24000 Inspektion

  • Uiuiui.
    Mart!n Level2. Jetz werden die worte verdreht.


    Level3. Politische beschimpfungen.
    Da wollen wir nich hin.


    Ich lass mal gut sein. Götter in weiss gabs schon.
    Nun gibt es sie auch in blau.


    Nun. Ich brauch dich nich. Es gibt bessere.


    Der mart!n...tztztz...:D

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  • Thodi,


    schau dir diesen Thread an, es spiegelt durchaus das richtige Leben.


    Ein guter Kunde wie oliwei, der regelmäßig Fahrzeuge kauft und in die Werkstatt kommt, formuliert die normalsten, berechtigsten, nachvollziehbarsten und bescheidensten Wünsche.


    Man möge sein täglich genutztes Fahrzeug bei Bedarf zeitnah und kompetent und wohnortnah warten oder reparieren.
    Das kann man durchaus verlangen.
    So einer wie er bekommt z.B. bei uns am Samstag einen Inspektionstermin, obwohl wir da normalerweise keine Termine machen.



    Den Showroom mit dem kompletten Sortiment gleich mehrerer Hersteller, am besten auch Sa. bis abends geöffnet, wünscht sich bezeichnenderweise der, der noch nie ein neues Motorrad gekauft hat.
    Womit der Verkäufer bezahlt werden soll, der ihn bespassen soll, das muss nen Unternehmensberater erst erklären, das bleibt offen.....



    Die blödesten Bemerkungen über Mechaniker kommen von dem, der angeblich alles selber kann und ergo mit uns Pfeifen doch gar nix zu tun haben sollte.





    Der Rat nicht zu jammen kommt von einem, der alle mit seiner Übellaunigkeit dafür in Geiselhaft nimmt, ausgebeutet zu werden und das oft genug beklagt.
    Da er sich als König Kunde fühlt, da untertags geknechtet, sind Mechaniker, die höchstwahrscheinlich weniger verdienen als er, dazu aufgerufen überdurchschnittlich engagiert zu arbeiten und die Schuld gefälligst auf sich zu nehmen, wenn die 25 Jahre festgegammelte Schraube abreisst....



    Dann sind da noch zwei, die unauffällig sind, aber in der Lage, gedanklich auch mal die andere Seite einzunehmen.




    So, man kann nur noch die Hälfte der Anfragenden drannehmen, mehr geht nicht.
    Für wen arbeitet man gern, für wen nicht? Und warum?


    Wir sind eben arrogant, unfreundlich und habgierig......




    Du hast übrigens Recht, es gibt bessere. Viel bessere.
    Was ist daran schlimm?

    2 Mal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Weil ich mich angesprochen fühlte:
    Also ich habe alle meine Motorräder, die ich allein gekauft habe, neu gekauft. Das war eins. Vor 22 Jahren.
    Und das andere immerhin gebraucht auch vom Händler, beide vollkommen unverhandelt. Glaube, das war ok für die Händler.


    Aber dass jeder Supermarkt bis neun oder zehn Uhr abends aufhat, aber ein Motorradverkäufer (nicht Werkstatt! - das ist okay) um eins oder zwei schließt am Samstag, wenn viele Kunden endlich mal Zeit für sowas haben, ist für mich nicht unverrückbares Gesetz.
    Mal einmal die Woche bis acht oder neun Uhr, dafür erst ab mittags - wie inzwischen viele Arztpraxen? Wäre das nicht besser?
    Und samstags zumindest im Frühjahr länger, wenn Kunden etwas gucken oder noch ne Probefahrt machen wollen. 10-13 Uhr ist da echt nicht pralle. Viele Kunden können nur diese drei, vier Stunden in der Woche hin wegen fehlender Früh- oder Abendzeiten.


    Macht so ein Händler denn Marktforschung, wann die meisten Kunden Zeit hätten, wann sie gerne kommen würden? Ist das wirklich mittwochs um elf und nie samstags um vier oder warum haben denn alle mittwochs um elf auf, aber niemand samstags um vier?


    Oder ist es da, wie hier suggeriert wird, dass der Kunde dankbar sein muss, bedient zu werden und dass dessen Wünsche nicht relevant sind? Solche Kundenfeindlichkeit kenne ich so nicht und hoffe, die Erwerbstätigen dieser Branche haben nicht alle die hier publizierte Arbeitsattitüde.
    Aber wenn man es sich erlauben kann...


