CB250K4 nimmt kein Gas an unter Last

  • Hallo Grischa,


    danke für die Rückmeldung. Zum Zustand des Zündsystems siehe meinen letzten Post. Den letzten Zweifel bzgl Zustand des Kondensators werde ich präventiv durch einen neuen ausräumen.


    Ich bin mittlerweile auch überzeugt, dass ich den Fehler in der Spritversorgung/Schwimmerstand suchen muss (s.o.).


    Auch wenn ich Herausforderungen schätze, würde ich endlich gerne mal das eine oder andere Toürchen durch die Eifel und Ardennen mit meinem Möhrchen machen... :-(


    Frank

  • Wenn du die Schwimmerkammern öffnest, an meiner 550er waren die Überlauf-Messingröhrchen verdreckt und somit gab es keine Belüftung, entweder es floss dann nichts nach oder sie liefen über, durch die Luftfilterbox. Durchpusten schadet nicht.


    Es klingt aber so, als wenn an meiner CJ der Choke nur halb geöffnet ist, da dreht sie bis 4.000 und nicht weiter. Sind die Ansaugwege frei? Die hat doch eine Verbindung zwischen beiden Luftfilterkästen oder? Hat sich da ein Tier eingenistet?

  • Hallo Nepomuk,


    gemessen an der Gleichteilepolitik der CB250K Baureihe ist die Komplexität der Vordergabeln tatsächlich ein Alptraum. Soweit ich das überblicke, gibt es drei oder vier Typen:


    - K0 mit dem Gummibalg

    - K2 mit aussenliegender Feder (Standrohr innerhalb der Feder) (abgedeckt durch Blechmanschette)

    - K3 glaube ich wie K2, bin aber nicht ganz sicher

    - K4 mit innenliegender Feder (im Standrohr) mit Blechmanschette und Chrommanschette am oberen Ende des Tauchrohrs. Beim Einfedern greifen obere Blechmanschette und Chrommanschette wie eine Ziehharmonika ineinander.


    D.h. die Gabel auf dem Bild ist tatsächlich original. Ich glaube, Du verwechselt sie mit der CB250B4 - die K4 aber mit Scheibenbremse. Die hat tatsächlich wieder eine Gabel mit Gummimanschette. Ich habe mehrfach gelesen, dass die B4 auch als K4/Scheibe bezeichnet wurde; da kommt vielleicht die Verwirrung her...


    Gruss


    Frank

  • Hallo fcasimir,

    Es ist tatsächlich ein wenig kompliziert. Meine K0 hatte ein Gabel mit Bälgen, laut Ersatzteilbuch gab es sie aber auch mit Hülsen. Eine K1 in meiner

    Nähe hatte Hülsen, eine andere hatte Bälge. Auch hier gab es beide Varianten. Welche Variante der Kunde bekam, hing möglicherweise von der

    Lieferbarkeit ab, wer weiß? Die K2 lief bei uns, so weit ich weiß, nur mit Bälgen, im Ersatzteilbuch K2 steht dazu: Boot Type, und 'available for

    England, Germany & Sweden'. Demnach war der Gabeltyp anscheinend wählbar. Im K3 Buch ist nur noch die Gabel mit Hülsen gelistet. Alle diese

    Gabel hatten außenliegende Federn. Das Chaos geht los bei der K4/B4. Eine Unzahl länderspezifische Kleinigkeiten, die Italiener durften sich

    beispielsweise über eine 350 four Gabel freuen, mußten dafür aber mit Hülsen Vorlieb nehmen. Die Federn waren bei allen K4 Gabeln innenliegend.

  • Hallo an alle,


    wie versprochen, hier mein "Fortschritts"bericht.


    - Spritfluss kontrolliert: ziemlich genau 0.5l/min über beide Zuleitungen - sollte also OK sein

    - Benzinlevel in der Schwimmerkammer ist auf jeden Fall knapp unter Dichtkante Schwimmerkammergehäuse (d.h. sowohl Einlassventil als auch Düsenstock stehen ca 1cm "unter Wasser"). Als ich die Benzinleitungen von den Vergasern abgezogen habe, liefen nicht nur diese Schläuche leer, sondern auch jeweils ca 50ml aus den Zulaufstutzen der Vergaser. Meine Schlussfolgerung: Schwimmerstandeinstellung 26mm ist auf jeden Fall ausreichend.

    - habe einen kleinen Gegentest gemacht: lose Schwimmerkammer mit Benzin aufgefüllt, und Schwimmer "gebadet". Da die Schwimmer einen Zylinderdurchmesser von 32mm haben, entspricht ein Schwimmerstand 26mm (nach Standard-Einstellkriterien) umgekehrt einem Überstand von 6mm. Das ist dann erreicht, wenn der Pegelstand ca 1mm unter Dichtflansch ist. Also ist bei 26mm Schwimmerstandeinstellung die Kammer immer knapp an "Oberkante Unterlippe".


    Danach Motor gestartet. Wie vorher: läuft rund und sauber im Leerlauf, dreht, hängt am Gas, klingt gut. Kupplung ziehen, 1. Gang rein ==> schon geht er in die Knie (und zwar sofort, auch mit gezogener Kupplung!). Anfahren nur mit Drehzahl >2000-3000 Touren und dann auch nur im Flachen; sobald es bergauf geht, geht der Motor in die Knie.


    Ich bin mit meinem Latein am Ende. Hab schon gegrübelt, ob das Getriebe übermässigen Widerstand hat (vielleicht falsch zusammengebaut). Kann aber auch nicht sein, weil sich alle Gänge leicht einlegen lassen, und die Möhre in allen Gängen mit gezogener Kupplung leicht rollt.


