Anschaffung eines Motorrad in Erwägung ziehen

  • So, heute Mal einen kurzen Zwischenbericht über die MT-07.


    Nach über 230 km ist mir das Teil schon ans Herz gewachsen.
    Fühle mich Recht wohl drauf, obwohl der Lenker noch ein wenig höher und nach hinten könnte.


    Bin noch etwas in der Antastphase und somit liegt der Verbrauch bei 3,6 l/100km.


    Man kann sie ziemlich schaltfaul fahren, wobei zur MT-09 einen Gang tiefer gewählt werden muss.
    4ter Gang ab 40 km/h, 5ter ab 50.


    Um flott zu beschleunigen einen Gang runter, um anzurauch nochmals einen Gang tiefer.


    Durch das große Drehzahlband kann man sehr gut ausbeschleunigen, was mit der X-ADV und Co schlechter geht, besonders wenn man manuell eingreift.


    Überholen jetzt jederzeit möglich aber übermütig sollte man nicht werden, da bin ich zu lange Roller gefahren, wo man sehr gut abschätzen lernen musste, was jetzt von Vorteil ist.


    Natürlich könnte es noch mehr Leistung sein aber für das Fahrwerk und für den Anfang völlig ausreichend, zumal man sich sonst noch schneller außerhalb der StVo bewegt.


    Achtung beim Ampelstart.
    Kupplung sanft kommen lassen und nicht zuviel Gas, sonst macht man ein Wheelie.
    Mir zweimal passiert, einfach noch das Rollergashändchen durchgekommen.


    Durch die schmale Silhouette auch einfach in der Stadt zu bewegen.
    Ist zwar lange nicht zu quirlig wie eine SH aber mit Übung Recht flott zu bewegen, wobei der Wendekreis schon etwas größer ist.


    Das wär's für den Anfang.

  • Die MTs sind schon auch sehr gut, nur wenn man mit Sozius fährt geht das praktisch gar nicht. 3,6L ist aber schon extrem niedrig, dabei sind die Yamahas nicht als wirklich sparsam bekannt. Yamaha gibt die MT10 mit 8L/100km an und die nimmt auch gerne mal noch mehr:o

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  • Danke für deine Eindrücke, Nepamucke.


    Der Bordcomputer zeigt bei mir meist 0,2L/100km mehr an, als ich ausrechne. Die ersten 3000km geht der Verbrauch auch noch runter. Du bist sehr niedertourig gefahren. 5. Gang mit 50 geht, aber bei ca. 2000 U/min ist das schon grenzwertig. Ich schalte zwischen 80-90km/h in den 5. Gang.
    Zur Quirligkeit: Nur 10kg mehr als die SH300 :wink:. Die MT700 lässt sich in kurvenreichen Strecken besonders gut durch "Drücken" bewegen. Sie lässt sich blitzschnell umlegen.
    Ja, die Sitzposition (Lenker und auch Kniewinkel) ist schon eine andere, als beim Roller.


    cheffe: Beziehst du jetzt ernsthaft den Verbrauch des Supersportler-Hochdrehzahlmotors auf den Flottenverbrauch? Die Yamaha 260kg-Eisen in meiner Signatur haben die letzten 30000km durchschnittlich 4L/100km verbraucht. Ich bekomme auch den SH300 über 5L, wenn ich es darauf anlege....

  • Wahrscheinlich werde ich mir die Yamaha als Zweitfahrzeug zulegen, dann wird es sich zeigen, welches Zweirad mehr bewegt wird.
    Die SH wird sicherlich im Winter gefahren, auch um in Übung zu bleiben.
    Eigentlich wollte ich bis Dienstag über tausend Kilometer fahren aber vorher muss sie noch zur Erstinspektion.
    Habe dem Händler versprochen nicht mehr als 600 km zu fahren.