    Naja, ich war heute wegen einer Servicearbeit bei nem hiesigen Kawa-Händler, auch sehr freundliche Leute dort, klasse. Der hat zusätzlich noch SWM, Beta und die Elektroroller von Niu. So stelle ich mir das vor, auch wenn hier keine Konkurrenz herrscht und jede Marke ganz andere Fahrzeuge bietet. Die SWMs haben mir gut gefallen, Granatengabel und dennoch sehr leicht. Wirklich hervorragend, holt 34 PS aus 500 Kubik, das ist auch im Vergleich zur neuen CRF450L absolut topp.
    Auf dem Niu ist trotz hohem Fußbodens durch den günstigen Rohrlenker gar nicht so arg wenig Platz, aber mir gefallen paar Details nicht wie das billigste Blinkergehäuse. Aber schon nen wunderbarer Roller, wird ja verkauft wie warme Semmeln inzwischen, sehe ich gefühlt schon so oft wie die Unus.
    Beta bekommt wohl kein ABS hin und stellt die 200 und Alp4.0 ohne Soziusrasten wohl als Einsitzer hin, um zugelassen zu werden.


    Jedenfalls stelle ich mir eher nen Japanhändler vor, alle vier großen Marken (kenne nur welche mit zwei plus Kleinmarken), viel Zubehörgedöns, auch mal weniger starre Ladenöffnungszeiten, bspw. bestimmte Sondertermine für spezielle Kunden mit bissel drumrum, nicht nur einmal Drachenfest und Rest des Jahres dann wie 1976. Und eben jetzt im Herbst (nein, nicht bei Schneetreiben) Aktionspreise, damit nicht alle wieder im Frühjahr Reifen, Öl, Inspektion haben wollen.


    Eben was so herauskommt, wenn man attraktiver werden will. Wenn ein Laden schließt, dann liegt das nicht immer nur an den anderen.

    Einmal editiert, zuletzt von Halbliter ()

  • Bitte lieber mart!n. Interpretiere worte wie "frotzeln", nich nach bedarf und gusto.
    Nur einer der gründe weshalb ne diskussion mit die immer aufs falsche gleis läuft.


    Scheinst auch nich wirklich zu lesen was geschrieben wird.


    Was "frotzeln" bedeutet weisste?
    Scheinbar nich.


    Bevor ich jetz jeden satz den du falsch darstellst, entweder weil du nich richtig liest und verstehst, oder aus boshaftigkeit, extra für dich erkläre...


    Mit dir diskutiert man letztlich nur noch um wortdeutung.


    Drum sach ich. Gute nacht...bis irgendwann mal wieder...

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  • Halbliter,


    erstmals in den 90ern wurde das Ladenschlussgesetz so weit geändert, dass wir zumindest am Donnerstag bis 20Uhr öffnen konnten.


    Einer der Antreiber war ich, obwohl das ein bißchen blöd war, das war nämlich die einzige Zeit, zu der ich Lebensmittel einkaufen konnte.


    Denn von acht bis mindestens acht habe ich gearbeiten, Samstags auch bis ca. drei, zumindest am Do. konnte ich dann in den Supermärkten einkaufen, bis 20Uhr, und mehr als einmal bin ich danach nochmal in die Arbeit gefahren.


    Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass die Motorradläden deshalb keine längeren Öffnungszeiten haben, weil schon jetzt die Mitarbeiter vielerorts weit jenseits der legalen maximalen Wochenarbeitszeit arbeiten?
    Oder stellt man Sa. nachmittags im Familienbetrieb zum Verkaufen statt den Inhaber eine von den Fachkräften, die man laut thodi nur anfordern muss, hinter den Tresen?



    Die Erfahrung zeigt eines: Wer Interesse hat, der findet Zeit für Beratung und Probefahrt.
    Für die paar wenigen, die das zu den normalen Öffnungzeiten nicht hinbekommen, bleibt man nach Vereinbarung auch gerne mal länger.


    Aber zu 90% kommen an verkaufsoffenen Sonntagen, wie der nächste hier in der Stadt ist, an Samstagnachmittagen und Abenden nur Schwafler und Prospektesammler.




    Noch ein Aspekt:


    Händler, sagt, er hatte früher drei Mechaniker, ist jetzt froh einen zu haben. Kann nur noch bedienen, was er verkauft hat.


    Erfahrungsgemäß arbeitet der Schrauber so 9 bis 10 Stunden am Tag.


    Deiner Meinung nach soll der Händler also seine Öffnungszeiten so ausweiten, dass der Inhaber nicht mehr 60 sondern 70 Stunden pro Woche arbeitet.


