Aufwand Motor auf bleifrei umrüsten

  • Moin zusammen,


    ich habe in den Ende der 80iger Boldor gefahren :0018: - und könnte es jetzt wieder machen. Es gibt diverse passable Angebote - meist mit dem Zusatz 10 Jahre in der Garage.... Ich gehe mal davon aus, das bei diesen Modellen der Motor nicht unbedingt auf bleifrei umgestellt wurde.

    Daher meine Frage - mit was für Kosten müsste ich zusätzlich rechnen, wenn man den Motor auf mit ohne Blei fest machen würde ?


    Besten Dank


    Michael

  • Laut Wikipedia:


    "Mit einer Änderung des bundesdeutschen Benzinbleigesetzes am 18. Dezember 1987 wurde bleihaltiges Normalbenzin ab dem 1. Februar 1988 verboten".


    Ich gehe mal davon aus, dass die Honda-Motoren schon weitaus früher mit bleifreiem Benzin betrieben werden konnten. Ob das konkret für die Bol d'Or gilt weiß ich zwar nicht, meine CB250K und CB350K (von 1973) können aber definitiv bleifrei fahren.

    Grüße

    Emil


    Der Worte sind genug gewechselt, Laßt mich auch endlich Taten sehn! Indes ihr Komplimente drechselt, Kann etwas Nützliches geschehn.

    (Johann Wolfgang von Goethe: Faust: Eine Tragödie)

  • Der Bolle-Motor war schon immer für bleifreien Kraftstoff ausgelegt! Da muss nichts nachgerüstet werden. Bei einem originalen Motor (ohne Tuning) genügt bleifreies Super 95. Nur E10 verträgt er nicht :wink: .

    "Himmiherrgottsakramentkruzifixhallelujasogisagglzementnoamoineischeisshausbürschtnvareggdejamileggstamoasch!"

  • Motoren mit Aluminiumzylinderköpfen hatten schon immer stählerne Ventilsitzringe verbaut, waren also schon immer fit für Bleifei.


    Die Probleme mit bleifreiem Sprit hatten die etwas älteren Autos, die noch Zylinderköpfe aus Grauguss hatten. Bei denen wurden die Ventilsitze direkt in den Grauguss gefräst, ohne Stahlringe. Aber auch bei denen ist i.d.R. keine Umrüstung erforderlich, da die Problematik des Zerhämmern des Ventilsitzes erst bei Drehzahlen über 4000 Umrehungen pro Minute passiert. Und oft werden die betroffenen autos nicht deutlich über 4000 Umdrehungen machen.


    Und der Motor der Bolle verträgt auch E10, Probleme bekommen die Kunststoffteile in Tank und Vergaser, ggf. könnten auch Ansauggummis kaputt gehen. Weil eben die alten Gummiteile und der Alkohol im Sprit nicht miteiander zurechtkommen, das ist aber auch schon bei E5 der Fall.


    In jedem Fall solltest Du gucken, dass zumindest die Spritschläuche gegen moderne, alkoholresistente Schläuche tauschen. Das ist nicht mal ein Mter Leitung, kost nix, dafür fackelt Dir das Moped auch nicht ab.

    Kaum macht man es richtig, schon funktionierts :roll:

  • Probleme bekommen die Kunststoffteile in Tank und Vergaser

    Auch die Dichtungen und Gummiteile im Vergaser vertragen kein E 10.

    Und so hoch ist der Preisunterschied zwischen E 10 und E 5 nicht, dass sich von dem eingesparten Geld ständig eine Vergaserüberholung rentieren würde.

    Vom Zeitaufwand gar nicht zu reden: Eine Bollevergaserbatterie ist nicht eben mal auf 10 Minuten ausgebaut, zerlegt und überholt :wink: .

    "Himmiherrgottsakramentkruzifixhallelujasogisagglzementnoamoineischeisshausbürschtnvareggdejamileggstamoasch!"

  • Ich hab noch nicht mal den Four Motor umgerüstet, der bekommt alle paar Tanladungen ein bischen Bleiersatz und gut ists. Sprit allerdings nur vom Feinsten.

    Alteisenfahrer

  • also, ich fahre in meiner 750er E10 seid es verlauft wird.. das Mopped und ich werden langsam alt, aber ich wäre froh wenn der Rest so fit wäre wie die Vergaser und die Ventile….

  • Zudem wurde Bleifreies Binzin in Japan schon in den 70gern eingeführt, von daher haben die japanischen Hersteller auch keine Probleme damit gehabt

    Vergiss das Pferd - echte Ritter kommen auf dem Motorrad.


    Das Internet is nur ein Hype - Bill Gates 1993

  • ist egal welcher kraftstoff getankt werden soll, die vergaserbatterie muss ja sowieso uberholt werden wenn das motorrad lang nicht gefahren ist.

    die gummiteile sind ausgetrocknet, das alte echte benzin ist kaugummi geworden, und das alko gemisch hatt ordentlich wasser reingezogen also oxidation von messing teile und rost im benzintank.

    mit nur ein benzinschlauch geht da seht oft nix.

    ansaugstutzen sind meist knallhart geworden, mit oder ohne risse.

    Mein Deutsch ist nicht so gut, bitte verzeihen sie mir die Rechtschreibfehler.

  • Probleme bekommen die Kunststoffteile in Tank und Vergaser

    Auch die Dichtungen und Gummiteile im Vergaser vertragen kein E 10.

    Und so hoch ist der Preisunterschied zwischen E 10 und E 5 nicht, dass sich von dem eingesparten Geld ständig eine Vergaserüberholung rentieren würde.

    Vom Zeitaufwand gar nicht zu reden: Eine Bollevergaserbatterie ist nicht eben mal auf 10 Minuten ausgebaut, zerlegt und überholt :wink: .