  • Vielleicht mal auf einer XSR700 probesitzen, sie hat den gleichen Motor und basiert auf der MT07, soll aber eine deutlich entspanntere Sitzposition bieten (breiterer Lenker, größerer Kniewinkel, höhere Sitzhöhe, aufrechtere Sitzposition, insgesamt also komfortabler).

    Ist der Motor kalt, gib ihm Sechseinhalb. Schnell ist der Motor warm und Du kannst vollgas fahr'n.


  • Ohne die MT07 jetzt wirklich zu kennen: Das ist halt ein typisches Einsteigermoped.


    Macht Spaß, aber kommt doch schnell an Grenzen, wenn es ans Eingemachte geht - egal ob Touren, Langstrecke oder doch in die sportliche Richtung.


    Würde ich mir als Ergänzung zum SH 300 sicher nicht zulegen.

  • Ja, diese Fehler macht wohl jeder mal irgendwie einmal. Bei mir wars die F800R. Das ist ein absolut super Mopped, ohne jedwelche Makel, superflott mit etwas Schaltaufwand ... aber wenn man dann mal einen dieser Boxer sieht ist es einfach vorbei

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  • Ich sehe, dass manche die MT-07 nicht kennen und voreilige Schlüsse ziehen.
    Sie ist leistungsmäßig und fahrwerkstechnisch der SH überlegen.


    Wenn ich als sehe, dass oft Motorradfahrer sich schwer tun gegen einen kräftigen Roller, wie wird es dann bei der 07 sich ergeben?


    Gerade aus können die meisten fahren aber dann ist bei vielen schnell Schluss.


    Was ich mit der SH 300 gelernt habe war, Situationen richtig einzuschätzen oder gar zu erahnen. Entfernung, Geschwindigkeit, Straßenzustand und manches mehr muss bei einem Roller wie der SH noch genauer eingeschätzt werden als bei einem Motorrad, da sie schneller in ihren Grenzbereich kommt, träger beschleunigt, weniger Schräge verträgt und die Bremsen nicht besonders gut sind.
    In der Kurve noch weniger korrigiert werden kann als mit einem Motorrad.


    Wenn irgendwann vielleicht die Maschine die Grenze setzt und nicht der Fahrer, dann kann ich mir wieder eine stärkere Maschine zulegen.


    Was aber sicher ist, mit den meisten Motorräder ist man schnell im illegalen Bereich und nur Autobahn ist langweilig.

  • :!: Schöner Beitrag, nepamucke.
    Danke dafür! Ich sehe das ganz genauso.
    Mir machen die Kleineren auch mehr Spaß - außer auf der Autobahn. Aber warum ein Autobahnmotorrad kaufen, das toll von 140 bis 180 im hohen Gang durchzieht, um mal ein Testprozedere eines Verlags heranzuziehen?
    Das ist für die meisten doch komplett irrelevant, gerade wenn man alltäglich so viel fährt wie hier nepamucke.
    Da kommt es viel mehr auf anderes an wie bspw. geringes Gewicht.


  • Die 07er hat auf dem Papier rd. die dreifache Leistung gegenüber dem SH 300. Natürlich ist sie da dem Roller deutlich überlegen.


    Und es ging mir in meinem Post auch nicht darum, die Grenzen auszutesten, sondern eher um das Gegenteil, Reserven bzw. Möglichkeiten zu haben.


    Wo dann genau die jeweiligen Grenzen liegen und ob das Moped passt hängt aber von den jeweiligen Einsatzzwecken ab.


    Geht es z. B. "nur" darum, Tagestouren auf den schönen Landstrassen im Schwarzwald zu fahren, reicht die 07 natürlich vollkommen aus.


    Anders ist es bereits, wenn schonmal eine etwas längere BAB-Etappe dabei ist (z. B. fehlender Windschutz der MT). Und für mehrtägige Touren fehlt es der MT an Möglichkeiten das Gepäck vernünftig unterzubringen.