    Weil er dann mehr Motorräder verkauft?


    Nun, wenn er das tut, dann kann sein Mechaniker statt 9 bis 10 in Zukunft 11 Stunden täglich und am Samstag arbeiten.



    Dann schmeißt der letzte Mohikaner den Job auch noch hin, geht für 1000.- bis 2000.- mehr in die Industrie und hat ab Freitag mittag wieder Zeit, auch mal selber Motorrad zu fahren.....



    Leute wie du kaufen ihre Reifen kostengünstigst bei Leuten, die keine Fachkräfte sind, noch nicht mal Probefahrten machen nach dem Radeinbau. Hauptsache billig.
    Nix darf was kosten.


    Aber der Fachhandel soll Personalkosten stemmen und zusätzliche Leute einstellen, weil du abends in Ruhe schauen möchtest, welches Motorrad du dir nicht kaufst?




    Das schöne tolle Motorradcenter, dass du dir vorstellst, das kostet paar Millionen - noch bevor nur ein Motorrad drinsteht.


    Das soll sich also die Masse der Händler antun, die über 50 sind?


    Weil es Spass macht, bis 79 seine Schulden abzuzahlen?




    Ich kenne einen Händler, der hatte einen schönen Laden. Etwas verwinkelt.


    Hat sehr schön drangebaut, futuristisch, teuer, großzügig.
    War dem Hersteller immer noch zu klein.
    Hätte nochmal ne Million investieren sollen.


    Blöd war, dass der die Million hatte, die hat er mit nem anderen Geschäft verdient.
    Also hat er zugesperrt.
    Der kann nämlich rechnen.



    Das Motorradgeschäft, dass du dir vorstellst, das kann man zu 90% nur betreiben, wenn man schon in der Generation vorher Grund, Geld und Immobilien hatte.


    Oder wenn man Geld aus anderen Einnahmequellen verbraten will.



    Mein Hausarzt, fällt mir ein, ist auch extrem unflexibel, der hat nie bis 20 Uhr Sprechstunde.


    Weil bei dem die Sprechstunde, die bis 18.00 dauert schon jetzt vor lauter Andrang meist bis 19.30 dauert.


    Und von 20.30 bis 23.00 fährt er oft Hausbesuche.


    Das weiß ich, weil er mich danach öfters zuhause oder in der Werkstatt besucht.


    Um 9.00 sitzt er wieder in seiner Praxis. Nachdem er nachts noch Arztbriefe diktiert hat.


    Soll der auch länger öffnen?


    Du könntest ja Sa. Nachmittag Kofweh kriegen, und dann ewig weit zum Notdienst, das ist doch umständlich und nicht zumutbar....




    Mach dir Gedanken, wieviel Monate am Stück du bereit wärst, ohne freien Samstag und ohne Urlaub zu arbeiten.


    Und ob du bereit wärst, 40, 50, 60 oder mehr Stunden pro Woche zu arbeiten.


    Wir werden den passenden Arbeitgeber für dich finden, einen, der nicht so unflexibel ist wie wir......

  • Halbliter, hier haben viel Läden geschlossen.


    Nicht einer, weil er insolvent war.



    Entweder aus Altersgründen, oder E-Bikes statt Motorräder, weil damit was verdient ist, oder keinen Bock, Auflagen der Hersteller zu erfüllen, die sich nicht refinanzieren lassen.




    Zu einmal erst ab Mittags:
    Bis mittag müssen die Expressbestellungen draussen sein, wenn am nächsten Morgen die Teile da sein sollen.


    D.h. willst du samstags in Urlaub und hast Mi. nachmittag ein Problem, und ich fange Do. erst mittag an, denn Do. nachmittag bestellt ist wie Freitag, kommen deine Teile erst Samstag.


    Soll da die Werksatt öffnen?



    Oder soll ich Do. vorm. doch arbeiten, damit du wegfahren kannst, aber der Verkauf hat zu?


    Damit mich alle Viertelstunde einer wegholt, dem ich nur schnell den Laden aufsperren soll, weil er schauen möchte? Oder einen Prospekt?


    Wenn ich da bin, und Hinzes und Kunzes bestellten Teile nicht suche, von denen ich nichts weiß, weil ich nicht der Lagerist bin, dann klagt der nächste, wie unflexibel wir sind.


    Und alle 10 Minuten abgelenkt soll ich also dein Motorrad beschrauben?




