Wer gut schmiert fährt gefährlich?

  • Hab den Hinterhaus demontiert für Service und Reifenwechsel. Alle Schrauben waren trocken eingesetzt. Die Hinterradnabe zeigt ebenfalls Korrosion. Laut WHB soll eine. Winzinigkeit Fett in die Rille auf der Nabe. Mehr nicht.
    Was spricht dagegen alle Stahlflechen einzufetten? was spricht dagegen die Alugewinde zu fetten? Setzt ihr die 24er Mutter der Nabe trocken auf?
    Freue mich über Expertenrat!
    Gruss aus Oberbayern.

  • Normalerweise spricht nichts dagegen bestimmte Gewinde zu Fetten . Man muss nur aufpassen, da sich das Drehmoment verändert wegen der verringerten Reibung , und so ein ALU Gewinde ist dan mal sehr schnell überdreht .
    Ich gehen mal davon aus das die Schrauben die du gelöst hast, stärker Motorenvibrationen ausgesetzt sind als andere berreiche am Zweirad . Hier sollte man auch auf Fett verzichten , da sich die Schrauben leichter losvibrieren könnten

  • Nach diesen "hilfreichen" Beiträgen sehe ich mich nun als geläutert an ... über 50 Jahre alles falsch gemacht zu haben. Bisher wurde jedes einzige Stahl o. Alu-Gewinde mit beliebigen Fett bzw. Öl montiert - selbst frühere Bleigewinde in Motorrad-Akkus wurden nur mit Kontaktfett zusammen geschraubt.
    Ebenso wurden Radmuttern (Radschrauben) von sämtl. Vierrad-Fhrzg. grundsätzlich leicht gefettet.


    Ab nun müßten sämtl. Gewinde-Verbindungen - die nächsten 50 Jahre trocken zusammen gewürgt werden - ganz gleich ob Feingewinde nun "fressen" oder nicht. Prima Beitrag !


    p.s.:
    es gab aber Ausnahmen: Messing-Gewinde !

  • Also, wenn Du schon auf allerhöchste Arroganzstufe hochschaltest: Hast Du in den fünfzig Jahren mal darüber nachgedacht, was Kontaktfett ist und welchen Zweck es garantiert nicht erfüllt?
    Ein Kontaktfett ist nicht dafür da, als isolierende Schmierschicht den Übergangswiderstand zu erhöhen, sondern soll die bereits verschraubten Kontaktpole äußerlich vor Batteriesäure schützen. Es ist kein Schmiermittel und gehört erst recht nicht zwischen zwei elektrische Kontakte.

    Cafe Racer, der: ein bisher einwandfrei funktionsfähiges Motorrad, das der Besitzer zerlegt hat und in zehn Forenbeiträgen beschreibt, was er alles damit machen würde, wenn er Zeit, Geld, Werkzeug und Ahnung hätte.

  • Es ist kein Schmiermittel und gehört erst recht nicht zwischen zwei elektrische Kontakte.


    :o:heheha::booty:


    Das Kontakt-Fett CG60 verbessert die mechanischen und elektrischen Eigenschaften von Schalt- und Steckkontakten, wie sie heutzutage in den Bereichen Automotive, Elektronik, Industrie usw. Verwendung finden. Die Kontaktflächen werden vor Verschleiß und Korrosion geschützt und ein gleichbleibend geringer Spannungsabfall über den geschlossenen Kontakt wird über die gesamte Lebensdauer sichergestellt. Die Betriebslebensdauer von Schalt- und Steckkontakten wird verlängert. Kontaktfette unterstützen die Einstellung der gewünschten Haptik - des Schaltgefühls. Sehr gute Kunststoffverträglichkeit, wenn auch ein Testen immer empfohlen wird. Weiter Temperaturbereich. Adaptierbar mit halb- und vollautomatischen Volumendosieranlagen.


    Was soll uns der Name KONTAKT-Fett nochmal gleich sagen :gruebelx:


    Welcher Kontakt mag hier wohl gemeint sein ...hmmm
    Augenkontakt:gruebelx:Kontaktlosigkeit:gruebelx:Körperkontakt vielleicht :bussy:

    I learn from the mistakes of people who took my advice !! :mad:

    Einmal editiert, zuletzt von chefffe ()

  • Kein Polfett auf Batteriepole. Das braucht man, überdreht man seine Polschrauben nicht, bis die Batterie am Pol minimalst undicht wird, gar nicht mehr.


    Kein Fett auf Radschrauben am PKW etc., kein Fett auf Achsmuttern bei Motorradachsen.
    Oder schon mal wer sein Auto mit eingefetteten Radschrauben vom professionellen Reifendienst oder Autohändler bekommen? Gefragt ist jetzt nicht nach Klitschen sondern nach richtigen Werkstätten. Ich kenne keine, die da fettet.
    Machen die alle was verkehrt, und die Bastler wissen, wie es geht?



    Ebenso bleiben immer trocken die Gewinde von Ritzel, Kettenrädern, Bremsscheiben, Bremssätteln.
    Trocken montieren oder, je nach Herstellervorschrift, mit mittelfester Schraubensicherung.


    In den originalen Werkstatthandbüchern sind Tabellen oder Schaubilder, welche Schraubverbindung ggfs. zu schmieren oder zu sichern sind.


    Völlig out ist Kupferpaste in Alu.



    Geölt werden dagen die Schrauben von Pleueln und bei modernen Motoren von Zylinderköpfen. Wenn da stets neue Dehnschrauben verwendet werden.



    P.S: Weil gefragt wurde: Die Achsen kann man, außer am Gewinde, durchaus einfetten.
    Eindeutige Aussage von WHB und des Techniktrainers des Importeuers: Kein Fett auf die Gewinde.

