Reise-Roller

  • Was richtet man mit Panzer-Tape, Plastikkabelbinder und 3 Meter rostigen Draht bei einer Zweirad-Panne aus? Wie bekommt man das Fahrzeug wieder zum Laufen?


    Da ist die ADAC-Mitgliedschaft sinnvoller.

    Bitte, Jeder wie er mag.


    Mit dem Rödeldraht war beispielsweise ein Seitenständer mit gebrochener Rückholfeder schnell wieder „gesichert“.

    Versuch das mal mit der ADAC-Plastikkarte. ?


    Mit Kabelbindern habe ich mal meinen Rucksack „genäht“ an dem sich der Schultergurt in Ungarn verabschiedet hat.


    Nach einer Pommes-Pause sprang die Tenere eines Kumpels nicht mehr an.

    Pluspol an der Batterie abgebrochen.


    Mit dem Multitool habe ich eine Spaxschraube vom Dixiklo geliehen und die Bruchstücke verschraubt und mit Zweikomponentenknete geschient.

    Aber wer ganz easy täglich vierhundert Kilometer Strecke vorplant, kann sicher auch wegen solcher Bagatellen ein paar Stunden auf ein Pannenfahrzeug warten.

    Die mitfahrenden Kumpels haben sicher volles Verständnis. ;)


    PS


    Jedes meiner Motorräder hätte in den östlichen EU-Ländern bei einem schwerwiegenden Schaden sein Ende gefunden, weil der ADAC einen Transport nach Deutschland abgelehnt hätte.

    Begründung:

    Transportkosten überschreiten den Fahrzeugwert!


    Aber wie gesagt: Jeder wie er mag ….

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • RudiHH


    ADAC ist keineswegs die Vollkasko für die Straße.

    Zumindest nicht außerhalb von Deutschland.

    Das suggeriert die Werbung zwar gerne,

    aber meine Erfahrungen in der Praxis zeigen, dass man schnell verlassen ist,

    wenn man sich ausschließlich darauf verlassen hat.


    Und was die Mitnahme von Teilen angeht, zeigen praktische Erfahrungen, dass der sicherheitshalber mitgenommene Kupplungs/BremsHebel/zug dann garantiert nicht kaputt gehen.
    Insofern wird man immer „Unnötiges“ dabei haben.


    Das ist wie mit der Regenkombi:

    Diejenigen die mit dem Anziehen zögern, werden pitschnass, Diejenigen, die sich auf leichten Verdacht hin hineinwürgen, vertreiben die Wolken.


    Es ist schon was Wahres daran,

    dass viele Reisenden hauptsächlich am Starten scheitern.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • ADAC ist keineswegs die Vollkasko für die Straße.

    Und man darf sich keine Hilfeleistung am Straßenrand mehr erwarten. Der ADAC wird keinen Roller zerlegen, um eine Zündkerze auszutauschen, als Beispiel. Selbst eine Reifenreparatur wird er kaum durchführen. Dazu sind die Fahrzeuge heute zu kompliziert aufgebaut und das erforderliche Fachwissen ist zu speziell. Im Allgemeinen wird der Roller dann zur nächsten Fachwerkstatt geschleppt, was natürlich auch schon sehr hilfreich sein kann. Oder der Transport aus dem Urlaub zurück nach Hause wird organisiert, wenn der Fahrzeugwert das noch rechtfertigt. Auch das ist natürlich eine große Hilfe, nicht nur wegen der eingesparten Kosten, sondern auch, weil es äußerst schwierig sein kann, im Ausland ohne Sprachkenntnisse so etwas selbst zu organisieren. Ich habe diese Erfahrungen gemacht, als ich mit meinem Peugeot Satelis in der Normandie mit einer Panne liegen geblieben bin. Zum Glück hatte ich einen Schutzbrief meiner Versicherung dabei, der fast nichts gekostet hatte. Die hatten sich dann um alles gekümmert, Rücktransport des Roller und Bahnticket für mich. Auch eine zusätzliche Hotelübernachtung wurde bezahlt.

  • Ein paar Kleinigkeiten über das dürftige Bordwerkzeug hinaus schaden nicht. Aber unbedingt das hochwertige Werkzeug einpacken, mit dem man sonst auch am Moped schraubt. Ein billiges Multitool vom Baumarkt mag verlockend kompakt und praktisch sein, letztendlich aber meist minderwertigste Qualität. Nichts ist dann ärgerlicher, als dass man dann draußen in der Pampa ferststellt, dass der Schraubendreher schon an der ersten Schraube kapituliert. Und dabei meist auch noch die Schraube versaut.

    Tape, Kabelbinder, Draht, Prüflampe, Sicherungen, Ladegeräte fürs Handy, Zündkerze, Brems- und Kupplungshebel, Taschenlampe mit neuen (!) Batterien.
    Ebenfalls nicht sparen an Spanngurten und Müllbeutel. Wenn mal die Stiefel vollgesogen sind, da will man nicht mit dem letztes Paar trockener Socken direkt reinsteigen.

    Stichwort: Warm und trocken mus man bleiben.
    Der Regenkombi kommt deshalb als allerletztes ganz oben drauf aufs Gepäck. Der muss sofort bei den ersten Tropfen zugänglich sein. Nicht im Koffer oder sonst wo wegsperren, kein Gefummel mit Schlüssel und so, nur ein kleines Gepäcknetz reicht.

    Rucksäcke während der Fahrt zu tragen, da schauderts mich. Mag aerodynamisch und warm am Rücken sein, aber ich neige eher zum Schwitzen. Im Falle eines unfreiwilligen Abstiegs möchte ich nicht noch Ballast an mir hängen haben haben, der mir beide Schultergelenke auskugelt.


    Irgend ein Schutzbrief, es muss nicht unbedingt der ADAC, sein ist sinnvoll. Damit kann man mal einer Abschleppaktion zur nächsten Werkstatt und evtl Übernachtung gelassen entgegen sehen. Das nimmt enormen Druck weg. Es dauert zwar vom Ausland aus immer ca ein bis zwei Stunden länger, bis die Deckung welcher Leistungen geklärt ist, aber dann läufts eigentlich immer.
    ggf ein billiges Zweithandy mit prepaidkarte einstecken

    Jetzt aber A..... hoch

  • So ist es.

    Ich rate auch keineswegs ab,

    irgendeinen Schutzbrief in der Tasche zu haben.

    Ich bin selber im ADAC und mir wurde auch schon geholfen,

    eben so oft aber auch nicht.

    Bedauerlicherweise gehen gerade bei Auslandsreisen die Erwartungen und der Hilfsumfang stark auseinander.


    Man hat irgendeinen Callcentermitarbeiter am Ohr, der eine Fragencheckliste vom Display abarbeitet und anschließend einen Rückruf verspricht.

    Und der Rückruf zwei Stunden später kann durchaus eine Belehrung enthalten, dass aufgrund Paragraf XXX die gewünschte Hilfestellung nicht gewährt werden kann.


    Anstatt sich auf über Jahrzehnte gepflegte Image vom „gelben Engel“ zu verlassen,

    ist es ratsam, mal vor einer Reise im Kleingedruckten zu lesen.


    Auf der anderen Seite ist es dank Smartphone und Internet auch kein Riesenakt mehr, selbst etwas zu unternehmen.

    Ich erinnere mich noch wie heute an meine Gemütslage, als ich vor 40 Jahren von einem defekten Münztelefon in Südfrankreich aus versuchen musste, in höchstens 15 Sekunden lang haltenden Verbindungen mit der ADAC Zentrale in Paris zu kommunizieren.

    Sinnlos.


    Ohne jegliche Sprachkenntnis sind meine damalige Gattin und ich dann trotzdem in einem „HOTEL“ untergekommen.

    In der Nachbetrachtung alles weniger schlimm, als man es sich in der Fantasie ausmalt.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Rucksack?

    Never ever!


    Kennt Jemand den Comicstrip, wo es dem Fahrer die Arme nach hinten reißt, weil die Gurte von den Schultern gerutscht sind?


    Ich versichere feierlich, dass der Strip auf einer wahren Begebenheit beruhen muss! :D


    Der entscheidende Grund für mich ist aber ein anderer:

    Irgendwann, Irgendwo vergisst man, dass Ding nach einem Kaffee-Halt wieder aufzusetzen.

    In meinem Fall in Polen im Riesengebirge an der Grenze zu Tschechien.

    Zwei Stunden später merkt an dann, dass die Geldbörse mit den Papieren und der neue Laptop für die studierende Tochter in Budapest nicht mehr da sind.


    Gut, entgegen jeder Erwartung ist diese Geschichte gut ausgegangen, aber ich werde mein Glück nicht nochmal durch einen Rucksack auf dem Motorrad strapazieren.


    Aber jeder, wie er mag.:wink:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Für Notfälle hab ich immer Verbandzeug, Taschenlampe, Cuttermesser, Klebeband und nat. Boardwerkzeug sowie Reifenflickzeug dabei.


    Taschenlampe hatte mal schwer geholfen, als einem Kumpel unterwegs im Dunkeln auf der AutoBahn ein Schlauch abriß. Ok, war ne Yam:D, aber Spaß beiseite - auch diese sind sehr zuverlässig. Das haben wir dann auf dem Seitenstreifen mit Glück und Lampe gefunden und richten können. Problem ist, das die Batt. der Fahrzeuge sehr schnell platt ist und Licht dunkel, wenn man das anlassen muss. Mit 2 Fahrzeugen geht das, das fahrtüchtige lässt man nat. mit Motor an hinter dem liegengebliebenen stehen.


    Kleine Verletzung hab ich auch mal unterwegs gehabt, da ist es gut, wenn man was dabei hat. Größere Sachen, lassen sich i.d.R. bei den modernen Rollern mit viel Elektronik nicht richten. Da braucht man nach meiner Meinung nicht viel mitschleppen. Wartung mach ich Grundsätzlich vor größeren Fahrten in der Form, das ich ZK, Öl, Luffi, Variorollen, Antriebsriemen, Kupplung nachschaue. Dann muss das passen.

  • Was für mich auf einer größeren Tour/Reise Sinn machen würde zum mitnehmen an Werkzeug/Ersatzteilen (Sh300i):


    - Reifenpannenset (hatte aber die letzte Reifenpanne 1992)


    - Bordwerkzeug, dazu ein gutes Multitool, damit man an die Batterie rankommt oder eine Sicherung wechseln kann, oder mal ein Schräubchen nachziehen kann.


    - genügend Bargeld, falls man irgendjemand Fremdes unterwegs schnell für eine Hilfeleistung Geld in die Hand drücken könnte und man wieder schnell mobil wäre bei kleineren Malheuren (haben schon unterwegs bei einem Bauern an der Straße abvibrierte Schrauben ersetzt, dabei dessen Fundus an Schrauben und seine Hofwerkstatt benutzt um wieder das Nummernschild zu befestigen oder schnell in eine Werkstatt/Handwerker-Werkstatt unterwegs angehalten wenn man ein verlorene Mutter oder Spritzer WD-40 nötig waren)


    - vielleicht noch eine Ersatzzündkerze (und wenn es nur eine alte noch funktionierte wäre),da bei meinem Sh300i die Zündkerze doch etwas speziell ist und man sie wahrscheinlich unterwegs nur bei einem Honda-Händler mit viel Glück bekommen könnte


    - Bremshebel für links und rechts, falls die Kiste umkippt (blöd abgestellt und umgefallen oder ein kleiner Sturz) und ein Bremshebel abbricht, den kann man dann innerhalb von 5 min mit dem Multitool und Bordwerkzeug selber schnell ersetzen.

    (Hatten wir 4 Motorradkumpanis, ich mit der CB400N, nicht dabei in den 1990iger in Jugoslavien auf einer hohen Passstraße, als der Wind scharf pfiff, dabei zwei abgestellte Mopeds von uns umschmiss und bei zwei Maschinen jeweils links die Kupplungshebel auf 3 cm Gesamtlänge verkürzt hat. War kein Spass mit den abgebrochenen Kupplungshebeln die restlichen 1000 km heimwärts zu fahren.)


    - ADAC-Plastikkarte oder eben KFZ-Versicherungsschutzbrief, damit die Kiste ohne Kosten für mich in die nächste Werkstatt kommt, gegebenfalls ich sogar noch eine Hotelübernachtung vor Ort bezahlt bekommen würde.


    Mit mehr an Gerümpel für den Fall der Fälle würde ich mein Reisegepäck nicht belasten.


    Regenschutzkleidung (Regenkombi usw) gehört bei einer größeren Tour sowie zum normalen Reisegepäck. Beim Roller kein Problem ihn ganz oben im Topcase zu verstauen, um ihn innerhalb von 10 Sekunden griffbreit zu haben. Da ist auch der kleine Motorrad-

    Erst-Hilfe-Kasten (Nylonbeutel) drin, wie er z.B. in Österreich eh Pflicht ist.

    Roller fahr´n, dat is so als wennte fliechst...:007:

  • Da kann ich Dir nicht recht geben:

    Sicher ist es so, dass die Callcentermitarbeiterinnen ihre Anweisungen haben, z:B Transport nur bis zur nächsten Werkstatt....

    Mir waren Sie schon 2x in Frankreich behilflich eine Werkstatt nach meinen speziellen Anforderungen zu finden. Z.B. wollte ich ein defektes Radlager an meinem Oldie selber wechseln und suchte dafür eben eine Werkstatt, die mir bei Wechsel auch Handreichungen macht. Das war in Frankreich. Schon nach kurzer Zeit hatten sie 3 Adressen für mich, wo das möglich war. Das Teil hatte ich selber über Express bestellt. Eine Muttersprachlerin hat dann auch Terminverfolgung und Übersetzungshilfe gemacht. Das war ganz toll. Obwohl ich leidlich Französisch spreche, hatte ich Probleme mit den technischen Begriffen. Weder die Übersetzungen von Google noch Leo waren hier richtig. Die Muttersprachlerin wusste das.


    Letztendlich hab ich den aus Bequemlichkeit das gleich in der Werkstatt machen lassen. Hmmm war ein Fehler. Hab die Arbeit dann zu hause nochmal gemacht. Wenigstens hat s während des Urlaubs gehalten.


    Die helfen auch wenn man einen deutschsprachigen Arzt, Zahnarzt oder Rechtsanwalt in der Nähe sucht und können auch zur Qualität was sagen. Auf Rückfrage hieß es bei der Suche nach einer Opelwerkstatt vor einigen Jahren mal: die Opelwerkstatt in XY können wir Ihnen nicht empfehlen. Fahren Sie zur freien Werkstatt VV mit der haben wir gute Erfahrungen.


    Ein Schutzbrief kann also schon oft weiterhelfen.

    Mit triumphalen Grüssen aus der Holledau


    Peter

    CBF läuft wieder ohne Mucken

  • Entscheidend ist das Wort „kann“.

    Jedem sei es gegönnt, wenn er nur positive Erfahrungen gemacht hat.

    Ich müsste aber lügen, wenn ich das sagen würde.

    Neben Positiven eben auch Schlechte.


    Selbstverständlich werde ich auch in künftigen Fällen beim jeweiligen Schutzbriefaussteller anrufen,

    wenn ein Problem auftritt, auf das ich nicht vorbereitet bin.

    Es wird mich allerdings nicht (mehr) aus dem Gleichgewicht bringen, falls am (anderen :D) Ende der Leitung eine Nulpe mit schlechter Tagesform thront.


    Mit einem jüngeren, frisch gewartetem Hondaroller würde ich mir auf einer Tour gen Spanien keine Sorgen machen.

    Technische Probleme /Pannen erwarte ich da nicht, eher mal einen Rutscher/Umfaller.

    Um so eher, je anspruchsvoller die Tagesetappen.

    Da reicht dann hoffentlich aber ein Pflasterchen und Panzerbad.


    Also ab in die Sättel!


    Ich geh jetzt mal in die Garage, meine KTM streicheln.:D

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Bei meiner CBF sind bspw. die Blinker anfällig. Während einer mehrtägigen Tour baumelte abends einer nur noch runter, da gebrochen.

    Und der zweite ist seit der Bosnientour letztes Jahr auch angebrochen. Sowas ist - Klebeband vorausgesetzt - in kürzester Zeit gefixt.

    Klebeband und bissel erweitertes Bordwerkzeug habe ich auf Touren dabei, aus dem ADAC bin ich aber nach 20 Jahren ausgetreten, und die CB hat nicht einmal Versicherungsschutzbrief.


    Ansonsten auch (nur auf Auslandstour) Gummiwürste für den Reifen, die Patronen schenke ich mir bisher, viele Autos haben einen Kompressor, da wird wohl mal einer helfen.


    Was schiefgehen kann immer und so doof das aktuell dann ist, so spannend ist es im restlichen Leben, wenn man was erzählen kann.

  • Das ist wie mit der Regenkombi:

    Diejenigen die mit dem Anziehen zögern, werden pitschnass, Diejenigen, die sich auf leichten Verdacht hin hineinwürgen, vertreiben die Wolken.

    Echt, das hilft gegen Regen? Auch gegen Wind? Oder aktuell Sturm? Muss ich gleich morgen testen.

  • Echt, das hilft gegen Regen? Auch gegen Wind? Oder aktuell Sturm? Muss ich gleich morgen testen.

    Dann mach das mal.

    Bisher höre ich aus deinen Äußerungen eine leichte Abneigung gegen "schlechtes" Wetter heraus.:D

    Geht mich nichts an,

    aber selbst auf einer Fahrt nach Spanien könnte Nässeschutz von Vorteil sein.


    Statistisch gesehen ist Zweiradfahren bei Regen besonders sicher.

    Bei Regen verunglücken die wenigsten Biker. :uguck:

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

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  • Habe eine gute Regenhose unter der Sitzbank, gelegentlich benutzt. Die Motorradjacke hat einen integrierten Regenschutz, da ist noch nichts durchgekommen.