    Weil du vor 18.00 Uhr keine Zeit hast, ein Motorrad zu kaufen?


    Mit einer 38,5 oder 40 Stunden Woche?


    Mal ehrlich, willst du mich verarschen?



    Ich reisse mir mit sechs Tagen Urlaub in sieben Monaten und ohne freien Samstag in der Zeit ca. 48 bis 54h pro Woche den ***** auf.


    Das Drachenfest, das du gerne öfters hättest, heißt 14 Tage durcharbeiten.


    Und du erklärst mir, ich hätte eine "Arbeitsattitüde"?


    Mit deiner Wochenarbeitszeit?


    Gehts eigentlich noch? Merkst du eigentlich noch irgendwas?





    Was mir nicht ganz klar ist....


    Warum erklärt man Leuten, von deren Tätigkeit man überhaupt nicht weiß, wie sie ihr Geschäft betreiben sollen? Ohne sich um Realitäten zu scheren?


    Stell dir mal vor, ich gehe zu einem Wirt und sage dem, dass ich zwar nie auswärts esse, weil mir das zu teuer ist und die Zutaten nicht bio, aber wenn ich auswärts essen würde, dann hätte ich gerne geschmorte Eichhörnchenbäckchen.


    Und nicht wie bei ihm von 12 bis 14.30 und von 18.00 bis 21.30, sondern bitte kundenfreundlich, durchgehend warme Küche. Dann soll er halt einen zweiten Koch einstellen.



    Dann fällt zwei Jahre später der Strom aus, ich kann daheim nicht kochen, also gehe ich doch ausnahmsweise essen - und beklage mich, dass der Wirt keine frischen geschmorten Eichhörnchenbäckchen auf der Karte hat?


    Wo König Kunde doch klar gesagt hat, was er gerne möchte!


    Wenn das so ist, dann gehe ich halt - soll er sehen, wie er ohne mich klarkommt, der wird schon sehen, was er davon hat....

    6 Mal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Es ist immer ein Abwägungsprozess, wenn man anfängt, sich Gedanken über flexiblere Öffnungszeiten zu machen. Dies so zu gestalten, dass man mehr Umsatz macht, aber nicht mehr Arbeitszeit hat, ist individuell verschieden.


    Was mir bspw. einfällt: Es gibt ja da draußen noch viele Leute mit schlummernden Führerscheinen, die würden gern, aber machen nicht. Die Hersteller machen da ein paar Aktionen für Wiedereinsteiger, aber imho könnte man hier noch besser aktiv werden.
    Und ich kenne die Schwellenangst von manch Motorradinteressiertem ohne Führerschein, einfach mal in so einen Laden zu gehen um zu gucken, was Motivation bringen könnte, endlich mal zu machen. Aus jemandem, der erstmal guckt, kann ja später auch ein Käufer werden.
    Wichtiger sind natürlich aktuelle Kunden mit direkter Kaufabsicht, aber strategisch kann ein Unternehmensziel auch Bekanntheit sein, Besuchszahlen... . Bis auf die Frühjahrsfeste habe ich nie den Eindruck, da will mir jemand die Produkte wirklich zeigen.


    Naja, aber insgesamt finde ich es schon ganz gut, wie die Händler sich präsentieren. Und nein, leicht haben sie es sicher nicht. Schön, wenn dennoch manche dabei bleiben.

  • Halbliter,


    ich habe einfach keinen Bock darauf, mit einem, der keine 40h in der Woche in einer Behörde arbeitet, darüber zu diskutieren, warum ich keine 70h arbeiten will.


    Es ist ein Abwägungsprozess, ob man mal anfängt sich darüber Gedanken zu machen, ob man wirklich ohne jeden Einblick allen anderen ihren Job erklären muss.



    Der Kunde hat den Anspruch, dass während der Öffnungszeiten wer da ist, der weiß, ob sein Motorrad fertig ist, wann es fertig wird, wie es um die Kulanzanfrage steht, wie es um seine Finanzierungsanfrage steht, ob sein Wunschmotorrad lieferbar ist.


    D.H. alle wichtigen Leute müssen dann im Haus sein.


    In dem Moment, wo wir im Herbst anfangen, stundenweise weg zu sein, weil wir dann endlich auch mal einen Arzttermin wahrnehmen können, einen Behördengang etc. entstehen wahnsinnige Reibungsverluste durch Nachfragen, Hinterhertelefoniererei etc.
    Im Sommer undenkbar.