    2 Mal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Zitat

    In den originalen Werkstatthandbüchern sind Tabellen oder Schaubilder, welche Schraubverbindung ggfs. zu schmieren oder zu sichern sind.


    So kenne ich das auch. Kann aber nur auf 35 Jahre Schrauberei zurückblicken :D


    Gruß
    Günter

  • Also ich schätze die Qualitäten von Fetten und Ölen als Korrosionsschutz.
    Vergammelte Schrauben wo immer sie sind, reinige ich geb Öl drauf und wisch sie ab.


    Beim Anziehen kann man da ja dann den Umstand berücksichtgen dass Öl drauf ist.
    So wie bei der Ölablasschraube zB.


    Mir ist es lieber eine Schraubverbindung ist sauber und korrosionsgeschützt anstatt korrodiert und vergammelt.

  • Du kannst das ja machen.


    Das ändert nichts daran, dass es z.B. an einer Radschraube unfachmännisch und falsch ist.


    Hier wurde gefagt, was richtig ist, nicht wer es warum falsch macht. Damit ist keinem gedient.


    Da du es beim Anziehen berücksichtigst:
    Um wieviel % erhöht sich das Anzugsdrehmoment einer verzinkten Schraube in Qualität 10.9 in Alu, wenn das Gewinde geölt ist?

    Einmal editiert, zuletzt von mart!n ()

  • Ich hab ja nicht gesagt dass ich Schrauben einöle, sondern mit Öl oder Fett reinige und konserviere.
    Da ist dann nur ein Hauch von Öl drauf, so wie bei einer neuen Schraube aus der Produktion.


    Und wenn eine Gewinde glatt und sauber ist dann verringert sich das Anzugsmoment sogar weil das Gewinde weniger hemmt.
    Trotzdem kann man bei ordentlichem Material wie z.B bei Achsschrauben die vorgeschriebenen Drehmomente anwenden.


    Und M6 bzw. M8 in Alu ist sowieso immer maximal ca. 10 bzw. 20 Nm Drehmoment, egal ob Schraube 4.6 oder 10.9 ist.
    Weil eben das Alu wenig stabil ist und somit das schwächste Bauteil das Anzugsmoment defininert.


    Auf allen neuen Schrauben welche nicht verzinkt sind ist ein Hauch von Ballistol oder anderem Konservierungsöl drauf.
    Also was solls.
    Bei Bremssättel usw. würde ich aber eher WD 40 nehmen.


    Und wenn du meinst dass eine geölte Schraubverbindung das erforderliche Anzugsmoment erhöht, dann zeigt das dass du rein von der faktischen Logik schon eher daneben liegst.

  • Genau diese Diskussion über Schmierstoffe sollte hier im Forum losgetreten werden: ... da es oftmals in einer Glaubensfrage ausartet, hier nur soviel -
    " Ein gefetteter o. geölter Radbolzen hat ein 20 bis 30 % höheres Drehmoment". Dies wird ebenso berücksichtigt, wie Stahl- oder Alu-Felgen-Drehmomente, ebenso wie in der NFZ-Branche - wenn meterlange Radkreuze trotz Verlängerung und höchster körperlicher Anstrengung den Fahrer entlasten sollen.(gefettet !)
    Speziell in den Jaguar & Porsche-Foren gibt es diese Werks-Vorgaben zur Rad-Befestigung:


    http://www.carreracup.se/wp-co…tre_lock_wheel_nut_en.pdf


    https://www.tyresystem.de/Reif…tion/Montageanleitung-PKW


    p.s.: um den Glaubenskrieg noch etwas "anzufüttern" ... hier noch einige konträre Aussagen:



    Bildschirmfoto 2016-02-16 um 07.59.32.jpgBildschirmfoto 2016-02-16 um 08.07.56.jpgBildschirmfoto 2016-02-16 um 08.51.27.jpgBildschirmfoto 2016-02-16 um 08.53.16.jpg

  • Zitat

    Völlig out ist Kupferpaste in Alu.


    Ich finde das hat mit out nix zu tun , die die es machen haben wohl in Physik nicht aufgepasst :wink:

  • Was ist schwerer, ein Kilo Federn, oder ein Kilo Steine?


    Also, wenn ich jetzt keinen denkfehler habe, dann müsstet ihr beide unrecht haben.


    Wenn man eine Schraube mit 100Nm anzieht, dann ist sie mit 100Nm angezogen, egal ob mit Schmierstoff oder ohne.


    Das einzige was (mMn) sein kann, ist das die geschmierte Schraube dann ein paar Grad weiter ins Gewinde gedreht ist.

  • Genau diese Diskussion über Schmierstoffe sollte hier im Forum losgetreten werden: ... da es oftmals in einer Glaubensfrage ausartet, hier nur soviel -
    " Ein gefetteter o. geölter Radbolzen hat ein 20 bis 30 % höheres Drehmoment". Dies wird ebenso berücksichtigt, wie Stahl- oder Alu-Felgen-Drehmomente, ebenso wie in der NFZ-Branche - wenn meterlange Radkreuze trotz Verlängerung und höchster körperlicher Anstrengung den Fahrer entlasten sollen.(gefettet !)
    Speziell in den Jaguar & Porsche-Foren gibt es diese Werks-Vorgaben zur Rad-Befestigung:


    http://www.carreracup.se/wp-co…tre_lock_wheel_nut_en.pdf


    https://www.tyresystem.de/Reif…tion/Montageanleitung-PKW


    p.s.: um den Glaubenskrieg noch etwas "anzufüttern" ... hier noch einige konträre Aussagen:



    Bildschirmfoto 2016-02-16 um 07.59.32.jpgBildschirmfoto 2016-02-16 um 08.07.56.jpgBildschirmfoto 2016-02-16 um 08.51.27.jpg