Motorrad-Sparte anbetrifft zwar noch absolut grün hinter den Ohren, aber wieso entwickelt sich der Trend im Motorenbau bei Motorrädern so komplett anders als bei Autos?
    Bei den Autos betreibt man downsizing um den immer strenger werdenden Abgasnormen gerecht zu werden und bei den Motorrädern bekommt man bald kein gescheites Bike mehr was nicht gerade über 1l Hubraum hat :gruebelx:
    Bestes Beispiel ist für mich die CB1100EX von Honda.
    Wunderschönes Motorrad, für einen Caferacer aber völlig überdimensioniert.
    Hier in Deutschland gehts nach der Devise "Hubraum statt Wohnraum", alles unter 1000ccm ist Spielzeug.
    Mir persönlich würde eine leichte Twin mit 500ccm fürs restliche Leben völlig ausreichen :oops:

  • Knuspersuppe:
    Im PKW- wie Kraftradbereich geht die durchschnittliche Motorenleistung doch seit Jahrzehnten nach oben. Bei PKW gibt es seit Jahren den Trend, hubraumkleinere Motoren mit Aufladung anzubieten, bei Motorrädern hat sich diese Aufladung aus wohl bekannten Gründen nicht durchgesetzt.
    Warum PKW: Beispiel CO2-Grenzwerte, die nur PKW betreffen.
    Warum nicht Motorrad? Wer will schon bspw. aus einer Kurve / einem Kreisverkehr / beim Einbiegen raus-/rumeiern, weil mittendrin in der Beschleunigungsphase der Turboeffekt einsetzt?


    Dass gerade in Deutschland besonders viele besonders leistungsstarke Motorräder verkauft werden, liegt an vielen Umständen: Einerseits ein hohes Geschwindigkeitsniveau und geringe Strafen/Kontrolldruck, so dass man einfach mehr Leistung nutzen kann (mal Gegenbeispiel Japan mit max 40/60/80 (innerorts/außerorts/Autobahnen)). Andererseits - noch viel wichtiger - die überaus große Solvenz der Motorradfahrer. Man kann es sich leisten und will sich was gönnen.
    Als Drittes könnte man benennen, dass wir in D meist nur hobbymäßig unterwegs sind. Da geht es nicht ums Kolonnenfahren im Regen, sonst würden alle CUB fahren. Sondern da macht Leistung oft richtig Freude. Und mehr Leistung ist oft noch besser.
    Und nicht zuletzt möchte der Mensch oftmals das dickere, mächtigere Motorrad haben.
    Das endet dann oft so wie bei einem Bekannten von mir: Seine K1300S war ihm mit 75 Jahren nun zu schwer, v.a. in der Großstadt schwierig zu handeln. Was Kleineres zu kaufen, kam für ihn nicht infrage (hat mich mal vor Jahren gefragt, wann ich mir ein "richtiges Motorrad" kaufen wolle, hat da nur abfällige Bemerkungen für übrig). Also fährt er nun gar nicht mehr. Auf ne G310R bspw. würde der sich nie raufsetzen. Ich glaube, solch eine Attitüde ist nicht selten vorhanden.


    Jetzt zum Positiven: Es gibt wieder jede Menge kleinere Hubräume in allen Klassen. Neu weniger nachgefragt als gebraucht, deshalb auch meist preisstabiler als die Wuchtbrummen. Allein Honda hat mit den CB500ern, der Rebel, den NCs und Integra, aber auch mit der neuen 300er Einzylinder jede Menge weniger große Motoren im Angebot. Dasselbe gilt für fast alle großen Hersteller.
    Niemand muss große Motoren kaufen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Halbliter ()


  • Warum nicht Motorrad? Wer will schon bspw. aus einer Kurve / einem Kreisverkehr / beim Einbiegen raus-/rumeiern, weil mittendrin in der Beschleunigungsphase der Turboeffekt einsetzt?


    Kawasaki scheint das anders zu sehen...nach der "normalen" H2 mit Kompressor schieben sie jetzt noch eine Tourenvariante mit Kompressor nach...


    https://www.kawasaki.de/de/pro…oNDlEJWg5YUVoLW11YUV1eXQs



    Und soooo schlimm ließ sich die CX mit Turbo auch nicht fahren.
    Schlimmer als den Turbo Effekt fand ich da das Fahrwerk und die Bremsen...
    Die GPZ war da Fahrwerksmäßig schon deutlich angenehmer zu fahren und der Turbo hat auch richtig Spaß gemacht...