    Das sind Handwerksbetriebe, jede Rep. ist anders, jeder Kunde ist anders, man kann nicht Stellen 1,3 fach mit Aushilfen besetzen und auf jeder Position jeden Tag eine Stunde Übergabe machen.


    Beim Discounter kannst du ja auch länger einkaufen?


    Diskutiert beim Aldi wer mit dir eine Stunden lang, ob du eine Mandarine gratis dazukriegst, wenn du zehn Orangen kaufst?
    Kannst du die Schuhe, die du dort vom Grabbeltisch gekauft hast, dort auch zum Besohlen abgeben?
    Kannst du, wenn dir langweilig ist, dort eine Verkäuferin eine Stunde über Weichspüler zuschwallen?
    Kannst du dort ein Körbchen Erdbeeren aus Chile bestellen, weil du die aus Israel nicht magst, und sagen, sie sollen dich anrufen, wenn es da ist?




    Du bist doch intelligent, es muss dir doch möglich sein, mal bißchen zu denken, bevor du tippst.


    Aber es ist aussichtslos, du checkst es einfach nicht.


    Man könnte doch...


    Was erzählst du von Umsatz und individuell verschieden, wenn du noch nie das geringste damit zu tun hattest?


    Was redest du da?
    Wenn das individuell verschieden ist, dann lass mal hören, welche Modelle du kennst, was wie funktioniert, und was sich nicht bewährt hat.
    Du kennst keines von innen, weißt nix dazu, du plapperst einfach drauf los.


    Da fällt mir ein, ich muss dringend thodos chef anrufen und ihm erklären, wie ne Arbeitnehmerüberlassung funktioniert. Ich weiß davon zwar nix, aber was macht das?
    Dank Internet kann heute ja jeder alles.



    Wenn mich ein junger Kollege, der für diesen Beruf brennt, für ein Spottgeld arbeitet, anruft, und mich fragt, wie ich das mache, ob ich auch keine Zeit für Freunde mehr habe, wie ich das aushalte, mir erzählt, dass er vor 19.30 nicht aus der Werkstatt käme, dass er deswegen Ärger mit der Freundin hätte, dass sein Chef, 70, noch voll mitarbeite, dann erklärst du uns, wie der mit längeren Öffnungszeiten mehr Kunden anlocken müsste?


    Keinen Monat wärst du in diesem Job....




    Stell dir einen kleinen Händler vor, Chef, seine Frau, ein Mechaniker.


    Oder Chef, Verkäufer/Lagerist, zwei Mechaniker.
    Ist das Wetter schön, drehen alle am Anschlag.


    Die einen schrauben, die anderen müssen Teile bestellen, Garantieanfragen bearbeiten, Mailanfragen, Finanzierungsanfragen, Rechnungen schreiben.


    Alle sind ausgelastet.
    Die sollen jetzt also länger aufhaben, um ihren Umsatz zu erhöhen....
    Weil?


    Weil es viel spassiger ist, wenn man seine Arbeit nicht mehr schafft?


    Weil es kein Problem ist, auf dem Arbeitsmarkt einen viertel Verkäufer und einen Viertel Mechaniker zu finden, die man dann zusätzlich braucht?


    Man kann einen Sprung machen. einen ganzen Mechaniker, einen ganzer Verkäufer dazu.
    Aber dazu langt es nicht, paar Stunden länger auf zu haben, dafür muss man sich anders aufstellen.


    Blöderweise muss man vorher aber bauen, denn in den alten Räumlichkeiten geht das nicht.


    Aber ich nehme an, das ist in deiner Welt auch kein Problem....

    2 Mal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Hallo Martin,


    Danke für deine Beschreibungen deines Umfeldes. Jetzt ist mir auch absolut klar, warum in jedem Mopedblättchen verzweifelt Mitarbeiter gesucht werden. Wer diesen Job ausüben will, muss schon sehr stressresistent und leicht masoististisch veranlagt sein.


    Gestern habe ich einen kleinen Ducati-Händler in meiner Urlaubsregion Elsass/Kaiserstuhl besucht, eine piekfeine aufgeräumte Werkstatt, Mittelgroßer extrem sauberer aufgeräumter Ausstellungsraum. Je komplizierter die Fahrzeuge werden, je mehr stelle ich mir die Frage, wer kann und wird diese bei Problemfällen saisongerecht beschrauben...


