Sind Roller ökonomisch?

  • Hallo zusammen!


    Ich habe mal so zum Spaß eine kleine Rechnung aufgemacht. Ich wollte eigentlich ermitteln, dass man durch Rollerfahren viel Geld sparen kann. Das Ergebnis finde ich schockierend!


    Zuerst ein paar Annahmen, um die Rechnung zu erläutern (passt natürlich nicht auf alle).
    1. Im Haushalt ist ein Auto vorhanden (es muss nicht extra gekauft werden). Wir lassen mal außen vor, dass es der Mobilität zuliebe Sinn machen kann, ein weiteres Fahrzeug zu haben.
    2. Wir haben tolle Fahrzeuge, die weder Wartung noch Reparatur brauchen.
    3. Die Rechnung bezieht sich also allein auf die Ersparnis durch geringeren Spritverbrauch.


    Ich möchte also wissen, wie viele km muss ich mit dem Roller (anstatt dem Auto) zurücklegen, damit ich den Kaufpreis des Rollers wieder wett mache.
    Dann ist die Rechnung einfach:


    km = Kaufpreis_Roller / (L/100km_Auto x Spritpreis_Auto - L/100km_Roller x Spritpreis_Roller) x 100


    Beispiel 1:


    SH 300i
    Kaufpreis Roller: 5600 €
    L/100km_Roller: 3,5
    Spritpreis_Roller: 1,55 €/L


    Auto (Diesel)
    L/100km_Auto: 5,5
    Spritpreis_Auto: 1,45 €/L


    Ich müsste für knapp 220.000 km Roller statt Auto fahren, um mit den Spritkosten den Kaufpreis wieder einzufahren!! So lange wird der Roller wohl nicht leben...


    Beispiel 2:
    Gleicher Roller, anderes Auto:
    L/100km_Auto: 7
    Spritpreis_Auto: 1,55 €/L (Super)


    Immer noch über 103.000 km!


    Beispiel 3:
    Jetzt aber mein Billigroller, der schafft es bestimmt!


    REX RS 450
    Kaufpreis Roller: 600 €
    L/100km_Roller: 2,5
    Spritpreis_Roller: 1,55 €/L


    Diesel
    L/100km_Auto: 5,5
    Spritpreis_Auto: 1,45 €/L


    -> Knapp 18.000 km! Ich habe im Internet recherchiert: Diese Kilometerleistung schafft dieser Roller in der Regel nicht - schon gar nicht ohne teure Reparaturen.



    Mir ist klar, dass die Rechnung sehr stark vereinfachend ist. Der Verschleiß am Auto ist in der Regel teurer zu bezahlen als der Verschleiß am Roller.
    Auf der anderen Seite: Wenn das Auto während der Rollerfahrten nicht bewegt wird - die Fixkosten (Steuer, Versicherung) bleiben...


    Zeigt mir bitte den Fehler in meinen Gedanken oder der Rechnung, denn sonst bedeutete dies: Roller fahren rentiert sich nur des Spaßes wegen :)-


    Beste Grüße,
    Zweiradfreund

  • Zitat

    Roller fahren rentiert sich nur des Spaßes wegen.


    Genau so ist es.


    Schön, dass du dir die Mühe gemacht hast das auszurechnen. Das mag für die Sparfüchse hier sicher interessant sein. Ich habe mir den Roller gekauft, weil mir das gemütliche herumfahren einfach Spaß macht und nicht, um mir durch den Nichtgebrauch des Autos etwas zu ersparen. Die Spritkosten sind für mich bei einem Durchschnittsverbrauch von ca. 3,5-3,7 lt absolut nebensächlich. Der Funfaktor den der Roller bietet ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Ich bereue es immer noch nicht, meine CBF 1000 gegen einen SH 300i eingetauscht zu haben. Die Ersparnis liegt hier eher darin, dass die CBF im Jahr fast 700 Euro an Steuer und Versicherung gekostet hat, der Roller hingegen schlägt mit lächerlichen 120 Euros zu Buche.

    Einmal editiert, zuletzt von loonix ()

  • Hallo Zweiradfreund,


    kann deinen Ausführungen gut folgen. Sobald man ein angemeldetes Auto in der Garage hat und dann Roller ANSTATT PKW fährt, haut deine Rechnung hin. Bei mir ist dies so der Fall. Ich lasse das Auto in den Sommermonaten stehen und benutze dann den Roller zur Fahrt zur Arbeit. Das macht mir eben Spass und ich verbrauche weniger Sprit. Aber ammortisieren tut sich das durch die Verbrauchsdifferenz nie....


