noch Verbrenner kaufen?!

  • Zitat von Halbliter

    Was das Kulturgut angeht, kann man darüber streiten, ob die Massenmotorisierung mit Verbrennern dazu gehört. Aber museal sowieso und in Einzelfällen auch auf den Straßen werden immer Verbrenner fahren - so wie es heute ja noch Dampfloks gibt.


    Ob eine Technik, die die Gesellschaft über hundert Jahre geprägt hat, als Kulturgut anzusehen ist, kann man schon anzweifeln. Dasselbe gilt aber auch

    für die Dampfmaschinenära. Und im Besonderen für Militärtechnik, ohne die die weitaus meisten segensreichen Entwicklungen nicht stattgefunden hätten.

    In der allgemeinen Wahrnehmung natürlich total verwerflich, aber GPS gäbe es z.B. nicht. Weitere Beispiele gibt es bei genauerer Betrachtung in Hülle

    und Fülle. Was gesichert übrig bleibt, ist die Kunst. Mir ist das aber deutlich zu wenig, ehrlich gesagt.

    Aber die fahren mit Kohle...also nicht mehr lange

    Doch, doch die fahren noch lange. Vorausgesetzt, die Dampf- Fans sind bereit, die paar Tonnen, die dazu benötigt werden, mit ihren Beiträgen in

    Australien einzukaufen.

  • Wer etwas mit Graphen anfangen kann, dem empfehle ich mit damit zu "spielen" und dann eigene Schlüsse zu ziehen:


    https://www.agora-energiewende…on/20.09.2021/23.09.2021/


    Die Quelle ist übrigens nicht die Atomlobby...schaut mal in das Impressum.


    Jep, China finanziert (!) keine Kohlekraftwerke mehr im Ausland, zB Indien - brauchen die auch nicht. China verkauft dann seinen durch mehrere hundert Kohlekraftwerke erzeugten Strom einfach für gutes Geld dorthin. So wird's laufen - die Abhängigkeitnwird somit größer.... Seidenstraße..

  • Jep, China finanziert (!) keine Kohlekraftwerke mehr im Ausland, zB Indien - brauchen die auch nicht. China verkauft dann seinen durch mehrere hundert Kohlekraftwerke erzeugten Strom einfach für gutes Geld dorthin. So wird's laufen -

    Nee, so wird's nicht laufen. Schon in China werden Kohlekraftprojekte teils nicht mehr von den Banken finanziert. Da werden diese nicht noch tausende km Stromtrassen mit Kohlestrom über oder durch den Himalaya zusätzlich finanzieren.


    Man vergisst wegen der vielen Kohlekraft bisweilen, dass China wie kein anderes Land in Erneuerbare Energien investiert.

    Aber das interessiert ja manche weniger, gerade wenn man nur nen Sündenbock in der Klimadebatte braucht, um nicht allzu scharf über unseren Systemwandel nachdenken zu müssen.


    Unser Atomausstieg 2 war nicht nur um Milliarden teurer als Nr.1, sondern jetzt zum Ende werden viele Atomkraftwerke sehr schnell hintereinander abgeschaltet - das müssen erstmal Gas und Kohle auffangen, insofern ist das nicht optimal gelaufen. Bzw. nur bzgl. der Profitmaximierung der Energiekonzerne.


    Den Kohleausstieg sehe ich 2030-2035 kommen, keinesfalls bis 2038; heißt, es wird da wieder große Entschädigungen geben.


    Ersetzen kann das mittelfristig erstmal v.a. Gas. Wir brauchen ja auch dann Strom, wenn wir im Winter nen fettes zentraleuropäisches Hoch haben und zwei Wochen lang kein Lüftchen weht. Millionen von Kfz mit Akkus könnten hier btw enorme Mengen speichern und für gutes Geld ins Netz einspeisen.


    Was kann da ein Verbrenner leisten?

  • Von den 368 Kohlekraftwerken in spe hast aber schon gehört!?

    Das mit Indien war ja nur ein Beispiel. Interessant, das auf die hier bereits 3x genannten eigentlichen! "Klimaschutzambitionen" Chinas nie eingegangen wird... :cool: Egal, wir werden sehen wie es kommt. Ich erfreue mich jetzt schon an der aktuellen Stromknappheit und der Gaspreisexplosion - bin nämlich in beiden investiert :clap:

    Was mir aktuell viel zu kurz kommt: Umweltschutz. Ist was völlig anderes als Klimaschutz, völlig monothematische Diskussion seit Monaten. Und nein, ich suche nicht nach einem Grund nichts zu tun. D hat schon mehr geleistet und verpflichtet als die Hüpf-und-schmoll-Kinder uns weiß machen wollen. Nun müssen die Nachzügler mal zeigen daß sie wirklich Gleichziehen wollen. Wenn das passiert ist, können wir ja wieder einen Schritt machen. Wie im Kinderbuch "Erst ich ein Stück dann du". Aber nicht davongalloppieren und planwirtschaftlich das Land umbauen! So wird das nichts.