    Als Lösung habe ich meinen 2Rädrigen Fuhrpark etwas breiter aufgestellt, diverse Diagnosegeräte, Geld in besseres Werkzeug und Garagenwerkstatt investiert. Seit über30 Jahren lasse ich nur einige mir aus Aprilia-Vertriebszeiten bekannte Schrauber an meine Fahrzeuge mit gezielten Aufträgen. Mein persönliches Misstrauen, an einen derart motivierten Saison-Lohnschrauber bei einem Volumenhändler (Honda Hinterhof überfüllt mit Kundenfahrzeugen und Stellensuchen in Kleinblättern) ist derartig groß, das ich um diese Betriebe einen großen Bogen mache. Aktuell steht Motorrad/Roller/Gespann Nr.257 in einer der Garagen, eine K75 und ETZ 250 sind meine aktuellen Restaurationsobjekte. Technik die ich als gelernterr Kaufmann, Technischer Vertrieb, aufgewachsen in einer Werkstatt und zur Entspannung, Abschalten vom Alltag mehr Schraube wie fahre. Zwanghafter Perfektionismus lässt mich jedes neu gekaufte Fahrzeuge aufwändig zu demontieren, in Sparbereichen zu optimieren und nach meinen Vorstellungen neu aufzubauen.


    Respekt für deine Beschreibung, seit den 70ˋern habe ich viele Betriebe kommen und gehen sehen, gute Menschen sind dabei auf der Strecke geblieben, gestartet mit kleinem Kapital, extrem viel Idealismus und haben nach einiger Zeit frustriert, gesundheitlich angeschlagen, finanziell ruiniert das Handtuch geworfen. Wer aus einem Großens Vermögen, ein kleines Vermögen machen will, investiert in den Motorradhandel.


    Der Honda SH300i und seine hier gefragte 24000er Serviceaktion sind leider völlig in den Hintergrund geraten. Die Konstruktion mit dem axial verschiebbaren Schlepphebel gefällt mir sehr gut, eine Mikrometerschraube Tesla, Neubestimmung des Shims, und eine Fühlerblattlehre in Werkzeugmacherqualität sollten vorhanden sein. Was mich insgesamt am SH stört: Zugänglichkeit beim Bremsflüssigkeitswechsel, Plastikverkleidungen über Clipse und Zäpfchen kleinster, bruchempfindlicher Machart. Was nützen mir Stahlbusventile an den Sätteln, wenn ich diverse Verkleidungen im Lenkerbereich entfernen muss. Das nervt mich und kostet jedem Mechaniker nur unnötig Zeit. Frei liegende Behälter wie am Yamaha X-Max250, davon hätte ich 3-4 Exemplare sind wesentlich wartungsfreundlicher aufgebaut.


    Beste Grüße aus dem Urlaub, jetzt die 3.Woche Gardasee, Südtirol, Meran, Bodensee, Elsass und die Finger vertippt auf Mini-Tastatur.
    Frank (Schraubensucher/Pingelfred und manchmal auch der Peppone)

  • Hat man von Betriebswirtschaft und Selbstständigkeit nicht viel Ahnung, würde ich auch empfehlen, hier keine Verbesserungsvorschläge zu machen.
    Oft kann sich ein Festangestellter nicht ansatzweise vorstellen, was in dieser anderen Berufswelt abgeht.


    Dabei ist Martins ganz offen beschriebene Saison - Gewerbe schon besonders extrem.


    -Markenhändler mit Herstellervorgaben haben oft einen ganz besonders krassen Kampf, plötzlich muss der Verkaufsraum und Fassade "einheitlich" umgestaltet werden, jedes Moped Muss auf einer ganz speziellen Matte stehen, davor ein Preisschildhalter die natürlich nur vom Zulieferer für schlappe 400 Euro netto zu haben ist, pro Stück, oder die "Pflichtabnahme" von Motorradmodellen, die der Händler sonst nie haben wollte, das ganze Gewähleistungsgedöhns, das nur zum Teil und dafür zum "diktierten" Kurs abgegolten wird, oder die Arbeitssicherheitsvorschriften wie Brandschutz, Lagerung Umgang und Entsorgung von Gefahrstoffen usw. die eingehalten und bezahlt werden müssen, die zahlreichen und sehr teureren Pflichtschulungen, das man z.B. auch MP3 Fahrzeuge vermarkten "darf" usw. usw.