    Ich denke nur der, der auf ein Auto komplett verzichten kann und nur noch Roller fährt spart wirklich.


    Aber was solls der Mensch lebt nicht vom Brot allein, und dadurch das ich den Roller sehr oft anstatt des Autos benutze spare ich wenigstens noch mehr als die Motorradfahrer, welche ihr Zweirad "nur" für Wochenend- und Ausflugsfahrten besteigen.



    viele Grüße von einem "Schönwetter Fahrer :-)"


    olschog

  • Ich habe mir den Roller gekauft, weil mir das gemütliche herumfahren einfach Spaß macht und nicht, um mir durch den Nichtgebrauch des Autos etwas zu ersparen.



    Na klar, das ist bei mir ganz genauso! Aber da der Roller nun vor der Haustüre steht, habe ich mir halt Gedanken gemacht, ob ich nicht auch regelmäßiger damit zur Arbeit fahren sollte. Bei schönem Wetter: Immer gerne! Aber bei schlechtem Wetter???

  • Zeigt mir bitte den Fehler in meinen Gedanken oder der Rechnung,


    Der liegt schlicht und einfach daran, dass Du zwar den Kaufpreis für den Roller ansetzt, aber nicht den verminderten Wertverlust des Autos durch die Minderkilometer.


    Ich hab' das auch durchgerechnet und benötige ein neues Auto mind. 4-5 Jahre später. Fazit: der Roller rechnet sich locker.


    Gruß
    Dirk

  • Grüß dich


    Für mein Empfinden kannst du die Rechnung so nicht darstellen.


    Wenn du schon den Kaufpreis des Rollers mit einfließen lässt, müsste auf der Gegenseite der Anschaffungspreis des Autos auch Gewichtung bekommen.
    Eine faire Rechnung wäre: Beide Fahrzeuge neu erwerben und dann aufrechnen, oder ohne Neupreisfaktor rein den Unterhalt kalkulieren.


    Das ein Zweitfahrzeug immer eine Mehrbelastung bedeutet wird jedem klar sein.
    Das Rechenbeispiel, in der von dir vorgestellten Variante, war jedenfalls sehr aufschlußreich


    Grüßle Mitch

  • Der liegt schlicht und einfach daran, dass Du zwar den Kaufpreis für den Roller ansetzt, aber nicht den verminderten Wertverlust des Autos durch die Minderkilometer.


    Ich hab' das auch durchgerechnet und benötige ein neues Auto mind. 4-5 Jahre später. Fazit: der Roller rechnet sich locker.


    Gruß
    Dirk


    Hmm, ganz klar ist meine Rechnung zu einfach aufgestellt. Der besagte Diesel in meiner Modellrechnung hat übrigens gebraucht keine 7.000 € gekostet. Da würde sich der Roller eben nicht locker rechnen. Wenn man das mit einem wertvolleren (Neu-) Wagen vergleicht, hast Du sicherlich recht.

  • ...der Roller hingegen schlägt mit lächerlichen 120 Euros zu Buche.


    Schöne Vorlage! Für die 120 € müssen wir im Vergleich mit dem Diesel jährlich 4700 km Roller fahren, nur um Steuer/Versicherung herauszuholen.:)-


    Aber, um es mit der Werbung einer Kreditkartenfirma zu halten: Bei schönem Wetter die Landschaft zu genießen, den Geruch und die Temperaturänderungen wahrzunehmen, wenn man z.B. durch eine Waldschneise fährt - UNBEZAHLBAR!


    :D:D:D


    Beste Grüße,
    Zweiradfreund

  • Hallo Zweiradfreund,


    habe mir die gleichen Gedanken auch schon gemacht und die folgende Rechnung aufgestellt:


    Berechnung Kilometergeld

    Renault Megane

    10.000,00 € Wiederbeschaffung 120.000 km / 6 Jahre = € 0,08
    900,00 € Wartung 20.000 km / Jahr = € 0,05
    1,40 € 7 Liter Verbrauch je 100 km = € 0,10
    65,00 € 12 Vers. / Monat 20.000 km / Jahr = € 0,05
    Kilometergeld = € 0,27 / km


    Honda PS125i

    2.790,00 € Wiederbeschaffung 32.000 km / 4 Jahre = € 0,09
    200,00 € Wartung 8.000 km / Jahr = € 0,03
    1,40 € 3 Liter Verbrauch je 100 km = € 0,04
    7,60 € 10 Vers. / Monat 8.000 km / Jahr = € 0,01
    Kilometergeld = € 0,16 / km


    Also spare ich bei meiner Kilometerleistung durchaus...