    Du weisst schon, dass es kaum Unterschiede zwischen dem Alkoholgehalt bei E5 und E10 gibt? Ab und an ists sogar die gleiche Brühe. E5 heisst bis zu 5%, E10 bis zu 10% Alkoholgehalt. Wenn kein E10 da ist, kommt E5 in den Vorrat der Tankstelle......


    Zudem machen 5% Alkohol den dichtungen, Gummi- und Kunststoffteilen früher oder später genauso Probleme wie E10.


    Und der ganze hochoktanige Kram ist auch nicht besser, auch da ist Alkohol drin. Alkohol ist schon seit der Umstellung auf Bleifrei im Sprit drinne, denn der Oktanbooster war vorher eine Bleiverbindung, die den Kat zerstörte, die ist raus und stattdessen kam Alkohol rein.


    Was allerdings nur bei wenigen Fahrzeugen Probleme gemacht hat, oft haben die Hersteller es auch dramatisiert. In Brasilien wird dem Sprit seit den 1960ern bis zu 50% Alkohol beigemischt. die autohersteller haben jedoch nie spezielle Brasilien-Modelle gebaut oder die für Brasilien umgerüstet, die haben schlicht und einfach in alle Fahrzeuge das Alkoholverträgliche Zeugs eingebaut.


    Bei Motorrädern war das deutlich anders, Brasilien und insgesamt die Schwellen/Entwicklungsländer waren ja bis 2000 oder noch später überhaupt nicht im Focus der Hersteller, von daher war das Thema Alkohol im Sprit auch kein Thema, da wurde lange nicht alkoholverträgliches Zeugs verbaut. Meine SRX600 hatte um 1992 herum vom Alkohol wunderschön aufgequollene Vergasermembranen, seltsamerweise haben die Gummiteile bei der SR500 auch im Benzinhahn keine Probleme gemacht. Da sind die Probleme dann wahrscheinlich so differenziert, kann auch gut sein, dass bei einem Modell z.B. der Vergaser-/Benzinpumpen/Bnzinhahnhersteller zwischendurch auf anderes Material getauscht hat, so dass es Motoradmodelle gibt, bei denen es bei identischen Fahrzeugen einmal Probleme gibt, bei anderen eben nicht.


    Man kann allerdings davon ausgehen, dass alles, was nach der Einführung bleifreien Sprits in Europa produziert wurde einfach kein Problem mit Alkohil im Sprit hat. Spätestens ab 1995 sollte da nix mehr passieren.


    Was aber wesentlich schlimmer ist als der Alkohol, das ist die Tatsache, dass die Gummiteile für die Kraftstoffversorgung einfach nicht mehr in der Qualität verfügbar sind, die man mal hatte. Sowohl Passgenauigkeit als auch Dauerhaltbarkeit sind oft nicht gegeben. Was dann eben aus inem grundsätzlich prima funktionierenden Motorrad aus den 1980ern einen richtigen Problemfall werden lässt......

    Kaum macht man es richtig, schon funktionierts :roll:

  • Du weisst schon, dass es kaum Unterschiede zwischen dem Alkoholgehalt bei E5 und E10 gibt?

    Ist mir bekannt :wink: .

    Trotzdem: Ich hatte einmal bei Honda Deutschland angefragt, ob die Bolle für E 10 freigegeben ist. Das wurde verneint! Deshalb gehe ich da auch kein Risiko ein (siehe Post #5). Die Vergaser machen so schon genug Probleme. Meine Dose wird mit E 10 gefüttert, die Bollen mit E 5 bzw. Super plus (der Wiseco Motor) :wink: .

    Das ist jetzt aber alles Off topic! Die Frage des TE war, ob der Bollemotor auf bleifrei umgebaut werden muss. Das ist ganz klar zu verneinen!

    "Himmiherrgottsakramentkruzifixhallelujasogisagglzementnoamoineischeisshausbürschtnvareggdejamileggstamoasch!"

  • Hat Honda E5 freigegeben?


    Keine sorge, ich würde da auch immer auf Nummer sicher gehen wollen, vor allem, weil die Innereien für die Keihin-Vergaser nicht wirklich beschaffbar sind

    Kaum macht man es richtig, schon funktionierts :roll:

  • Ich denke, die Umrüstung auf bleifreies Benzin ist vergleichsweise überschaubar.

    ich habe ja auch ein älteres Modell, dessen Antrieb ja von einem Equus-basierten zu einem Benzin-basierten Aggregat getauscht werden musste, nachdem die vielen Äppel auf der Fahrbahn zum Problem geworden waren.

    Noch schwieriger war Jahre zuvor die Eintragung des ersten Rades nach dessen Erfindung.


    Zum Thema ist glaube ich alles gesagt. Was Ethanol mit Blei gemein hat, da überlege ich noch. Obwohl... sagt mancher nicht zu alkoholfreiem Bier "bleifrei"?

  • Ethanol treibt wie die Bleiverbindung die Oktans ordentlich hoch

    Kaum macht man es richtig, schon funktionierts :roll:

  • Hat Honda E5 freigegeben?


    Keine sorge, ich würde da auch immer auf Nummer sicher gehen wollen, vor allem, weil die Innereien für die Keihin-Vergaser nicht wirklich beschaffbar sind

    Wenn wir sicher zu Hause sitzen, wünschen wir uns, wir hätten ein Abenteuer zu bestehen.


    Thornton Wilder :scool:

    Mit Sorgen und mit Grämen / Und mit selbsteigner Pein / Lässt Gott sich gar nichts nehmen, / Es muss erbeten sein.


    Paul Gerhardt :scool: