Ölablaßschraube, Gewinde kaputt

  • Hallo,
    was sagen die qualifizierten Maschinenbauer?


    Beide Gewindesteigungen sind 1,5.
    Demnach muss der „übliche” Kernbohrdurchmesser (ins Vollmaterial) nach meiner Ansicht hier nicht 11,5 sein.
    Es wird nicht gebohrt. Der InnenØ ist bei M12 geringer als 11,5mm
    Das Gewinde wird (bei gleicher Steigung) nur tiefer geschnitten.


    EDIT: wois' der Flachmann - zu mir!

    Einmal editiert, zuletzt von Nepomuk ()

  • Dein Gedankengang ist schon recht plausibel, vernachlässigt aber meiner Meinung nach, dass das "Altgewinde" überdreht ist und einerseits nicht wirklich ein echtes sauberes Nachschneiden möglich ist, andererseits das Loch annähernd dem Außendurchmesser der "Altschraube" entspricht. Das Material des vorhandenen Gewindes dürfte wohl müde bis tot sein.

  • Hallo,
    was sagen die qualifizierten Maschinenbauer?


    ..........................!


    Da brauchts keinen qualifizierten Maschinenbauer, das kann jeder mit Hausverstand lösen.


    Wenn M12 überdreht is, dann is alles Alu bis D 12 kaputt. Also neues Kernloch mindestens 12mm. Und das ergibt dann ein stabileres M14.


    Dann noch Schraubenkopf durchbohren und Drahtsicherung verwenden, dann ist man auf der sicheren Seite. Jedenfalls die Ablassschraube dann nicht mehr wieder wie Irre anziehn, 30Nm müsste zum abdichten genügen, und immer neue Kupfer - oder Aluscheibe verwenden.

  • Da brauchts keinen qualifizierten Maschinenbauer, das kann jeder mit Hausverstand lösen.…


    Da bin ich vorsichtig geworden.
    Ich weiss, was das „gesunde Volksempfinden” in Bezug auf meine eigene Profession gerade hier im Forum so… empfindet.
    Drahtsicherung ist gut, ist ja nicht umsonst im Sport vorgeschrieben.

  • Ja vor allem hat man da kein schlechtes Gefühl wegen Anzugsmoment. Zwecks Vorsicht werden die Schrauben ja meist überdreht.
    Nachziehn , nochmal zur Sicherheit nachziehn, Gewind kaputt...so ca läuft das ja.

  • Hallo zusammen,
    Und wieder erwies es sich als kritisch, in diesem Forum eine einfache und unkonventionelle Lösung für ein kleines Problem vorzustellen. Ich habe diese Lösung auch schon des öfteren erfolgreich angewendet. Klar macht man so etwas nicht an einer Radschraube am Auto. Die Lehrer -Fraktion tut sich natürlich schwer, mal was ohne wissenschaftliche Abhandlung und Mikrometerschraube zu akzeptieren. Grüße vom CLSchrauber

  • Abwertend wirkt sie nur, wenn man die Hintergründe nicht sofort erkennt.... (Profi vs. Laie) Als Faustregel einfach merken: Gewinde - Steigung = Kernlochdurchmesser (ist wirklich nur eine Faustregel!)


    Hm, ich bin Laie, auch wenn ich schon einige Male in den Hoischen geguckt habe. Und ich habe dennoch die Hintergründe erkannt. Aber ich würde immer erklären, warum das nicht gut ist von M12 auf M13, das gehört doch dazu.


    Was Pfusch angeht oder nicht: Manches Gewinde muss man ja nur nachschneiden, wenn eine oder zwei Steigungen etwas beschädigt sind, sehe ich da nicht so das Problem - nicht jede Steigung ist nötig - zumal hier ja der Dichtring sicher abdichtet.
    Wenn aufbohren, dann gleich auf M14, klar, aber wenn beim Kollegen mit M13 es so geklappt hat, dass er seine Schraube fest und dicht bekommt, ist es ja auch nicht das Schlechteste.

  • Ich würde mich über den Erfolg freuen und schauen, dass ich eine passende Stahlbus Scheibe bekomm und die einkleben.
    So hast dann ruhe. Wenn das irgendwann mal am Popo is, kannst immer noch größer gehen:)

  • Meine lieben Motorradfreunde. Mir war vorher durchaus bewusst, das in der Regel die Kernbohrung für ein 13er Gewinde 11,5 mm beträgt. Von daher war es für mich ein Experiment, wie ich auch oben erwähnt habe. Hätte auch voll daneben gehen können. IST ES ABER NICHT. Das Ergebnis ist weder Pfusch, noch ist nur Halbwissen zur Anwendung gekommen.
    Ich erwähnte bereits, dass ich mir das volle Programm ersparen wollte, und das ist 1a gelungen. Darum ging es und geht es mir bei diesem Beitrag.
    Man muss nicht immer alle DIN einhalten und man kann auch mal experimentieren. Diese Ölablaßschraube ist absolut fest und dicht. Sie ist auch nicht nur mit 30 Nm angezogen. Da muss ich eben nicht unbedingt nach Vorschrift arbeiten und erspare mir eine Menge Zeit und Geld mit meiner "Methode".
    Lass das mal in einer Werkstatt machen. Im Normalfall, wenn man das nach Vorschrift macht, baut man den Motor aus, schraubt die Ölwanne ab, repariert das kaputte Gewinde (entweder mit Helicoil oder einfach auf M14), schraubt die Ölwanne wieder drann, die dann hoffentlich dicht ist, baut den Motor wieder ein, (natürlich incl. Ölwechsel) fertig!
    Und nun kommt die Rechnung! Einige Hunderter sind fällig, je nach Werkstatt und Standort unterschiedlich. Das Ergebnis ist nicht zwingend besser als bei mir. Die Ablaßschraube hat einfach nur ein neues Gewinde und ist dicht. Das ist bei mir auch der Fall!
    Für mich war es aber wesentlich interessanter, mich auf dieses Experiment einzulassen. Hätte es nicht funktioniert, dann hätte ich immer noch Möglichkeiten gehabt, mir mehr Arbeit zu machen.
    Diese Lösung: Rep-Set für 8,30 € und insgesamt vielleicht 45 Minuten Arbeit.
    Sorry, ich bin begeistert.
    Schon möglich, dass das so nicht bei jeder überdrehten Ablaßschraube (M12 X 1,5) funktioniert, je nachdem, wie groß der Gewindeschaden ist. Empfehlen tue ich das Experiment aber jedem, der Zeit und Geld sparen will.
    Im dümmsten Fall klappt es halt nicht, dann kann man immer noch andere Geschütze auffahren. :wink:

    10 Mal editiert, zuletzt von schrowin ()

  • @ schrowin


    Ich danke Dir für die schnelle und praktikable Anleitung. Deine letzten beiden Sätze drücken für mich alles Wichtige aus. Solange es funktioniert und alle Vorgaben erfüllt sind, ist es eine prima Lösung. :)

  • Wie leicht / schwer ist es eigentlich eine M 13 x 1,5 Schraube zu bekommen, ebenso M13x 1,5 Gewindschneider ?
    Das wäre für mich der Grund die M13 Varante erst gar nicht anzudenken...

  • Scheint gängige Praxis zu sein :perfekt:
    ...und...
    Kosta fast garnix :)
    Reparaturset


    Guter Tip schrowin :sup1::sdanke:

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  • Schön, dass es funktioniert hat!
    Aber mal etwas Anderes, von geschätzt zehn Fällen im CB500-Forum, in denen es Schäden am Gewinde der Ablassschraube gab, war jedes Mal ein Haarriss im Leichtmetall entstanden. Da sollte man deshalb unabhängig von der geplanten Reparaturmethode mal genau hinschauen.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.