    Was ich eigentlich nur sagen will: Vorher dreimal genau überlegen, wofür ich das Motorrad benutzen will und dann eine Auswahl treffen und Probe fahren. Mehr Leistung und Fahrdynamik gegenüber dem SH 300 hat so ziemlich jedes Motorrad.

  • Ich habe neben der SH300 eine XSR700 besessen. Ein super Geraet zum Touren und Spass haben. Bei 5000Umdrehungen runterschalten und mit 8000 ueberholen ist der Spass. Wenn ich mit 2000 cruisen will, wuerde ich ein V Twin luftgekuehlt kaufen. So einen Eisenhaufen fahre ich gerade mit wachsendem Spass. Wenn ich Sprit sparen will, nehme ich mein Fahrrad.

  • Zitat

    Und für mehrtägige Touren fehlt es der MT an Möglichkeiten das Gepäck vernünftig unterzubringen.


    Das ist ja allgemein zum Problem geworden. Natürlich gibt es individuelle Gepäckausstattungen, verschiedene Koffersysteme, oft passgenau und inzwischen schmal bauend für ganz unterschiedliche Motorräder.


    Aber die serienmäßigen Verzurrmöglichkeiten, wenn man mal eben ne Packrolle, das Zelt, nen Hocker, enen Fußball, nen Helmnetz oder ne Einkaufstüte auf den Sitz schnallen will, sind heutzutage mehr als dürftig.


    Bei meiner alten CB 500 habe ich unter dem Sitz Platz für ne Literflasche und noch weit mehr (Drehmomentschlüssel, komplettes Werkzeug, Verbandtasche...) , Es gibt den Soziushaltebügel (statt nutzloser Gurte, die nur zur Homologation dienen), welcher ein guter Verzurrort und Sperre nach hinten ist; zusätzlich zwei stabile Gepäckbügel unter der Seitenverkleidung rechts und links mit je zwei Nippeln, dazu Ösen und Durchführungen am Soziusfußrastenhalter sowie zwei Helmhaken unter der Bank und natürlich serienmäßig nen Hauptständer, damit bspw. meine 10kg- 90 -Liter-Rolle nicht von der Bank rutscht beim Verspannen wie auf dem Seitenständer.
    Von flachen, langen Tanks für alle möglichen Tankrucksäcke mit DINA4 - Karten-/Dokumententasche nicht zu reden.


    Selbst heute klassisch gemachten Motorrädern fehlt vieles davon, bei einem Motorrad wie der MT-07 natürlich sowieso. Das ist aber bei einer Super Duke oder einer GSX-S 1000, einer CB1000R oder einer S1000R kein bisschen anders. Ob groß oder klein: Serienmäßig mit so vielen Nippeln, Ösen und Bügeln kommt doch heute (fast) gar nichts mehr - auch kein Tourenbike.


    Da muss man dann Packtaschenhalter oder Kofferhalter samt Koffern dazukaufen, mal ohne Navi fahren (ich habe ja eins, benutze es aber selten) nach Karte ist eben nervig.
    Aber das ist beim Roller ja auch nicht anders, da gibt ea auch keine seitlichen Bügel und Platz für Kartentaschen.

  • Aber die serienmäßigen Verzurrmöglichkeiten, wenn man mal eben ne Packrolle, das Zelt, nen Hocker, enen Fußball, nen Helmnetz oder ne Einkaufstüte auf den Sitz schnallen will, sind heutzutage mehr als dürftig.


    Wozu zum Geier braucht ein reines Spassbike für die Kurvenhatz irgendwelche Gepäckbefestigungssysteme.


    Das wäre doch, wie wenn man an ein Rennrad, ein Einkaufskörbchen an den Lenker montiert.


    Muss man denn mit jedem Bike alles machen können?


    Oder sind das alles Idioten die mit Reiseenduros und Tourenbikes auf die Reise gehen?

    Schützt die Wälder - Esst mehr Biber!