    Ich sehe das Rollerfahren als ein Hobby welches sich selbst finanziert...


    Grüße,


    Alpen-Elli

  • Gut, das mehrere Milliarden Menschen sich irren
    und aus Ersparnisgründen Roller und Kleinkrafträder benutzen.


    Wenn die mal dahinter kommen,
    dass sich das überhaupt nicht lohnt...:|

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Also mit dem Motorrad gehts irgendwie nimmer auf....


    8L/100km vs. 7L/100km Diesel, dazu alle 4 000km neue Reifen, Ölwechsel alle 10tkm und brutaler Wertverlust mit den Kilometern :S


    Aber zusätzlich noch nen Auto, das lohnt jetzt auch nicht :D

  • Wohl wahr,
    eine R1 geht aber nicht als Roller oder Kleinkraftrad durch. :nono:


    Man müsste den Begriff "Nutzfahrzeug" ziiieemlich verbiegen,
    um diese Art Fahrzeug in die Kategorie einzuordnen.

    Scheiß drauf, ich probiers!

    :hehe:

    [SIGPIC][/SIGPIC]

  • Aber die RS50 die ich hatte? 50ccm und 9ps zweitakter, so 4,5L auf hundert + 1:50 Öl, leider auch nicht so gut :(


    Das beste was ich anzubiete hab ist mein Fahrrad :D

  • Interessanter Beitrag, die Rechnung ggü. Auto lasse ich mal aussen vor.


    Denn: Auto war für mich keine Grundlage (mehr), brauche ich sowieso, ist aber aufgrund der Verkehrssituation hier kein geeignetes Mittel um zügig von A nach B zu kommen (Arbeitsweg) > bedeutet, auch die Zeitersparnis spielte für mich mit eine Rolle.
    So war meine Rechnung, rd. EUR 80,- jeden Monat für die Bahn bezahlen (heute sind es 90,-), oder, über die Laufzeit in einen Roller incl. Sprit und Wartung investieren.


    Das hat sich bei einem neuen 1000-, EUR 50er 2-Takt-Röllerchen auch schnell gerechnet, bis dann der Spaßfaktor dazu kam... Erst ein Bali 100, dann der SH300...


    Der SH300 hat bei reiner Kostenbetrachtung gegen die Bahn in einer 4 Jahresbetrachtung keine reelle Chance, bitte nagelt mich nicht absolut auf die Werte fest, aber so in etwa sollte das hinkommen.


    Meine Bahnrechnung, weitere Preissteigerung nicht berücksichtigt:
    EUR 90,-/Monatskarte in 48 Monaten = EUR 4.320,-


    SH300 mit rd. 10.000 km/Jahr:
    (mein) Anschaffungspreis mit ABS = EUR 2.500,- (2.500,- Verkaufswert mit ca. 40tsd. km)
    Sprit 50,- * 48 Monate; Annahmme 4l/100km= EUR 2.400,-
    Vers. Haftpfl./Steuer rd. 80,- *4 = EUR 320,-
    Wartung mit 250,-/Jahr inkl Reifen angesetzt= EUR 1.000,-
    Summe = EUR 6.220,-


    Also gute EUR 130,- / Monat für den SH gegenüber 90,- bei der Bahn (Wartung des SH mag höher sein, ist aber so schon deutlich genug).
    Dafür jeden Tag mindestens 1 Stunde Zeitersparnis (nicht geldwert eingerechnet) und deutlich mehr Fahrspaß, ebenfalls nicht monetär erfassbar, Roller ist immer pünktlich, fährt nicht ohne mich vor der Nase weg...


    Dennoch, die Bahn gewinnt, auch wenn ich den Erlös des Rollers beim Neukauf mit berücksichtige, fehlen ja noch die Moppedklamotten usw.
    Aber, die ca. EUR 40,- jeden Monat sind es mir "wert".


    Ja, ich weiß, Milchmädchenrechnung, ich hab den Anschaffungswert der Bahn nicht mit eingerechnet... ;-)))

    Einmal editiert, zuletzt von afly ()