  • "Saubere Energie – darunter nicht-fossile Energieträger und Naturgas – werden die Kohle bis zum Jahr 2030 als primäre Energiequelle ablösen. Sie werden dann bis zum Jahr 2045 mehr als die Hälfte von Chinas Energiemix ausmachen. Dies sagte ein führender Wirtschafts-Think Tank in China am Mittwoch. Bis zum Jahr 2050 sollen nicht-fossile Energieträger, Öl und Gas jeweils ein Drittel von Chinas Energiemix ausmachen. Dies geht aus Angaben des CNPC Untersuchungsinstituts für Wirtschaft und Technologie hervor." (http://german.china.org.cn/txt…8/18/content_41432669.htm)


    China steuert massiv um. Und das tun sie eben planwirtschaftlich.
    "...Netzwerk für Öl- und Gaspipelines während des nächsten Jahrzehnts auszubauen. Bis zum Jahr 2025 sollen die Pipelines für Erdgas 123.000 Kilometer erreichen. Damit soll der Anteil von Gas beim Energiemix des Landes gesteigert werden, wie die Nationale Kommission für Entwicklung und Reform bekannt gegeben hat..."

    Die sagen einfach: "So wirds gemacht!" und dann rennt eine Bevölkerung los, die mehrere tausendmal größer ist als die Bundesrepublik. Da können wir nur zuschauen und staunen.
    Täuscht euch mal nicht, die haben uns schon lange in den Sack gesteckt.

    "...Dieser Aspekt ist auch für eine weiteres Ziel relevant, das ganz oben auf der Prioritätenliste der der chinesischen Führung steht: Der Umbau der Wirtschaft zur klimaneutralen Produktion und Energieerzeugung. Denn die weitgespannten Ziele der KP-Führung stehen bisweilen im Widerspruch zu Prioritäten der Provinzen, wo immer noch neue Kohlekraftwerke ans Netz gehen.
    Laut einem Rundschreiben des Staatsrates vom 22. Februar soll der angestrebte "grüne Umbau" Chinas in den Bereichen herstellendes Gewerbe, Verkehr und Konsum bis 2025 "erste Gestalt" angenommen haben. Und bis 2035 soll der Umfang der "grünen Industrie" ein ganz neues Niveau erreicht haben, alle energieintensiven und umweltschädlichen Industriebranchen von der Stahl- bis zur Papiererzeugung müssen bis dahin auf "grüne" Produktionsweisen umstellen..."

    (https://www.dw.com/de/china-pl…der-wirtschaft/a-56758312)


    Und wenn die Chinesen sagen, dass die Armut überwunden werden soll, schrecken sie nicht davor zurück, das auch zu tun: https://www.dw.com/de/armutsbe…ungen-in-tibet/a-55056388


    Natürlich sind das Methoden, bei denen uns hier richtig schlecht wird, aber dort funktioniert es. Hier hat es vor 80 Jahren funktioniert, dort klappts heute.


    Und dass wir hier in Deutschland als eine der Top10 der Wirtschaftsnationen vorangehen müssen, dürfte auch logisch sein. Nur die USA, China und Japan sind noch stärkere Wirtschaftsmotoren als wir. China und Deutschland gehen einen "grünen" Weg. Es wäre fatal, würden wir nicht weitergehen.


    Aber um zu diesem Thema meine (höchst sarkastische) Einschätzung abzugeben:
    Es ist egal, ob man noch nen Verbrenner kauft, es ist eh zu spät.

    Das Leben hat wohl an die 600 Millionen Jahre gebraucht, überschüssigen Kohlenstoff kristallin als Kohle aus dem Naturkreislauf rauszufiltern.
    Wir haben das Zeug in nur 200 Jahren wieder in die Luft gepustet... Das ist doch vergleichbar mit ner Linie aus Streichhölzern, die 8 Kilometer lang ist: Zünd sie heute hier an, wann ist die Flamme in 8 Kilometern Entfernung?
    Und nun leg eine Linie aus Plastiksprengstoff... Die Flamme ist in einer Sekunde dort...