    Wenn ich da nur mal an meinen Steuerberater denke, damals für eine Monatsbuchhaltung 180€ abgedrückt, plötzlich kamen Angestellte dazu, jetzt waren weit über 500€, vom Jahresabschluss mal gar nicht mitgerechnet, oder die liebe Innung, die plötzlich die Hand aufgehalten hat, keine Ahnung für was... dann waren da noch Versicherungen, ein ganzer Ordner voll, GEZ, Lizenzkosten, Miete, Heizung, Strom, Reinigungskosten, Kontoführungsgebühren, Leasing, EC-Cash und und und.......


    Dann die vielen Beratungsgespräche für spätere "Onlinekäufe"


    DAS ist anmaßend, hier ahnungslos Kritik zu üben, ohne das entsprechende Hintergrundwissen zu haben!


    Gruß,


    Helmut

  • Helmut, lass stecken.


    Der versteht das nicht.


    In der Arbeit habe ich gut zu tun.


    In meiner Bude weiß ich nicht, wo mir der Kopf steht. Kein Wunder, bei dem Wetter.


    Immer wenn ein bekannter Kunde aufkreuzt hoffe ich, dass der nicht viel braucht.




    Halbliter wird mir aber jetzt nochmal erklären, warum ich jetzt Sonderpreise machen muss, ich habe das nicht auf Anhieb verstanden.


    Wie auch, ich habe ja von meinem Business keine Ahnung.


    Da muss man froh sein, wenn man von so nem Durchblcker erfährt, wie es richtig ginge....

  • Nunja. Gerade mart!ns umfeldgeschichten seh ich problematisch.
    Es zeugt nich unbedingt von gutem stil, seine kunden als minions, oder honks, öffentlich der lächerlichkeit preiszugeben.
    Habenichtse sind auch zahlende kunden,
    Muss man sich dafür rühmen, sie, grosszügigerweise auch zu bedienen?


    Is alles sehr amüsant für unbeteiligte. Wirft aber kein gutes bild auf den erzähler, oder den berufsstand.
    Ich wär selbst am heimischen stammtisch vorsichtig, mit solchen "geschichten".


    Aber wenn man sichs leisten kann....


    mart!n
    Wenne polnisch, oder holländisch kannst, such ich dir vielleicht die nummer meines chefs raus. Bin mir grad nich sicher, wo der sitzt.
    Mein direkter vorgesetzter, hat von leiharbeit etwa soviel ahnung wie du. Darum muss ich ihm auch oft erklären, das manches einfach nich geht, solange menschen nich fliegen können. ;)
    Was dem aber ebenso egal is wie dir...
    Weshalb es letztlich auch mir egal is, weils sowieso total egal is. :D

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  • Wow, hätte nie gedacht dass thodi auf Linie ist. :goodp:


    Meine 2Räder haben nur innerhalb der Garantie je einen Händler gesehen und danach nie wieder. Selbst mit diesen wenigen Inspektionen gab es immer echt Negatives, entweder Preis extrem oder Pfusch. Von daher sind mir Lebensgeschichten eines Schraubers erst recht wurscht, meine Kunden fragen mich auch nicht nach meinen Sorgen und mir würde im Traum nicht einfallen egal welchen Kunden schlecht zu behandeln.

    I learn from the mistakes of people who took my advice !! :mad:

    2 Mal editiert, zuletzt von chefffe ()

  • Heißt ja nicht umsonst "Schrauberbuden"...

    Roller fahr´n, dat is so als wennte fliechst...:007:

  • Thodi, echte Habenichtse sind sehr oft chronisch krank und treten oft schüchtern, fast devot auf, weil sie schon lange einen Nackenschlag nach dem anderen abkriegen.
    Solche Kunden habe ich, und wenn man von so einem eine Flasche Wein bekommt, weil der weiß, was man ihm nicht abverlangt hat, dann nicht, weil man ihn schlecht behandelt hat.
    Du wirst auch nirgends ein Wort von mir finden, das sich über diese Menschen negativ oder spöttisch deuten ließe.


    Aber es gibt auch eine Sorte Habenichtse, die tragen ihren Frust und ihren Neid vor sich her, die rülpsen dir im Wortsinne ihre Unzufriedenheit ins Gesicht.
    Die glauben, sie könnten die Welle machen, wenn sie für eine Reparatur tausend Euro zahlen, die 1500.- kosten müsste, wenn man nicht wieder Arbeitszeit verschenkt und Rabatte gegeben hätte. Mit der bestechend logischen Begründung, ihre Karre sei ja nix wert, glauben sie, Anspruch darauf zu haben, dass man für lau für sie arbeitet.


    Weil sie dir gnädigerweise erlaubt haben, ihnen 500.- Euro in Form nicht berechneter Arbeitszeit zu schenken, nennen sie sich gern König Kunde. Und glauben da auch noch dran....