    Ich hab jetzt auf Verdacht neue Zündspulen und Kondensator bestellt. Kostet zwar, aber wenn ich damit letzte Zweifel ausräumen kann...


    Wenn noch einer von Euch eine zündende (!) Idee hat, bin ich ganz Ohr.


    Was mit der bisher mehrheitlich vertretenen Benzinzufuhrtheorie gar nicht passt, ist die oben beschriebene Tatsache, dass der Leistungseinbruch SOFORT ohne zeitliche Verzögerung eintritt, sobals ich den Gang einlege. Wenn die Spritzufuhr unzureichend wäre, würde der Effekt doch eintreten, wenn das Level in der Schwimmerkammer unter die Höhe der Düsen absinkt, aber das würde doch ein paar Sekunden dauern, oder?


    Vielen Dank für Eure Ideen!


    Grüsse


    Frank C

  • Bekommt sie denn genug Luft? Macht es einen Unterschied, wenn ein Seitendeckel offen ist?

  • Hallo Sandro (richtig kombiniert?),


    danke für Dein Interesse. Habe ich noch nicht probiert - könnte ja einfach mal ne Probefahrt ohne Luffis machen. Was wäre denn die Fehlerhypothese hinter Deinem Vorschlag?


    Wenn mehr Luft helfen sollte, hiesse das ja, dass die Bedüsung gnadenlos überdimensioniert wäre und der Motor beim Gasgeben regelrecht ersäuft wird. Dagegen spricht m.E., dass Gasgeben im Leerlauf keine Auffälligkeiten erzeugt.


    Einen Versuch ist's wert. Ein, zwei Kilometer Probefahrt machen sicher noch keine Sparbüchse...


    Danke und Gruss


    Frank

  • Funke ist wohl da, Benzin auch, also bleibt noch die Luft übrig. Besser wäre es, statt dem Seitendeckel wohl einen Ansaug-Gummi zwischen Luftfilter und Vergaser zu lösen, dann siehst auch gleich, ob die Chokeklappe tatsächlich offen ist und der Schieber auch hoch geht.

  • Vielleicht nochmal mit einem Forenkamerade zusammen alles abarbeiten, manchmal sehen 2 Augen mehr als eines.


    Hattest du schon mal ohne den Deckel vor den Zündkontakten getestet?

    Mit freundlichen Grüßen
    Grischa

  • Probefahrt ohne Lufi ist schon mal gut. Davon stirbt kein Motor. Wenn der Motor dann ein bisschen besser geht, läuft er zu fett. Wenn der Spritpegel

    nur 1 mm unter der Dichtfläche steht, ist die Hälfte der Luftbohrungen der Mischrohre "unter Wasser", die Folge ist Überfettung. Nachbiegen der

    Zungen, so daß das Ventil gerade schließt, wenn Dichtfläche und Schwimmeroberkante auf gleicher Höhe sind, müßte dann eine Änderung des

    Laufverhaltens hervorrufen. Das in die Knie gehen bei gezogener Kupplung ist zwar eine andere Baustelle, aber genauso bedenklich. Fehlende

    Luftfilter erlauben übrigens sehr schön die Beobachtung der Regelkolben-Funktion sowie der Kaltstart-Klappenstellung, einen Blick ist das auf jeden

    Fall wert.

  • Immer noch die offenen Frage, sitzt das Polrad auf dem Keil? Du schreibst die Zündung war 10 Grad daneben. Das würde In mir keine Vertrauen, auf die Fachkundigkeit der ehemaligen Rumschrauber wecken. Wenn das der Fall sein sollte, stimmt weder Zündung noch eventuell (Steuerzeiten).


    Peter

    Es gibt immer den Einen der es besser weiß, auch wenn er keine Ahnung hat.

  • Hi


    Was ich mir jetzt auch auf jeden Fall nochmal ansehen würde ist die Freigängigkeit der Schieber.

    Auch da kann noch ein Eichhörnchen (oder ein kleiner Teufel) lauern.

    Einfach mal die Luftfilter abschrauben und von hinten (aber nur mit Schutzbrille oder Spiegel!) in die Vergaser sehen wenn bei laufendem Motor Gas gegeben wird.

    Bewegen sich die Schieber leicht und frei?


    mfg GS_man

    Backup not found:
    A>bort R>etry P>anic?


    PS: Ich nehme mich selbst nicht ernst, Du bist selbst schuld, wenn Du es tust!

  • Hallo,

    Hattest du schon mal ohne den Deckel vor den Zündkontakten getestet?

    sollte beachtet werden. Ich habe da einen Vorfall aus den 70ern in Erinnerung.


    Man kann sich tatsächlich ins Knie schiessen, wenn die Kontakte und das Drahtgewurschtel nicht sauber verbaut sind. Dann hat man durch Vibration + Deckel einen dritten Zündkontakt.

  • Die offene Frage bezüglich Keil stellt sich nicht. Wenn da was nicht ordnungsgemäß wäre, würde der Motor im Standgas übel bis nicht laufen.

    Die von mir vorgeschlagene Schwimmereinstellung ist natürlich keine Gebrauchseinstellung, sondern eine Versuchsvariante, die belegen soll,

    ob es sich um ein Vergaserproblem oder nicht handelt. Der ganz genaue Schwimmerstand oder besser Benzinniveau läßt sich sowieso nur

    mit einem Schlauchstutzen und transparentem Schlauch anstelle der Ablasschraube ermitteln. Damit kann man auch Schwimmer sehr genau einstellen.