    Wir haben die Explosion gezündet, und ich glaube nicht, dass wir diese Flamme löschen können. Das Leben wird erkennen, dass Intelligenz ein Fehler war und diesen beseitigen.


    Schön wars, aber wir waren einfach intelligent. ...

  • Natürlich habe ich gelesen, was China angeblich an neuen Kohlekraftwerken plant. Ich habe aber auch gelesen, wer diese plant (Regionen), warum sie geplant werden, wer diese finanziert und v.a. nicht finanziert.

    Und ich habe auch gelesen, wie viel Geld in China in Erneuerbare gesteckt wird. Da können wir erblassen und müssen uns nicht wundern, wenn wir technologisch zurückliegen.

    Das machen die btw natürlich mit Planwirtschaft. Diese kann erfolgreich oder nicht erfolgreich sein.


    Voran geht Deutschland kein bißchen, nur weil hier vor 30Jahren die Braunkohleindustrie im Osten zusammenbrach. Wir haben seit Beginn der Industrialisierung wirklich viel in die Luft geblasen. Und bisher zu wenig getan.


    Und philosophisch sehe ich nicht unsere Intelligenz als problematisch, im Gegenteil: Wir wissen, was das Problem ist und wir wissen, wie wir es beheben können. Allein der Wille fehlt. Das Problem ist unser unethisches Handeln, v.a. die menschliche Gier. Diese macht uns zum langfristig zerstörerischen Virus des Planeten und seiner Bewohner, einschließlich uns selbst.

    Wäre die Wirtschaft kostengerecht, dann würde es vielleicht funktionieren. Bei der Carbonisierung versucht man es ja mit steigenden CO2-Preisen und sinkenden Budgets. Aber das kommt spät und wirkt halbherzig.


    Wie auch immer: Ausgangsfrage ist, ob man noch einen Verbrenner kaufen kann und natürlich kann man das noch. Allerdings werden diese Verbrenner alle nicht mehr so alt werden - wer sich ein Fahrzeug für 25 Jahre und mehr kaufen mag, hat es nicht einfach.

  • Das mit dem Auto für 25 Jahren klappt aber auch nicht mit einem Duracell-Antrieb. Funktioniert ja nicht mal bei einem Handy-Akku..

    Honda SH 300i, RE Meteor 350 Fireball Yellow, Honda NC 750 S mit DCT ( RC70)

  • Halbliter. Im Prinzip teile ich deine Meinung und das Ziel. Der Weg ist nur unterschiedlich. Die Klimaneutralität 2030 2035 2050 .. ist eine reine politische, menschliche Festlegung. Dazwischen gibt es auch noch Schattierungen. Bei 2041 zB(!) ist nicht gleich Amageddon.

    China kenne ich zu gut, siehe meine Posts weiter oben. Die Ausführungen mit dem Wörtchen wir (damit meinst du vermutlich die Menschheit oder die Deutschen) klingen etwas philosophisch und allgemein. Wieso sagst du nicht, ich geh voran, verkaufe meine 3 Mopeds und gut. Ganz konkret.

  • Das mit dem Auto für 25 Jahren klappt aber auch nicht mit einem Duracell-Antrieb. Funktioniert ja nicht mal bei einem Handy-Akku..

    Ein Handyakku ohne gescheites BMS, den man täglich voll auflädt und entleert, hat natürlich ne andere Haltbarkeit. Beim PKW oder auch beim elektrischen Kraftrad sind die Nutzungsbedingungen viel volatiler - davon hängt nicht unwesentlich die Haltbarkeit ab. Momentan sehe ich kein Fahrzeug, dass wirklich sehr langfristig nutzbar ist.

  • Die Ausgangsfrage stellt sich für mich persönlich nicht...zumindest nicht beim Krad.

    Ich benutze mein Motorrad ausschließlich für Fahrten zum Arbeitsplatz (175 km hin und zurück)....selbst Schuld, weiß ich. Aber die Politik hat all die Jahre (27 bisher) nichts unternommen, um mir das tgl. Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erleichtern. Okay man kann ja auch nicht auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen Rücksicht nehmen. Schafft man 175 km mit den heutigen Elektro Motorrädern bei etwa 80% Autobahnnutzung? Ich glaube nicht....

    Bei den Reichweiten der aktuellen Elektro PKW könnte ich wohl immerhin 2 x hin- und herfahren, wenn nichts Unvorhersehbares passiert.