    Es gibt Kunden, die kommen und kaufen ein Kettenspray für 12,50. Das sind Kunden.


    Gibt Leute, die drücken einen Bekannten ein Kuvert in die Hand, sagen, da seien 30.000.- drin, sie nähmen jetzt die RC30 seines vor drei Wochen verstorbenen Vaters mit, er solle die Papiere holen.
    Das sind keine Kunden. Denen schmeißt man das Kuvert für die Füsse und sie dann raus.


    Es gibt Dinge, die sind nicht von Beträgen abhängig.



    Du hast mit zwei Dingen recht.


    Es gibt bessere als mich.
    Und du brauchst mich nicht.


    Aber du solltest nicht vergessen, dass ich dich auch nicht brauche.
    Und es gibt bessere Kunden als dich.
    Solche, die sich in Stilfragen so gut auskennen, dass ihen klar ist, dass auch "zahlend" keine Entschuldigung oder Legitimation für übellaunig, dreist und aggressiv ist.




    Wenn ein Kunde einen Reifen braucht, ist es normal, dass er sich drei Angebote einholt und sich für das billigste entscheidet.
    Er schaut auf's Geld.
    Haben die beiden anderen Schrauber dann Grund, beleidigt zu sein?
    Meiner Meinung nach nicht. Es ist Sache des Kunden, wo er sein Geld ausgibt, ist ja seines.


    Stell dir einen Schrauber vor, bei dem drei Leute anfragen, aber man hat nur für ein Mopped Zeit.
    Wenn sich der Schrauber den Auftrag aussucht, der am lukrativsten ist und bei dem er vor allem das geringste Risiko hat, wegen irgendwelcher Komplikationen draufzuzahlen, dann ist das empörend, dann kann man sich von Leuten wie dir anhören, geldgierig und sich zu fein für alte Kisten zu sein.
    Leute, bei denen das Geld auch kommt, wenn sie Urlaub haben oder krank sind, werfen denen, die nur was einnehmen, wenn sie auch arbeiten, vor, geldgeil zu sein - das ist geil!


    Diese Sorte arme Schlucker hat man nicht so gern. Nicht weil sie arm ist. Sondern weil die dummdreist ist.



    Und wenn jetzt also ein Dummdreister zahlt, dann darf man ihn ab sofort nicht mehr so nennen?
    Der zahlende Kunde hat das Recht darauf, dass man erzählt, man hätte nur nette, solvente, niveauvolle Kunden?
    Was soll das werden?
    Ein Ablaßhandel für mieses Benehmen an der Kasse?
    Wer zahlt, ist o.k.?


    Ich laß mir aber meine Meinung nicht gern abkaufen.



    Bei uns hat sich mal einer so aufgeführt, dass ihm dann selber ein Licht aufgegangen ist.
    Paar Minuten später stand er in der Werkstatt und wollte mir nen Zehner Trinkgeld geben.
    Der hatte mich davor blöd angemacht, denn an den Standschäden seiner Uraltkiste war ich schuld.


    Ich habe ihm gesagt, ich will die Kohle nicht, er soll jetzt bitte gehen. Ich war höflich und ruhig, habe nur gesagt, er solle jetzt bitte gehen.
    Nach deiner Logik war das also ein Fehler. Da der gezahlt hat, ist das jetzt ein korrekter Typ.
    Und nach 10.- Euro Trinkgeld wär's der Supertyp?


    Nö, der war ein A---och, und ohne Namen zu nennen wird er auch eines bleiben, wenn ich von dem erzähle.


    Klar, beklage ich mich über den, ist das schlechter Stil.
    Aber wenn du und peterle über alle Mechaniker blöd daherredet, dann ist das guter Stil?
    In welcher cerebralen Einbahnstrasse bist du denn zuhause?



    Kunden können sich über nen ganzen Berufsstand auslassen wie sie wollen, aber ein Mechaniker darf sich nur positiv über Kunden äußern?


    Kannst du das begründen?



    Einer hat mal eine Batterie zum Laden gebracht.
    Die war tot.
    Der hat dann gesagt, das würden wir wohl immer sagen und ihm dann wohl seine kaputte als Neuteil andrehen.
    Über den darf man nix sagen, da zahlender Kunde?
    Für 49.-Euro lässt du dir Betrug unterstellen?
    Du bist ziemlich billig....

    Einmal editiert, zuletzt von mart!n ()