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

    2 Mal editiert, zuletzt von Werwolfi ()

  • Ich kenne Turbo nur aus dem PKW bzw. Klein-LKW und gerade bei Ersterem finde ich es nervig. Pfeifen ist in den letzten Jahren weniger geworden, aber typisch ist eben Anfahrschwäche wg. kleiner Hubräume und dann eben irgendwann der unrunde Schub, den man nur durch Fußakrobatik komplett ausgleichen kann.
    Der Kompressor setzt schon bei geringeren Drehzahlen ein, deshalb ist das Anfahren weniger ruckelig und wohl auch besser ins Motorrad integrierbar. Wie die H2 fahrbar ist, weiß ich aber nicht. Müsste man sich mal zwei Stunden auf die Stadtautobahn mit stellen/fahren, hundert mal anfahren, bissel beschleunigen, schalten, rollen, Gaswechsel. Oder eben Stadtverkehr.
    Klar: Gewöhnen kann man sich wohl auch an ein Turbomotorrad.
    Aber dazu kommen Kosten für diese Aggregate (Entwicklung, Einbau, Wartung). Und viele Motorradfahrer wollen es einfach haben: Schöne, cleane, überschaubare Technik, gerade bei Nackten, kein Schlauchgewirr.
    Nee, ist super, dass der Sauger im Zweiradbereich da ist und wohl auch bleibt. Mein Lieblingsverbrennungsmotor, da verzichte ich auch gerne auf ein wenig Schub.

  • Also mein Auto hat nen Turbo.... Im Wartungsplan taucht der nicht auf. Nach fast 170tkm hatte der auch noch nichts.


    Auch das von dir beschriebene verhalten beim Beschleunigen... Wenn ich das Pedal voll durchdrücke kommt natürlich der Schub (bei meinem kurz nach 1500U/min) aber warum sollte ich dann "Fußakrobatik" machen wollen um das auszugleichen? Ich meine... es hat ja nen Grund warum ich das Gaspedal voll durchdrücke.


    Und wenn ich ganz aus nem Kreisverkehr etc. raus fahre beschleunigt das KFZ halt eben auch ganz normal... So dramatisch wie von dir Beschrieben nehm ich das jetzt nicht wahr. Aber vielleicht bin ich dafür auch einfach zu plump.

  • Ich verstehs auch nicht. Meine Turbos laufen auch einfach so vor sich hin und machen Spaß ohne dass ich meine Beinchen irgendwie anders bewegen müsste. Mach da wohl was falsch. :confusedx:

  • @ Halbliter: Wenn du mal die Gelegenheit hast, dann fahr CX und Konsorten mal.


    Die CX agiert ähnlich wie "alter" Zweitakter (zb NS400R). Untenrum passiert nicht viel, aber mit ewig schleifender Kupplung wie beim Zweitakter muss man nicht anfahren.
    Fühlt sich ähnlich an wie eine CB 500 auf 34 PS gedrosselt.
    Wenn dann aber die DZM-Nadel an die 5.000er Marke kommt und der Zeiger des Turbo-Manometers leicht zu zittern anfängt, dann wirds interessant! :)
    Die Tonlage des Triebwerks ändert sich und es geht druckvoll vorwärts. :D
    Das wirkliche Manko sind dann Fahrwerk und Bremsen. Das Zeug ist eben alt...
    Aber wenn man den Turbo in eine 700er NC einbauen würde.....:w9:


    Die GPZ war da schon deutlich sportlicher. Da geht untenrum mehr als bei der Honda und obenraus geht nochmal ein bisschen mehr als bei der Honda. :D
    Die Kawa fühlt sich im ganzen deutlich sportlicher an und ist der CB auch Fahrwerkstechnisch überlegen. Kommt aber logischerweise nicht an ein aktuelles Fahrwerk ran.
    Aber der Turbo in einer ER6.....:w9:


    Die XJ 650 fühlt sich im Vergleich zu Honda und Kawa sehr touristisch/entspannt an. Keine Sportskanone...man kann sehr entspannt mit ihr cruisen
    aber man spürt schon ein bisschen, wann der Turbo einsetzt.


    Die XN85 wäre auch noch zu erwähnen, die bin ich aber leider nie gefahren.


    Wenn die Hersteller wollten, wäre da schon ein bisschen was drin.
    Aber vielleicht bringt Kawasaki da ja jetzt was ins rollen.....:w9:


    KTM Adventure 1190 R 658153_5.png

  • die modernen Turbos haben schon seit geraumer Zeit ein eher alltagstaugliches Leistungsverhalten - zuerst nix und dann der große "Turbobumms" ist eher Relikt aus den 80-/90ern.


    Pkw-Bereich: die Messzyklen Verbrauch / Abgase lassen sich mit Motoren die keine höheren Drehzahlen benötigen (wie bei den Turbos üblich) leichter erfüllen. Hinzu kommt der Verzicht auf Hubraum der dank Aufladung entbehrlich(er) wird. So zumindest die aktuelle Praxis


    Im Pkw-Bereich sind die Abgaslimits deutlich schärfer wie im Motorrad-Bereich - in letzterem gilt beginnend ab 2020 Euro 5 -> die wurde bei den Pkw beginnend ab 2009 eingeführt und ist seit ein paar Jährchen schon wieder verschärft


    PS: ein gut gemachter Sauger wird (aktuell) immer noch spontaner aufs Gas reagieren und nicht so "gummibandartig" wie ein Turbo, wobei letzteres immer mehr minimiert wird


    Knuspersuppe: ich glaube, dass die dicken Maschinen inkl viel Hubraum / Leistung / Gewicht auch dem Umstand geschuldet ist, dass das Motorrad auch Statussymbol geworden ist - > typisch wenn vorwiegend ältere Herrschaften einem Hobby frönen :)-



    aus meiner Sicht sind die deutlich zurück gegangenen Neuzulassungen 2017 vorwiegend dem Umstand geschuldet, dass in 2016 Fahrzeuge in nicht unwesentlicher Anzahl nicht verkauft, sondern nur zugelassen wurden (wg Euro 4) - der eigentliche Verkauf (der lt Statistik in 2016 gezählt wurde) fand erst in / ab 2017 statt
    Zudem waren 2017 einige Modelle (anfänglich) noch gar nicht lieferbar, da die Hersteller von der Euro 4-Umstellung völlig überrascht + überrumpelt wurden :)-

    9 Mal editiert, zuletzt von ralfr ()

  • Wartungsplan/-aufwand: Selbst wenn der Turbo wartungsfrei ist, ist er bei anderen Wartungsarbeiten eher im Weg und verursacht damit Mehrkosten an Zeit und Geld.
    Turboloch: Ja, oftmals ist der Turbo nicht mehr so explosiv, teils kann man ihn ja mit einem Mild-Hybridsystem wie bspw. beim Renault 1.5er aktuell entschärfen (Renault Hybrid Assist).


    Ich wechsele ja gern Perspektiven, was mitunter nicht jeder versteht: Bei meinen Eltern, Mitte 70, ist es so, dass sie v.a. deshalb immer noch zwei Autos haben, weil der eine einen (Euro5) Turbomotor hat, der beim Auffahren im 1.Gang in die Parkgaragenstockwerke des uralten, engen und mit unterschiedlichen Rampenwinkeln ausgestatteten Parkhauses (mehrmals/Woche) für meine eher grobmotorische Mutter schwieriger zu handeln ist als ihr kleiner Sauger. Daran gewöhnen will sie sich nicht. Ein Kompromissauto scheiterte bisher am Unwillen, sich von den bisherigen Fahrzeugen zu trennen.
    Ich bewerte den Turbo also nicht nur danach, wie ich damit zurechtkomme, sondern wie ein grobmotorischer Senior mit längeren Reaktionszeiten damit zurechtkommt. Und das Anfahren und Hochschalten ist dann an jeder Ampel oft ruckeliger als beim Sauger. Selbst ich muss für absolut smoothes Fahren beim Schalten nach dem Turbotritt echt konzentriert sein (1.6er Diesel 96KW).
    Schwächen zeigen sich immer in Extremsituationen. Für die einen ist das die Rennstrecke, aber es kann eben auch das alte Parkhaus und fahrende Senioren sein.
    Oder die Frage ist nicht, ob ich mit einem alten Turbomotorrad fahren könnte, sondern ob ein absoluter Fahranfänger auf einem Turbomotorrad eher Probleme hat.
    Drehzahlabhängig aufgeladene Motoren haben also - imho - per se einen Nachteil in der Fahrbarkeit. Schon theoretisch. Neulich bin ich aber bspw. nen 2017er Opel Movano 2.3er gefahren, da war der Turbo wirklich kaum zu spüren - im Gegensatz zu älteren gleichartigen Fahrzeugen, die aber wiederum deutlich gleichmäßiger waren als eher aktuelle Kleinmotoren mit Mordsaufladung. Allerdings liegt das auch immer an der Version: Je nach Leistungsvariante ändert sich da nicht der Motor, aber die Aufladung und das Mapping (Movano/Master).

    Einmal editiert, zuletzt von Halbliter ()

  • Ich bin immer wieder über von diesen Erfahrungsberichten geflasht.


    Deine Eltern haben deswegen zwei Autos weil deine Mutter mit dem Turbo nicht klar kommt? Habe ich das so richtig verstanden? Also deine Mutter hat sich in den Turbo reingesetzt, ist ein paar Meter gefahren, und hat zu deinem Vater gemeint: du hör ma, das mit dem Turbo, das ist nichts für mich. Dieses ruppige anfahren und die nicht lineare Kraftentfaltung im unteren Drehzahlbereich... das is nix für die Tochter meines Vaters. Aber so ein kleiner Sauger, das wäre doch was! Und dann wurde der kleine Sauger gekauft?



    Ich sag dir mal was: von mir hätte sie auch nen kleinen Sauger bekommen. Von Vorwerk!