    Also wenn die erreichbaren Reichweiten höher wären, würde ich sicher drüber nachdenken...aber das wird vermutlich noch ein paar Jahre dauern, bis die Technik so weit ist. Und die Preise für E-Fahrzeuge müssten dann auch purzeln. Aber das sollte bei höheren Stückzahlen wohl passieren.

  • Ein Beispiel eine BMW R 80/GS hatte 190 kg vollgetankt. Ein Golf GTI gerade mal 900 kg ja es ist lange her. Aber wer kauft die SUV mit 2500 kg oder eine GS mit 260 kg ? Natürlich keiner! Hat es uns glücklicher gemacht, wenn diese göttlichen Assistenzsysteme sich selber regeln und gleich mal 100 PS garnicht freigeben. Warum ist eine E-Antrieb die Zukunft..weil es uns so über die Medien und der Politik so transportiert wird? Fragen über Fragen????

    CBF 1000 F und Sh 150i

  • Die Ausgangsfrage stellt sich für mich persönlich nicht...zumindest nicht beim Krad.

    Ich benutze mein Motorrad ausschließlich für Fahrten zum Arbeitsplatz (175 km hin und zurück)....selbst Schuld, weiß ich. Aber die Politik hat all die Jahre (27 bisher) nichts unternommen, um mir das tgl. Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erleichtern. Okay man kann ja auch nicht auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen Rücksicht nehmen. Schafft man 175 km mit den heutigen Elektro Motorrädern bei etwa 80% Autobahnnutzung? Ich glaube nicht....

    Bei den Reichweiten der aktuellen Elektro PKW könnte ich wohl immerhin 2 x hin- und herfahren, wenn nichts Unvorhersehbares passiert.


    Also wenn die erreichbaren Reichweiten höher wären, würde ich sicher drüber nachdenken...aber das wird vermutlich noch ein paar Jahre dauern, bis die Technik so weit ist. Und die Preise für E-Fahrzeuge müssten dann auch purzeln. Aber das sollte bei höheren Stückzahlen wohl passieren.

    175km sind sicher keine Seltenheit, aber doch eher noch die Ausnahme. Das der ÖPNV bei diesen Strecken nicht gut für einen Pendler funktioniert, wundert mich nicht. Bei mir sind es 11km einfache Strecke. Mit dem Auto/Motorrad dauert das 15 Minuten. Wenn ich mit Bus und Bahn fahre über eine Stunde. Bei sowas ist doch klar das die Leute keine Lust haben ÖPNV zu nutzen.


    Aber es ist zumindest eine gute Sache, die 175km mit dem Motorrad zu fahren und nicht noch 1,5 Tonnen unnötig mit sich rumzuschleppen.


    Ein Beispiel eine BMW R 80/GS hatte 190 kg vollgetankt. Ein Golf GTI gerade mal 900 kg ja es ist lange her. Aber wer kauft die SUV mit 2500 kg oder eine GS mit 260 kg ? Natürlich keiner! Hat es uns glücklicher gemacht, wenn diese göttlichen Assistenzsysteme sich selber regeln und gleich mal 100 PS garnicht freigeben. Warum ist eine E-Antrieb die Zukunft..weil es uns so über die Medien und der Politik so transportiert wird? Fragen über Fragen????


    Ich bin nicht sicher ob ich ganz folgen kann.
    Ja, Autos sind schwerer geworden. Dafür haben wir aber auch Dinge wie versteifte Karosserien, Airbags, bessere Bremsen usw. Und nach 800km Fahrt in den Sommerurlaub steigen wir nicht mehr komplett Erschöpft aus weil die Fahrt uns körperlich alles abverlangt hat.

    Ich sehe auch keine Notwendigkeit für 12 Kameras die mir ich Echtzeit den Abstand zur Bordsteinkante berechnen. Das ist nur unnötiges Gewicht. Genau wie die dicken in 48 Wegen verstelllbaren Ledersitze mit Heizung, Belüftung und Massagefunktion. Nice to have. Gehört aber in einen Rolls Royce, nicht in einen 3er BMW. :-D


    Aber das Fahrzeuggewicht wird sich nicht mehr durch das Weglassen von Zubehör ändern. Der Zug ist abgefahren. Ich schätze es wird über die verwendeten Materialien gehen, wenn überhaupt.

  • Ich habe nie gemeint, dass erstmal die anderen ihren Teil erfüllen sollen. Falls es so rüberkam, war das nicht die Absicht.
    Ich bin ich ja dafür, dass wir die großen Themen angehen und andere Länder mitziehen statt uns länger mit Kleinkram aufzuhalten. Es bringt nur alleine nichts! Es geht ja um das Weltklima und nicht um das Deutschlandwetter.